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Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Klausi60 » Fr 8. Jan 2021, 08:15

EULE EULE : Ich glaube bei meiner AUSSAGE hast gerade DU es mal wieder Missverstanden !! Eigentlich wie immer.
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von riedfritz » Fr 8. Jan 2021, 08:33

Eule hat geschrieben:Eigentlich sollte es dir nicht entgangen sein, dass ich es bedauert habe, dass viele Regelungen aus der DDR nicht in das wiedervereinigte Deutschland übernommen wurde. Dein Vorwurf an mich geht also fehl.
Da würden mich aber mal ein paar Beispiele interessieren, und vor allem, wer das beschlossen hat, schließlich hat es bis zu den ersten Wahlen nicht allzu lange geadauert.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Bummler » Fr 8. Jan 2021, 11:30

Eule hat geschrieben:
@ Aria
Es stimmt, in der DDR gab es die Prostitution ebenfalls, auch wenn verboten. Und zur Zeit der Leipziger Messe wurden diese sogar von der Stasi gezielt eingesetzt.



Wobei da nicht jede Schlampe einfach so mitmischen durfte, das Anforderungsprofil der Stasi war hoch:
Wikipedia hat geschrieben:Der Anforderungskatalog der Staatssicherheit war dabei: „Zwischen 20 und 30, unverheiratet, keine Kinder, Fremdsprachenkenntnisse, gut aussehend, gebildet, analytische Fähigkeiten, vaterländische Gesinnung“.


Hat aber mit FKK nichts zu tun, nur so mal als Abschweif, sorry.

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von HTJ » Fr 8. Jan 2021, 11:33

Nachdem sich dieser Thread zur Zeit nur im Kreise dreht, möchte ich ein paar Überlegungen einbringen.
Ich bin zwar kein Fachmann, z.B. ein Soziologe. Ich überlege mir aber, welchen Sinn machen bestimmte Sachen für die Evolution des Menschen. Es ist eben so, daß die meisten Menschen sich schämen, von anderen Menschen nackt gesehen zu werden, und aus dem Grund machen eben die meisten Menschen kein FKK. Ich habe in diesen Thread:
https://www.fkk-freunde.info/viewtopic.php?f=2&t=13464&start=640
die Theorie aufgestellt, daß das Schamgefühl in Sachen Nacktheit eine Schutzfunktion darstellt, um bei der Sexualität nicht "unter die Räder zu kommen", und um allgemein die Sexualität in der Gesellschaft zu regulieren.
Ich habe letztens einen interessanten Artikel gelesen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/sexualitaet-sexuelle-revolution-bereits-in-den-50er-jahren-1.1586833
Vor allen die Formulierung ist interessant: "Die Kosten für das Risiko Sex waren gesunken." Natürlich hat auch im weiteren Verlauf die Pille für die weiter Befreiung der Sexualität gesorgt. Damit wir uns nicht falsch verstehen und Eule mich mal wieder aus dem Forum werfen will: Unter Befreiung der Sexualität verstehe ich, daß z.B. Sex vor der Ehe heute normal ist. Ein anderer Aspekt ist aber noch wichtiger: Es ist die Frage, wie Sexualität stattfindet: Findet Sex nur im Dunkeln unter der Bettdecke statt, oder lebt man Sexualität in allen Variationen aus. Wer mit seinen/ seiner Partner/in ganz einfach nackt nebeneinander im Bett liegt, kommt vielleicht auch auf die Idee, daß Nacktheit nichts schlimmes ist.
Was ist aber dann passiert? FKK soll ja schon seit den 1980er Jahren zurückgehen. Das ist nämlich passiert:
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/news/tid-22519/welt-aids-tag-anfangs-wie-aussaetzige-behandelt-aids-paranoia-im-deutschland-der-80er-jahre_aid_686752.html
Ich kann mich noch an eine Fernsehsendung in den 80er im damaligen "Westfernsehen" erinnern. Fakt ist, daß ab diesen Zeitpunkt Sexualität wieder mit Angst verbunden war. Sicher kann man Kondome benutzen. Aber ist nicht die große Freiheit wie vor Aids. Ich kann mich noch erinnern, als ich Lehrling war, und zwei andere Lehrlinge oft ihre "One-night-stands" ausgewertet haben.
Es sind ja inzwischen auch andere Dinge passiert. Die schlimmen Dinge von Kindesmissbrauch, so daß heute kein Kind mehr öffentlich nackt sein kann. Oder die "Me-too-Debatte.
Es ist eben nicht die Sexualisierung, von der Campingliesel immer spricht, die für den Rückgang von FKK gesorgt hat. Sondern umgekehrt die Tabuisierung von Sexualität.
Natürlich sind noch ein paar andere Aspekte. Z.B. der Thread über übergewichtige Nackte. Wieso ist das hier im Forum überhaupt ein Thema. Mit der selben Selbsverständlichkeit könnte man ja fragen: " Dürfen Übergewichtige in den Supermarkt oder überhaupt auf die Straße gehen?

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Blood Moors » Fr 8. Jan 2021, 12:35

@ HTJ: Nachdem ich das erste Drittel deines Berichts gelesen hatte, hoffte ich auf endlich mal wieder einen spannenden Beitrag. Aber dann rutscht du immer weiter in das Thema Sexualität. Die "klassischen" Geschlechtskrankheiten und später vor allem HIV haben mit Sicherheit das Sexualverhalten beeinflusst, aber weshalb denn die Freikörperkultur?
HTJ hat geschrieben:Es ist eben nicht die Sexualisierung, von der Campingliesel immer spricht, die für den Rückgang von FKK gesorgt hat. Sondern umgekehrt die Tabuisierung von Sexualität.

Den Hintergrund dieses Gedankens solltest du mal näher erklären.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Fr 8. Jan 2021, 14:16

@ riedfritz
Hier sollen wir jetzt nicht in eine allgemeine politische Diskussion abschweifen. So will ich nur einige Beispiele nennen: 0/000-Grenze bei Führen eines Kraftfahrzeuges, die vorschulische Kinderbetreuung, die Kopfsteinfelder auf den Straßen vor Ortseinfahrten und Autobahnein- und ausfahrten.
... und vor allem, wer das beschlossen hat, ...
Der Einigungsvertrag. Die Wahlen danach spielten in diesen Fragen keine Rolle.


@ Bummler
Eule hat geschrieben:
@ Aria
Es stimmt, in der DDR gab es die Prostitution ebenfalls, auch wenn verboten. Und zur Zeit der Leipziger Messe wurden diese sogar von der Stasi gezielt eingesetzt.
Wobei da nicht jede Schlampe einfach so mitmischen durfte, das Anforderungsprofil der Stasi war hoch:
Wikipedia hat geschrieben: Der Anforderungskatalog der Staatssicherheit war dabei: „Zwischen 20 und 30, unverheiratet, keine Kinder, Fremdsprachenkenntnisse, gut aussehend, gebildet, analytische Fähigkeiten, vaterländische Gesinnung“.
Nun, was auf dem Papier steht und wie die Realität tatsächlich aussah, war nicht immer das Gleiche. Aber wir müssen dieses Thema hier nicht vertiefen.


@ HTJ
Ich überlege mir aber, welchen Sinn machen bestimmte Sachen für die Evolution des Menschen. Es ist eben so, daß die meisten Menschen sich schämen, von anderen Menschen nackt gesehen zu werden, und aus dem Grund machen eben die meisten Menschen kein FKK.
Die Scham hat mit der Evolution des Menschen im engeren Sinne nichts zu tun. Die Scham ist ein Begriff aus der Kulturgeschichte des Menschen. Denn der Inhalt, also weswegen man sich schämen soll oder muss, kann in den verschiedenen Kulturen so unterschiedlich sein und sich ggf. sogar widersprechen.

...,daß das Schamgefühl in Sachen Nacktheit eine Schutzfunktion darstellt, um bei der Sexualität nicht "unter die Räder zu kommen", und um allgemein die Sexualität in der Gesellschaft zu regulieren.
Diese Theorie halte ich für nicht zutreffend. Die Kleidung diente und dienst zum Teil heute noch als Statussymbol. Die Sexualität wird hier nur vorgeschoben, um der Kleidung einen moralischen Wert zu geben.

... Eule mich mal wieder aus dem Forum werfen will: ...
:o Eule hat noch keinen User hiuer aus dem Forum werfen wollen, zumal Eule hierzu auch keinerlei Kompetenz besitzt.

Also, ich denke, alle Überlegungen im Bezug auf die Sexualität haben hier im Bereich der FKK keine Rolle gespielt. Ich konnte bislang noch keinen Beleg finden, der hier einen Zusammenhang herstellen oder vermuten würde.

Auch hat und hatten die Problematik Aids, Kindesmissbrauch und die nur von CL gemeinte Sexualisierung der Gesellschaft keinen Einfluss auf die FKK.

Wie Blood Moors schon richtig schrieb, bist du in das Thema der Sexualität gerutscht und hast versucht, aus der Sicht der Sexualität die Problematik des Rückganges der Bereitschaft zur FKK zu erklären. Dieser Gedankengang kann nur fehl gehen, weil ich auch diese Argumente für den Bereich der Nicht-FKK'ler übertragen könnte. Nur dort würde dieses jeder als Unsinn bezeichnen.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Buschi » Fr 8. Jan 2021, 14:56

Ich finde den Beitrag von HTJ klasse ! und dies auch unabhängig davon, wie ich inhaltlich dazu stehe. Seine Meinung bereichert meine Einstellung zum ganzen Thema, unabhängig davon, ob sie meiner Meinung gleicht oder ihr widerspricht. Ob er oder ich Recht habe, ist mir im Rahmen von solch einem Forum auch völlig wurscht bzw. natürlich habe ich Recht ;) . Zwei Überlegungen will ich hier beitragen.

Die Erste zum Thread an sich:

Ich finde den Titel „Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK“ zu ungenau bzw. das angesprochene Thema gehört aus meiner Sicht in mehreren Fäden getrennt diskutiert.

Der TE detailliert im Starterbeitrag, was er meint: „Warum werden ehemals FKK-Bereiche immer mehr von Menschen mit Badebekleidung heimgesucht“. Da find ich für mich eine einfache Antwort: „Weil es im FKK-Bereich nicht so voll ist und es oft einfach auch der schönere „Strand“-Abschnitt ist.“

Viele Beiträge im Thread behandeln das Thema, was eigentlich FKK ist. Ich will hier mal die Unterscheidung Nudismus (einfach nur keine Kleider) und Naturismus (Nudist mit Positionierung in einigen gesellschaftlichen Fragen) aufgreifen. Kann von Aussterben von FKK gesprochen werden, wenn früher von 10 Nudisten ganze 8 Menschen Naturisten waren und heute von 10 Nudisten nur 2 Naturisten wären ? ( Die genannten absoluten Zahlen stimmen natürlich nicht ) Ich denke, einige im Thread würden dies bejahen und einige verneinen. Meiner Meinung nach kommt keiner infolge einer Positionierung in einigen gesellschaftlichen Fragen zum Nudismus, sondern höchstens anders herum. Man kann, meiner Meinung nach, auch Themen wie Naturverbunden, Nachhaltig, Respektvoll, Körper-Bejahend, etc. ohne „nackt zu sein“ besetzen, leben und ausstrahlen. Drum geht’s für mich bei dem Thread auch nur um das Thema, warum es uns so scheint, als ob es früher mehr Nackte gab als heute. Damit will ich auch gleich das Wort „Aussterben“ entkräften, denn da sind wir, meiner Meinung nach, noch einiges von entfernt.

Die Zweite zum Inhalt:

Mir scheint, als ob es aus zwei Gründen heute weniger Nackte gibt, als früher:

Erstens erfährt der Nudismus, wie alle Trends, für mich grundsätzlich eine wellenförmige Akzeptanz. D.h. ein paar Jahre lang, werden es halt mehr Nackte, dann wieder ein paar Jahre lang weniger, dann wieder mehr. Dies müssen wir aushalten. Ist meiner Meinung nach auch kein echtes Problem.

Zweitens bewirkt unsere Gesellschaft, dass weniger Menschen sich ausprobieren wollen und einfach auch mal nackt sind. Ich glaube, dies ist das Problem, dass hier Thema ist. Drum jetzt die Frage, wie bewirkt unsere Gesellschaft dies für mich und was bedeutet dies eigentlich. Für mich wirkt die Gesellschaft hier an zwei Enden:

Zum Einen wird Nacktheit aus meiner Sicht vermehrt über gesteigerte Schamgefühle verhindert. Die Scham ist aus meiner Sicht die Exekutive der Moral. Damit sagt die Gesellschaft: Wenn du nackt bist, gehörst du nicht mehr zu uns. Und dies sagt sie, aufgrund eines zunehmenden Individualismus in der Gesellschaft. Ich sehe einen Trend weg von „Uns muss es gut gehen“ hin zu „Mir muss es gut gehen“ mit vielen Auswüchsen: „Helikoptereltern“, „Single-Haushalte“, „Personen anstatt Themen-Wahlkampf“, „Geländewagen anstatt 3-Liter-Auto“, „Amtsgerichtsverfahren“, u.v.m. Das Gemeinwesen wird damit schwächer und damit auch die Bereitschaft der Menschen, aus der Durchschnittsmitte auszubrechen. Dies könnten wir verbessern, wenn wir respektvoller miteinander umgehen und wenn wir dabei „genug“ wären. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass eine nackte Gesellschaft weniger leistungsfähig ist, zumindest wenn man die Leistung mit dem Bruttosozialprodukt misst. Daher könnte auch um die Leistung der Gesellschaft zu steigern, die Nacktheit zunehmend mit Scham verbunden bzw. verhindert werden. Dies könnten wir verbessern, indem wir uns nicht nur immer mit "größer - weiter - stärker" messen.

Zum Anderen wird Nacktheit über eine fehlende Anziehungskraft verhindert, also die Frage: „Warum soll ich mich ausziehen ?“ Um dann zur Gruppe der keifenden alten und alles bestimmende Rentner zu gehören, sicher nicht. Die Bindung an einen Verein mit seitenlanger Satzung erscheint auch wenig anziehend. Es fehlt eine Attraktivität auch mal anders sein zu wollen. Oder so cool zu sein, wie die Nackten da drüben. Oder das tolle Gefühl der Freiheit, vielleicht damit verbunden auch das Gefühl anders zu sein. Oder einfach, weil man auf einem FKK-Campingplatz viiiiiiiiiiel entspannter duschen kann. Diese Attraktivität spüren eventuelle Nachahmer aktuell nicht mehr oder zumindest aus meiner Sicht weniger. Dies könnten wir verbessern, indem wir mehr vom FKK berichten und mehr FKK leben und mehr FKK vorleben. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist für mich der Betreiber vom Naturistengehöft, den ich letztes Jahr kennen lernen durfte. Mehr solche Typen und wir würden eine FKK-Renaissance erleben. FKK muss Spaß machen und dies muss auch rüberkommen.

Sorry für den sooo langen Beitrag. Weiß schon – kürzer wär besser, aber ich konnte keinen Satz weglassen.

:O) Buschi

PS: Noch ein Nachsatz zum Thema „Die Jugend müsste …“ „man müsste der Jugend …“. Nicht die Jugend, sondern wir Alte sind oder waren mehrheitlich in den letzten Jahren an der Macht und haben es in dieser Zeit nicht geschafft, mehr als bundesweit ZWEI Nacktwanderwege zu gründen, auch nicht die Anzahl der FKK-Bereiche zu erhöhen, nicht mal mehrheitlich außerhalb der völligen Pampa einen Nackten zu tolerieren. Und die Jugend lässt sich sicher nicht „einfach mal FKK erklären“, warum auch.

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Aria » Fr 8. Jan 2021, 15:45

HTJ hat geschrieben:Es ist eben nicht die Sexualisierung, von der Campingliesel immer spricht, die für den Rückgang von FKK gesorgt hat. Sondern umgekehrt die Tabuisierung von Sexualität.
Tabuisierung der Sexualität gab es wahrscheinlich schon immer: Ich könnte mir vorstellen, dass schon die Steinzeitmenschen sich zum Sex einen sicheren Platz aussuchten, um nicht gestört zu werden bzw. nicht dauernd auf die Umgebung aufpassen zu müssen. Da konnte bzw. musste man auch die Kleider ablegen, sprich nackt sein. Die Verbindung Sex und Nacktsein war hergestellt – und dem ist bis heute so.

Würde man den Sex enttabuisieren, entfiele auch die Angst davor, nackt gesehen zu werden.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von riedfritz » Fr 8. Jan 2021, 18:14

@Eule: Ich wollte nur Beispiele zum Identitätsverlust erfragen, die genannten Beispiele wie das Kopfsteinpflaster sind lächerlich und ich bezweifle, daß sie im Einigungsvertrag erwähnt wurden. Schließlich haben die Vetreter der DDR den Vertrag ausgehandelt, er ist ihnen nicht "übergestülpt" worden. Damit soll das Thema von meiner Seite abgeschlossen sein.

Viele Grüße,

Fritz

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Fr 8. Jan 2021, 18:36

@ HTJ

Es ist eben nicht die Sexualisierung, von der Campingliesel immer spricht, die für den Rückgang von FKK gesorgt hat. Sondern umgekehrt die Tabuisierung von Sexualität.


Nein, das kann man so nicht sagen. Es ist eher beides. Das sind 2 gegensätzliche Gesellschaftsgruppen. Die einen nutzen die FKK, um eben auch in sexueller HInsicht "frei" zu sein und zu glauben, daß man an einem FKK-Platz sich genauso verhalten könne wie in Sex-Clubs.
FKK hat nicht den Sinn und Zweck, die Sexualität so zu enttabuisieren, daß öffentliche Sexualität zur Normalität wird. Das wird es nämlich niemals. Eher wird die FKK gänzlich verschwinden und nur noch die sexuelle Seite haben, wie es eben in Sex-Clubs, FKK-Clubs usw der Fall ist.

Die anderen lehnen aber genau das ab. Sie wollen nichts Sexuelles bei der FKK haben. Das heißt aber nicht, daß sie generell die Sexualität tabuisieren wollen, sondern sie haben nur Angst, daß am FKK-Platz Leute belästigt werden, die eben kein Interesse an diesen Dingen haben. Je mehr also Leute versuchen, die Sexualität öffentlich zu machen, desto mehr wird es Leute geben, die genau das strikt ablehnen. Und wenn die FKK dazu Mittel und Zweck ist, dann lehnen sie eben auch die FKK ab. Selbst wenn es Plätze gibt, wo nichts dergleichen passiert. ABer die Leute sind eben nicht fähig, das eine vom anderen zu trennen.

Wenn die FKK ein schlechtes Image hat, dann ist es sehr schwer, das wieder zu ändern. Und daß dieses negative Image heute so stark ist, zeigt eben der Rückgang der FKK.

Einige hier haben immer noch nicht begriffen, daß die FKK nichts mit der Sexualität zu tun haben soll. Aber das heißt nicht, daß FKKler asexuelle Wesen sind. Es gibt ja noch ein anderes Leben als nur das auf dem FKK-Platz.
Der große Irrtum entsteht wohl auch dadurch, daß Leute, die zu Hause ständig nackt sind, wo natürlich auch das Sexuelle mit einbezogen wird, die Nacktheit zu Hause mit der Nacktheit der FKK gleichsetzen. Aber das gilt eben nicht für einen öffentlichen FKK-Platz. Das sind eben völlig verschieden Arten von Nacktheit. Anscheinend können die Leute das heute nicht mehr voneinander trennen.

FKKler wollen die Sexualität nicht tabuisieren. Sie wollen das eben nur nicht für alle sichtbar am FKK-Platz haben.

Für den Rückgang sorgen eben die Leute, die die FKK für sexuelle Zwecke nutzen wollen, wo das nichts zu suchen hat.

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