Juhu,
Vorgestern durfte ich dann den ganzen Tag das Bööd (unser Skipper war aus Leipzsch) steuern. Ich habe ja nun überhaupt keine Ahnung vom Segeln, und der Käpt'n war nicht sehr erklärungsfreudig, aber nun gut, einen Kurs halten bekomme ich schon hin.
Panikanfall bekam ich erst später. Irgendwann wurde nämlich der Wind stärker, und das Boot lag mit 45° Winkel im Wasser (naja, gefühlt 45 Grad), der Kapitän war unter Deck und las in seinem Kindle, und die anderen starrten mich erwartungsfroh an... Ähm, ja, also, ich denke das Boot kann sowas ab... Keine Ahnung... Ich wusste spontan nicht mal, in welche Richtung ich lenken sollte, um die Situation zu entschärfen, also bin ich vorsichtshalber einfach weiter gradeaus gefahren, der Chef wird sich schon melden wenn was ist...
Der Skipper tauchte irgendwann auf, blickte einmal prüfend in die Runde, und anscheinend zufrieden verschwand er wieder unter Deck. Humpf. Ok, ich nehme an ich mache alles richtig...
Noch guter Dinge, da wusste ich noch nicht, was später auf mich zukommen wird...Ich habe mir irgendwann später dann auch erschließen können, was anluven und abfallen bedeutet, und die Kunst so am Wind zu segeln, dass die Segel nicht killen... Sehr spannend das alles! Man muss ja beim Steuern eines Segelboots drei Dinge unter einen Hut bringen, wo man eigentlich hin will, wo man hin kann/darf wegen Untiefen und Fahrrinnen und gegnerischen Schiffen, und wo der Wind einen hin lässt... Wenn man keine Ahnung hat, ist das selbst ohne Sturm durchaus anspruchsvoll.
Später hat der Wind dann nachgelassen, und so konnte ich mich an Deck noch etwas sonnen. War zwar kein FKK-Boot, aber ich habe mich trotzdem nackig da vorne hingelegt oder hinten die Füße ins Wasser baumeln lassen, unsere beiden Jungs kamen auch jedesmal dazu um mit mir zu quatschen, und so war das dann auch für alle in Ordnung.
Nachmittags waren wir dann in Lohme, ein kleiner romantischer Hafen an der Steilküste, mit langer Treppe hoch in den Ort. Wir sind eine ganze Weile den Strand entlang gegangen, dort ist alles voller Steine und Felsen, auf denen man hervorragend rumspringen kann, was die Jungs toll fanden, aber man kommt nicht wirklich rein ins Wasser zum Baden. Die Kreidefelsen, die dort eigentlich gleich in der Nähe sein sollen, haben wir nicht gesehen, ich glaube wir sind ganz knapp vorher umgedreht.
die einzige "Badestelle" die ich schließlich gefunden habe, kalt aber angenehm erfrischend Das ganze war ein tolles Erlebnis, jeden Tag ein anderer Hafen, das Leben an Bord, die weite See, Schlafen in der engen Kajüte auf dem schaukelnden Boot, die Hektik während eines Manövers, und die Ruhe in der Zeit dazwischen...
Seekrank geworden bin ich nicht, aber im letzten Hafen gab es eine Sauna, die ich natürlich besucht habe, und als ich da so drinnen lag, hat tatsächlich alles geschwankt.
wo kann ich mich hier festhalten?Vielleicht nächstes Jahr wieder, jetzt werde ich erstmal die nächsten schönen Tage dazu benutzen, wieder etwas fit zu werden, bin durch die kniebedingte Joggingpause doch deutlich außer Form. Heute die 8km beim Lauftreff waren schon mal ein guter aber anstrengender Start. Wir waren übrigens 13 Nackte heute, neuer Rekord!
Marc