Und mittelfristig wäre es wunderbar, wenn FKK wieder einen besseren Stand in der Gesellschaft erhält.
Dazu braucht es aber auch das Verständnis der Nichtnackten, das FKK eben kein "Schweinkram" ist
Eule hat geschrieben:Richtig. Aber wenn ich nicht weiß, wie ein Begriff entstanden ist oder was er bedeutet, dann diskutiere ich in einen inhaltsleeren Raum. Es wird heute von vielen Professoren kritisiert, dass viele Studenten bei ihren Zitaten nicht mehr zurück bis zur Quelle gingen und daher viele Zitate daher unrichtig seien.Die ganze letzte ellenlange Diskussion zwischen Eule, Aria und anderen (vor einigen Tagen auch mal mit Einmischungen von mir) ist meiner Ansicht nach etwas abweichend vom Kern der Frage, weil diese letzte Diskussion mehr die Herkunft oder Ursache der jetzt gegebenen gesellschaftlichen Sicht beleuchtet.
--- und entsprechend weiter in deinem Text unter dem nächsten von mir eingefügten Zitat.Eule hat geschrieben:Dieser deiner Meinung kann und will ich nicht beitreten. Wir können etwas ändern. Aber nur wenn wir auf die Ursache und Urbedeutung hinweisen und immer wieder dieses verdeutlichen.Wir können aber mit der Frage nach den Ursachen des Status quo nichts daran ändern, wie der Zusammenhang zwischen Nacktheit und Sexualität derzeit von großen Teilen der Gesellschaft gesehen wird.
- OK, von mir ungenau formuliert.Hier wird nach meinem Verständnis des Begriffes der Erotik unzulässig mit dem der Sexualität verbunden.
Also, ich denke doch. Es sind zwei unterschiedliche Wahrnehmungen und Entscheidungen, die hier jedoch so kurz hintereinander gefällt werden, dass vielen dieses als eine Einheit vorkommt. Um es deutlich zu machen, zuerst kommt der erotische Eindruck und darauf folgt ggf. der sexuelle Impuls. Der zweite Schritt ist jedoch in der Regel ohne den ersten nicht möglich und wird daher als eine Einheit empfunden.Gerade in diesem Beispiel ist nämlich wirklich das Empfinden der Menschen sehr verschieden und es gibt definitiv keinen Maßstab für eine objektive Antwort darauf.
Das nehme ich auch für mich in Anspruch, aber meine Erfahrung zeigt mir, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen nicht so flexibel ist, sondern irgendwie in den Fesseln der Erziehung und Prägung aus den ersten 1 1/2 Lebensjahrzehnten gefangen bleibt. Wir sehen es doch z. B. an der Diskriminierung von Dunkelhäutigen und von Homosexuellen: Alle sagen, die Diskriminierung darf nicht sein, aber unterbewusst findet die Diskriminierung weiterhin so deutlich statt, dass sie gesellschaftlich nach wie vor relevant ist. Das steckt tief in den Menschen drin und sie schaffen es nicht, sich von diesen Lerninhalten aus ihrer Kinderzeit zu befreien. Zu meiner Schulzeit fand diese Diskriminierung zu beiden genannten Punkten auch noch als Lehrstoff im Biologieunterricht statt! Da kann also tatsächlich eine erhebliche Beeinflussung im Unterbewusstsein in meiner Generation noch vorliegen. Und entsprechend natürlich auch in Bezug auf unsere Themen dieses Threads.Ich bin hier nicht so pessimistisch. Ich lege meine kulturelle Erziehung nicht ab, kann mich aber von beengenden oder zu unbestimmten Lerninhalten befreien. Erst dann bin ich in der Lage, diese meine Entscheidung auf eine veränderte Meinung und Haltung auch offensiv zu äußern und zu vertreten.
Jetzt möchte ich auf diese Aussage eingehen:Hans H. hat geschrieben:...meine Erfahrung zeigt mir, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen nicht so flexibel ist, sondern irgendwie in den Fesseln der Erziehung und Prägung aus den ersten 1 1/2 Lebensjahrzehnten gefangen bleibt. Wir sehen es doch z. B. an der Diskriminierung von Dunkelhäutigen und von Homosexuellen: Alle sagen, die Diskriminierung darf nicht sein, aber unterbewusst findet die Diskriminierung weiterhin so deutlich statt, dass sie gesellschaftlich nach wie vor relevant ist. Das steckt tief in den Menschen drin...
Aria hat geschrieben:....
Ah, hier setzt sich der Trieb gegenüber der Vernunft plötzlich durch? Aber als ich gesagt habe, dass das Gefühl, sprich Trieb schwer zu kontrollieren sei, sagtest du, dass du damit noch nie Schwierigkeiten hattest.
Bummler hat geschrieben:Allerdings ein Wesensmerkmal einer freien Gesellschaft, ..... Hier schlägt die Befindlichkeit des Individuums den Intellekt, das Gefühl, ... setzt sich gegenüber der Vernunft durch.
Hans H. hat geschrieben:Der Künstler sieht das ausschließlich aus seiner ästhetischen Perspektive und beurteilt die vorhandene oder fehlende Schönheit der Situation - mehr nicht. Der gewohnte FKK-ler erkennt zwar, dass sich in der beschriebenen Situation die jungen Frauen bewusst zeigen wollten, sieht sie aber einfach nur als unbekleidete Menschen wie gewohnt in FKK-Bereichen und Saunen.
Was ist dann nun objektiv richtig? Für jeden ist das richtig, was nach seiner persönlichen Prägung aus Erziehung und Lebenserfahrung für ihn als normaler Eindruck erscheint, und doch ist der von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Aria hat geschrieben:Das ist ein immerwährender Prozess, der bereits einsetzt, als sich das Baby zum ersten Mal an die Geschlechtsteile greift und Mama seine Hand bei jedem Versuch immer wieder wegzieht. Schon in dieser sehr frühen Phase lernt das Kind, dass da etwas Besonderes ist, denn an alle anderen Körperteile darf es greifen, ohne dass etwas Vergleichbares geschieht. Diese zuerst nur stumme Tabuisierung der Geschlechtsteile setzt sich mit zunehmendem Alter verbal und durch Beispiele im Verhalten fort, bis man als junger Erwachsener die Regeln so intus hat, dass sie ein Bestandteil von ihm werden, ja er ist erst mit ihnen ein „kultivierter“ Mensch.
Nicht nur unterbewusst findet die Diskriminierung statt, sie geschieht inzwischen ganz offen. Ein Zeichen davon ist die Befürchtung der rechter wie auch der sogenannten identitären Bewegungen, dass die Integration Fremder gelingen könnte. Sie streben die kulturelle Reinhaltung Deutschlands/Europas an, wobei sich ihr Widerstand vor allem gegen Menschen islamischen Glaubens richtet. Auch hier, wie schon so oft in der Vergangenheit, spielt die Religion eine entscheidende Rolle.Hans H. hat geschrieben:Alle sagen, die Diskriminierung darf nicht sein, aber unterbewusst findet die Diskriminierung weiterhin so deutlich statt, dass sie gesellschaftlich nach wie vor relevant ist.
Ahmst du jetzt Eule nach und unterschlägst beim Zitieren das Wesentliche? Denn du hast geschrieben:Bummler hat geschrieben:Das sollte mich wundern, das ich das SO gesagt hätte. Gucke noch mal, ich habe bestimmt gesagt, dass ich gelernt habe meinen Sexualtrieb unter Kontrolle zu bekommen.Aria hat geschrieben:....
Ah, hier setzt sich der Trieb gegenüber der Vernunft plötzlich durch? Aber als ich gesagt habe, dass das Gefühl, sprich Trieb schwer zu kontrollieren sei, sagtest du, dass du damit noch nie Schwierigkeiten hattest.
Im übrigen zur Problematik Vernunft gegen Gefühl -Bummler hat geschrieben:Allerdings ein Wesensmerkmal einer freien Gesellschaft, ..... Hier schlägt die Befindlichkeit des Individuums den Intellekt, das Gefühl, ... setzt sich gegenüber der Vernunft durch.
Da steht bei dir im letzten Satz das Wort „Trieb“, und auf den bezog ich mich. Beim Zitieren dieser deiner Aussage hast du aber jetzt absichtlich das Wort weggelassen – warum? Vielleicht weil der vollständige Satz deiner Behauptung entgegensteht, dass du es gelernt hättest, deinen Sexualtrieb unter Kontrolle zu halten?Bummler hat geschrieben:Allerdings ein Wesensmerkmal einer freien Gesellschaft, die niemals eine einheitliche Meinung zu einem Sachverhalt hat. Auch wenn er noch so klar wäre. Hier schlägt die Befindlichkeit des Individuums den Intellekt, das Gefühl, der Trieb setzt sich gegenüber der Vernunft durch.
Bummler hat geschrieben:Da habe ich meine Zweifel, also das es keine Objektivität für eine Situation gäbe. Eine nackte Frau ist eine nackte Frau und wenn jemand da was anderes sieht, dann ist das subjektiv, aber objektiv bleibt das eine nackte Frau. Auch wenn sich die Frau jetzt lasziv räkelt und damit einem bestimmten (eingeschränkten !) Personenkreis ein erotisches Ansinnen vorgaukelt, dann bleibt sie nackt.
Aria hat geschrieben:
Da steht bei dir im letzten Satz das Wort „Trieb“, und auf den bezog ich mich.
Beim Zitieren dieser deiner Aussage hast du aber jetzt absichtlich das Wort weggelassen – warum?
Vielleicht weil der vollständige Satz deiner Behauptung entgegensteht, dass du es gelernt hättest, deinen Sexualtrieb unter Kontrolle zu halten?
Das, ich meine: den Sexualtrieb unter Kontrolle zu halten, ist sicher möglich, ....
Hans H. hat geschrieben:Wenn es nur um die objektive Beurteilung der Situationen ginge, bräuchten wir doch die ganze Diskussion hier nicht.
....
Die Basis der Diskussion ist aber doch gerade, dass die objektiv selbe Sache von verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich gesehen und deshalb auch sehr unterschiedlich bewertet wird.
"Schweinkram"
Auf welcher Grundlage wird hier sexuelles Verhalten abgewertet? Wir sind uns alle einig, dass wir in der momentanen Gesellschaft nicht überall nackt hingehen können und auch nicht überall sexuell aktiv sein können ohne anzuecken und dass das Eine vielleicht an manchem Orten möglich ist, wo das Andere nicht möglich ist. Ich sehe keinen Grund, dass man einerseits Nacktheit als etwas Edles hochstilisiert, während man andererseits dann das Sexuelle als Schweinekram abwertet. Was jeweils möglich ist, muss in der Situation selbst herausgefunden werden. Jede Festschreibung von Regeln (vielleicht mit Ausnahme von Hygiene-Aspekten) wäre ein Rückschritt in die Unfreiheit."Die Frivolen"
So sehe ich das auch.Shiva205 hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, dass man einerseits Nacktheit als etwas Edles hochstilisiert, während man andererseits dann das Sexuelle als Schweinekram abwertet.
Mitglieder in diesem Forum: Sunfriends und 41 Gäste