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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Tim007 » So 21. Aug 2016, 12:59

Richtig erkannt.

Weltweit ist Nacktheit im öffentlichen Raum (das hört sich an wie Kunst im öffentlichen Raum) verpönt. Im islamischen Kulturraum noch mehr als im christlichen. Aber auch in atheistischen Ländern, bei den Buddhisten etc.

Merkwürdig, nicht?

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » So 21. Aug 2016, 13:43

Tim007 hat geschrieben:Weltweit ist Nacktheit im öffentlichen Raum (das hört sich an wie Kunst im öffentlichen Raum) verpönt. Im islamischen Kulturraum noch mehr als im christlichen. Aber auch in atheistischen Ländern, bei den Buddhisten etc.

Merkwürdig, nicht?
Nein, das ist nicht merkwürdig: Buddhismus hat viel mit dem Christentum gemeinsam, und die "atheistische“ Länder – welche meinst du überhaupt? – waren nicht schon immer atheistisch, d.h. auch da herrschte zuvor irgendeine Religion. Und Religionen haben eines gemeinsam: Das sexuelle Leben ihrer Schäfchen per Strafandrohung zu reglementieren, wohl wissend, dass der Mensch seinen sexuellen Trieb am schwersten kontrollieren kann. Auch das macht sie folgsam.

Es ist außerdem nicht von der Hand zu weisen, dass die „erfolgreichen“ Kulturen alle bekleidet waren und sind, was die Vermutung nährt, dass die Verbannung der Nacktheit aus dem öffentlichen Raum etwas damit zu tun haben könnte: Man denkt vielleicht weniger an Sex und hat damit mehr Zeit für andere Dinge – z.B. daran denken und arbeiten, wie man sein Leben und seine Umwelt gesünder, besser, angenehmer gestalten könnte. Die Folge davon ist technischer Fortschritt, was die auf diesem Gebiet Unterentwickelten zur Nachahmung animiert, was sich auch in der Frage der Kleidung niederschlägt: Auch in den Tropen tragen sie bevorzugt europäische Kleidung, obwohl die für das Klima dort weniger geeignet ist. etc.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Hans H. » So 21. Aug 2016, 16:14

Zum Satz "Weltweit ist Nacktheit im öffentlichen Raum verpönt" wollte ich gerade mal im Internet suchen, was ich dazu finde.
Hier zwei Beiträge, die gegensätzlicher gar nicht sein könnten, wobei es beim zweiten nicht einmal um vollständige Nacktheit geht:

https://www.goethe.de/de/kul/ges/20480260.html
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... -Raum.html

Und dann habe ich noch das gefunden:
https://www.degruyter.com/abstract/j/ju ... 5-0084.xml
(Den Scroll-Balken auf etwa die Hälfte herunterziehen.)
Der Inhalt würde mich ja interessieren, aber 30 € gebe ich nicht für den Artikel aus.

und noch mehr:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nackt ... 89790.html
http://mobileapps.tt.com/panorama/11761 ... rlaubt.csp
und diese Diskussion: https://www.allmystery.de/themen/pr31557-363

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » So 21. Aug 2016, 16:23

@aria,
wie stark ist denn der einfluß der religion noch? wieviele menschen befolgen denn noch konsequent, was die kirche vorgibt? ist dieses argument nicht langsam schnee von gestern? z.b. in deutschland haben sich viele dinge , auch bei katholiken, durchgesetzt, die nicht im sinne der katholischen kirche sind, z.b. die verwendung von verhütungsmitteln, sex vor der ehe etc.. ausgerechnet bei der nacktheit soll der einfluß in entscheidendem maße noch bestehen? hier wird allenthalben beklagt, dass die fkk auf dem rückzug ist. liegt das an einem wieder stärkeren einfluß der religion z.b. auf die bei nacktgelegenheiten unterrepräsentierten jugendlichen?
sorry, das religiöse argument zieht doch nicht mehr.

Aria hat geschrieben:
Es ist außerdem nicht von der Hand zu weisen, dass die „erfolgreichen“ Kulturen alle bekleidet waren und sind, was die Vermutung nährt, dass die Verbannung der Nacktheit aus dem öffentlichen Raum etwas damit zu tun haben könnte...


eine etwas kühne these...

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » So 21. Aug 2016, 18:28

guenni hat geschrieben:@aria,
wie stark ist denn der einfluß der religion noch? wieviele menschen befolgen denn noch konsequent, was die kirche vorgibt? ist dieses argument nicht langsam schnee von gestern?
Wer redet denn hier vom Jetzt – ich habe vom Erbe unserer christlicher Kultur gesprochen - Zitat:
Aria hat geschrieben:Und die Nacktheit wird hierzulange auch mehrheitlich aus den gleichen Gründen abgelehnt, was ein Erbe unserer christlicher Kultur ist.

Und dass es dieses christliche Erbe gibt, wird bei uns immerzu betont. Dies vor allem dann, wenn es gilt, die Unterschiede zu Islam auszuarbeiten. Dabei wären diese Unterschiede gar nicht so groß, wenn es bei uns die Aufklärung und die Folgen (z.B. Frauenemanzipation) nicht gegeben hätte, die sich bekanntlich erst nach langem Kampf gegen starken Widerstand der religiösen Kreise durchsetzen konnte.

In islamischen Ländern hat es eine solche Aufklärung nicht gegeben, deshalb herrschen dort noch ähnliche Vorstellungen wie bei uns vor 120 und mehr Jahren. Und so wie es aussieht, wird es auch so bleiben, denn die Religion spielt dort eine immer größere statt kleinere Rolle.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von riedfritz » So 21. Aug 2016, 18:32

wieviele menschen befolgen denn noch konsequent, was die kirche vorgibt?
Das werden immer weniger, aber m.E. zimmern sich sehr viele ihren Glauben irgendwie anders zurecht, siehe z.B. die Esoterikbewegung. Überkommene (stock-) konservative Ansichten müssen sich nicht mit organisierten Kirchengemeinschaften decken.

Das wäre aber sicher ein anderes Thema.

Viele Grüße,

Fritz

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » So 21. Aug 2016, 23:52

@ hajo
Schon mal über weltweite "Gleichschaltung" wesentlicher Aspekte der "Kulturen" nachgedacht?
Wer bitteschön sollte diese "Gleichschaltung" organisieren, durchführen und kontrollieren?

@ Aria
Die sogenannten wilden Völker in den Tropen waren unbekleidet – bis die Missionare kamen und ihnen beibrachten, dass man sich der Nacktheit schämen muss.

Wie man sieht, haben sie die ganze Arbeit geleistet, so dass es jetzt, nach Jahrhunderten der Mission, kein Volk mehr gibt, das der Nacktheit in der Öffentlichkeit nicht negativ gegenüber stünde.
Hier bist du mit deiner Argumentation leider über das Ziel hinaus geschossen. Bedenke bitte, dass das Unbekleidet-Sein oftmals nicht Zustand gesehen wird, deswegen man sich moralisch schämen müsse, sondern dass dieses als ein Zeichen der Zivilisation gesehen wird. Das ist ein völlig anderer Gesichtspunkt.

Buddhismus hat viel mit dem Christentum gemeinsam, ...
Hier ist dir aber ein grundlegender Fehler unterlaufen. Der Buddhismus hat mit dem Christentum nichts überein. Auch ist der Buddhismus erheblich älter als das Christentum und die Lehre des Buddhismus hat sich seit Anbeginn seiner Zeit nicht verändert.

Es ist außerdem nicht von der Hand zu weisen, dass die „erfolgreichen“ Kulturen alle bekleidet waren ...
Die "nicht erfolgreichen" Kulturen waren auch bekleidet. Dieses dein Argument trifft nicht zu.
Die Folge davon ist technischer Fortschritt, was die auf diesem Gebiet Unterentwickelten zur Nachahmung animiert, was sich auch in der Frage der Kleidung niederschlägt: ...
Diesen deinen Schluss halte ich für einen Fehlschluss. Wenn du das Wort "Unterentwickelte" mit dem Wort der Zivilisation verbindest, könnte ich diesen deinen Gedankengang besser nachvollziehen. Jedoch bewegt sich dein Gedankengang in die falsche Richtung, der von dir gezogene Schluss trifft nicht zu.

@ guenni
wie stark ist denn der einfluß der religion noch?
Es geht Aria hier um das sog. christliche Erbe. Aria unterscheidet nicht zwischen dem christlichen und dem zivilisatorischen Erbe. Für sie ist dieses eine Einheit.
hier wird allenthalben beklagt, dass die fkk auf dem rückzug ist. liegt das an einem wieder stärkeren einfluß der religion z.b. auf die bei nacktgelegenheiten unterrepräsentierten jugendlichen?
sorry, das religiöse argument zieht doch nicht mehr.
Diesen deinen Gedankengang kann ich voll und ganz unterstützen und beitreten. Es gibt hat viele Menschen, die moralische Vorschriften nur als von den Kirchen kommend betrachten und dabei die Kulturgeschichte völlig fehl interpretieren.

@ Aria
Aria hat geschrieben:Und die Nacktheit wird hierzulange auch mehrheitlich aus den gleichen Gründen abgelehnt, was ein Erbe unserer christlicher Kultur ist.
Und dass es dieses christliche Erbe gibt, wird bei uns immerzu betont.
Dieses aber nur von denjenigen, die sich in einem Konflikt mit der Kirche und Religion befinden. Andere bringen diesen Unsinn nicht.
Dies vor allem dann, wenn es gilt, die Unterschiede zu Islam auszuarbeiten.
Wenn du den Islam richtig beschreiben willst, musst du diesen weder mit der christlichen noch mit der jüdischen Theologie vergleichen.
Dabei wären diese Unterschiede gar nicht so groß, wenn es bei uns die Aufklärung und die Folgen (z.B. Frauenemanzipation) nicht gegeben hätte, die sich bekanntlich erst nach langem Kampf gegen starken Widerstand der religiösen Kreise durchsetzen konnte.
Der Unterschied bleibt erhalten, weil die Aufklärung bezüglich der Unterscheidung des Christentums vom Islam hier keine Wirkung zeigt. Und die Frauenemanzipation ist keine Folge der Aufklärung.

In islamischen Ländern hat es eine solche Aufklärung nicht gegeben, deshalb herrschen dort noch ähnliche Vorstellungen wie bei uns vor 120 und mehr Jahren.
Wenn ich mich recht erinnere, die die Aufklärung nicht erst vor 120 Jahren gewesen.
Und so wie es aussieht, wird es auch so bleiben, denn die Religion spielt dort eine immer größere statt kleinere Rolle.
Ich habe den Eindruck, dass du Blick auf die Aufklärung nur mit einer antireligiösen Brille siehst. Sonst hättest du dich hier nicht so verrennen können.

@ riedfritz
Dein Beitrag ist gut und stimmig. Auch dein Hinweis, dass wir hier vom Thema abschweifen. Ich denke, wir sollten uns hier wieder mehr mit der Frage der Freiheit und der Unterscheidung von Nacktheit und Sexualität beschäftigen.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Blood Moors » Mo 22. Aug 2016, 09:17

Eule hat geschrieben: ...mit der Frage der Freiheit und der Unterscheidung von Nacktheit und Sexualität beschäftigen


Was gibt's denn da noch zu sagen? Seit Ende Januar dümpelt dieses Thema in hunderten von Beiträgen - die teilweise von Unterstellungen und Beleidigungen nur so strotzen - vor sich hin. Meine Zeit ist mir zu kostbar, als das ich die alle lesen kann. :roll:

Für mich ist die Sache klar: Hier werden zwei Dinge miteinander verglichen, die nur bedingt und nur gelegentlich miteinander zu tun haben. Ich schlafe nackt, ich dusche und bade nackt, manchmal arbeite ich auch nackt (z. B. im Garten) und ich verbringe meinen Urlaub nackt. Alle diese Dinge haben mit Sexualität nichts zu tun. Und Sex hatte ich auch schon mal mit Klamotten an. :mrgreen:

LG Hans

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von riedfritz » Mo 22. Aug 2016, 12:13

Blood Moors hat geschrieben:Meine Zeit ist mir zu kostbar, als das ich die alle lesen kann.

Die Anzahl Deiner Beiträge zu diesem Thema hält sich aber auch stark in Grenzen! Niemand zwingt Dich uninteressante Threads zu lesen.


Viele Grüße,

Fritz

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Blood Moors » Mo 22. Aug 2016, 13:12

riedfritz hat geschrieben:Niemand zwingt Dich uninteressante Threads zu lesen.


... und das ist auch gut so. Mein Mitgefühl gilt hier dem Moderator. :shock:

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