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Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Eule » Di 22. Okt 2019, 22:56

@ Campingliesel
Um mit unserer Diskussion wieder auf unser Thema zu kommen, will ich mal darauf hinweisen, dass es in vielen DFK-Vereinen und -Plätzen in der Vergangenheit eine Konservatismus herrschte, der sich an den Einstellungen der 50ger Jahre orientierte. Es gab die Pflicht zur Nacktheit, wenn die Witterung dieses zuließ. Es gab eine erhebliche Diskussion, ob man die Intimrasur zulassen dürfe, weil damit ja die weiblichen Genitalorgane sichtbar würden und man dieses als einen sexuellen Anreiz betrachtete. Dann wurde gegen das Piercing gewettert und gegen die Tätowierung. Diese konservative Abwehrhaltung ist wohl mit dafür verantwortlich, dass die DFK-Vereine Überaltern und Probleme mit dem Nachwuchs bekamen. Weiter haben die DFK-Vereine gegen die Nacktwanderbewegung außerhalb der DFK-Gelände gewettert, weil diese ihrem naturalistisches Selbstbild nicht entsprachen. Adolf Koch hatte man ausgeschlossen, weil er mit seiner Gruppe unbekleidet in der Öffentlichkeit auftrat und so für seine Bewegung warb. Diese Fakten dürften dir und vielen Usern hier bekannt sein. Und jetzt frage ich, welches Selbstverständnis lag dieser konservativen Haltung zugrunde?

Jetzt scheinen einige dieser konservativen Standpunkte geräumt worden zu sein. Nicht aus einer Erkenntnis des Irrtums, sondern aus einer Not heraus, neue Mitglieder generieren zu können. Intimrasur wird geduldet (oder gebilligt?), weil es jetzt eine Modeerscheinung ist und keine sexuelle "Anmache" darstellt. Piercing wird geduldet, aber bitte kein Intimpiercing, da damit die Genitalorgane betont würden. Wann fällt diese Bastion?

Was hat der DFK politisch gemacht, um der FKK-Bewegung und der FKK-Idee in die Bevölkerung hinein zu tragen? Ja, man ist auf der Touristikmesse und das war's. Die Seiten der FFF-Schüler werden teilweise überschwemmt mit harter Pornographie, die aus den USA oder Griechenland kommen. Die Jugendlichen nehmen dieses resignierend hin: "Es ist halt so!", weil sie sich dagegen nicht wehren können. Und ich frage mich, wo bleiben die DFK-Verbände, die für ein nicht sexualisierte Nacktheit werben und sich gegen diese Pornographie äußern?

Dass die jungen Leute heute mit der Technik besser umgehen können, als wir von der älteren Generation, ist richtig. Denn sie ist damit aufgewachsen, wir kennen noch die verschiedenen Formen der analogen Welt. Es hilft nichts, das erhebliche Gefährdungspotential, welches die neuen Medien über unsere Jugend und Kinder ausschüttet, zu beklagen. Wir müssen hier aktiv gegenhalten. Einmal im Gespräch mit der Jugend, sie aufklären über das falsche Bild der Sexualität und der Geschlechtlichkeit insgesamt, welches über die Pornographie vermittelt wird, weiter müssen wir sie dazu befähigen, ein gutes Selbstbild ihrer eigenen Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit zu entwickeln, sie dazu befähigen, ihre eigene Nacktheit als etwas natürliches anzusehen, zu begreifen und ggf. auch verteidigen zu können. Ja, dieses ist auch ein Angriff auf die verlogene bürgerliche Moral, die alles verbietet und es gleichzeitig macht, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil die Anderen es doch auch so machen.

Da der DFK sich mehr als naturalistischen Sportverband versteht, hier im Rheinland zwar offiziell die Familie hervorhebt, aber des lieben Geldes wegen doch ein Sportverband bleibt, bei dem man nicht unbedingt bekleidet sein muss, versagt er hier im Sinne einer allgemeinen nudistischen Öffentlichkeitsarbeit. Und jetzt liegt es einem jeden von uns, in seinem Umfeld für den Nudismus als eine natürliche, moralisch einwandfreie Freizeitgestaltung zu werben. Sich gegen die Hysterie auszusprechen, Bilder von unbekleideten Kindern, deren Genitalien zu sehen sind, als kinderpornographisch abzuwerten. Da wird das nackte und natürliche Kinderbild missbraucht, um gegen die Nacktheit als solches zu Felde zu ziehen und dann bekommt Michael Otto eine Anzeige wegen kinderpornographische Bildverbreitung, wenn er in seinem FKK-Museum historische, natürliche, unbekleidete Kinderbilder ausstellt, so wie diese im Original veröffentlich wurden. Ja, ich habe hier den Aufschrei der Empörung in diesem Forum vermisst. Viele User nahmen dieses zur Kenntnis und hielten sich bedeckt. Man weiß ja nicht, was daraus wird.

Wenn wir dem DFK eine gewisse Bunkermentalität vorwerfen, so sollen wir hier nicht außerhalb der DFK-Gelände ebenfalls in diese Bunkermentalität verfallen. Unsere Kinder und Jugendliche lernen mehr durch unser entschlossenes Handeln, als durch die vielen gute Worte, die wir ihnen gerne geben und sie oft nicht mehr hören wollen. Jeder kann hier auf seine Weise tätig werden, unabhängig davon, ob er/sie studiert hat oder nicht. Und durch dieses unser Handeln vermitteln wir unseren Kindern und Jugendlichen das Selbstvertrauen, an denen sie sich ausrichten können. Das hört sich bombastisch an. Darüber sind viele kluge Bücher geschrieben worden. Aber in der Realität ist es so einfach, so simpel und daher auch so wirksam. Wir müssen nur unseren Mut hierzu aufbringen und nicht warten, bis einer uns dieses vormacht. Eine Massenmeinung entsteht immer dadurch, dass eine Person in seinem Umfeld damit anfängt, eine Position zu vertreten und zu verteidigen. Wie im Schneeballsystem wird aus dieser Einzelmeinung dann eine breitere Meinung und dann später zu einer Massenmeinung.

Zum Thema dieses Threads bedeutet dieses meiner Meinung nach, wir sollten uns nicht selbstunsicher einbunkern. Wir sollten unsere Flächen aktiv verteidigen, in dem wir die Textiler einladen, ihre Kleidung doch auch abzulegen. Wenn jemand meint, sich dumm über uns äußern zu müssen, so sollten wir ruhig darauf antworten, in dem Wissen, dass der Mensch innerhalb der letzten zwei Millionen Jahres es nicht geschafft hat, die Dummheit in seiner Spezies zu überwinden, und ihn ruhig, sachlich und souverän in die Schranken zu weisen. Und wenn dieser frech wird, dann sollten wir uns nicht "vornehm" zurück halten sondern denjenigen von uns aktiv unterstützen und auch körperlich beistehen, in dem wir ihm/ihr auch körperlich bei stehen. Wir müssen als eine ernst zu nehmende Gruppe verstanden und erfahren werden, um nicht als spinnerte Randgruppe verdrängt zu werden.

Dieses ist mein Appell an dich, an mich, an uns alle hier im Thread und im Forum sowie draußen in der freien Natur. Wir schaffen dieses, wenn wir geschlossen in der Meinung auftreten. Wir gehen unter, wenn wir uns nur als Individualisten betrachten, die ohne einen Bezug zur Allgemeinheit leben wollen.

 
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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von efkaka » Di 22. Okt 2019, 23:47

Ich habe das jetzt einfach nicht gelesen , weil es an Campingliesel gerichtet war , wegen @ . Oder sollte ich , auch andere das lesen ? Da gibt es, die Funktion Persönliche Mitteilung , gekürzt PM . Oder gibt es einen anderen Grund , Eule ?

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Hans H. » Mi 23. Okt 2019, 00:12

@efkaka: es war zwar eine Reaktion auf einen Beitrag von CL, aber auch an alle gerichtet, wie leicht zu erkennen ist, wenn man es liest.
Da gibt es übrigens auch die Funktion, zwar nicht im Forum, aber im Kopf, nichts zu schreiben, wenn man einen Beitrag nicht gelesen hat!

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von HTJ » Mi 23. Okt 2019, 09:08

Aria hat geschrieben:
PS: Es ist für mich unverständlich, dass es da einen Unterschied geben soll zwischen einem nackten und einem angezogenen „Voyeur“. Mir scheint, dass bei denjenigen, die hier strikte Trennung befürworten, die Ansicht vorherrscht, mit seiner eigenen Nacktheit würde man das Recht erwerben, andere Nackte sehen zu dürfen.


@ Aria
Dieser Aspekt passt eigentlich in den Thread "FKK- Voyeurismus/ Exhibitionismus". Da wir aber nun mal beim Thema sind: Definiere mal, was für dich ein nackter Voyeur ist.

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Bummler » Mi 23. Okt 2019, 09:22

Eule hat geschrieben:Und jetzt frage ich, welches Selbstverständnis lag dieser konservativen Haltung zugrunde?


Na, nicht alles was neu ist, ist auch sinnvoll. Das ist doch klar.

 
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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Eule » Mi 23. Okt 2019, 18:03

@ efkaka
Alle Beiträge, die hier öffentlich geschrieben werden, können von allen Usern gelesen und kommentiert werden. Mit dem Klammeraffen (@) wird nur der Bezug auf die Ausführungen eines bestimmten Users genommen, der auch damit direkt angesprochen wird. Sollte ein Beitrag nicht für alle User sichtbar sein, dann würde ich diesem eine PN zusenden.

 
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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Eule » Mi 23. Okt 2019, 18:09

@ Bummler
Na, nicht alles was neu ist, ist auch sinnvoll. Das ist doch klar.
Wer bestimmt hier die Frage nach der Sinnhaftigkeit oder wer legt fest, was sinnvoll ist und was nicht? Ich halte es für sehr bedenklich, wenn man die Frage nach der konservativen Haltung mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit verbindet. Denn eine konservative Einstellung kann mit der Zeit ihren Sinn und ihre Berechtigung verlieren.

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Zett » Mi 23. Okt 2019, 19:37

@Eule
Ein schöner Beitrag (der lange oben) - nur wie sieht die Umsetzung der edlen Worte aus? Du - und jeder der diesen Worten folgt - müsstest Beifall über Beifall klatschen darüber, dass ich jeden Tag den Menschen vormache, wie schön (und gesund) Nacktheit im Freien ist. Diese Begeisterung ist mir aber bisher nicht aufgefallen. Ich hab hier zu 99% nur Shitstorm gegen mich erlebt.

Das Problem scheint woanders zu liegen: Die Menschen sind zutiefst krank, zutiefst unzufrieden, verbittert, egoistisch, egozentrisch.
Das ist auch das Problem, warum es mit der ganzen Gesellschaft, mit der ganzen Menschheit immer nur weiter bergab geht: Die Menschen sind krank und werden immer kränker. Mit solchen Menschen kann man nichts Positives, nicht Gesundes aufbauen. Da nützt das ganze »Man müsste ... Man söllte ... - Gebete« nichts. Solange wir nichts finden, wodurch die Massen freiwillig gesünder werden, wird es keine Zukunft geben.

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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von Hans H. » Do 24. Okt 2019, 00:15

Zett hat geschrieben:Diese Begeisterung ist mir aber bisher nicht aufgefallen. Ich hab hier zu 99% nur Shitstorm gegen mich erlebt.

Wenn man Kritik als Shitstorm bezeichnet ... Das ist zumindest recht fragwürdig. Dann müsste allerdings Eule sich auch beklagen, hier in der letzten Zeit (im anderen Thread) ständig Shitstorm erlebt zu haben. Wenn er das nicht tut, dann wohl deswegen, weil er Kritik, andere Meinungen und Gegendarstellungen von Shitstorm unterscheiden kann.

Wenn es aber oft Grund für heftige Kritik gibt, die Du gleich als Shitstorm auffasst, dann sind es zum Beispiel solche Ausführungen wie:
Zett hat geschrieben:Das Problem scheint woanders zu liegen: Die Menschen sind zutiefst krank, zutiefst unzufrieden, verbittert, egoistisch, egozentrisch. ...
Das ist eine ziemlich kranke Sicht der Lage, aber nicht die anderen Menschen sind krank! Und es geht weder mit der ganzen Gesellschaft noch mit der ganzen Menschheit immer nur weiter bergab.

Ich kenne sehr viele, mit denen man sehr viel Positives, Gesundes aufbauen kann. Nur mit einem, der solche Äußerungen von sich gibt, geht das wirklich nicht. Es gibt nur ganz wenige andere recht destruktive User hier im Forum, aber die meisten sehe ich positiv, auch diejenigen, die andere Meinungen vertreten, solange sie nicht beleidigend sind. Auf Beleidigungen hast Du auch von mir Antworten bekommen, die wahrscheinlich in Deinen Augen Shitstorm sind. Denk einfach mal über Deine Außenwirkung nach. Das könnte hilfreich sein für positivere Mitgestaltung der Diskussionen.

 
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Re: Wollen Nackte unter sich sein, und ist das überhaupt so?

Beitrag von efkaka » Do 24. Okt 2019, 00:59

@ Hans .H.
Alles im Leben hat Ursache und Wirkung . Und ich hatte Zett seine ganzen Beiträge nicht immer verfolgt , konnte ich gar nicht , fand aber die Diskussionen von seinen Gegnern total daneben . Das Zett irgendwann auch beleidigend wurde kann ich voll nachvollziehen .
Du und andere Typen wollt immer Eure " Glocke " auf andere stülpen . Wenn die nicht wollen , sind die dann in eine bestimmte Ecke zu schieben . Danke Hans .
Oder wenn dann Argumente fehlen , wird sich aus dem Thema verabschiedet , so macht es Aria , die ihre Themen nur aus Zeitungen oder was weiß ich saugt . Kein eigenes Köpfchen eben . Aber soll mir egal sein .

Ich finde das Zett über die Auswirkung schon lange nachgedacht hat und das Du Hans .H. sehr über die Ursache nachdenken solltest . Ursache und Wirkung !

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