Kantianer hat geschrieben:Zu Franken sollte man doch einige Hintergründe kennen.
Auf das Geheiß, des Besatzers Napoleon, wurde Baiern, im Jahre 1806, Köngreich. Die Säkularisation, die schon unter Monteglas begonnen hatte wurde fortgesetzt.
Dabei gab es was den Bestand, des heutigen Nordbayern, (Franken) betrifft erhebliche Veränderungen.
Die Fürstbistümer und Würzburg und Bamberg (beide katholisch), deren Auflösung schon 1802/03 erfolgte, bildeten ebenso den Grundstock mit der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach (protestantisch). Aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (ab 1806 Großherzogtum) kam nach Übereinkunft vom 7. Juli 1816 das Amt Alzenau zum Königreich Baiern.
Last but not least, kam vor nicht einmal 100 Jahren Coburg und das Hinterland, nach einer Volksabstimmung, von Thüringen nach Bayern.
Diese Territorien bilden heute die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken.
Was nicht zu übersehen ist, es gibt gesetzliche Feiertage in Bayern (katholisch). Aber nur dann wenn mehr als 50 % + 1 Person katholisch sind. Daher ist auch Franken gespalten.
Dass es nach so kurzer Zeit noch zu Klärungsbedarf bei der Identät der Herkunft kommt ist nicht verwunderlich. War doch deren Provinienz zu unterschiedlich.
Von wegen sich in Bayern auskennen. Selbst gesehen, eineiige Zwillinge beides Mädchen, in der unmittelbaren Grenze von Oberbayern und Schwaben aufgewachsen. Die eine hatte ins zwanzig Kilometer westlich gelegene Allgäu geheiratet. Die andere zwanzig Kilometer ins östliche Werdenfelser Land.
Am Gesicht konnte man sie nicht unterscheiden, wohl an ihrem Dialekt. Denn im westlichen Teil spricht man schwäbisch-alemannisch oder Allgäuer Dialekt. Östlich im Werdenfelser Land spricht man altbairisch, mit tirolischem und Salzburger Einschlag, der in einer Nuance an das wienerische erinnert.
Per Luftlinie gerechnet sind das nicht einmal 30 Kilometer. Wer sich in Bayern auskennt sollte auch diesen kleinen Unterschied kennen.
Damit sollte man hinnehmen, dass sich Franken und Altbaiern untereinander frozzeln. Sollte sich ein Auswärtiger einmischen, wird er gemeinsam zurecht gewiesen.
So nun soll ein Ende sein in diesem Faden.
Um zu wissen, woher die Franken kommen, muß man in der Geschichte aber noch viel weiter zurückgehen. z.B. in die Jahre des 6. Jhdts n. Chr. Damals gab es ein Frankenreich, daß sich vom heutigen Gebiet Frankreich bis zum oberen Ende des Rheins und dem Maingebiet zog. Sachsen gab es damals nur in Nordniedersachsen und Niederlande, und die Bajuwaren waren ein kleines Völkchen im heutigen Österreich.
Um ca 800 zog sich das Frankenreich bis an die Oder und Donau bis über Kroatien und Serbien. Erst 919 zerfiel das Frankenreich in Frankreich, was damals noch Neustrien hieß, im Gegensatz zu Austrien, was sich aber über ganz Deutschland, Schweiz, Österreich und halb Italien erstreckte.
Der Rest der Franken, der dann Ostfranken hieß, blieb auf deutschem Gebiet, während die Westfranken Frankreich bildeten.
Ein Teil von Austrien war dann das Land der Sachsen im Norden, Thüringer, Franken (nördl der Donau), dann Schwaben, Bayern und Kärnten (südl. der Donau) .
Und nun ist klar, daß die Franken und Bayern weder sprachlich noch vom Volksstamm her irgendetwas gemeinsam haben, sondern nur zufällig mal nebeneinander lagen.