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Das war WNBR London & Brighton 2017

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Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von NaWa » Fr 16. Jun 2017, 11:50

Das war WNBR London & Brighton 2017

Samstag 10.06.2017

Es war 06:30 als der Flieger in Berlin-Schönefeld in Richtung London abhob. Das hieß allerdings weit vorher aufstehen, fertig machen, Flugtransfer und einchecken. Sprich: um 02:00 war die Nacht vorbei.
Knappe zwei Stunden braucht Ryanair für diese Strecke. Allerdings wegen der Zeitverschiebung (- 1h) war die Landung um 07:25 Uhr. Genügend Zeit also, um vom Airport Stansted mit dem Transfer-Bus in die City Londons zu gelangen. Der Zug braucht für diese Strecke gerade mal 35min und kostet 16 Pounds. Der Bus hingegen nur 10 Pounds.
Diese Ersparnis von 6 Pounds habe ich allerdings deutlich zu spüren bekommen, denn der Bus brauchte die 5-fache (!) Zeit. Grund hierfür waren immense Staus und Umleitungen wegen der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen. Die Sperrungen gab es auf der Schiene sicher nicht. Eigentlich war das kein Problem, denn es war genügend Zeit bis zur Startzeit des WNBR um 14:00 Uhr. Allerdings mußte ein anderer Teilnehmer (der schon am Vortag aus Thüringen angereist war) ebenso lange am vereinbarten Treffpunkt auf mich warten, was ich leider nicht verhindern konnte.
Endlich ankommend liehen wir uns jeder ein Miet-Fahrrad aus. Von den diesjährigen sieben Startpunkten entschieden uns für den „Regent-Park“. Diesen kannte ich schon zweimal aus den Jahren zuvor. Letztes Jahr allerdings hatte ich den „Hyde-Park“ gewählt und gab nun, ein Urteil erlaubend, dem „Regent-Park“ den Vorzug.
Losgeradelt und strikt auf den englischen Linksverkehr achtend, fanden wir auch den Weg mit Hilfe eines GPS-Gerätes. Aus Erinnerung wusste ich, daß ein Treffen der Teilnehmer immer am Rand des Parks statt fand. Somit brauchten wir nur um den gesamten Park zu radeln um ihn zu finden. Hohe Hecken jedoch verhinderten eine klare Sicht von der umlaufenden Strasse auf den benannten Park. So mussten wir an jedem Eingang halt machen und ein paar Schritte in den Park machen. Im Park selbst ist das Fahrrad fahren verboten! Wir hatten den Park ein erstes Mal umrundet und fanden niemanden! Nanu? Was war los? Keiner da? Vielleicht wurde der WNBR abgesagt, wegen der voran gegangenen terroristischen Anschläge? Oder hatten wir was übersehen? Also drehten wir noch eine Runde und schärften unsere Blicke durch und über den Hecken. Aber auch bei der zweiten Umrundung kein Erfolg. Obwohl wir zusätzlich nach anderen WNBR-Teilnehmern Ausschau hielten. Diese sind in den meisten Fällen an ihrer mehr oder weniger vorhandenen Kostümierung erkennbar. Denen hätten wir dann nur zu folgen brauchen. Aber auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Sogar Polizisten fragten wir nach dem Startpoint. Die wussten eigenartigerweise auch nichts davon!!! Obwohl diese Veranstaltung jedes Jahr zur selben Zeit (immer das 2. Wochenende im Juni) statt findet und offiziell angemeldet ist! Das war schon eigenartig. Dann aber trafen wir doch ein lustiges Pärchen aus Yorkshire, die den Startpunkt kannten. Hurra, und wir folgten Ihnen. Von ihnen erfuhren wir auch, warum wir bisher nicht fündig wurden. Wir waren einfach zu früh da und hätten beinahe noch eine dritte Runde um den Park gestrampelt! Erlösend war nun der Tag gerettet.
Nun trudelten auch immer mehr Teilnehmer aus allen Richtungen ein und derer die nur zuschauen wollten wurden auch immer mehr. Die ersten Smartphones wurden gezückt und es sollten an diesem Tag noch gefühlte 100.000 werden! Als der ordentlich zugenommene Pulk sich dann endlich in Bewegung setzte, war die Stimmung und das Adrenalin auf dem Höchststand angelangt. Die Strecke verlief wie jedes Jahr mit gleicher Begeisterung.
Das Wetter war ebenfalls in Hochform. Der Pulk, der nicht nur aus Radfahrern, sondern auch aus Skater, Jogger und anderen Fortbewegungsmitteln bestand, wurde dann wie geplant an den Zusammentreff-Punkten immer größer um letztendlich zu einer ca.-Größe von etwa zwei bis drei Tausend Teilnehmer anzuwachsen!
Auch dieses Jahr war es wieder ein MEGA-Erlebnis. Das fand auch mein Bekannter der zum ersten Mal extra aus Thüringen zu diesem Spektakel angereist war. Ich erspare mir hier einzelne Fahrterlebnisse zu kommentieren, denn die besten Eindrücke kann sich jeder auf YouTube oder Google ect. in Bildern und Filmen ansehen. Es ist aber anzuraten erst nach ein paar Wochen ins Netz zu schauen, da viele professionelle Filmer ihre Dokumentationen erst noch schneiden und bearbeiten müssen. Erste Eindrücke sind aber schon im Netz zu finden.
Das Ende der Veranstaltung war wie jedes Jahr am „Wellington Arch“, wo das große „Anziehen“ begann. Mein Bekannter und ich trafen uns hier wieder, denn wir hatten uns komplett aus den Augen verloren, was ganz normal ist bei diesen Massen von Menschen. Wir traten dann auch sogleich die Rückfahrt zur Victoria-Station an, stellten unsere Miet-Fahrräder wieder in die mechanischen Fahrrad-Boxen ab (die halbe Stunde kostet 2 Pounds) und setzten uns erst einmal zur Stärkung und Auswertung in ein Restaurant. Danach verabschiedeten wir uns, denn mein Bekannter musste mit dem Fernbus die Rückreise von London nach Thüringen antreten. Ich hingegen begab mich zu meiner Pension in „Kensal Green“ um dort mit einem Bier den Tag ausklingen zu lassen. „Good Night“

Sonnstag 11.06.2017

Ausgeruht fuhr ich am Morgen (diesmal alleine) mit der U-Bahn zur Victoria-Station um den bereits im Voraus gebuchten Zug nach Brighton zu besteigen. Dieser benötigte für die Fahrt in die schöne Küstenstadt ca. eine Stunde und kostete ca. 10 Pounds. In dem architektonisch schönem und altehrwürdigen Bahnhof angekommen, gab es auf dem Vorplatz einige Marktstände mit Hotdogs, Burgern und leckeren Backwaren. Beim Letzteren kaufte ich passendes Proviant für den ganzen Tag ein und stellte dabei fest, dass die Verkäuferin aus Deutschland war und die Kommunikation damit erleichterte. Mein Englisch ist nicht gerade Verhandlungssicher, denn ich wurde zu Schulzeiten zu sechs Jahren Russisch gezwungen, denn die „Roten“ waren damals der Meinung, dass dies einmal die Weltsprache werden sollte! Das übrigens habe ich schon damals nicht geglaubt, obwohl ich in der 5. Klasse und mit 10 Jahren begreiflicher Weise von Politik überhaupt nicht verstand! Obwohl, Heute verstehe ich sie in vielen Dingen auch nicht! Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Gleich um die Ecke vom Bahnhof aus gibt es den Fahrrad-Verleiher „Amsterdammer“. Auch hier hatte ich bereits vorher, dank der Erfindung des Internets, ein Fahrrad reservieren lassen. Hier in Brighton gibt es diese schönen Fahrradmiet-Automaten wie in London leider nicht. Wer hier ein Fahrrad braucht sollte das unbedingt vorher reservieren, besonders an diesem Tag im Jahr!
Anders als am Vortag in London und wie zuvor geschildert, hatte ich hier keinerlei Probleme zum Startpoint zu finden. Denn hier fuhren bereits viele „gestylte“ und andersartige „Verrückte“ schon in die richtige Richtung. Denen brauchte ich mich nur anschliessen. Der kleine Park heißt hier „The Level“ und liegt unweit vom Bahnhof an der „Lewes Road“.
Dort angekommen bemerkte ich gleich, dass hier eine ganz andere Art der Organisation herrschte. Der Park war entsprechend voll mit Nackten Teilnehmern und angezogenen Zuschauern jeglichen Alters. Hier herrschte schon Volksfeststimmung mit Bierwagen, Imbissbuden und (jetzt kommt’s) mit nackter Live-Band! Zumindest fast nackt. Ein Fingerhut ähnlicher Überzug verhinderte die Blicke auf des Musikers Mitte!
Als ich mich (bereits nackt) bis zur Live-Band vorgearbeitet hatte, tanzte ein einzelner Nackter ganz allein vor der Band, bei dem nicht nur seine Arme und Beine im Rhythmus zappelten! Rund herum jede menge Zuschauer allen Alters mit ebenso vielen Smartphones. Hier in Deutschland nennt man so etwas: „Erregung öffentlichen Ärgernisses“!
Egal, die Stimmung vor dem eigentlichen Event war Spitzenmäßig. Als es dann endlich los ging, spitze sich Atmosphäre zu einem lautstarken Jubel zu. Nicht nur die gesamte Strecke war sorgfältig gewählt worden, sondern auch die einzelnen Rast-Punkte. Zu meinem Erstaunen hatte sich die am Anfang erwähnte Live-Band schnellst möglich ihren Standpunkt hier her verlegt, um für die nötige Stimmung der Zwischenstopps zu sorgen. Ich war ein weiteres Mal begeistert. Natürlich konnte man sich an allen Zwischenstopps auch mit Getränken und Verpflegung erfrischen und stärken. Bei einer weiteren Pause nun an der Küste dieser schönen Stadt, erlebte ich es sogar, dass es eine lange Schlange vor dem Männerklo gab! Das kannte ich bisher bei Großveranstaltungen nur von den Damentoiletten her. Auch ich musste mich anstellen und genoss mein zuvor gekauftes Eis in dieser Schlange. Kurz um, die abgefahrene Strecke war toll, alle Zuschauer erfreuten sich der Dinge und sogar die vielen Polizisten strahlten eine derart positive Ausstrahlung aus, wie ich es nicht einmal in den vier zuvor mitgemachten WNBR in London her erlebte.
Die Tour ging dann an einem Strandabschnitt östlich von Brighton zu Ende. Natürlich stand hier schon längst die Live-Band wieder bereit. Einige stürzten sich sogar in die ziemlich hohen und kalten Wellen des Ärmelkanals.
Ich verzichtete darauf, da ich allein war und ich meine Wertsachen inkl. aller Rückreise-Tickets nicht unbedingt ungesichert am Strand zurück lassen wollte.
Der anschließenden After-Show-Party konnte ich leider nicht beiwohnen. Da ich den Zug zurück nach London gegen 20:00 Uhr nehmen und vorher noch das Miet-Fahrrad abgeben musste. Insgesamt gefiel mir der WNBR hier in Brighton sogar noch besser als am Vortag in London. Beide Großveranstaltungen mit zu erleben, wird wohl viele Wochen und Monate in meiner Erinnerung bleiben. Um auch dieses Geschehen in Bildern zu begreifen, verweise ich abermals hier wieder auf die Netzangebote von Google, YouTube usw……
Mit dem festen Entschluß 2018 wieder dabei zu sein, trat ich Montag Abend die Heimreise an.
Allerdings nutzte ich den „freien Tag“ noch dazu die berühmten „Portobello-Road“ (man erinnere sich an den Welterfolgs-Film „Notting Hill“ mit Julia Roberts und Hugh Grant) zu besuchen. Was allerdings für mich noch viel wichtiger war: Am Nachmittag das Aufsuchen der „Pink Floyd Exhibition“ im Victora & Albert Museum (http://www.vam.ac.uk).
Dieses Highlight konnte ich mir als Berufsmusiker natürlich nicht entgehen lassen und das habe ich auch extremst genossen. Dieser Besuch setzte der gesamten Kurzreise auf die Insel noch den berühmten „i-Punkt“ auf.

Ich hoffe dem Lesenden nicht gelangweilt zu haben, sondern eher dazu animieren konnte, mal darüber nachzudenken evtl. in Zukunft auch einmal an diese extreme/n Nacktivität/en teilnehmen zu wollen.


„Manne“

 
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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von aufunddavon » Sa 17. Jun 2017, 04:34

Hey NaWa,

Danke für den informativen Bericht! Sollte ich nächstes Jahr beide Rides mitmachen, werde ich deine Tipps berücksichtigen!
Grüße!

 
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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von worker » Sa 17. Jun 2017, 07:12

Hallo Manne,

keine Sorge, mich hat dein Bericht nicht gelangweilt, sondern mit deiner positiven Schilderung etwas Ablenkung vom Alltag gebracht. :-)

Gruß
Frank

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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von Waldläufer » Mi 28. Jun 2017, 01:00

Hey, toller Bericht!

Faszinierend, dass ausgerechnet bei den prüden Engländern sowas geht. Ich war vor einem Monat dort wandern, und an einem großen Strand/Sanddünengebiet standen extra Schilder, in denen explizit "naturist activities" verboten wurden. Wie sich das schon anhört, naturistische Aktivitäten... :shock:

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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von NaWa » Mi 28. Jun 2017, 21:31

Danke Dir Marc, aber Deine Berichte sind wesentlich schöner!

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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von natfree » Sa 8. Jul 2017, 06:59

Schoner Bericht von einer grossen versanstaltung - Da muss mann einfach auch mal mitmachen

 
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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von mick » Fr 8. Sep 2017, 11:07

Das klingt alles ganz toll. Danke für den Bericht. Schade, dass ich dieses Jahr nicht konnte. Hoffentlich passt es 2018.

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Re: Das war WNBR London & Brighton 2017

Beitrag von Puistola » Fr 8. Sep 2017, 17:24

Waldläufer hat geschrieben:Wie sich das schon anhört, naturistische Aktivitäten... :


Weniger blöd als Freikörperkultuhr!


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