Der letzte Satz, den ich fett hervorgehoben habe, sagt, warum hier Leute regelmäßig in Rage geraten, wenn ich sie frage: Warum dürfen sexuellen Handlungen nicht gezeigt werden. Die Antwort ist meist: Weil sich das von selbst versteht.Blood Moors hat geschrieben:Ein Tabu beruht auf einem stillschweigend praktizierten gesellschaftlichen Regelwerk bzw. einer kulturell überformten Übereinkunft, die bestimmte Verhaltensweisen auf elementare Weise gebietet oder verbietet. Tabus sind unhinterfragt, strikt, bedingungslos, sie sind universell und ubiquitär, sie sind mithin Bestandteil einer funktionierenden menschlichen Gesellschaft. Dabei bleiben Tabus als soziale Normen unausgesprochen oder werden allenfalls durch indirekte Thematisierung (z. B. Ironie) oder beredtes Schweigen angedeutet: Insofern ist das mit Tabu Belegte jeglicher rationalen Begründung und Kritik entzogen.
Am 4.1.2021 veröffentlichte die Süddeutsche einen Artikel unter der Überschrift Mehr Sex in der Primetime, bitte! – Zitat:
Die Finanzindustrie hat der Pornoindustrie den Geldhahn zugedreht. Eine fundamentalreligiöse Kampagne, die nach eigener Darstellung mit dem Autor des New York Times-Artikels in engem Austausch stand, jubelte darüber. Aber es gibt keinen Grund, in diesen Jubel einzustimmen. Kinderpornografie ist fraglos inakzeptabel. Doch der Bann richtet mehr Schaden an, als er abwendet. Wirklich helfen würde nur eines - aber das dürfte den Initiatoren der religiösen Kampagnen gegen Kinderpornografie wohl kaum schmecken: Es bräuchte mehr Pornografie. Bessere Pornografie. Echter Sex in der Primetime. Mehr Jugendaufklärung mit guten Pornos.
Das wäre auch nach meiner Meinung der beste Weg, Sex aus der Schmuddelecke herauszubekommen.