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Aber wozu musste man denn Koprostanol gewinnen? Ich kenne es nur als Marker für fäkale Verunreinigungen in Sedimenten von Gewässern.
(Erläuterung, falls jemand nicht weiß, was in diesem Sinne ein "Marker" ist: Zeigt die Analyse an, dass es in einem Fluss-Sediment enthalten ist, dann gilt das als Nachweis der fäkalen Verunreinigung und die Konzentration des Stoffes als Maß für die Stärke der Verunreinigung, weil es keine andere Quelle in der Natur für diese Substanz gibt, als die Umwandlung durch Darmbakterien, auch im Darm von Menschen).
@Zett: Du schreibst sehr oft auf Antworten, dass der Autor der Antwort nicht lesen könne, und jetzt das:
Zett hat geschrieben:Nach Deiner Deutung haben hellhäutige Menschen einen dramatisch geringeren Schutz.
Das habe ich nicht geschrieben, sondern auf die sehr großen Unterschiede in den Ursachen und in der Empfindlichkeit hingewiesen, die dazu führen, dass es hellhäutige Menschen gibt, die einen dramatisch geringeren Schutz haben. Erkennst du wirklich nicht den Unterschied in der Bedeutung?
Zett hat geschrieben:Die Evolution zeigt aber genau die andere Deutung als richtig: Ohne helle Haut sind die Menschen in unseren Breiten ausgestorben
Dann erklär mit bitte: Warum sind sie dann nicht in den Jahrtausenden mit dunkler Haut in unseren Breiten ausgestorben, bevor die helle Haut sich durchgesetzt hat?
Sie haben bereits drei bis viertausend Jahre dunkelhäutig in diesen Regionen gelebt, bevor sie erst in den letzten 5000 Jahren hell wurden. Diese Erkenntnis macht die Überlegung zunichte, es habe eine Selektion der Hautfarbe aufgrund der zunehmenden Wanderung nach Norden gegeben. Die neuesten Gen-Forschungen, u.a. der Anthropologie in der Uni Mainz zeigen sogar, dass die Völkerbewegungen noch viel komplexer waren und keinesfalls gleichmäßig nach Norden gerichtet waren. Die helle Farbe hat sich nach diesen Untersuchungen bei den sesshaften Bauern durchgesetzt (parallel laufend zur Lactose-Verdauung im Erwachsenenalter), während die Stämme der Jäger und Sammler noch dunkel waren. Letztere zogen in diesen Zeiten aber bereits in norwegische Bereiche und später wieder nach Ostasien. Sie sind über Jahrtausende keinesfalls in nördlichen Regionen ausgestorben.
Außerdem erklärt deine Deutung nicht, wie es möglich war, dass die helle Haut sich lange nach Erfindung der Kleidung entwickelte. Mit der Kleidung war man auch schon damals umso mehr bedeckt, je mehr man im Norden lebte. Das passt alles nicht mit der ursprünglichen Theorie zusammen, dass allein die Vitamin-D-Bildung eine Rolle gespielt hätte bei der Aufhellung der Haut. Aber die Bevorzugung hellerer Haut bei der Partnerwahl passt durchaus. Das schließt natürlich nicht aus, dass Vitamin-D neben anderen wichtigen Faktoren auch mit eine Auswirkung haben konnte, aber eben nicht allein
- und auf keinen Fall so, dass wir aufgrund der Evolution den ganzen Tag lang im Sommer grelle Sonne vertragen würden.
- Das ist der wesentliche und wichtige Bezug der ganzen Diskussion zum Thema und daher ist das Nachdenken über die Evolution in dem Zusammenhang sinnvoll.
Zitat (Sekundärquelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17 ... 03-12.html, die Ursprungs-Quelle ist darin am Ende genannt):
Schwieriger ist es dann schon für die Anthropologen, das vermehrte Auftreten heller Haare und blauer Augen zu erklären. "Es mag aber durchaus sein, dass ein veränderter Phänotyp, also die hellere Haar- und Augenfarbe, als Signal von Gruppenzugehörigkeit gesehen wurde und sich auf die selektive Partnerwahl ausgewirkt hat". Diese sogenannte sexuelle Selektion ist im Tierreich durchaus üblich und könnte auch eine treibende Kraft in der Evolution des Menschen in den letzten Jahrtausenden gewesen sein.
"Man darf diese wissenschaftlichen Befunde allerdings nicht so interpretieren, als sei alles, was selektiert ist, auch gut und ausschließlich vorteilhaft. Gerade die durch Partnerwahl hergebrachten Merkmale sind häufig kulturell geprägt und damit eher Geschmackssache denn Anpassung an die Umwelt", ordnet Joachim Burger von der Universität Mainz die Ergebnisse ein. (Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 2014
Man diskutiert inzwischen auch darüber, ob es zwei parallele Entwicklungen zu heller Haut gegeben hat, weil die genetische Grundlage der hellen Haut bei Asiaten eine andere ist, als bei Europäern. Wir können also noch einiges erwarten aus der Anthropologie.