Hier wird vielfach vom Unterschied oder der Unterscheidung geschrieben. Dass in jeder Kultur individuelle Facons möglich sind, das ist wohl unbestritten.
Wohl ganz im Gegensatz zu der preußischen Frage: „Haben Sie gedient“? Darunter versteht man die Absolvierung des Militärdienstes mit all seinem Drill und der Uniformität. Da hat ein jeder die gleichen Erfahrungen. Etwa den gleichen Tarnanzug oder die gleiche Formalausbildung.
Die Berichte von Campingliesel sind wohl eher ein Teil im Erleben der Freikörperkultur. Denn von den wenigsten werden sagen, meine erste Begegnungen waren die gleichen.
Meine persönlichen Erfahrungen und das Nacktssein mit dem anderen Geschlecht stammen aus der Sauna. Aus welchen Gründen auch immer konnte mich eine Bekannte, selbst angezogen, nackt, in der Dusche beobachten. Wenig später trafen wir uns bei anderer Gelegenheit wieder. Sie hat mich darauf angesprochen und gemeint es wäre schön gewesen mich in der Sauna gesehen zu haben. Da ich prüde aufgezogen wurde und in gleichem Umfeld lebte, war ich von dieser Aussage nicht gerade begeistert. Für sie wäre nackt vor angezogenen Männern zu stehen kein Problem. Dann die belehrenden Worte ich sollte mich nicht so anstellen und nicht den Hasenfuß geben und am gleichen Wochentag später, wenn gemischte Sauna angesagt ist, kommen. Wer will denn schon als Feigling gelten und habe daher den Rat befolgt. Beim nächsten Besuch war es dann soweit. Man hatte sich gesehen ging aufeinander zu. Sie ließ das Handtuch fallen und stand, im Gegensatz zum letzten Mal, splitterfasernackt vor mir. Das Grinsen werde ich nie vergessen.
Ein kleiner Hinweis, dass damals auch nicht alles gleich war, kam wegen des Wechsel der Sauna zum Tragen. In der neuen Sauna war das Publikum durchweg jünger und daher etwas offener. Dazu gehörte bei Frauen, das Saunatuch um die Hüften gewickelt und sonst oben ohne.
Aus einem Gespräch; die junge Frau erzählte sie war seit Kindertagen mit den Eltern in Kroatien im FKK-Urlaub. Sie kannte eben nur Baden ohne! Mit Ausnahme der Pubertät, wie sie anmerkte. Die Zeit war für sie sehr kurz, denn am Anfang in dem ersten Urlaub, traute sie sich nur mit dem vollen Bikini. In den letzten Tagen dann, blieb das Oberteil bereits im Schrank. Im nächsten reichte dann am Anfang schon der Slip, der aber nach wenigen Tagen wieder im Zimmer blieb.
Als sie ihren Freund kennenlernte war die bestimmte Ansage, ich gehe in die Sauna und beim Baden habe ich noch nie einen Badeanzug getragen. Wenn es etwas werden soll, geht das in den genannten Fällen nur nackt. Sie erzählte dann weiter, die Feuerprobe kam nach wenigen Tagen mit dem ersten Saunabesuch. Sie hätte sich dann schon so angezogen dass sie mit wenigen Handgriffen schnell nackt war. Hatte den Vorteil, sie konnte sich so vor ihn hinstellen und ihm beim Ausziehen zusehen. Sie meinte verschmitzt, das war ein Augenschmaus für weibliche Augen, normalerweise ist es umgekehrt.
Einmal meinte eine Frau aus unserer FKK-Gruppe, ein paar Schritte weiter liegt doch meine Schulfreundin mit ihrem Mann. Das Wiedersehen der beiden Damen war für beide nicht gewöhnlich. Der Smalltalk beginnt meist, wie seid ihr hier hergekommen. Die Dame meinte nur, unsere Buben sind in dem Alter, in dem ihnen die Eltern eher peinlich vorkommen. Also sind sie im Textilbereich, denn sie müssen nicht mehr beaufsichtigt werden und wir haben hier am FKK unsere Ruhe, denn die Badehose wollen sie auf keinen Fall ausziehen.
Man sieht hier ganz deutlich eine Uniformität gibt es bei der FKK nicht.
Wer sich heute unter dem großen Oberbegriff „FKK“ zwanglos und ungeniert bewegt, hat ein jeder praktisch seine eigenen Wurzeln. Das ist aber weitgehend nebensächlich. Was nicht zu verkennen ist, in den 70er begann ein anderer Zeitgeist. Etwa in den Saunen, hier wurden die Zeiten für gemischtes Saunen sehr erweitert.
In einer Kleinstadt wurde im Spaßbad nur noch eine gemischte Sauna angeboten. Allen Unkenrufen zum Trotz, war diese vollkommen überlaufen. Frauen konnten sich erstmals, außerhalb der eigenen vier Wände, nackt vor nackten Männern ausziehen.
Worauf wir mehr achten sollten die Freikörperkultur soweit hochzuhalten, dass sich Enkel und nachfolgende Generationen für das Verhalten der Großeltern nicht schämen müssen.