von BOeineNackte » Di 1. Aug 2017, 16:45
Hallo, bin immer noch eigentlich BOeinNackter und mache bquem weiter auf dem Konto meiner Frau.
Ich komme ja gerade vom Rosenfelder Strand. Dort gibt es auch diese Diskussionen, angeblich gar wegen Beschwerden von Nachbarn.
Über den Deich gehen nicht alle nackt, weil er ja öffentlich ist. Das stört viele, die sich nicht Blicken von Angezogenen aussetzen möchten.
Dort hat diese Scheu aber auch einen gewissen Grad an Aburdität erreicht, weil auch auf dem Campingplatz viele nicht daran denken, sich auszuziehen und jeder, der will, seinen Weg über das Gelände nehmen kann. Auch Kinder von ausserhalb des Geländes, sollen den Spielplatz bevölkern und es habe Beschwerden von Eltern wegen der Nackten gegeben.
Im Grunde handelt es sich dort also um einen Platz, an dem öffentliche Nacktheit ohne Sichtschutz akzeptiert ist, zumindest von den meisten Nutzern. Da wirkt es fast komisch, daß die Nackten sich teilweise genau an gewisse Grenzen halten. Ginge es nach ihnen, würde der Nacktbereich allmählich schrumpfen, wenn sich genug Gäste über Nackte beschweren.
Meine Frau war sich zunächst auch nicht sicher, ob man an der Schranke nackt vorbei gehen könne. Ich probierte es einige Male und bekam keine Probleme. Das liegt möglicherweise auch an der Auffassung und Aufmerksamkeit der Frauen in der Anmeldung.
Auch ich habe solche Regeln als Vereinsmitglied zu akzeptieren gelernt. Daß Nacktwanderer diese Grenzen überschritten hatten, hat mich beeindruckt. Trotzdem fällt es mir schwer, die Grenzen zu erweitern. Immerhin halte ich es für wichtig, um der Nacktheit mehr Raum zu gewinnen. Deshalb bemühe ich mich darum und möchte die Protagonisten unterstützen.
Viele Vereinsmitglieder erleben Nacktheit immer nur in ihren Schutzräumen, wollen niemanden provozieren, keinen Ärger bekommen, nicht von Außenstehenden gesehen werden. Sie haben wenig Interesse daran, etwas zu ändern. Die Bestrebungen, Nacktwanderwege einzurichten, könnten zu ähnlichen Entwicklungen führen. Für viele gilt es dann nur auf diesen Wegen als erlaubt. Es kann also tatsächlich sein, daß in der Nähe von FKK-Geländen, Stränden und Wegen, Nacktheit darüber hinaus, weniger toleriert wird. Nacktheit ist immer noch die Abweichung von Normalen und nur ausnahmsweise erlaubt. Wenn Bekleidete in diese Bereiche vordringen, ergibt sich daraus nicht das automatische Recht, nackt in ihren Bereich zu gehen. Gegenseitige Toleranz zwischen Nackten und Angezogenen, auch in bisherigen Textilzonen, sollten wir anbieten und erwarten.
Immerhin bin ich dort bei einer Radtour, bei der wir später über lange Strecken nackt fuhren, am Anfang angemeckert worden, weil wir auf der schmalen Strasse fuhren, obwohl es doch hinter dem Deich einen Radweg gäbe.
Der Konflikt zwischen Autofahrern und Radfahrern hat also viel Ähnlichkeit mit dem beschriebenen Konflikt. Radwege dienen meist nicht dazu, den Radverkehr zu fördern, sondern Störungen für Autofahrer zu vermeiden. Erst, wenn wirklich die Radwege einer Stadt mindestens so gut zu befahren sind, wie die Strassen, kann man es etwas anders sehen. Besonders, wenn dadurch mehr Leute radfahren. Das wäre auch ein schönes Ziel für Nacktwanderwege.