Aria hat geschrieben:Da will ich mal Klartext reden: Die FKK betreibt eine Minderheit, die in ihrer Geschichte oft Ausgrenzung und Intoleranz erfahren hat. Und hier erleben wir, wie diese Minderheit eine andere Minderheit aus ihrer Mitte ausgrenzen bzw. nicht tolerieren will.
Das hat übrigens Methode: Es hat z.B. lange gedauert, bis die FKK-Bewegung die Nacktwanderer, wiederum eine Minderheit aus ihrer Mitte, als Teil der FKK halbwegs akzeptiert hat. Andere, wie z.B. tätowierte und/oder gepiercte FKK-ler, werden von vielen FKK-Vereinen nach wie vor ausgegrenzt, nur weil sie etwas anders aussehen als die Mehrheit. Dass ist nichts anderes als Diskriminierung, vergleichbar der nach der Hautfarbe.
Andererseits ist das auch wieder verständlich: Eine Minderheit giert naturgemäß nach der Anerkennung durch die Mehrheit. Um das zu erreichen, wird die Minderheit bestrebt sein, in allen anderen Dingen der Mehrheit zu gleichen, ja mehr noch, ihr im Eifer gegen die Sonderlinge jeder Art zu übertreffen, um damit zu sagen: Seht, wir sind in moralischen Dingen wie ihr, wenn nicht sogar besser.
Sehr gut geschrieben, Aria!
Vielleicht sollte mal über diesen Satz, aus der Bibel philosophiert werden:
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.Da aber der Mensch zur Egozentrik neigt und sich oft - meist? - selbst mehr liebt als den Nächsten, entsteht Intolleranz, Rassismus und Ausgrenzungen aller Art. Das können schon Kinder!
Vielleicht ist es das Bestreben, sich in einer gleichgesinnten - gleichgeschalteten? - Gruppe sicher und geborgen zu fühlen und somit sein Verhalten an die Gruppe anzupassen und auf alles den Finger zu richten, was anders als die Gruppe ist.
Manche Wortwahl zu gepiercten Menschen, die ich hier gelesen habe, finde ich grenzwertig und an Rassismus grenzend. In jedem Fall war die Wortwahl sehr verurteilend und stark abwertend. Und das von Nudisten oder FKKlern, die für sich in Anspruch nehmen tollerant zu sein.
Ich liebe jeden Menschen so wie er ist. Bekleidet oder nackt, schwarz oder weiß, tätowiert oder nicht, gepierced oder nicht, ...
Menschen, die ich nicht mag oder die mir unsymopathisch sind, meide ich einfach und gehe ihnen aus dem Weg. Fertig!
Und wenn ich ein Pärchen am Strand sehe, daß sich gerade erotisch miteinander vergnügt, dann lächele ich, gönne ihnen den Spaß und gehe meines Weges. Ich würde nie auf die Idee kommen, das Pärchen anzuzeigen. Auch, wenn ich die rechtliche Macht dazu hätte. Macht haben und Macht nutzen, sind zweierlei und eine Charaktersache.
Und noch was, für die Moralapostel (wer sich den Schuh anzieht, dem paßt er auch und wenn er sich dann beleidgt fühlt, ist das sein Gefühl):
Ich würde einem zwölfjährigen Kind lieber einen gutgemachten Porno zeigen, als einen vor Brutalität und Leichen strotzenden Action- oder gar Horrorfilm. Aber die Darstellung des Todes und von Morden ist gesellschaftlch anerkannter als die Darstellung von Liebe und dem Zeugen von Leben.