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Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Naturpaar6568 » Do 23. Dez 2021, 19:06

Obwohl ich ja doch schon eine Weile hier in diesem Forum aktiv bin, bin ich heute zum ersten Mal auf dieses Thema gestoßen. (2x bin, man möge mir verzeihen ;) )
Ich kann der TE nur beipflichten. Für uns infrage kommend heißt der Verein Familiensportverein Leipzig e.V.. Wie ich in meiner eben erfolgten Recherche feststellen musste, wird er auf der Seite des DFK https://www.dfk.org/fkk-erleben/fkk-ver ... 9361475c95 nicht einmal mehr angezeigt.
Wir sind vor Jahren kurz in diesem Verein aktiv gewesen. Bei Stammtischtreffen oder gemeinsamen Unternehmungen wie einem Ausflug in die Therme in Halle/Saale standen selbstverständlich gemeinsame Nacktivitäten im Vordergrund. Meine Frau und ich verstehen aber bis heute nicht, weshalb man das Anliegen Freikörperkultur nicht klar im Namen des Vereins deklariert. Das führt zu Irrtümern und ist sicher auch ein Beitrag zur Erfolglosigkeit solcher Vereine.

LG Wolfgang von Naturpaar6568

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Do 23. Dez 2021, 19:43

@ Naturpaar6568

Es gibt sicher gute und weniger gute Vereine. So manche Vorstände erwarten da etwas Falsches von den Mitgliedern.

Warum das Anliegen der FKK nicht extra im Namen steht, kann ich auch nicht so genau sagen, aber man hielt es eben vielleicht nicht für nötig.
Die Mitglieder wissen, daß es ein FKK-Verein ist und die Leute außen sollten vielleicht keinen falschen Eindruck haben.

Wann wurde der Verein in Leipzig denn gegründet?

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Eule » Do 23. Dez 2021, 19:45

@ BOeinNackter
Die Bilder aus den 60ern zeigen noch viele Nackte beim Sport und sogar auf einer Baustelle. Auf den Bildern aus den 70ern ist kaum noch jemand nackt.
Dieses deckt sich mit meiner Erfahrung.


@ Campingliesel
Der Beitrag von BOeinNackter deckt sich mit meiner Erfahrung. Ich kann natürlich nicht sagen, wie es in dem Verein gelaufen ist, in welchem du Mitglied warst. Die Bilder in der Publikation vom DFK sind hier eindeutig.


@ Na†urpaar6568
Für uns infrage kommend heißt der Verein Familiensportverein Leipzig e.V.. Wie ich in meiner eben erfolgten Recherche feststellen musste, wird er auf der Seite des DFK https://www.dfk.org/fkk-erleben/fkk-ver ... 9361475c95 nicht einmal mehr angezeigt.
War euer Verein Mitglied im DFK?

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von BOeinNackter » Fr 24. Dez 2021, 16:58

Ja, tatsächlich gibt es Naturisten, die es unanständig finden, sich nackt außerhalb eines Sichtschutzes und auf Bildern zu zeigen. Trotzdem sind es Leute, die gern selbst nackt sind. EIgene Einstellungen zur Regel für alle machen zu wollen, ist sicher ein Problem in den Vereinen. Wie schafft man mehr gegenseitige Toleranz?
Interessant finde ich, dass auf einer Webseite keine aktuellen, aber Nacktbilder aus den 30ern genutzt werden. Die Abgebildeten hat man sicher nicht gefragt, ob sie im Internet veröffentlicht werden wollen.
Damals haben sich die Fotografen meist hübsche, sportliche Frauen ausgesucht, die bereit waren, sich fotografieren zu lassen. Die Hefte mussten sich durch Verkauf im Handel finanzieren. Sicher war allen klar, dass viele der Kunden die Hefte nur wegen der Bilder kauften. Trotzdem wurden damals FKK-Publikationen weiter verbreitet als heute.
Wenn wir heute ähnlich erfolgreich, relativ normale Nacktheit auf Vereinswebseiten, in Zeitschriften, in der Nackedei-Reihe oder sonst wo bringen wollen, müssen wir akzeptieren, dass Bilder nicht nur so genutzt werden, wie wir es uns vorstellen. Wir, das sind zuerst die Abgebildeten, aber auch die Vereine, die das auch wollen. Immerhin würde man so eine Alternative zur üblichen Darstellung von Nacktheit in der Medienlandschaft zeigen. Leider wird man nur schwer jene finden, die aufs Bild wollen, auch wenn auf die Abbildung von Brustwarzen oder Penissen verzichtet wird. Das Internet hat schon eine erschreckend weite Verbreitung.
Sich zur FKK zu bekennen geht aber auch ohne Nacktbilder. Vereine könnten anregen, dass Mitglieder sich Gedanken machen und sich darüber austauschen, wie sie mit Anderen über FKK reden könnten und welche Erfahrungen es dazu gibt.
Viel zu wenig wurde bisher darüber nachgedacht, wie Kinder sich zu ihrer Umgebung verhalten sollen und welche Möglichkeiten es gibt, sie zu stärken. Da sollte es nicht es nicht um Mutproben gehen, sondern um praktische Erfahrungen und Ideen.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von regenmacher » Fr 24. Dez 2021, 23:30

BOeinNackter hat geschrieben:Interessant finde ich, dass auf einer Webseite keine aktuellen, aber Nacktbilder aus den 30ern genutzt werden. Die Abgebildeten hat man sicher nicht gefragt, ob sie im Internet veröffentlicht werden wollen.
Das hat einen einfachen Grund: Auf soooo alten Abbildungen sind die dargestellten Personen - soweit sie überhaupt noch leben - nicht mehr mit dem heutigen Erscheinungsbild verbunden: Sie sind nicht mehr "erkennbar". (Das "Recht am eigenen Bild" setzt "Erkennbarkeit" voraus)

BOeinNackter hat geschrieben:Wenn wir heute ähnlich erfolgreich, relativ normale Nacktheit auf Vereinswebseiten, in Zeitschriften, in der Nackedei-Reihe oder sonst wo bringen wollen, müssen wir akzeptieren, dass Bilder nicht nur so genutzt werden, wie wir es uns vorstellen.
Wie kompliziert das mit normaler Nacktheit auf Vereinsseiten gelegentlich ist, konnte ich vor wenigen Jahren bei "meinem" Verein, in dem ich damals Mitglied war, sehen. Die für die Webseiten aufwendig ausgesuchten Bilder mussten durch ein mehrstufiges, länger andauerndes Genehmigungs-Verfahren gehen, an dem natürlich auch der Vorstand beteiligt war. Immerhin zeigt uns das, dass gelegentlich (in diesem Fall: vom Familiensportbund Bonn e.V) die Bedeutung der "Außenwirkung" erkannt wird.

BOeinNackter hat geschrieben:Sich zur FKK zu bekennen geht aber auch ohne Nacktbilder. Vereine könnten anregen, dass Mitglieder sich Gedanken machen und sich darüber austauschen, wie sie mit Anderen über FKK reden könnten und welche Erfahrungen es dazu gibt.
Das "sich zur FKK zu bekennen" klingt mir zu sehr nach "Outing", wo es doch kaum etwas zu "outen" gibt. Ein Nebensatz reicht. Wenn passend, sollte man das Thema FKK in den Gesprächsfaden "einfließen" lassen, ohne "missionarisch" rüberzukommen. Bei solchen "Bekenntnissen" darf es nicht darum gehen, jemanden überzeugen zu wollen. Erst wenn Nachfragen kommen, sollte man ausführlicher werden.
Wie das genau geschehen kann, hängt natürlich vom Umfeld und der aktuellen Situation ab. In - zugegebenermaßen fast idealen - Situationen kann das so gehen, wie bei Fam P., die wir auf einem inzwischen fast schon ikonischen Foto bei einer "nachbarschaftlichen Begegnung" sehen:

Bild

(Donna P. , zweite von links, war lange Zeit - hierzulande würde man schreiben - "Frauenbeauftragte" in der "British Naturism (BN)")

alle Grüße
michael regenmacher
.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von BOeinNackter » Sa 25. Dez 2021, 01:52

@Regenmacher
Das mit den Fotos aus den 30ern ohne Genehmigung war eigentlich als Scherz gemeint.
Tatsächlich ist das mit dem Internet und den Bildern ein Problem. Vielleicht wissen wir auch noch zu wenig. Es gibt ja offenbar funktionierende Seiten mit Nackten. Wie sind die tatsächlichen Erfahrungen? Natürlich kann man nie sicher sein. Theoretisch ist es sicher so, dass mehr Nacktheit dieselbe weniger sensationell macht. Probleme wird es am ehesten in der näheren Umgebung geben.
Mein Wort "Bekenntnis" hat einfach mit dem Titel des Treads zu tun.
Ich denke es könnte eine sinnvolle Aktivität von Vereinen sein, einen Austausch über die öffentliche Sichtbarkeit der FKK und die persönlichen Erfahrungen mit Gesprächen mit Außensstehenden zu initiieren. Ich glaube aber schon, dass manche NaturistInnen es wie ein Outing empfinden, wenn sie von ihrem Leben mit FKK erzählen. Meine Frau hat das übrigens eher gekonnt als ich. Sicher sind Vereinsmitglieder nicht im Verein, um für FKK zu werben, zumindest nicht alle. Es wäre aber ein schönes Ziel, manchen wenigstens etwas Mut zu machen, nicht irgendwas Ausweichendes zu erzählen, wenn danach gefragt wird. Das könnte man auch Bekenntnis nennen. Wir vertreten natürlich keine Religion, werden also nicht missionieren sondern einladen zum selbst herausfinden.
Ich wünsche bei der Gelegenheit auch noch dir und allen hier schöne Weihnachten.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 11:52

@ BOeinNackter

Ich vestehe das nicht ganz, wieso es heute noch nötig ist, einen Austausch über die öffentliche Sichtbarkeit der FKK und die persönlichen Erfahrungen mit Gesprächen mit Außensstehenden zu initiieren.
Es gibt doch schon so viele öffentliche und freizugängliche FKK-Strände. In den Vereinen ist es auch nicht anders als dort. Jeder kann also dorthin gehen und es ausprobieren. Man muß halt nur aufpassen, daß es auch tatsächlich die "anständigen" Plätze sind und nicht zum Zweck für Frivolitäten genutzt werden.
Es wird nur zuviel Theorie in die Vereine hineinprojeziert.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Aria » Sa 25. Dez 2021, 12:38

regenmacher hat geschrieben:Wie kompliziert das mit normaler Nacktheit auf Vereinsseiten gelegentlich ist, konnte ich vor wenigen Jahren bei "meinem" Verein, in dem ich damals Mitglied war, sehen. Die für die Webseiten aufwendig ausgesuchten Bilder mussten durch ein mehrstufiges, länger andauerndes Genehmigungs-Verfahren gehen, an dem natürlich auch der Vorstand beteiligt war. Immerhin zeigt uns das, dass gelegentlich (in diesem Fall: vom Familiensportbund Bonn e.V) die Bedeutung der "Außenwirkung" erkannt wird.
Kannst du uns hier mehr von diesem mehrstufigen Genehmigungsverfahren erzählen? Und was du und/oder der Verein unter Außenwirkung verstanden habt?

regenmacher hat geschrieben:In - zugegebenermaßen fast idealen - Situationen kann das so gehen, wie bei Fam P., die wir auf einem inzwischen fast schon ikonischen Foto bei einer "nachbarschaftlichen Begegnung" sehen:

Bild

(Donna P. , zweite von links, war lange Zeit - hierzulande würde man schreiben - "Frauenbeauftragte" in der "British Naturism (BN)")
Dieses Foto zeigt uns, wie unkompliziert eine Begegnung zwischen Nackten und Angezogenen sein kann. Danke.

Klar, beim Tag der Offenen Tür können die Besucher angezogen sein, aber zumindest die Vereinsmitglieder sollten nackt sein, um ihre Gelassenheit der Nacktheit gegenüber zu demonstrieren: Wenn alle angezogen bleiben und sich über das Nacktsein nur unterhalten, dann könnten sie diese theoretische Unterweisung auch sonst wo tun. Der Sinn der offenen Türen ist es, Besuchern zu zeigen, wie es bei ihnen aussieht, und nicht, ihnen davon nur zu erzählen.

BOeinNackter hat geschrieben:Ich glaube aber schon, dass manche NaturistInnen es wie ein Outing empfinden, wenn sie von ihrem Leben mit FKK erzählen.
Dieses Gefühl des Outings ist inzwischen weit verbreitet. Das im Gegensatz zu 1960-1970er Jahren, wo man sich freimütig im Verwandten-, Kolleggen- wie Bekanntenkreis zur FKK bekannte, wie man das u.a. auch aus vielen Beiträgen in diesem Forum weis. Und warum war dem so? Weil man damit keine Nachteile egal welcher Art für sich befürchten musste. Denn bekannte man sich damals zur FKK, dann wurde das als fortschrittlich wahrgenommen, was Kritiker, die es natürlich auch gab, fast automatisch alt aussehen ließ.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 13:04

@ Aria

Das im Gegensatz zu 1960-1970er Jahren, wo man sich freimütig im Verwandten-, Kollegen- wie Bekanntenkreis zur FKK bekannte, wie man das u.a. auch aus vielen Beiträgen in diesem Forum weis.


Ich möchte nur wissen, woher du das zu wissen glaubst. Das mag vielleicht bei einzelnen hier im Forum so gewesen sein, aber grundsätzlich war das bei weitem nicht so. Diese "vielen" Beiträge stammten wohl immer von denselben paar Leuten.

Es war vielleicht auch regional unterschiedlich. In Bayern sprach jedenfalls keiner so offen darüber. In der ehem. DDR könnte ich mir das schon eher vorstellen.
Wie es in den einzelnen BL war, weiß ich nicht. Ich würde das aber auch da nicht so verallgemeinern.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von regenmacher » Sa 25. Dez 2021, 14:33

Aria hat geschrieben:Klar, beim Tag der Offenen Tür können die Besucher angezogen sein, aber zumindest die Vereinsmitglieder sollten nackt sein, um ihre Gelassenheit der Nacktheit gegenüber zu demonstrieren: Wenn alle angezogen bleiben und sich über das Nacktsein nur unterhalten, dann könnten sie diese theoretische Unterweisung auch sonst wo tun. Der Sinn der offenen Türen ist es, Besuchern zu zeigen, wie es bei ihnen aussieht, und nicht, ihnen davon nur zu erzählen.
Das ist richtig und wurde bzw. wird auch (z.B. im FSB Bonn) vielfach so praktiziert. Der Termin des "Tags der offen Tür" wird lange im voraus breit kommuniziert, so dass Mitglieder, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht dabei sein wollen, an diesem Tag dem Gelände "fern bleiben" können.

Aria hat geschrieben: Das im Gegensatz zu 1960-1970er Jahren, wo man sich freimütig im Verwandten-, Kolleggen- wie Bekanntenkreis zur FKK bekannte, wie man das u.a. auch aus vielen Beiträgen in diesem Forum weis.
Ich würde das eher in die 70er Jahre als in die 60er Jahre datieren. Tatsächlich ist es in den 70ern durchaus vorgekommen, dass gelegentlich im Kollegen- und Bekanntenkreis mit FKK-Urlauben geprahlt wurde - sogar dann, wenn es sie eigentlich nicht gegeben hat. In Folge des "freimütigen" Umgangs mit dem Thema hat es in den frühen 80ern einen Ansturm auf die FKK-Vereine gegeben, der nicht nur durch Beiträge im Forum, sondern durch die konkreten Zahlen nachgewiesen ist. Wegen "Überfüllung" gab es des öfteren "Aufnahmesperren" und lange Wartelisten. Heute ist das nicht mehr so - obwohl wir in den Mitgliederzahlen der Vereine/Verbände inzwischen wieder leichte Anstiege beobachten.

alle grüße
michael regenmacher
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