Es gibt nur die Möglichkeit, FKK offen zu vertreten. Die Menschen, die man damit über das eigene Verhältnis zur Nacktheit informiert, sind so unterschiedlich, wie die Naturist*innen. Wir könne lernen und uns darin üben, die FKK darzustellen. Treffsicher zu werben ist schwierig. Jemanden zu kennen der oder die auf dieses Thema ansprechbar ist, ist aber nicht ganz wirkungslos.
Wir haben Verwandte überzeugen können, mit uns Urlaub in Euronat zu machen, Bekannte sind mit uns zu unserem Vereinsgelände gekommen, unsere Enkel waren auch alle mal dort und sie sind immerhin noch darauf ansprechbar. Bei einer meiner Tanzangebote war auch mal jemand dabei, der das erste mal in seinem Leben FKK erlebt hat. Er war leidenschaftlicher Tänzer und ich glaube er erinnert sich gern an das Wochenende. Einige Frauen aus meiner Tanzschule sprechen mich hin und wieder auf meine Nackttanzaktionen an. Leider war noch keine dabei, wobei ja nun leider in unserer Nähe lange nichts mehr stattfand. Ich glaube, das Potential für die Teilnahme an Nacktivitäten ist bei Menschen ohne FKK-Erfahrung größer als manche Naturist*innen glauben. Es sind nicht alle Menschen begeistert vom Wandern, Tanzen, Yoga, Qigong oder vom Rumliegen am Strand.
Ein solches Interesse vor seiner Familie und Kolleg*innen zu vertreten ist das Eine. Das andere sind die mangelnden Gelegenheiten. Nicht alle haben Lust oder die Möglichkeit, meilenweit anzureisen, nur um mal nackt unter anderen zu sein. Es braucht viel mehr lokale Angebote. Leider sind die wenigen Gelände nicht sehr offen für spontan Interessierte aus der Nähe. Man muss sich meist anmelden, verabreden und hat nur beschränkt Zugang. Es gibt nur wenige Tendenzen, daran etwas zu ändern. Mitglieder zahlen Beiträge, leisten Arbeitsstunden und nutzen oft einen Campingplatz auf dem Gelände, wodurch sich weitere Verpflichtungen ergeben. So etwas ist nichts für jene, die vielleicht nur 2-3mal im Jahr auf die Idee kämen, das Gelände zu nutzen. Auch Mitglieder nutzen so ein Gelände sehr unterschiedlich. Die gerechte Höhe eines Tagesbeitrages ist nicht so einfach festzulegen. Eine Besonderheit in NRW ist da wohl der Verein am Zieselsmaar, der wohl einen größeren Teil seiner Einnahmen aus den Beiträgen der Tagesbesucher*innen bezieht. In vielen Regionen Deutschlands ist es aber weit, bis zum nächsten FKK-Gelände.
Da bleibt nur, mehr Möglichkeiten außerhalb der Vereinsgelände zu finden, zu initiieren und bekannt zu machen.