von regenmacher » Di 4. Apr 2017, 18:22
„Überregionales“ … das ist vielleicht eine recht hoch hängend Frucht. Vielleicht ist es lohnenswert, erst einmal an einer Hochschule (oder besser : in einer Hochschulstadt) anzufangen. Denn eventuelle, zwingend nötige Protagonisten denken und handeln immer zuerst regional und im eigenen Freundes-Kreis.
In jedem Fall ist es aber unverzichtbar, dass die Initiative von Studenten/Hochschulkreisen selbst ausgeht, denn sonst wird ein solches Projekt nicht hinreichend deutlich als „eigenes“ Projekt empfunden. Das dies wesentlich zum Erfolg beitragen kann, zeigen uns die vielen Nacktradelveranstaltungen (z.B. erst von wenigen Wochen wieder in Australien) an denen fast nur „studentisches“ Publikum teilnimmt.
( ich erinnere mich z.B. an eine kleine Gruppe an der Florida State University in Tallahassee … die ich mit einem kleinen Beitrag aus meinem jährlichen Etat zur Förderung unterstützen durfte … und die nach dem Weggang des dortigen Protagonisten, dessen post-doc vertrag ausgelaufen war, einschlief )
Obwohl ich mich lange im Hochschulbereich bewegt und mir auch (nachdem ich die Hochschule längst verlassen hatte) aller 10 Jahre 1-2 jährige Forschungsausflüge in den Hochschulen erlaubt habe, kann ich längst nicht mehr beurteilen, was die jungen Studenten von heute so bewegt … nicht nur wegen meines Alters und der damit verbundenen anderen Lebenssituation, sondern auch weil ich während meiner Forschungsausflüge kaum etwas mit Studenten/Lehrbetrieb etc. zu tun hatte.
Trotzdem schnell eine Erinnerung aus meiner Studentenzeit, die vielleicht Aufschluss über mögliche Beweggründe junger Leute fürs gemeinsame Nacktsein aufzeichnet :
Es mag inzwischen 40 Jahre her sein, da wurde in Bielefeld eine neue Uni aufgebaut, in der ich als Physik-Student eingeschrieben war. Der Bau war damals neu und das Konzept innovativ: Von einer großen, langen Halle (im studentischen Mund: „Halle des Volkes“) gehen die Gebäudeteile ab, in denen die verschiedensten Fachbereiche untergebracht sind. Eine Uni der kurzen Wege. In besagter, zentralen Halle war u.a. auch ein großer Glaskasten, in dem sich ein Schwimmbad befand. Noch bevor dieses offiziell eröffnet werden sollte haben wir es (natürlich nackt) in einer Art „Hallenbadbesetztung“ eingeweiht. Die Lokalpresse berichtete ausführlich darüber.
Wie könnte heute eine (aus studentischen Kreisen) gespeiste Hochschulgruppe aussehen ?
Sind Slogans „Nackt die Welt verbessern“ (oder deutlich dicker aufgetragen „Nackt die Welt retten“), "naked vegan cooking", "fair-trade life “ etc. geeignet ? Spricht das die Leute an ?
Immerhin haben wir ja mit „naked vegan cooking“ in studentisches Beispiel aus Manschester, Der Protagonist aus Florida, den ich gearde erwähnte war auf dem „kulturhistorischen“ Weg zum Nacktsein gekommen, und in der wiederholt in den USA organisierten „Nackte Projekt-Woche an der Brown Univerität“ standen und stehen auch immer wieder philosophische Themen im „Stundenplan“.
Es kann also durchaus sein, das „Hintergrund“ zum Nacktsein mit beitragen, aus meinem (wohlgemerkt) unvollständigem Verständnis heraus, wird bei vielen der jüngeren Leute auch so etwas wie die spontane Freude am „erlaubten Regelverstoß“ mitspielen.
regenmacher
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