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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 8. Nov 2016, 10:23

Bummler hat geschrieben:Ist der sexuelle Bezug von Nacktheit momentan mehrheitlich offenkundig, also in dem Sinne, das Nacktheit von der überwiegenden Anzahl der Erwachsenen in dieser Gesellschaft sexuell empfunden wird, so gibt es doch auch eine Minderheit in genau der gleichen Gesellschaft, die Nacktheit ohne sexuellen Bezug praktiziert.
Das ist ja gerade eine schöne Zusammenfassung.

Allerdings muss man den weiterhin aktuellen und deshalb auch irgendwie spannenden Thread nicht deshalb schließen, weil man eine Zusammenfassung hat - und schon gar nicht, weil es der selbsternannte Thread-Moderator Eule gern so hätte.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von pebo » Di 8. Nov 2016, 12:12

Zett, kann Dir nur zustimmen, gerade wir FKK'ler sind doch gerne unbekleidet. Dabei geht es meistens nicht um Sexualität sonder um das genießen der Freiheit ohne Kleidung.
Leider sind wir eine Minderheit und noch nicht voll akzeptiert in der heutigen prüden Gesellschafft. Trotzdem tut uns das gut und ich wünsche allen Lesern hier viele Gelegenheit um im Naturzustand sein zu können.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Di 8. Nov 2016, 12:56

Bummler hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:Ich habe ja gerade davon geschrieben, dass ich nichts dagegen hätte, Schädliches zu untersagen, aber eine Menge dagegen, Verhalten einzuschränken, nur weil es jemand anderem missfällt...

Dann bleibt immer noch das Problem, wer entscheidet was ein Schaden ist und was nur Missfallen?

Um mal wieder das Streitthema "Werbung" vorzukramen, wo Du doch weggucken könntest:
"Fernsehwerbung macht unsere Kinder dicker"

Was bei dir nur Missfallen erzeugt, erzeugt bei anderen gesundheitliche Schäden.
Deshalb wäre ICH für ein Verbot, weil das Schadenskriterium offensichtlich erfüllt ist.

Eine leicht befremdliche Argumentation. Zudem mit einer Unterstellung.
Zum einen entscheidet nicht irgendjemand, ob etwas schädlich ist, sondern dergleichen kann man feststellen. Objektivieren sagt man auch dazu. Du weißt sicherlich, wie ich meinen Einwurf gemeint habe und stellst ihn dennoch bewusst irre führend dar. Nun denn...
Zum anderen macht Fernsehwerbung sicherlich keine Kinder dicker. Die müssen schon etwas zu sich nehmen. Das Gucken allein baut keine Fettreserven auf (hindert aber wohl am Abbau wegen mangelnder Bewegung). Natürlich kann Werbung zum Genuss veranlassen. Daher wurde auch Zigarettenwerbung untersagt, weil sogar erwachsene Menschen sich als unfähig erwiesen, selbst zu entscheiden, was gut für sie ist.
Meine Kinder wurden zudem weit überwiegend von uns, den Eltern ernährt. Sie bekamen auch kein Geld mit zur Schule, um sich Nahrungsmittel zu kaufen. Wir passten schon auf, dass sie nicht wahllos irgendwelche Süßigkeiten in sich hinein stopften und wir taten das auch nicht. Manchmal mögen sogar vorgelebte Beispiele winzige Einflüsse ausüben.
Zwischenzeitlich habe ich auch über diese Dinge mit meinen längst erwachsenen Kindern geredet und natürlich erfahren, dass sie keine "Idealisten" waren. Aber sie haben mir auch gesagt, dass das "Vorbild" und das Reden über Ernährung, das häufige gemeinsame Kochen etc. schon ein wenig dazu beigetragen haben, den Verführungen durch Werbung oder Mitschüler nicht in jedem Fall zu erliegen.
Letztlich entscheidet immer die einzelne Person, was sie tun oder lassen möchte.
Diese Entscheidungsfreiheit möchte ich erhalten.
Das Besserwissen und das Herumerziehen durch Besserwissende, die ja immer - weil ermächtigt - Recht haben, DAS kann ich nicht so gut vertragen.
Aber bitte: jetzt diesen Einwand nicht wieder missverstehen.
Ich BIN für Regeln, wo sie nötig sind.
Aber ich bin gegen Regeln, wo sie persönliche(!) Freiheiten einschränken.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 8. Nov 2016, 14:35

hajo hat geschrieben:Letztlich entscheidet immer die einzelne Person, was sie tun oder lassen möchte.
Diese Entscheidungsfreiheit möchte ich erhalten.
[…]
Ich BIN für Regeln, wo sie nötig sind.
Aber ich bin gegen Regeln, wo sie persönliche(!) Freiheiten einschränken.
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 8. Nov 2016, 16:13

pebo hat geschrieben:Dabei geht es meistens nicht um Sexualität sonder um das genießen der Freiheit ohne Kleidung.
Meistens - aber nicht immer. Sexualität hat viele Facetten und Spielarten. Daraus ergibt sich ein reichhaltiges Repertiore an Verhaltensweisen, die nackt vielleicht etwas andes aussehen als angezogen, auch wenn dabei nicht immer gleich das Porno-Klischee abgespielt wird.

Auch der asexuell-Nackte ist ein klischeehaftes Konstrukt. Von Natur aus ist der nackte Körper des Menschen ein Kommunikationszentrum, das ständig, weitgehend unbewusst, sexuelle Reize sendet und empfängt - mit allen Sinnen. Durch Kleidung werden diese Kommunikationskanäle (optisch, olfaktorisch, somatosensotisch ...) teilweise unterbrochen oder stark abgedämpft. Wir könnten natürlich trainieren diese Reize zu ignorieren und zu unterdrücken und uns so dem Klischee des asexuell-Nackten anzunähern, aber interessanter fände ich es, wenn wir lernen diese Welt der Sinnesreize sozialverträglich zu nutzen ohne dabei gleich ins Porno-Klischee abzudriften.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 8. Nov 2016, 16:24

Bevor Eule den Thread schließen möchte - und nachdem er lange dagegen gewettert hat, über das Thema Sexualität zu diskutieren -, sollte jetzt vielleicht mal damit begonnen werden, über Sexualität zu reden!?!

Unter Sexualität und unter Sex versteht ja auch jeder etwas anderes. Hier dürften die Meinung noch viel weiter auseinandergehen als bei der Frage: Was ist nackt?
Es gibt ja ganz weitfassende Vorstellungen. Wenn ich Freud richtig verstanden habe, wirft er erstmal jedes Lustbedürfnis/jeden Lustgewinn in einen Topf, so dass der reine Sexualakt im Prinzip ebenso eine Lustbefriedigung darstellt wie der Genuss eines guten Kaffees oder was auch immer. Und tatsächlich ersetzen wir oft eine fehlende sexuelle Befriedigung durch andere Befriedigungen, oft eben leider durch welche, die süchtig machen (können).
Auf alle Fälle halte ich Sex für zu kurz gegriffen, wenn man damit ausschließlich das Rein-und-Raus-und-Abspritzen meint. Es gehört die Vorfreude dazu, wenigstens ein wenig Vorspiel, die Luststeigerung, der reine Sexualakt und dann aber auch eine kleine Zeit danach.

Ein angrenzendes Thema ist dann aber eben, inwieweit man Nacktheit zwangsläufig als etwas Sexuelles sehen muss oder was das Sehen dieses Zusammenhangs begünstigt bzw. wie man erreichen kann, dass erkannt wird, dass da in der speziellen Situation eines FKKlers wohl eher kein Zusammenhang besteht.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 8. Nov 2016, 16:28

Shiva205 hat geschrieben:Von Natur aus ist der nackte Körper des Menschen ein Kommunikationszentrum, das ständig, weitgehend unbewusst, sexuelle Reize sendet und empfängt - mit allen Sinnen. Durch Kleidung werden diese Kommunikationskanäle (optisch, olfaktorisch, somatosensotisch ...) teilweise unterbrochen oder stark abgedämpft.
Oder massiv verstärkt, siehe sexy Mode vor allem für Frauen.

Shiva205 hat geschrieben:aber interessanter fände ich es, wenn wir lernen diese Welt der Sinnesreize sozialverträglich zu nutzen
Dies beherrschen (leider?) verdammt viele - vor allem Frauen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mi 9. Nov 2016, 10:20

Zett hat geschrieben:Oder massiv verstärkt (sexuelle Reize durch z.B. Kleidung), siehe sexy Mode vor allem für Frauen.
Ja, es ist eigentlich widersinnig: erst schirmt man sich durch Kleifung sexuell ab, und dann sendet man wild drauflos alle möglichen Reize aus, gegen die die Empfänger sich mehr oder weniger abstumpfen müssen um nicht verrückt zu werden.

Unter echtem Naturismus verstehe ich hier eine Tendenz zurück zur Natur. Die artifiziellen Reize entsprechen oft nicht der aktuellen Situation und Bereitschaft des Senders und stellen daher mehr oder weniger Fehlsignale dar. Im Gegensatz dazu ist das, was der nackte Körper aussendet, authentischer und aktueller - aber es macht vielleicht auch mehr Angst, weil man es nicht so leicht willentlich unter Kontrolle bringen kann wie die Farbe der Augenschminke oder die Rocklänge. Andererseits bietet die Kommunikation mit dem nackten Körper aber die Möglichkeit echte Nähe oder Ferne zu erleben, während artifizielle Reize oft nur auf eine größere Distanz stark wirken und in der Nähe dann eher unangenehm sind (z.B. Lippenstift, Schminke im Gesicht, aufdringliche Parfüms, Synthetik-Stoffe, ...)

Dies beherrschen (leider?) verdammt viele - vor allem Frauen.
Das klingt fast wie die Konkurserklärung eines Mannes. Vielleicht brauchen wir einfach nur etwas mehr Übung. Und warum "leider?" ? Was sozialverträglich ist, sollte doch eigentlich kein Problem machen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mi 9. Nov 2016, 10:23

Sorry für den Rechtschreibfehler, es sollte natürlich "Kleidung" heissen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Mi 9. Nov 2016, 11:03

hajo hat geschrieben:Aber ich bin gegen Regeln, wo sie persönliche(!) Freiheiten einschränken.


Das verstehe ich schon. Aber es ist ein Ideal, ein freiheitlich - demokratisches Ideal und wie so oft weicht das Ideal von der Realität ab.

Das erinnert mich immer an einen ehemaligen Staatsbürgerkunde-Lehrer, der in die Erwachsenenausbildung gewechselt ist und dann, infolge der von den "Schülern" geschilderten Beispiele, erkannte: "Es stimmt nichts mehr."

Das war damals schon richtig, ist es aber heute eben auch. Freilich aus unterschiedlichen Ursachen.

Insbesondere ist für mich die Grenze dessen, was an Fremdbestimmung auf mich einwirkt, überschritten.
Meine Freiheit wird dadurch eingeschränkt, das ich (mitunter unbewusst) falsch entscheide oder zu Entscheidungen gedrängt werde, die letztendlich nicht in meinem persönlichen Interesse liegen. Ob medial, politisch, wirtschaftlich oder im Alltag, es gibt kein Gebiet mehr, auf dem ich verlässlich selbstbestimmt entscheiden kann.

Dazu kommt, das die Einflüsse, die ich abwehren müsste so vielfältig geworden sind, dass mitunter nur noch Resignation übrig bleibt, da die Abwehr nicht mehr zu schaffen ist. Da der "Staat" es nicht richten soll, sondern sich raushalten, bleibt für den desillusionierten und vom Rechtsstaat enttäuschten Bürger nur noch der Rückzug ins Private, in (s)eine kleine Welt, die er verbissen gegen die Außenwelt verteidigt. Auch die Nische der Nackten ist letztendlich so ein Rückzug, der als persönliche Freiheit getarnt ist, aber ohne Anerkennung der Gesellschaft und nur unter Duldung in abgetrennten oder fast menschenleeren Bereichen.

Was für eine persönliche Freiheit ist das, wenn ich sie nicht ohne Einschränkungen leben kann?
Wenn also meine persönliche Freiheit begrenzt ist, warum sollte ich dann auf Grenzen anderer Freiheiten verzichten?

Aber so ist das, mit dem Ideal und der Realität. Ich persönlich habe mich dafür entschieden die Grenzen der Freiheit anzuerkennen und die Grenzen zu ziehen. Ich bin auch soweit diese Grenzen zu fordern, also Verbote, da wo Verbote mich oder andere schützen.
Das ist vielleicht nicht freiheitlich, aber vernünftig. Und aus der Erkennnis gewachsen, das sich Vernunft nicht von allein durchsetzt, sondern durchgesetzt werden muss. Den Grund führst Du ja an:

...weil sogar erwachsene Menschen sich als unfähig erwiesen, selbst zu entscheiden, was gut für sie ist.


Allerdings hast Du weggelassen, warum diese Menschen nicht richtig entscheiden können: Weil es Menschen gibt, die genau an diesen falschen Entscheidungen verdienen. Die genau dieses falsche Verhalten befördern und sich dabei genau auf ihre persönliche Freiheit berufen und denen das Schadenskriterium scheiß egal ist, weil sie scheinheilig argumentieren: die könnten doch selbst entscheiden.

Naja, was solls, ich werde es nicht ändern, dieses System. Und antürlich sollte man (also ich) bei allem Missmut auch nicht vergessen, dass es durchaus Bereiche gibt, in denen solche Regeln für persönliche Freiheiten letztendlich auch durchgesetzt werden konnten.

Shiva205 hat geschrieben:
Auch der asexuell-Nackte ist ein klischeehaftes Konstrukt.


Nein, eine Reduktion auf das Wesentliche. Sexualität ist nun mal komplex, wie Du auch schon ausführst. Wobei ich jetzt nicht gegoogelt habe was "olfaktorisch, somatosensotisch" bedeutet. Während Nacktheit erst mal nur ganz simpel ist.
Also ganz einfach nackt, nur so, ohne Zweck oder Sinn.

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