Warum sollte ich? Ich hatte darauf hingewiesen, dass diese Aussage nicht dem Stand der Forschung der Verhaltensforschung und zwar dabei speziell der der Forschung über das menschliche Verhalten im Grenzbereich zur Psychologie entspricht. Und die Verhaltensforschung halte ich für eher kompetent, über angeborenes und gelerntes Verhalten zu urteilen, als die Ethnologie. Ich hatte mich damit im Gegensatz zu Dir nicht festgelegt. Du sagst zu Deiner Meinung fest, das ist so (Tatsachenbehauptung), und kannst jetzt keine Literaturbelege dazu beibringen. Ich habe lediglich darauf bestanden, dass wir uns hier nicht darauf festlegen können, dass es so ist, weil bedeutende Wissenschaftler, von denen ich zwei zitiert habe, nach ihren Forschungsergebnissen zu einem anderen Ergebnis kommen. Das einfach zu ignorieren und eine andere Aussage als felsenfeste Tatsache darzustellen, halte ich für ziemlich überheblich.Eule hat geschrieben:Wenn du jetzt meiner Aussage beitritts, dass die Frage der Scham von der Ursache her gesehen ein Produkt der Erziehung ist, dann sind wir auf einer Linie.
Das hat mit Glaube nichts zu tun und auch das habe ich nicht als absolute Aussage hingestellt, sie würden nicht hereinfallen. Ich habe lediglich geschrieben, dass die Fälschungen viel häufiger frühzeitig entdeckt werden, als dass sie durchkommen. Nach Deiner Aussage klang es so, als würden ziemlich häufig Fälschungen stattfinden und die würden im Normalfall nicht entdeckt.Dein Glaube, dass seriöse Wissenschaftler nicht auf Fälschungen herein fallen ist schön, nur leider nicht real.
Ich habe aber lange genug für einen Verlag in der Prüfung der eingereichten Veröffentlichungen mitgearbeitet (ehrenamtlich), dass ich auch beurteilen kann, wie hoch die Quote der zurückgewiesenen Einreichungen ist, sogar wenn es nur ein paar Ungenauigkeiten gibt oder fehlende Untersuchungen um eine Lücke im logischen Gedankengang zu schließen. Das schließt nicht aus, dass gelegentlich Fälschungen durchkommen und dass es nicht so sei, habe ich nicht geschrieben. Ganz im Gegenteil hatte ich als Beispiel auf eine bestimmte Methode im Falle der Untersuchung neuer Wirkstoffe hingewiesen, die besonders schwer zu erkennen ist und in der Regel erst bei Durchführung von Kontrolluntersuchungen einer anderen Arbeitsgruppe festgestellt wird.
Warum allerdings die Diskussion über Fälschungen oder über Wissenschaftler die unsinnige Dinge geschrieben haben, hier im Zusammenhang mit den von mir zitierten Arbeiten der Verhaltensforschung in die Diskussion eingebracht wurden, erschließt sich mir nicht. Das ordne ich eher der Kategorie "Polemik" zu, wenn Sachargumente fehlen, denn passend war das zu diesem Thema definitiv nicht.
Da geht es schließlich nicht um Experimente in geschlossenen Labors (irgendwo im Verborgenen) sondern weltweite Verhaltens-Beobachtungen an Volksstämmen, die überprüfbar sind und denen von niemandem widersprochen wurde, auch nicht aus Seiten der Ethnologie. Allein die Deutung dieser Verhaltens-Beobachtungen kann diskutiert werden, nicht die Beobachtungen selbst. Um die Deutung zu beurteilen muss man aber sehr in die Details gehen und dafür die Originalarbeiten lesen. Auch das haben viele Wissenschaftler getan und zu diesem hier diskutierten Punkt keinen Widerspruch eingebracht.