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Sonnenmilch / Creme / Öl

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Matz » Fr 29. Jul 2016, 18:05

... das ist genau so wie mit dem Fressen und Saufen.
### Die Menge macht's. ###

Eine Strahlungsexposition läßt sich nicht durch Gewöhnung leichter verdauen.
Ganzjährig Nackte werden zwar nicht so schnell durch "Peaks" irritiert, die empfangene Energiemenge ist dennoch gleich relevant wie beim bleichen Häschen.

Mass halten - Schatten nutzen (gerade um den Mittag herum) - pflegen.

Soll doch noch länger halten die Pelle - gelle?

/Matz

 

Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Friedjof » Fr 29. Jul 2016, 18:10

Eule hat geschrieben:Du argumentierst ebenso wie Zett aus Fremdveröffentlichungen heraus. Dieses ist auch ok so. Aber was nicht ok ist, dass ihr beide euch mit der Medinung des Anderen nicht auseinander setzt, die andere Meinung grundsätzlich verächtlich macht und somit keine Bereitschaft zu einem gemeinsamen Gespräch zeigt.

Als Nicht-Fachleute können wir uns nur Fremdveröffentlichungen bedienen. Das Problem dabei ist nur, welchen Veröffentlichungen man sich dabei bedient. Für mich sind da in erster Linie wissenschaftliche Veröffentlichungen relevant. Wissenschaft basiert auf Forschung in einem institutionellem Rahmen (Universitäten). Die aufgrund methodischen Suchens gewonnenen Erkenntnisse werden systematisch, nachvollziehbar und beweisbar in Form von wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht. Ich will dabei gar nicht ausschließen, dass bestimmte Forschungsergebnisse entsprechend dem Wunsch von Auftraggebern bestimmter Forschungsaufgaben ausfallen. Bei Forschungsgeldern geht es häufig um fünf und sechsstellige Summen oder auch Ansehen und beruflichen Aufstieg. Da kann Herr Professor schon mal schwach werden. Und dann gibt es da freie, nicht an einer Universität gebundenen Forschungsinstitute, die im Auftrag von Industrie und Wirtschaft arbeiten. Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass da schon mal nach dem Motto „Welches Ergebnis hätten Sie denn gern?“ gearbeitet wird.

Es gilt also immer sehr genau danach zu schauen, wer eine bestimmte Untersuchung in Auftrag gegeben hat und wer sie durchführt. Und das mache ich. Aber genau dieses vermisse ich bei Zett. Dies habe ich ihm immer und immer wieder zu verstehen gegeben, insbesondere im Impfthread. Es war nicht nur für mich fast unerträglich, mit welcher Ignoranz Zett seine Meinung als Impfgegner verteidigte ohne bei seiner Argumentation auf seriöse Quellen verweisen zu können. Alle von ihm genannten Namen, Institutionen und Verlage auf die Zett sich da bezieht können der Esotherik- und Heilerszene zugerechnet werden. Da werden dann Zahlen und Statistiken so „hingebogen“, dass sie für ihre Argumentation stimmen. Letztlich ist das aber alles fachlich unsinniges Geschwafel, welches jegliche Seriosität vermissen lässt und leichtgläubige oder labile Menschen leicht in die Klauen von Geschäftemachern treibt, die mit der Angst ihrer Mitmenschen ihr Geld verdienen und solchen Hokuspokus verbreiten.

Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, derart „Gläubige“ mit wissenschaftlichen Untersuchungen, Zahlen und Statistiken zu überzeugen. Zett, der ja auch gegen Mediziner wettert hat sein eigenes Weltbild entwickelt. Ihn „umzukrempeln“ stelle ich mir so schwer vor wie einen tiefgläubigen Moslem zum Christen- oder gar Judentum zu bekehren. Ja, es ist tatsächlich eine Glaubensfrage. Und Diskussionen darüber, welcher Glaube nun der bessere oder richtige sei führen bekanntlich zu nichts (allenfals zum Krieg).

Von daher lasse ich Zett seinen Glauben und auch allen Menschen, die mit ihrer Krebserkrankung zum Handaufleger gehen oder das Wundermittel „MMS“ gegen AIDS, Hepatitis, Malaria Herpes, TBC, Fußpilz , ach, eigentlich alles innerlich und äußerlich anwenden. Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn gut ist. Und ja, mitunter kann der Glaube ja auch Berge versetzen.

Wenn es aber ums Impfen oder Sonnenschutz (Krebs) geht, wird es ernst. Wenn da Ratschläge erteilt werden, die allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht standhalten können melde ich mich zu Wort.

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Hans H. » Fr 29. Jul 2016, 22:35

Friedjof hat geschrieben:Von daher lasse ich Zett seinen Glauben und auch allen Menschen, die mit ihrer Krebserkrankung zum Handaufleger gehen oder das Wundermittel „MMS“ gegen AIDS, Hepatitis, Malaria Herpes, TBC, Fußpilz , ach, eigentlich alles innerlich und äußerlich anwenden. Jeder muss für sich entscheiden, was für ihn gut ist. Und ja, mitunter kann der Glaube ja auch Berge versetzen.

Oh Mann! Da hast du ein neues Stichwort eingebracht. Hoffentlich gibt es jetzt nicht noch eine Diskussion um MMS! Das Zeug ist lebensgefährlich! Und die Menschen, die einen solchen Stoff, den sie für wenige Cent pro Liter im Chemikalien-Handel erwerben und dann abgefüllt in kleinere Fläschchen hundertfach teurer verkaufen, die handeln ausschließlich aus Profitsucht und erzählen den Menschen erlogene Wunderheilmärchen. Der "Erfinder" Humble kommt von den Scientologen und hat dort gelernt, wie man Menschen so beeinflusst, dass sie ihm alles glauben, sogar dass sie lange genug daran glauben, von Malaria geheilt zu sein, bis der Fall in seine Statistik kommt. Was später mit den Leuten passiert, wenn sie merken, dass sie nicht geheilt sind, wird dann nicht mehr erfasst.

Also, wenn ich mit Menschen rede, die zum Einnehmen dieses ätzenden Giftes verführt worden sind, dann lasse ich ihnen normalerweise nicht ihren Glauben, sondern rede Klartext, außer es handelt sich um Leute, die mir total egal sind.

Genauso halte ich es in Bezug auf Sonnenschutz: darüber rede ich offen mit allen, die mir nicht total egal sind und zwar sowohl über den Bedarf an Vitamin-D-Bildung in der Haut als auch über die Notwendigkeit des Sonnenschutzes ab einer bestimmten Dosis. Details lasse ich hier weg, da über die verschiedenen Hauttypen genug erörtert worden ist. Aber ich kann es nicht ohne Kommentar mit ansehen, wenn viele Kinder heute am Strand in Vollschutz-Strandanzüge gepackt werden und schalte mich ebenso unter Freunden und Verwandten ein, wenn man nicht rechtzeitig an das richtige Maß an Sonnenschutz denkt.

Friedjof hat geschrieben:Wenn es aber ums Impfen oder Sonnenschutz (Krebs) geht, wird es ernst. Wenn da Ratschläge erteilt werden, die allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht standhalten können melde ich mich zu Wort.


Finde ich durchaus OK, auch wenn es "Fremdveröffentlichungen" sind. Ich würde das aber eher als "Sekundärliteratur" als "Fremdveröffentlichungen" bezeichnen, da nicht über eigene Ergebnisse berichtet wird, sondern aus wissenschaftlichen Berichten Anderer zitiert und deren Ergebnisse in zusammengefasster Form dargestellt werden. Selbst das Ärzteblatt und die Apothekenrundschau sind Sekundärliteratur! Sind die deshalb schlecht? Kritisch wird es aber, wenn sich Artikel auf Veröffentlichungen ohne jeden Wahrheitsgehalt beziehen, oder sogar auf manipulierte Ergebnisse, wie das in der der Esotherik- und Heilerszene ganz regelmäßig der Fall ist.

Klar stimmt es, dass manche in ihrer Primärliteratur auch manipulierte und verfälschte Ergebnisse veröffentlicht haben und dass dies speziell bei denen vorkam, die im Auftrag von Industrie und Wirtschaft arbeiten. Aber die Veröffentlichungen der führenden Leute der Hautklinik in der Charité waren nicht beeinflusst von irgendeinem Hersteller. Sie waren nur beeinflusst vom brutalen Bild der multipel gestreuten Krebsarten in Leber, Lunge, Gehirn etc. ausgehend von ganz kleinen Hautkrebs-Flecken. Deshalb fallen die Forderungen dort recht krass aus. Wie ich aber bereits mehrfach zitiert hatte, ist die Diskussion aktiv am Laufen, wie viel Sonne man dennoch braucht für das Vitamin-D, da die Fachwelt längst erkannt hat (schon lange vor den Naturheilern! Lediglich unter deutschen Allgemeinmedizinern und Apothekern hat sich das bis heute nicht herumgesprochen, im Ausland dagegen sehrwohl), dass Vitamin-D die Immunabwehr enorm stark beeinflusst und daher ein dauerhafter Mangel daran auch zu erhöhten Krebsraten führt.

Aber es ist und bleibt einfach Schwachsinn, daraus abzuleiten, der Hautkrebs käme davon, dass man zu wenig Sonnenlicht abbekommen hat, weil man sich nicht regelmäßig an die Sonne gewöhnt hat. Das ist eine so platte Vereinfachung und total simplifizierte Sichtweise, die völlig unhaltbar ist. Aber es ist viel zu kompliziert, hier irgend etwas allgemein Gültiges zu schreiben, weil sowohl die Hauttypen, als auch die aktuelle Strahlungsbelastung berücksichtigt werden müssen. Diese kann z.B. auf dem Schauinsland (Schwarzwald, >1000 m Höhe) an einem wolkenlosen Tag um 40% höher liegen, als auf Norderney und in den Alpen auf dem Gletscher nochmals 50% höher. Mittags auf den Kanaren ist die Intensität vergleichbar mit der auf dem Hochgebirgsgletscher in den Alpen, während die Einstrahlung bei mir im Garten meistens so harmlos ist, dass ein dunkelhaariger Typ mit regelmäßiger Sonnengewöhnung keinen Sonnenbrand bekommt - aber vielleicht dennoch nach 20 bis 30 Jahren Hautschäden, wenn er sich nie schützt.

Also: es ist einfach zu komplex, als dass man allgemein gültige Ratschläge erteilen könnte, und wenn einer schreibt, "ich habe mich nie eingecremt und nie Sonnenbrand bekommen", sagt das überhaupt nichts aus, was anderen als Rat helfen könnte. Bei dieser Aussage glaube ich aber nicht daran, dass derselbe ohne Sonnenschutz mal länger am Strand auf den Kanaren oder auf einem Gletscher in den Alpen war, denn das verträgt der unempfindlichste Hauttyp mit optimaler Gewöhnung keine 30 Minuten!

 

Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Friedjof » Sa 30. Jul 2016, 01:22

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Eule » Sa 30. Jul 2016, 01:32

@ Zett
Wir sollten auch mal darüber nachdenken, warum sich je nördlicher man in Europa kommt, Menschen mit zunehmend heller Haut evolutionär durchgesetzt haben. Bedeutet dies nicht, dass Dunkelhäutigere oft vor der Pupertät gestorben sind bzw. zumindest so krank wurden, dass sie zeugungsunfähig waren?
Jetzt stellst du die Evolutionsgeschichte auf den Kopf. Der Mensch stammt aus Afrika und war daher dunkelhäutig. Je weiter er nach Norden kam, desto mehr erblasste er.
Und der Unterschied in der Hautfarbe dürfte ja nahezu ausschließlich eine unterschiedliche UV-Aufnahme zur Folge haben.
Diese deine Annahme kann man so stehen lassen.
Sind also - trotz ununterbrochenem Aufenthalt im Freien - die Dunkelhäutigen in unseren Breiten (vielleicht weniger vom Schwarzafrikaner-Typ, die eher nicht bis hierher gekommen sind, aber die Südeuropäer) aufgrund von zu wenig Sonne ausgestorben? Bzw. konnten nur hellhäutige Mutationen überleben?
Diese deine Aussage ist falsch, da der Mensch aus Afrika nach Europa kam und nicht umgekehrt.
Bei den Eskimos wird über den enormen Fischverzehr ausreichend Vitamin-D aufgenommen. Die können wir bei der Betrachtung ausschließen.
Da schiebst du aber eine wichtige Aussage weg. Es geht vornehmlich um den Vitamin-D-Haushalt.

@ Friedjof
Zett hat geschrieben:Friedjof: Deine "wissenschaftliche" Taktik besteht einfach darin, ohne Pause den gleichen Unsinn zu wiederholen, sprich mit sprachlicher Masse (nicht inhaltlicher) den Argumentationsgegner platt zu machen.
Unsinn. Argumente habe ich genug gebracht, untermauert von Organisationen wie z.B. der WHO oder der deutschen Krebshilfe.
Die Argumente, die du vor längerer Zeit und ggf. auch an einem anderen Ort gebracht hast, solltest du in einer kurzen Zusammenfassung vortragen. Wenn du dieses unterlässt, ist dieses ein großer Mangel in deiner Argumentation.

Du wirfst Leuten, die vielleicht ein paar Tausend Euro Gewinn machen, Gewinnsucht vor, hältst dagegen die Millirdenprofite der Kosmetik- und Pharmaindustrie für völlig unbedenklich.
Das sehe ich ganz pragmatisch: Die Unternehmen der Kosmetik- und Pharmaindustrie sind reine Wirtschaftsunternehmen wie Apple, Microsoft, Nestle oder Unilever deren Umsatz noch wesentlich höher ist. Wenn dir das nicht gefällt dann setze dich für staatlich kontrollierte und festgelegte Preise im Medizinsektor ein.
Genau dieses dein sogenanntes pragmatische Sehen wurde von Zett kritisiert. Hier drückst du dich vor einer offenen Antwort. Warum?

Du verschließt die Augen davor, dass mit der enormen Zunahme von verkauften "Sonnenschutzmitteln" auch die Anzahl der Erkrankungen mit schwarzen Hautkrebs stark gestiegen ist
Das ist die typische Argumentation der Gegner von Sonnenschutzmitteln.
Eine ausgesprochen dämliche Antwort.
Kennst du eine seriöse Studie, die da einen unmittelbaren Zusammenhang herstellt und Zahlen nennt?
Ja, diese Frage ist gut und berechtigt.

Du lässt aus polemsichen Gründen keine Gelegenheit aus, einen für keinen nachvollziehbaren Seitenhieb zum Impfthema zu setzen, wo Du die gleiche Taktik fährst
Richtig.
Nackidei, mit Polemik kann man kein Gespräch führen.
Das ist auch erforderlich, weil deine Einstellung als Impfgegner zur Gefahr für unschlüssige Menschen werden kann, die deinen Unsinn lesen.
Ein absolut dümmliches und rechthaberisches Argument. Deine Aufgabe ist es nicht, hier unschlüssige Menschen zu beschützen.
Du darfst ja gern Deine Meinung haben. Aber vielleicht solltest Du Deine schier unbegrenzte Freizeit nicht so ausführlich dafür benutzen, immer und immer wieder den gleichen Unsinn zu schreiben
Ach, und was machst du?
Nackidei, da lieferst du den Beweis für dein rechthaberisches Getue hier.

Nackidei, deine Ausführungen bezüglich der Schwächen und Stärken der wissenschaftlichen Untersuchungen und Veröffentlichungen kann ich voll und ganz zustimmen. Es gibt aber zu jeder wissenschaftlichen Aussage mind. eine Gegenmeinung. Du solltest mal berücksichtigen, dass es sogar Außenseitermeinungen geschafft haben, zur tragenden wissenschaftlichen Lehre zu werden. Darum mahne ich hier auch immer zu einer besonderen Vorsicht an. Ich weiß, Zett absolutiert häufig. Und du gehst genau so vor. Du verablsolutierst sogar teilweise deine Vermutungen, ohne einen entsprechenden Beweis vorlegen zu können. Dein Auftreten ist daher durchaus mit dem von Zett zu vergleichen. Du solltest also deine Emotionen besser beherrschen und erst dann reagieren, wenn du dich wieder beruhigt hast.

Es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, derart „Gläubige“ mit wissenschaftlichen Untersuchungen, Zahlen und Statistiken zu überzeugen.
Dann lass es doch. Wer zwingt dich dazu, diesen "Gläubigen" von der Richtigkeit deiner Aussage zu überzeugen?
Ihn „umzukrempeln“ stelle ich mir so schwer vor wie einen tiefgläubigen Moslem zum Christen- oder gar Judentum zu bekehren.
Ein äußerst unpassender Vergleich. Es geht hier nicht um eine Bekehrung. Ich wünsche mir, dass viele Christen sich ein Beispiel an einem tiefgläubigen Moslem nehmen würden.
Ja, es ist tatsächlich eine Glaubensfrage.
Nein, es ist keine Glaubensfrage. Hier wird nicht über Theologie gesprochen.
Und Diskussionen darüber, welcher Glaube nun der bessere oder richtige sei führen bekanntlich zu nichts (allenfals zum Krieg).
Dann stelle derartige Gespräche ein und zeige dich als einen friedfertigen Menschen.
Wenn es aber ums Impfen oder Sonnenschutz (Krebs) geht, wird es ernst. Wenn da Ratschläge erteilt werden, die allen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht standhalten können melde ich mich zu Wort.
Wer zwingt dich denn dazu? Häufig löst man ein Problem durch Schweigen!

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Hans H. » Sa 30. Jul 2016, 21:53

Zu zweien dieser zitierten Überlegungen möchte ich jetzt auch noch „meinen Senf dazu geben“:
Wir sollten auch mal darüber nachdenken, warum sich je nördlicher man in Europa kommt, Menschen mit zunehmend heller Haut evolutionär durchgesetzt haben. Bedeutet dies nicht, dass Dunkelhäutigere oft vor der Pupertät gestorben sind bzw. zumindest so krank wurden, dass sie zeugungsunfähig waren?

So einfache teleologische Betrachtungsweisen sind in Erklärungsversuchen der Evolution bisher fast immer vollkommen gescheitert. Statt das Endergebnis als scheinbares Ziel für den Evolutionsvorgang zugrunde zu legen, muss man nämlich sehr detailliert in vielen Einzelschritten überlegen, was zu jedem einzelnen Zeitpunkt der Evolutionsgeschichte der gerade aktuelle Selektionsvorteil war, der zu einem Zwischenergebnis geführt hat und dann die Schritte zu einem Verlauf zusammenfügen, um das Endergebnis in seiner Gesamtheit zu verstehen.

Hier ist u.a. zu berücksichtigen, dass die Hellhäutigkeit auf Verlustmutationen beruht, die sehr häufig und leicht eintreten, während der umgekehrte Vorgang der genauen Wiederherstellung einer Genstruktur um eine (je nach Gengröße) über hundert bis tausendfach geringere Wahrscheinlichkeit vorkommt. In Zentralafrika hat also der ständige hohe Selektionsdruck der hohen Sonneneinstrahlung dafür gesorgt, dass diejenigen bevorzugt Nachkommen gezeugt haben, die bis zum Aufwachsen des Nachwuchses ohne wesentliche Sonnenschäden gesund blieben. Also wurden die Verlustmutationen zu hellerer Haut durch den Selektionsdruck ständig ausgemerzt.

Wo dieser Selektionsdruck wegfällt, wird jede Bevölkerung über Zeiträume einiger hunderttausend Jahre hellhäutig, weil eben die Verlustmutationen dauernd und vielfach häufiger als umgekehrt stattfinden und die helleren Menschen sich dort ohne Probleme weiter vermehren konnten. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass in vielen Regionen die bevorzugte Partnerwahl auf die Helleren fiel, weil man in heller Haut etwas ganz Besonderes gesehen hat.

Auch wenn es tatsächlich so ist, dass sehr dunkelhäutige Menschen in Skandinavien nur mit dauerhafter Vitamin-D-Einnahme überleben können, hatte das keinen Einfluss auf die Evolution, weil sie tatsächlich in diesen erdgeschichtlichen Zeiten dort überhaupt nicht hin kamen.

Warum gibt es die meisten rothaarigen Menschen in Schottland? Versucht man das mit so einer simplen Theorie der guten Vitamin-D-Bildung bei der geringen Sonnenmenge zu erklären, dann scheitert man sofort an der Erklärung, warum es die Rothaarigen in Skandinavien kaum gibt. Da spielen auch komplexe Zusammenhänge der Bevölkerungsbewegungen in vergangenen Zeiten eine Rolle, die man nicht in drei Zeilen erläutern kann. Aber es gibt schöne Grafiken dazu in Völkerkundemuseen, die man auch versteht, wenn man sich etwas Zeit nimmt.

Du verschließt die Augen davor, dass mit der enormen Zunahme von verkauften "Sonnenschutzmitteln" auch die Anzahl der Erkrankungen mit schwarzen Hautkrebs stark gestiegen ist

Wer so aus Parallelbeobachtungen gleich einen kausalen Zusammenhang ableitet, muss auch glauben, dass die Babys vom Klapperstorch gebracht werden, denn es wurde ja schon vor einigen Jahrzehnten bewiesen, dass es in den Regionen mit mehr Störchen damals auch eine höhere Geburtenrate gab.

So haben auch mal die Anbieter von Säuglingsschwimmen dafür mit dem Argument geworben, dass die Kinder später intelligenter würden, die beim Säuglingsschwimmen waren. Die Statistik ergab eine hohe Signifikanz! Aber es war leicht zu beweisen, dass keinerlei ursächlicher Zusammenhang vorlag, sondern eine vorgelagerte gemeinsame Ursache für Beides. (In dem Fall als gemeinsame Ursache für Beides, dass nur solche Eltern zum Babyschwimmen gingen, die sich auch sonst über die gesamte Entwicklungsphase des Kindes überdurchschnittlich intensiv um die Förderung der Entwicklung gekümmert haben).

Wie diese Beispiele zeigen sollen, ist es grundsätzlich in der Wissenschaft falsch, aus signifikanten Parallelbeobachtungen einen Zusammenhang abzuleiten. Nur das Gegenteil ist zulässig, den Zusammenhang für nicht vorhanden zu erklären, wenn es keine statistische Signifikanz gibt. Gibt es die aber, heißt es weiter forschen um die Ursachen beider Beobachtungen zu ergründen. Und bevor man einen Zusammenhang als bestehend behauptet, muss man schon sehr genau alle Randbedingungen und Erscheinungen untersucht haben.

Für die Beobachtung in dem Zitat ist die Erklärung für den zeitlich parallelen Ablauf ohne jeglichen Zusammenhang der beiden Beobachtungen gar nicht so schwer zu finden. Man muss nur ein Wenig darüber nachdenken, ohne immer gleich Böses hinter industriellen Produkten zu suchen.

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Aria » Sa 30. Jul 2016, 23:00

Gratuliere dir, Hans, für die obige Darstellung der evolutionären Vorgänge.

Aber möglicherweise wird sich das mit den Sonnencremen bald erledigen – Zitat aus der Süddeutschen Mit Haut und Handy gegen Sonnenbrand:

Sonnencreme war gestern: Ein Sensor für die Haut soll vor Sonnenbrand schützen - gemeinsam mit dem Smartphone.

 
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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Eule » So 31. Jul 2016, 18:05

@ Aria
Ich würde mich nicht so auf die Technik verlassen. Daher werden wir auf den Schutz von Sonnencreme, -milch und dergleichen nicht verzichten können.

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Zett » Mo 1. Aug 2016, 20:17

Friedjof hat geschrieben:Wer sich wie ich regelmäßig mit einem Sonnenschutzmittel vor übermäßiger UV-Strahlung schützt muss sich eventuell länger an der frischen Luft aufhalten als ohne Sonnenschutz.

Frische Luft hilft gegen das Stinken, Vitamin-D kann man mit frischer Luft nicht erzeugen - auch wenn dies Du und Deine hoch "wissenschaftlichen" Prediger bei jeder Gelegenheit suggerieren. Unter 35 Winkel-Grad über Horizont ist ergibt die schönste Sonne genau 0 (in Worten: Null) Vitamin-D und das steigert sich nur ganz langsam, je höher die Sonne kommt. Zum Winteranfang sind es Mittags, 12 Uhr (Mittags 12 Uhr, nicht 14 Uhr) rund 7 mW/qm "hautwirksame Strahlung" (Institut für Medizinische Klimatologie), 10 bzw. 14 Uhr sind es ungefähr 2 mW/qm. Zum Vergleich: Zum Sommerbeginn sind es noch 17 Uhr (Sommerzeit) rund 100 mW/qm, 13 Uhr (Sommerzeit) sind es ungefähr 180 mW/qm. Sprich, die von Deinen "wissenschalftlich" arbeitenden Instituten unsinnig geforderte viertel Stunde bringt zum Sommerbeginn sicherlich ausreichend viel, zum Winteranfang benötigte man bereits 14 Uhr die 90 (in Worten: Neunzig) fache Zeit. Kann sich jeder ausrechnen, dass 14 Uhr plus das 90fache einer Viertel Stunde ganz schön in die Dunkelheit geht. Aber so weit reicht es bei Dir und Deinen ach so wissenschaftlichen Kremien nicht.

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Re: Sonnenmilch / Creme / Öl

Beitrag von Zett » Mo 1. Aug 2016, 20:34

Eule hat geschrieben:@ Zett
Wir sollten auch mal darüber nachdenken, warum sich je nördlicher man in Europa kommt, Menschen mit zunehmend heller Haut evolutionär durchgesetzt haben. Bedeutet dies nicht, dass Dunkelhäutigere oft vor der Pupertät gestorben sind bzw. zumindest so krank wurden, dass sie zeugungsunfähig waren?
Jetzt stellst du die Evolutionsgeschichte auf den Kopf. Der Mensch stammt aus Afrika und war daher dunkelhäutig. Je weiter er nach Norden kam, desto mehr erblasste er.

Entschuldigung: Ich ging schon vorsichtig davon aus, dass der erste Mensch aus Afrika stammt. Vorsichtig deshalb, weil es auch neuere Belege gibt, dass der erste Mensch aus Asien kam und nicht aus Afrika, deshalb schrieb ich etwas allgemeiner "Dunkelhäutige".

Und dann hatte ich den Übermut etwas weiter zu denken und zu fragen: Warum "erblasste" er? Sicher nicht wegen der Kälte, die ihm ins Gesicht schlug, oder? Er "erblasste", weil viele von diesen Eingewanderte krank wurden und keine Kinder zeugen konnten und die Mutanten mit hellerer Haut gesünder blieben und mehr Kinder zeugten und aufzogen. Dies nennt man Evolution. Solltest Dich mal kundig machen!

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