regenmacher hat geschrieben:Es ist zulässig, Entwicklungen an Hand der Titelbilder der "FKK" deutlich zu machen. Das gilt natürlich besonders dann, wenn es um die selbstgewählte(!) "Außendarstellung" geht.
Danke – genau das habe ich sagen wollen bzw. gesagt: Die Auswahl der Titelbilder durch den DFK war und ist eine selbstgewählte Außendarstellung.
Dass sie sich im Laufe der Jahre verändert hat, kann niemand bezweifeln. Aber diese Veränderungen haben nichts mit dem Internet zu tun, denn sie fanden
vor dessen Verbreitung ab Mitte der 1990er Jahre statt – erst ab da gab es Web-Browser, die diesen Namen verdienten, und Modems, die leidlich schnell genug waren, um auch Bilder übertragen zu können; dennoch konnte der Aufbau eines Bildes auf dem Monitor 10 und mehr Sekunden dauern.
Was die Zeitschrift „Sonnenfreunde“ betrifft: Gegen diese und andere FKK-Zeitschriften wurden schon seit der Mitte der 1980er Jahre immer wieder Indizierungsanträge gestellt, die jedoch immer abgelehnt wurden – bis sich der geänderte Zeitgeist in der Form des öffentlichen Drucks auch in den Jugendschutzgremien bemerkbar machte: Im Jahr 1996 wurden diese Zeitschriften als jugendgefährdend eingestuft und damit von den Buchhandlungen in die Pornoshops verbannt, wo sie allerdings gegen die dortigen Pornos keine Chance hatten, gekauft zu werden: Sie wurden wenig später eingestellt. Siehe dazu auch diesen
Wikipedia-Artikel.
Im Laufe der Zeit wurden dem gesellschaftlichen Wandel auch Gesetze angepasst, so dass jetzt nicht einmal der über jeden Zweifel erhabene DFK es kaum noch wagt, auf dem Titelbild seiner Zeitschrift Bilder nackter Menschen zu bringen, deren Front nicht verdeckt wäre – so ab 2015 war damit schluss: Siehe dazu auch die Zusammenstellung der
2010er Jahrgänge. Und selbst in diesem Forum mokieren sich manche, wenn auf einem Avatarbild das Geschlechtsteil deutlich zu sehen ist: Da ist gleich vom Exhibitionismus oder gar von Pornografie die Rede.
Will sagen: Es herrscht ein gesellschaftlicher Druck, dass ein erwachsener Mensch nicht mehr selbstbestimmt von sich zeigen kann, was er will, sondern nur das, was die Gesellschaft erlaubt.
FKK-Bilder wurden, wie oben erwähnt, in die Pornoshops verbannt, also sind sie in der öffentlichen Wahrnehmung Porno. Und mit Pornos will öffentlich niemand zu tun haben, also bleiben die Menschen auch von FKK-Geländen weg; dort finden sich fast nur noch alte FKK-ler, die die Welt nicht mehr verstehen.