Nach wochenlanger Inaktivität nun wieder ein kleiner Bericht vom Freitag und Samstag.
Endlich wieder bin ich am Freitag Nachmittag meine Hausrunde gegangen (Achselkopf/Achselbodenalm 950 hm). Herunten ist heuer gar kein Schnee. Die Schitour vor 2 Wochen hat neue Kratzer im Belag gebracht. Daher hoffte ich auf nur eine geringe Schneeauflage in den ostseitigen Schroffen. Doch es kam anders.
Im Wald war noch alles wie geplant.
Auch der Beginn der durchgehenden Schneedecke entsprach meinen Erwartungen. Nur die 150 hm durch das leichte Schrofengelände hat es diesmal in sich. Da war deutlich mehr Schnee. Dadurch war die Rinne zu und die Felsen nur zu ertasten.
(Das Foto war vom November und da war es richtig harmlos - diesmal hatte ich gar keinen Gedanken den Fotoapparat aufzubauen)
Tritte/Griffe musste ich unter dem Schnee suchen. Das war wohl so ziemlich an der Grenze. Mit ein paar abenteuerlichen Bouldereinlagen (an jungen Bäumchen, Felsen oder einfach die flache Hand möglichst tief in den Schnee stecken) habe ich mich dann doch hinaufgewühlt.
Schlussendlich habe ich zumindest kurz die Sonne auf der Alm genießen können.
Statt dem prognostizierten Sonnenschein kamen tiefschwarze Wolken auf, Wind und sowas wie Schneegraupeln. Da war ich glatt froh die übliche Ausrüstung mitzuhaben (inkl. Windjacke). Erst auf halber Höhe hörten Wind und Schneegraupeln auf und ich konnte wieder wie gewohnt weiter wandern. Dafür habe ich noch einen Umweg über die Bärfallhütte gemacht. Insgesamt war ich doch 4,5 Stunden unterwegs.
Kögele (2195m) am Samstag 18.02.2023
Da die alpinistische Herausforderung am Freitag ausreichend war, meine Knie für Schitouren derzeit nicht mehr wirklich geeignet sind (die letzte habe ich auf halbem Weg wegen Schmerzen abgebrochen) entschied ich mich den angekündigten Sonnentag mit einer einfachen Schneeschuhtour zu nutzen. Wie schon öfters wählte ich das Kögele (unterm Roßkopf) als Ziel (970 hm) mit einem langen, falchen Kamm oberhalb der Baumgrenze mit super Ausblicken nach Innsbruck und Richtung Kühtai.
Nach ca. 400 hm beginnt die durchgehende Schneedecke.
Die letzten Meter im Wald.
Ich liebe diese Rastplätze, die immer wieder auftauchen. Bei diesen beiden Hütterln, windgeschützt mit Brunnen steht die Entscheidung an ob Schuhe und Schneeschuhe schon notwendig/hilfreich sind.
Ich entscheide mich barfuß weiter zu gehen. Die Spur ist schön ausgetreten. Die Sonne noch nicht so intensiv. Es geht auch die meiste Zeit gut. Teilweise breche ich doch ein und versinke bis zum halben Oberschenkel im Schnee. Manchmal mühsam mich da wieder herauszuarbeiten. Daher freue ich mich beim Bankerl am Wetterkreuz anzukommen und die Schneeschuhe anzuziehen:
Die Sitzfläche ist gerade nicht mehr im Schnee.
Blick zurück auf die Aufstiegsspur und Innsbruck sowie Blick nach vorne.
Das Kögele ist die Schneekuppe rechts unterhalb des Roßkogels.
Es gibt ein paar kurze steilere Aufschwünge (knapp 30°). Heute kein Thema bzgl Lawinengefahr.
Das mit dem Wetterbericht ist so eine Sache. Die Himmel ist ziemlich verhangen. d.h. die Sonne blinzelt nur immer wieder einmal durch. Dafür stimmt die Ankündigung des starken Windes. ca. 100 hm unterm Gipfel wird aus den vereinzelten Böen ein Sturm.
Ein schnelles Gipfelfoto und Gipfelbucheintrag, mehr ist heute nicht drinnen.
Und ich mache mich sofort wieder an den Abstieg in der Hoffnung, dass der Sturm etwas weiter unten wieder nachlässt.
Da es nicht wirklich aufgefirnt hat, rutsche/fahre ich teilweise mit den Schneeschuhen einfach den Hang hinunter. Durchaus ein bisschen scary, da ich doch auch mit den Schneeschuhen immer wieder eingebrochen bin. Daher bin ich alles eher gemächlich angegangen.
Sowohl am Bankerl beim Wetterkreuz als auch bei den Hütterln gönne ich mir eine lange Rast und lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Auf den Schultern kommt fast so was wie ein Gefühl von Sonnenbrand auf!