von skyfire » Mi 4. Feb 2015, 16:29
vermutlich ähnlich, Tim.
Es gibt in dem ganzen Zusammenhang (also Pädos, Mißbraucher, Vergewaltiger) ganz grob 4 "Profile" (hab mich da mit ner Freundin, die in einer entsprechenden forensik arbeitet, mal unterhalten):
1. Die potentiellen Täter, die es erkennen, bevor es soweit kommt, und die es nicht wollen - diese sind idR gut therapierbar, weil sie rechtzeitig das Gefühl bekommen, daß das falsch wäre. Solche melden sich aber idR auch von sich aus bei passenden Stellen oder sogar direkt in der Forensik (Zitat "bitte sperrt mich ein, sonst bau ich scheisse" - ja, sowas gibts).
2. Die Einmal-Täter, die darauf von sich selbst geschockt sind. Werden in einem entsprechenden Fall, oft sogar "weil es sich ergibt" entsprechend straffällig, merken - vielleicht sogar währenddessen - daß sie einen großen Fehler begehen und würden es am liebsten wiedergutmachen. Stark suizidgefährdet, weil diese Schuld sie fertigmacht. Suchen Therapien, um darüber wegzukommen. Brauchen idR eher eine Therapie, um den Schuldkomplex und die Suizidgefahr zu bekämpfen, denn daß das Unrecht war, was sie getan haben, haben sie begriffen.
3. Mehrfache "Triebtäter", die wissen, daß es Unrecht ist, auch immer wieder beteuern, daß sie es gerne ändern würden, aber immer wieder "rückfällig" werden. Haben oft schon Therapien versucht, diese haben aber - wieso auch immer - nicht gefruchtet. Die einzige "Lösung" ist leider die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt.
4. Täter ohne Unrechtsbewußtsein, die einfach weitermachen. Diese wollen keine Therapie, diese wäre auch sinnlos, da sie schlicht abartig sind, und das nicht als solches erkennen bzw das teilweise sogar noch glorofizieren. Leider sind diese gerade unter Pädos nicht allzu selten - wie diverse Ermittlungsarbeiten in diesem Bereich gezeigt haben. Es ist davon auszugehen, daß entsprechende "Ringe" und "Netzwerke" mehrerer Täter größtenteils aus diesem Tätertyp bestehen. Skrupel kennen diese Täter nicht. Welche Lösung da die angebrachteste wäre, schreibe ich besser nicht, das könnte einen Straftatbestand darstellen, aber es wäre sicher (finanziell) günstiger als lebenslange Isolation vom rest der Menschheit, zumal ohnehin keine Hoffnung auf "Resozialisation" besteht.
btw - es gibt durchaus auch Frauen, die hier zu Tätern werden. Es sind nur prozentual weit weniger.