Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 15:35

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Was FKK ist und nicht ist

Alles rund um das Thema FKK
Benutzeravatar
 
Beiträge: 4340
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 63

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Zett » Do 21. Jun 2018, 19:26

Shiva205 hat geschrieben:Zur Ideologie würde es dann, wenn man Gebote aufstellen würde
Ideologie hat mehrere Bedeutungen:
Es ist (1-3): "Ein System von Überzeugungen und Begriffen, das ...
[1] der Durchsetzung von Machtinteressen ... dient und ... die soziale Realität teilweise verzerrt wiedergibt.
[2] die soziale Wirklichkeit in einer Weise sinnhaft strukturiert, um in ihr handeln zu können."
[3] sinngemäß: "Handlungen legetimieren soll"

[4| Ideologie: "Wissenschaft der Ideen"

(Lexikon zur Soziologie, 1994, Stichwort: Ideologie)

Shiva205 hat geschrieben:Eine Kultur zeichet sich u.a. dadurch aus, dass sie kognitive Vorgänge hoch automatisiert und dann dem Arbeitsgedächtnis wieder Platz macht für andere Dinge. Darum ist es z.B. auch so anstrengend sich in einer fremden Kultur zu bewegen - weil man ständig über die Konventionen dieser Kultur nachdenken muss.
Man sollte als erstes erkennen, dass die Freikörperkultur keine Hauptkultur ist wie z.B. die abendländische Kultur oder die asiatische, sondern eine Subkultur wie eine Arbeits- oder Forenkultur oder etwas größer wie z.B. die Hippiebewegung.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3196
Registriert: 05.12.2005
Wohnort: Lübben im Spreewald
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 68

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Bummler » Fr 22. Jun 2018, 08:25

hajo hat geschrieben:Trifft beides aufeinander - und das ist regelmäßig der Fall, dann "zeichnet sich ... eine Kultur ... aus", indem sie "Platz macht für andere Dinge".


Das ist m.E. eine Form des Kulturpessimismus, die letztendlich die Weiterentwicklung der Menscheit zu Demokratie und Menschenrechten negiert. Solcherart "Ideologien" oder "Führer" entstehen grundsätzlich aus Missständen heraus, Missständen die in Zeiten entstehen, die sich selbst als die Bestmöglichen erklären. Aber historisch und philosophisch gesehen, sind das auch nur Übergänge, die letztendlich zu einer Weiterentwicklung führen.

Klar, theoretisch wäre es durchaus möglich, das auch die Freikörperkultur zum Totalitären tendiert. Es gibt ja Mitglieder, die haben da so Ansätze. Eine Staatsform, in der die Freikörperkultur zur vorherrschenden Ideologie genützt wird, z.B. im Zett'schen Sinne zur Gesundung der Gesellschaft, wäre dann wohl auch totalitär und würde zur Unterdrückung und Versklavung der Textilen führen. Diese Reflexion sollten wir natürlich haben und uns auf die Rechte der Textilen, nach ihrer Art zu leben, besinnen.

Freilich ist momentan eine solche Entwicklung noch nicht zu erkennen, erstens, weil wir uns auf die Ideologie offensichtlich nicht einigen können und zweitens fehlt es am geeigneten Führer.

:mrgreen:

 

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Mecki » Fr 22. Jun 2018, 09:24

@

FKK als "Ideologie"?

FKK als "Philosophie" - bitte nicht in Form von einem "Führungsstil", deren "Führer" bestimmen, wie WAS
zu sein hat! Persönliche FKK-Philosophien reichen vollkommen aus....und damit ist es ausreichend, seine "Philosophien" zu leben, solange dieser Jemand anderen Menschen - Textilen wie Nackerten - nicht
in die Quere kommt, andere Menschen nicht belästigt, anderen Menschen etwas zumutet, was diese
nicht interessiert.

FKK als "Ideologie"!? Ab und an entsteht der Eindruck, als gäbe es tatsächlich "Nackerte", die ihr Nacktsein
als "Ideologie" sehen....weil "Leben ohne Nacktsein" kein Leben ist??

 
Beiträge: 13258
Registriert: 01.09.2005
Wohnort: Gunzenhausen
Geschlecht: Weiblich ♀
Alter: 65

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Campingliesel » Fr 22. Jun 2018, 09:49

Mecki hat geschrieben:@

FKK als "Ideologie"?

FKK als "Philosophie" - bitte nicht in Form von einem "Führungsstil", deren "Führer" bestimmen, wie WAS
zu sein hat! Persönliche FKK-Philosophien reichen vollkommen aus....und damit ist es ausreichend, seine "Philosophien" zu leben, solange dieser Jemand anderen Menschen - Textilen wie Nackerten - nicht
in die Quere kommt, andere Menschen nicht belästigt, anderen Menschen etwas zumutet, was diese
nicht interessiert.

FKK als "Ideologie"!? Ab und an entsteht der Eindruck, als gäbe es tatsächlich "Nackerte", die ihr Nacktsein
als "Ideologie" sehen....weil "Leben ohne Nacktsein" kein Leben ist??


Das sehe ich auch so. Man kann es auch kurz sagen: Man kann alles übertreiben.

 
Beiträge: 13258
Registriert: 01.09.2005
Wohnort: Gunzenhausen
Geschlecht: Weiblich ♀
Alter: 65

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Campingliesel » Fr 22. Jun 2018, 10:09

an hajo:

hajo hat geschrieben:Wer oder was sorgt eigentlich dafür, dass wir Nacktheit - ja eigentlich der natürliche Zustand des Menschen (wie andere Lebewesen auch - denn keines kann etwas zu seinem Fell, seinen Federn oder seiner Nacktheit [Schnecken, Wale...] und daher dies) als etwas UNnatürliches empfinden?


Auch das haben wir schon mal ausführlich beschrieben, wie es dazu kam, daß der Mensch Kleidung erfand, und welche Bedeutung diese außer für Kälte- oder HItzeschutz sie noch hat. Und da dies schon seit 1000en Jahren so ist, daß der Mensch sich auf irgendeine Art kleidete, bis auf ein paar wenige indigene Völker, ist uns das auch selbstverständlich und die Nacktheit eher etwas Ungewohntes. Unnatürlich würde ich das nicht nennen.

hajo hat geschrieben:1. Die meisten Menschen wollen geführt werden: "darf man das?"; "geht das hier?"; "ich weiß nicht, guck doch mal die anderen an!", "aber an Weihnachten müssen wir doch in die Kirche!"...
2. Es gibt IMMER welche, die leidenschaftlich gern führen: Söder, Putin, Trump, Orban, ... (weiter zurück geh ich mal nicht)


Der Mensch ist nunmal ein Gesellschaftstier. Und da wir ja auch mit den Affen gemeinsame Vorfahren haben, braucht man nur mal Affenhorden zu beobachten. Auch diese haben einen "Anführer", einen, der die "Gesetze" und "Rangordnung" bestimmt. Und dasselbe gilt auch für alle anderen Rudeltiere.
Also liegt das wohl auch in unseren Genen, daß wir auch so leben. Auch wenn sich das heute in der Zivililsation anders auswirkt.

Aus diesem Grund suchen sich auch die meisten Menschen irgendeine Leitfigur, an dem sie sich orientieren. Und da muß man nicht so weit bis zu den obersten Politikern und Staatsführer gehen. Die genannten können das wohl besonders "gut", auch wenn es nicht unbedingt immer richtig ist und zum Besten des Volkes dient. Aber das geht schon im kleinen Bereich an. Oft schon im Kindergarten, Schule oder auch nur im privaten Bereich, in Cliquen, Wandergruppen, Vereine. Irgendeiner ernennt sich selbst zu einem "Bandenführer", meist der mit der größten Klappe, und alle anderen sind ihm dann hörig, lassen sich vieles gefallen. Obwohl ihnen niemand gesagt hat, daß sie sich diesem Typ unterordnen müssen.

Ich habe das auch schon mal hier geschrieben:
Einerseits wehren sich viele gegen eine "Obrigkeit", wollen individuell das tun, was sie wollen. Aber andererseits sind die Leute schnell bereit, einem Leithammel hinterherzurennen oder das zu tun, was angeblich "alle" machen. (siehe Werbung, Mode usw.) Niemand zwingt sie dazu, aber viele machen das.

 

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Mecki » Sa 23. Jun 2018, 12:42

Zitat CL

(...)
Einerseits wehren sich viele gegen eine "Obrigkeit", wollen individuell das tun, was sie wollen. Aber andererseits sind die Leute schnell bereit, einem Leithammel hinterherzurennen oder das zu tun, was angeblich "alle" machen. (siehe Werbung, Mode usw.) Niemand zwingt sie dazu, aber viele machen das.


Wo gibt es im Bereich "FKK-Naturismus-Nudismus" Obrigkeiten! Nirgends. Sich an die allgemeinen
Selbstverständlichkeiten zu halten, hat nichts mit "Obrigkeit" zu tun. Auch ein Verband ist in dem Sinne
keine "Obrigkeit"....auch wenn ein Verband etwas festlegt, was zum Betreiben der Verbands-/ Vereinsinteressen.

Und wer "Leithammeln" nachläuft - der hat wahrlich jede eigene Vorstellung von etwas untergeordnet.
Es gibt diese Leute....das Forum zeigt es auf. Wie "sinnvoll" das Nachlaufen ist, muss jeder für sich selbst
entscheiden. Allerdings - können "Mitläufer" überhaupt eigene Gedanken zum Tragen bringen, die ggf.
dem "Leithammel" nicht gefallen könnten.

Und das "es machen ja alle so"....das sind Mitläufer, die sich zweckgebunden haben. Und lass Mode
mal außen vor, lass Werbung mal außen vor, weil es hier im Forum um FKK geht...und die FKK wird
jeder nach eigenem Gutdünken gestalten können/wollen, sofern damit Andere nicht benachteiligt
werden. Wer sich allerdings auf Verbände/Vereine beruft, wird deren "Lied" mitzusingen haben, was
nichts mit "Obrigkeiten" - total überzogener Begriff - zu tun hat. Manche Verbände/Vereine - meist
von Gralshüter geführt - sehen sich als "Obrigkeit/en". Wohin der geführt hat - sinkende Zahlen in
den Verbänden/Vereinen...

 
Beiträge: 13258
Registriert: 01.09.2005
Wohnort: Gunzenhausen
Geschlecht: Weiblich ♀
Alter: 65

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Campingliesel » Sa 23. Jun 2018, 13:43

Mecki hat geschrieben:Und das "es machen ja alle so"....das sind Mitläufer, die sich zweckgebunden haben. Und lass Mode
mal außen vor, lass Werbung mal außen vor, weil es hier im Forum um FKK geht...und die FKK wird
jeder nach eigenem Gutdünken gestalten können/wollen, sofern damit Andere nicht benachteiligt
werden.


Gerade weil es auch bei der FKK um Moden geht, habe ich das so geschrieben! Wer hat denn die Intimrasur in Mode gebracht? Wer hat dafür gesorgt, daß das angeblich "alle" machen und jeder meint, da mitmachen zu müssen, um "in" zu sein? Wer hat denn den Intimschmuck so in Mode gebracht? Und die meisten Leute, die man fragt, warum sie das tun, geben zur Antwort: "machen doch alle so", auch wenn das gar nicht stimmt. Zumindest wollen sie zu diesen angeblichen "Allen" gehören.
Wer hat den Leuten gesagt, daß man sich auch auf dem FKK-Platz anziehen soll, um Sport zu machen? Der Platz-Betreiber ganz sicher nicht.

Und auch die Vereinsleitung hat den Jugendlichen Anfang der 90er Jahre bestimmt nicht gesagt, daß sie sich plötzlich ein Big-Shirt anziehen sollen oder sich wegen der Pubertät schämen sollen, denn vorher gab es solche Ideen nämlich nicht. Also woher kam denn dieser Gesinnungswandel?
Irgendwo haben einzelne Jugendliche damit angefangen und die anderen machten es nach, bis kaum noch Jugendliche in den Vereinen waren oder auch auf FKK-Plätzen allgemein. Und das lag da bestimmt nicht an altmodischen Vereinsstatuten. Auf öffentlichen Plätzen oder Campingplätzen gibts nämlich sowas nicht. Und trotzdem sind da selten Jugendliche.

Es geht hier also nicht um Selbstverständlichkeiten, sondern eben um neue "Moden".
Außerdem: Was sind heute schon Selbstverständlichkeiten? Kannst du die mal aufzählen, wo sich grundsätzlich alle daran halten?

Benutzeravatar
 
Beiträge: 948
Registriert: 16.10.2007
Wohnort: Kanton AR
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 71

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Puistola » So 24. Jun 2018, 09:13

Liesel hat geschrieben:Kannst du die mal aufzählen, wo sich grundsätzlich alle daran halten?


Also in der Strassenbahn gibt es so Stangen, wo sich grundsätzlich alle
daran halten tun. Weil die wo es nicht tun, umfallen.
Und dann noch was:
Alle haben sich gestern Abend grundsätzlich an der Hoffnung gehalten.
Das hat dann in der 95. Minute auch geklappt.
Also grundsätzlich nicht die Schweden, die haben alle anders gehofft.
Vergeblich.

Puistola

 

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Mecki » So 24. Jun 2018, 09:45

@

es gibt Selbstverständlichkeiten, die nicht diskutiert werden müssen. Die müssen auch nicht erst
erklärt werden, beschrieben werden, definiert werden - denn es gibt Dinge, die sich einfach nicht
"gehören".... auf FKK/Nudismus/Naturismus bezogen.

Was "Mode" angeht - den Begriff auf derzeitige Intimrasur, Piercings, und ähnliches zu verwenden....
Ist das "Mode"?

Ab und zu wird es "einfach" viel zu kompliziert! Und gerade das führt nicht (immer) dazu, dem Thema
irgendwie "Inhalte" zu geben, wenn daraus Rechthaberei generiert werden soll.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Was FKK ist und nicht ist

Beitrag von Aria » So 24. Jun 2018, 13:08

Mecki hat geschrieben:es gibt Selbstverständlichkeiten, die nicht diskutiert werden müssen. Die müssen auch nicht erst
erklärt werden, beschrieben werden, definiert werden - denn es gibt Dinge, die sich einfach nicht
"gehören".... auf FKK/Nudismus/Naturismus bezogen.
Die Selbstverständlichkeiten, die nicht diskutiert werden müssen, ändern sich ständig - Beispiel: Am Anfang der FKK-Bewegung, die damals noch nicht so genannt wurde, war es selbstverständlich, nicht über Nacktheit zu reden, weil es sich nicht gehörte.

Gäbe es vor 100 Jahren nicht ein paar Mutige, die sich über das damals Selbstverständliche hinwegsetzten, liefen wir heute noch in bodenlangen Kleidern und Korsetts rum und badeten - Weiblein wie Männlein - in hochgeschlossenen, dunklen Badeanzügen.

Wer heute über Selbstverständlichkeiten, die nicht diskutiert werden müssen, redet, gleiche jenen, die vor 100 Jahren die wenige Mutige geißelten, denen wir unsere FKK zu verdanken haben.

VorherigeNächste

Zurück zu FKK Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: CarpeDiem44 und 39 Gäste