Campingliesel hat geschrieben:... Ich werde mir auch die Zeit nehmen, auf welcher Seite es anfing, vom Thema abzuschweifen und vom 100 ins 1000. diskutiert wurde, was viel zu weit weg vom eigentlichen Thema führte.
Sicher ist es schwer zu erkennen, welchen Bezug diese Diskussion für uns mit dem Thema hatte, vor allem dann, wenn man nicht vollständig die Diskussion verfolgt hat.
Hier ein Erklärungsversuch:
Im Titel steht Voyeurismus/Exhibitionismus und mit dem Wort "Unterschied" zu Beginn wird indirekt die Frage aufgeworfen, ob das mit Nacktheit/FKK etwas zu tun hat, oder es könnte auch die Frage sein, wie weit es vorkommt obwohl es nichts damit zu tun hat. Der Interpretationsspielraum bei diesem Titel ist extrem groß und die daraus folgenden Diskussionen natürlich zwangsweise auch. Das Thema Scham gehörte zweifelsfrei in die Diskussion mit hinein. Ein Diskussionspunkt war, welche Anteile davon evolutionsbedingt angeboren sind und welche in früher Kindheit gelernt. Hier gibt es keine einheitliche Auffassung, aber eine Wiederholung der Standpunkte halte ich für überflüssig.
Eine Aussage von Eule war, dass die Bedeutung der angeborenen Instinkte nur noch eine sehr geringe Rolle spielt. Meine Aussage war, dass sie klar viel geringer ist, als bei Tieren, auch den höher entwickelten Tieren, aber dennoch eine Rolle spielt, die sehr lange Zeit stark unterschätzt wurde. Dafür habe ich Beispiele gebracht, die dann von der vorher besprochenen Scham abgewichen sind. Der Bezug zum Thema liegt darin, dass eine grundsätzliche Diskussion zur Scham mit anderen Beispielen zu verdeutlichen war, u.a. die Frage, wie weit angeborene Instinkte, Gefühle und Empfindungen nur als solche ohne konkretes Ziel vorhanden sind, oder ob sie zum Teil auch gezielt auf einen konkreten Auslöser angeboren sind. Das war in Bezug auf die Scham eine ganz wesentliche Frage und die Verdeutlichung mit anderen Beispielen war daher durchaus im Rahmen des Themas sinnvoll und wichtig.
Die angeborenen Instinkte umfassen auch Verhaltensweisen und Gefühle, die mit den Themen Voyeurismus und Exhibitionismus direkt zu tun haben. Etwas davon hatte ich zu Beginn dieser Diskussion mit Eule bereits erwähnt. Diese angeborenen Instinkte, die normalerweise nur in geringer Ausprägung unterschwellig noch beim Menschen vorhanden sind und normalerweise durch gesellschaftliche Prägungen und Lernen vollkommen überspielt und verdrängt werden, muss man aber auch kennen, um die Thematik vollständig zu verstehen. In unserer Gesellschaft sagt man natürlich, das eine ist eine Belästigung, das andere eine strafbare Handlung und diejenigen, die das tun, haben ihre sexuelle Entwicklung nicht im Griff.
Dass es aber bedeutet, sie haben bestimmte instinktive Veranlagungen nicht im Griff, die in geringem Ausmaß beim Menschen angeboren vorhanden sind, und die durch die in der Gesellschaft gewünschte Entwicklung unter Kontrolle zu bringen sind, bleibt in der Regel unberücksichtigt. Diese Kontrolle durch die Gesellschaft ist uralt. Strenge Regeln dazu gibt es in allen Gesellschaften. Bei den einen sind es eben die Bekleidungsvorschriften und bei den anderen sind es Regeln zum Umgang miteinander ohne Belästigung und ohne Rivalitätskämpfe unter Männern heraufzubeschwören (liest man die Nachrichten, so erkennt man, dass es diese Rivalitätskämpfe immer wieder auch in unserer Gesellschaft gibt, weil einer seine Emotionen nicht im Griff hat).
Wenn die Kritiker an der hier erfolgten Diskussion nun der Meinung sind, es spiele keine Rolle für das Thema und die Stichworte Voyeurismus und Exhibitiotionismus, welche instinktiven Gefühle, Emotionen und unbewussten Verhaltensweisen zu den angeborenen Schemen gehören, die mit großer Streuung unter den Menschen in manchen Fällen äußerst gering oder in anderen Fällen doch recht erheblich zur Auswirkung kommen, dann mögen sie das mitteilen. Wenn das für die Leser hier uninteressant und offtopic ist, können wir uns die Mühe für weitere Ausführungen sparen.