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Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Aria » Sa 25. Dez 2021, 16:58

Natürlich eher 1970er, regenmacher, aber das fing schon so um 1968 an, sonst würde man im Zusammenhang mit dieser Jahreszahl nicht von einer sexuellen Revolution sprechen. Das war natürlich keine Revolution im eigentlichen Sinn, aber der Bruch zu den sozialen und moralischen Normen aus der Zeit davor war schon so gewaltig, dass man von einer Revolution sprechen kann.

Erstaunlicherweise setzt sich nur das damals erlangte freie Sprechen über Sexualität bis heute fort, aber die eigentliche Sicht darauf hat sich wieder der in den 1950er Jahren angenähert: Es wird von der Nacktheit wieder als etwas gesprochen, das nicht in die Öffentlichkeit gehört. Diese Ansicht hat in den 1970er Jahren nur der konservative Teil der Gesellschaft gehabt, der aber nicht mehr relevant war, wie sich das u.a. bei den Bundestagswahlen zeigte: SPD regierte ab 1966 mit CDU, ab 1969 ohne CDU und als tonangebend bis 1984.

Die bisherigen Bemühungen der FKK-Bewegung, Nacktheit von Sexualität zu trennen, die sich durch die ganze 120-jährige Geschichte ziehen, kann man als gescheitert ansehen. Begründung: Selbst FKK-Anhänger denken vielfach, sie würden etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies tun, sonst wären ihre Hemmungen, sich zu ihrer praktizierenden Nacktheit zu bekennen, nicht verständlich.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 17:16

@ Aria

Was Du so alles weißt, obwohl Du damals höchstens ein Kind warst, und von FKK absolut noch nichts wußtest.

Die bisherigen Bemühungen der FKK-Bewegung, Nacktheit von Sexualität zu trennen, die sich durch die ganze 120-jährige Geschichte ziehen, kann man als gescheitert ansehen.


Das ist totaler Unsinn. Bis vor 30 Jahren funktionierte das sehr gut und war absolut nicht gescheitert. Nur die Sexualisierung, die damals schleichend anfing, hat wieder alles zerstört. Nur wer halt davor keine FKK kannte, kann das auch nicht wissen.
Den FKKlern interessierte die Politik und die Ansicht der Kath. Kirche in Bezug auf die FKK absolut nicht.
Deshalb erzählte man auch kaum, daß man FKK machte, auch in den 70ern nicht, eben weil der größte Teil der Gesellschaft das nicht verstand. Von wegen freimütiges Herumerzählen!

Hör doch mal auf, über Dinge zu urteilen, die Du nie wirklich kanntest.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 17:36

@ regenmacher

In Folge des "freimütigen" Umgangs mit dem Thema hat es in den frühen 80ern einen Ansturm auf die FKK-Vereine gegeben, der nicht nur durch Beiträge im Forum, sondern durch die konkreten Zahlen nachgewiesen ist. Wegen "Überfüllung" gab es des öfteren "Aufnahmesperren" und lange Wartelisten


Diesen Ansturm gab es schon früher, und der kam nicht durch den freimütigen Umgang, sondern einfach daher, weil die Leute, die zunächst nur im Urlaub auf FKK-Plätzen waren, sich auch darüber unterhielten und durch andere erfuhren, daß es in ihrer Gegend auch FKK-Vereine gab. Im privaten Umkreis kam das aber eher selten vor. Da wollte man jemanden schon sehr gut kennen, ehe man das erzählte.

Wenn der Umgang schon in den 70ern so freimütig gewesen wäre, dann wäre die Situation im Englischen Garten 1979/80 nicht so eine Sensation gewesen, die alle auf den Plan riefen: Ordnungsamt, Polizei, Gegner, Gaffer usw.

Ab dem Jahr 1979/80 sorgten die „Nackerten“ vom Englischen Garten in München für Aufsehen.
(s.Wikipedia)

 

Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Kosan » Sa 25. Dez 2021, 17:41

Ich kann mich nicht dran erinnern das FKK damals mit Sexualität in Verbindung gebracht wurde.
Ich habe den Eindruck das es erst mit den neuen Medien zu tun hat, ein gutes Beispiel ist dieses Format.
Für viele geht es hier auch nur um Kontaktangebote usw.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 17:49

Kosan hat geschrieben:Ich kann mich nicht dran erinnern das FKK damals mit Sexualität in Verbindung gebracht wurde.
Ich habe den Eindruck das es erst mit den neuen Medien zu tun hat, ein gutes Beispiel ist dieses Format.
Für viele geht es hier auch nur um Kontaktangebote usw.


Es kommt drauf an, wer.

FKKler haben das natürlich nicht mit der Sexualität in Verbindung gebracht, denn die wußten: Es hat nichts miteinander zu tun.

Aber bei der übrigen Gesellschaft war das eben häufig der Fall. Die konnten sich eine Nacktheit ohne sexuelle Absichten einfach nicht vorstellen. Als die FKK anfing, dachte man das halt, weil man Nacktheit eben sonst nicht kannte außer für Sex (und außer für Körperpflege). Das war zwar nicht so öffentlich bekannt wie heute. In den Köpfen der Leute war es aber trotzdem vorhanden. Heute ist es eben auch noch öffentlich bekannt.

Und sicher kam das erst mit den neuen Medien auf, beides zu vermischen. War ja sehr praktisch. Und wurde einem auch in den Filmen so vorgemacht. Das ist ja genau meine Rede.

 

Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von MathiasF » Sa 25. Dez 2021, 18:05

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von regenmacher » Sa 25. Dez 2021, 20:05

Aria hat geschrieben: Die bisherigen Bemühungen der FKK-Bewegung, Nacktheit von Sexualität zu trennen, die sich durch die ganze 120-jährige Geschichte ziehen, kann man als gescheitert ansehen.
Es kommt natürlich auch auf die Ansprüche an, die du an die FKK/Naturisten/Nudisten-Bewegung stellst, deren Einfluss auf den Lauf der Dinge beschränkt ist. Vielleicht ist es sogar umgekehrt: Nicht die FKK-Bewegung nimmt Einfluss auf die gesellschaftliche Sicht von Nacktheit, sondern die gesellschaftliche Sicht zum Thema Nacktheit nimmt Einfluss auf die FKK-Bewegung. Das kann man direkt an den Zahlen ablesen. So ist es sicherlich kein Zufall, dass nur wenige Jahre nach den 70ern viele FKK-Vereine wegen Überfüllung Neuzugänge abweisen mussten.

Zumindest auf den Vereinsgeländen sind die Bemühungen, einfache Nacktheit von Sexualität zu trennen, gelungen - anders würde gemeinschaftliche FKK/Nacktheit/Nudismus auch nicht richtig funktionieren. Im Ergebnis sehe ich das nicht so pessimistisch. Vom Scheitern kann man da jedenfalls nicht sprechen.

Eine andere Frage ist natürlich die gesamtgesellschaftliche Sicht auf einfache Nacktheit. Frage: Trennt der durchschnittliche Michel zwischen einfacher Nacktheit und Sexualität ? Ich beantworte die Frage mit: Ja - wobei er allerdings die Anhänger der einfachen Nacktheit für Anhänger einer - wenngleich harmlosen - aber dennoch reichlich "schrägen" Sekte hält. Dagegen hilft nur eine gute Öffentlichkeitsarbeit, die die Anhänger der gemeinschaftlichen, einfachen Nacktheit nicht als fanatische "Kleiderhasser", sondern deutlich realistischer als Befürworter der Option u.a auch "nackt zu sein" darstellt. Was dann wieder eine Frage der "Außendarstellung" ist.

Aria hat geschrieben: Selbst FKK-Anhänger denken vielfach, sie würden etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies tun, sonst wären ihre Hemmungen, sich zu ihrer praktizierenden Nacktheit zu bekennen, nicht verständlich.
Ich möchte das aus meiner Sicht an kleinen, aber entscheidenden Stellen etwas umformulieren:

"Selbst FKK-Anhänger denken manchmal, sie würden - in den Augen ihres Gegenübers - etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies oder sektiererisches tun, sonst wären ihre Hemmungen, sich zu ihrer praktizierenden Nacktheit zu bekennen, nicht verständlich." Wenn jemand davon ausgeht, FKK/einfache Nacktheit sei "etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies", dann kann es sich nicht um einen FKK-Anhänger handeln.


Campingliesel hat geschrieben:Diesen Ansturm gab es schon früher, und der kam nicht durch den freimütigen Umgang, sondern einfach daher, weil die Leute, die zunächst nur im Urlaub auf FKK-Plätzen waren, sich auch darüber unterhielten
Ich hätte geschrieben: "...sich auch freimütig darüber unterhielten, was ein Zeichen für den von freimütigen Umgang ist."

Campingliesel hat geschrieben:Da wollte man jemanden schon sehr gut kennen, ehe man das erzählte.

Jeder hat da seine eigenen Erfahrungen und/oder Erkenntnisse. Niemand braucht etwas zu beweisen. Ein Jeder oder ein Jede mag ruhig bei seiner Position bleiben, die durchaus auch ein Spiegelbild des eigenen sozialen Umfeldes war. Aber gelegentlich lässt sich "allgemein-gesellschaftliche Akzeptanz" an einzelnen Ereignissen zumindest näherungsweise "ablesen":

Damals gab es z.B. eine Sondersendung der vielbeachteten Sportschau - meiner Erinnerung nach unter dem Namen "Sportspiegel" o.ä. - zur allerbesten Sendezeit im ZDF, die 45 Minuten lang kräftig für FKK Werbung machte. Das war eine in fast peinlich kräftigen Farben gezeichnete Reklame für FKK. Ohne eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz der FKK wäre das unmöglich gewesen. Aber natürlich ist selbst das kein Beweis - soll es auch nicht sein. Aber ein Wink mit dem "Zaunpfählchen" ist es schon.

Campingliesel hat geschrieben:Wenn der Umgang schon in den 70ern so freimütig gewesen wäre, dann wäre die Situation im Englischen Garten 1979/80 nicht so eine Sensation gewesen, die alle auf den Plan riefen: Ordnungsamt, Polizei, Gegner, Gaffer usw.
"Sensation" war das nur insofern, als das so etwas wie "FKK-Urlaub", der sonst eher im Ausland an Badestränden üblich war, nun auch im "Inland" offiziell unterstützt wurde. Es war also eher ein "Sensatiönchen" - aber (auch weil wesentlich von einer damaligen CSU-Stadträtin befördert) ein weiteres Zeichen für eine gewisse gesellschaftliche Anerkennung.

regenmacher
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 22:32

@ Regenmacher

So ist es sicherlich kein Zufall, dass nur wenige Jahre nach den 70ern viele FKK-Vereine wegen Überfüllung Neuzugänge abweisen mussten.


Nein, ein Zufall ist es sicher nicht gewesen. Zum einen hing es damit zusammen, daß es gerade in dieser Zeit sehr viele Familien mit den geburtenstarken Jahrgängen gab. Zum anderen gab es ja außerhalb der Vereine noch nicht so viele öffentliche Plätze, wo man einfach hingehen konnte. Außer eben in den Urlaub fahren, wo es die vielen FKK-Campingplätze gab. Aber in D gab es kaum solche Plätze, höchstens an der Nordsee.

Die größte Abwanderungen aus den Vereinen war ja in den 90ern, als es plötzlich an fast jedem Gewässer öffentliche FKK-Strände gab. Dadurch entstanden aber auch einige Plätze, die eben eigentlich keine FKK-Plätze waren, sondern eher die Frivolen anlockte. Und das wiederum schadete der FKK insgsamt. Und das sogar auch in den neuen BL.

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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Aria » Sa 25. Dez 2021, 22:49

regenmacher hat geschrieben:Nicht die FKK-Bewegung nimmt Einfluss auf die gesellschaftliche Sicht von Nacktheit, sondern die gesellschaftliche Sicht zum Thema Nacktheit nimmt Einfluss auf die FKK-Bewegung.
Ja, das stimmt. Die Frage ist jetzt, warum kam es zu diesen gesellschaftlichen Veränderungen gerade in den 1920er und 1970er Jahren, die zu einem entsprechenden FKK-Boom führten. Ich meine, 100.000 FKK-Vereinsmitglieder kaum 20 Jahre nachdem die Leute bis oben hinzugeknöpft badeten sind weit stärker einzuschätzen als die höhere Mitgliederzahl in den 1970er.

Meine Erklärung ist: Nach den Blutzöllen in den beiden Kriegen, gab es jeweils nicht mehr genügend ältere konservative Kräfte, um der Jugend entscheidend Paroli bieten zu können – die Jugend hat die kritischen Stimmen nicht beachtet, sondern einfach gemacht, was sie wollte. Das ist, was ich meinte mit „der konservative Teil der Gesellschaft“ wäre nicht mehr relevant gewesen.

regenmacher hat geschrieben:Zumindest auf den Vereinsgeländen sind die Bemühungen, einfache Nacktheit von Sexualität zu trennen, gelungen - anders würde gemeinschaftliche FKK/Nacktheit/Nudismus auch nicht richtig funktionieren.
Das ist wahr – doch sie haben zu viel des Guten gewollt und auch getan, sonst würde die Außenwelt die Vereins-FKK-ler nicht als prüder als eben diese Außenwelt bezeichnen.

regenmacher hat geschrieben:Eine andere Frage ist natürlich die gesamtgesellschaftliche Sicht auf einfache Nacktheit. Frage: Trennt der durchschnittliche Michel zwischen einfacher Nacktheit und Sexualität ? Ich beantworte die Frage mit: Ja - wobei er allerdings die Anhänger der einfachen Nacktheit für Anhänger einer - wenngleich harmlosen - aber dennoch reichlich "schrägen" Sekte hält.
Eine Sache ist es, aus Vernunftgründen Nacktheit und Sexualität zu trennen – niemand kommt an Tatsache vorbei, dass wie nackt geboren werden, und deswegen die Nacktheit per se einen Wert darstellt, der unabhängig von der Sexualität ist. Eine andere Sache ist es aber, die Nacktheit in der Öffentlichkeit dann trotzdem als etwas zu sehen, das „sich nicht gehört“. Diese Erziehung, sich in Anwesenheit Fremder etwas anzuziehen bzw. zumindest die Geschlechtsteile zu bedecken, findet schon im frühen Kindesalter statt, und zwar ganz unabhängig davon, ob die Eltern FKK-ler sind oder nicht.

Das ist einfach gesellschaftlicher Konsens, den außeracht zu lassen, bedeutet ein Tabubruch, und den zu begehen sich die meisten nur in Gesellschaft anderer Tabubrecher trauen.

regenmacher hat geschrieben:Dagegen hilft nur eine gute Öffentlichkeitsarbeit …
Das meine ich auch. Aber die meisten FKK-Vereine verstecken sich, wollen gar nicht, dass sie als die „Nackerten“ erkannt werden. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Das war auch der Grund, diesen Faden zu starten.

regenmacher hat geschrieben:"Selbst FKK-Anhänger denken manchmal, sie würden - in den Augen ihres Gegenübers - etwas moralisch nicht ganz Einwandfreies oder sektiererisches tun, sonst wären ihre Hemmungen, sich zu ihrer praktizierenden Nacktheit zu bekennen, nicht verständlich."
Ja, das ist eine bessere Formulierung als meine. Wobei man das noch einmal präzisieren könnte mit: In den Augen der Außenwelt - statt in den Augen ihres Gegenübers.

regenmacher hat geschrieben:Aber gelegentlich lässt sich "allgemein-gesellschaftliche Akzeptanz" an einzelnen Ereignissen zumindest näherungsweise "ablesen": Damals gab es z.B. eine Sondersendung der vielbeachteten Sportschau - meiner Erinnerung nach unter dem Namen "Sportspiegel" o.ä. - zur allerbesten Sendezeit im ZDF, die 45 Minuten lang kräftig für FKK Werbung machte. Das war eine in fast peinlich kräftigen Farben gezeichnete Reklame für FKK. Ohne eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz der FKK wäre das unmöglich gewesen.
Was du hier "allgemein-gesellschaftliche Akzeptanz" nennst, nenne ich Zeitgeist. Zu bestimmten Zeiten oder Epochen sind Dinge möglich, die in anderen Zeiten oder Epochen einfach nicht möglich sind – und wer das nicht beachtet, endet im Gefängnis wie z.B. die ersten FKK-ler. Und wenige Jahre später wurden die gleichen Taten von der Gesamtgesellschaft - und damit auch von Gerichten! - ganz anders beurteilt.

Campingliesel hat geschrieben:"Sensation" war das nur insofern, als das so etwas wie "FKK-Urlaub", der sonst eher im Ausland an Badestränden üblich war, nun auch im "Inland" offiziell unterstützt wurde. Es war also eher ein "Sensatiönchen" - aber (auch weil wesentlich von einer damaligen CSU-Stadträtin befördert) ein weiteres Zeichen für eine gewisse gesellschaftliche Anerkennung.
So viel ich weiß, war der Stein des Anstoßes allein die Tatsache, dass die Nackten einen Teil des öffentlichen Parks für sich beanspruchten, der nicht eingezäunt war, und daher jeder Spaziergänger, der dort vorbei kam, die Nackten sehen konnte. Zwischen ihnen und den Nackten war nur der Bach, aber auch diese Grenze wurde durch die darin badenden Nackten zunichte gemacht, was zusätzlich den Streit anfeuerte. So jedenfalls die Presseartikel aus jener Zeit.

 
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Re: Bekennen sich FKK-Vereine zur FKK?

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Dez 2021, 23:05

@ Aria

So viel ich weiß, war der Stein des Anstoßes allein die Tatsache, dass die Nackten einen Teil des öffentlichen Parks für sich beanspruchten, der nicht eingezäunt war, und daher jeder Spaziergänger, der dort vorbei kam, die Nackten sehen konnte. Zwischen ihnen und den Nackten war nur der Bach, aber auch diese Grenze wurde durch die darin badenden Nackten zunichte gemacht, was zusätzlich den Streit anfeuerte. So jedenfalls die Presseartikel aus jener Zeit.


Ja, die Presseartikel! Da wird immer viel übertrieben.

Das widerpricht sich aber sehr mit den Aussagen, wie angeblich freimütig damals über die FKK gesprochen worden sein soll. Heute würde das keinen Spaziergänger mehr stören. Heute stört es eher manchen FKKler, die deshalb nicht an die öffenltichen Strände gehen wollen, wo jeder spannen und knipsen kann und damit machen kann, was er will. Deshalb auch die heutige Prüderie, vor allem bei den jungen Leuten.

Deshalb auch suchen heute gerade diese wieder mehr die Vereine, die einen Schutz gegen solche Leute bieten. Früher gab es eben solche Probleme kaum.

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