@Eule: jetzt bin ich aber überrascht, dass Du meinen Background doch nicht ganz richtig mitbekommen hast. Allerdings wären Deine Ausführungen durchweg genauso richtig gewesen, wenn statt "Physiker" dort jeweils ""Biologe" oder "Biochemiker" gestanden hatte.
Deshalb jetzt doch einmal eine Klarstellung zu meinen fachlichen Hintergründen:Also, zuerst war es die Biologie mit Schwerpunkt Zoologie und Verhaltensforschung - das hatte ich allerdings schon mal geschrieben, und auch, dass ich davon abgekommen war, weil die Berufsaussichten in diesem Bereich äußerst begrenzt waren (wenn in den renommierten Instituten dieser Richtung im Schnitt alle drei bis fünf Jahre mal eine neue Stelle zu besetzen war, und in Seewiesen hatte sie gerade ein etwas älterer Kommilitone bekommen). Danach hatte ich mich der Biochemie, Physiologie und Genetik der Bakterien, Pilze und Viren zugewandt.
Es ist schon richtig, dass ich von der Physik und Mathematik auch recht viel mitbekommen habe, da ich davon so viel ich konnte, während des Studiums und den Jahren danach an der Uni nebenbei belegt hatte (in der Mathematik hatte ich das volle Programm des Vordiplom-Pensums trotz "nebenbei" erreicht, in der Physik zu 2/3). Mit den physiologischen Themen hatte ich dann lange Zeit viel mit der medizinischen Forschung zu tun (in der Industrie, daher tendenziös in den Augen so mancher) - daher gewisse Kenntnisse, die ich in Diskussionen über Medikamente, Impfen, Vitamine u.ä eingebracht hatte. Später kam die Idee, mit den Bakterien und Pilzen Kunststoffe und chemische Abfälle abzubauen, nachdem uns ein Hersteller ein gebrochenes Kunststoffteil vorgelegt hatte, in das Pilze eingedrungen waren, die zu dem Bruch geführt hatten. Das war eine Sensation, aber die ersten richtigen Erfolge dieser Forschung kamen erst jetzt in den letzten ca. 10 Jahren. Klar, konnte der Pilz damals auch Kunststoff spalten, aber viel zu langsam für eine Anwendung!
Jedenfalls hatte ich dann in diesem Zeitabschnitt sehr viele internationale Kontakte mit Umwelt-Forschungsinstituten und staatlichen Umweltämtern verschiedener Länder und wir haben eine Menge zur Chemikalienprüfung im Rahmen zuerst des alten Chem.-Gesetzes und später der EU-Reach-Verordnung beigetragen. Deshalb kann ich auch in diesen Themen mit mehr Hintergrundwissen diskutieren, als manche durchschnittliche "Grüne". Über den Bereich der Umweltaudits (als beauftragter Auditor in div. Firmen) und dann mehreren weiteren Audit-Fachgebieten (Qualität, IT und noch weitere) bin ich im Bereich der Unternehmensberatung gelandet und habe da mehr mit Gesetzesbüchern zu tun, als mit meinem ursprünglichen Fach. So kann es kommen, wenn man in der Wirtschaft anfängt und mehrfach Lücken füllt, die sich ganz zufällig ergeben. Da bleibt man nicht unbedingt das ganze Berufsleben in einem Fachgebiet hängen, wie ein Lehrer.
Zurück zum Forum - erst einmal mit einer allgemeinen Anmerkung:Wenn man nun einen recht breiten Erfahrungshorizont mitbringt, wird das in anderen Foren positiv aufgenommen. Da bedanken sich die User für Fachinformationen, die man einbringt. (Den genauen Vergleich habe ich z.B. zum Thema Fotografieren von Personen, zu dem ich den identischen Text wie hier in einem Fotoforum eingestellt hatte, ein Text, der übrigens aus meinem derzeitigen Beratungsbereich stammt.) Hier wird man als Oberlehrer abgestempelt, weil kaum jemand Fachinformationen wissen will, sondern nur seine eigene persönliche Meinung kundtun, auch dann wenn die auf keinerlei Wissensbasis beruht (auch in dem Beispiel kam nur in diesem Forum hier viel unqualifizierter Widerspruch). Campingliesel macht nun manchmal den Eindruck, dass sie auch zu diesen Leuten gehört (mit denen ich gelegentlich eine weitere Diskussionen ganz vermeide), aber nach den letzten Beiträgen glaube ich, dass sie es so nicht beabsichtigt, sondern nur von uns eine noch leichter verständliche Sprache erwartet. Eine stärkere Vereinfachung ist aber schwierig.
Zur Diskussion über Wikipedia: Das ist sehr unterschiedlich! Da gibt es auch Beiträge, die sehr schwer zu lesen sind. Sucht mal den Artikel zum Stichwort "Komplexe Zahl" auf. Der ist so wie in einem mathematischen Fachlexikon aufgebaut. Dagegen gibt es aber andere Stichworte, die sehr oberflächlich und auch teilweise inhaltlich falsch sind. Gerade deshalb bin ich sehr vorsichtig mit Definitionen, die ich nur dort nachgelesen habe (im letzten Fall der Diskussion wurde mir vom Duden bestätigt, was Campingliesel aus Wikip. zitiert hatte, trotzdem bin ich nicht nicht so ganz überzeugt
).
Zu der Forderung: "Wissenschaftswissen mal einfach wegzudenken und ganz einfach so darüber zu schreiben, wie das jeder "unsereiner" eben auch tut."An anderer Stelle hatte ich schon einmal begründet, warum ich diese Forderung in manchen Diskussionen für nicht passend halte. Hier in diesen Thread kann man nur entweder einfach feststellen, dass eine gewisse Zahl der User im FKK-Gelände nur unter Nackten sein will, eine gewisse Anzahl sich nicht darum kümmert, ob Bekleidete dabei sind, und eine gewisse Anzahl auch an nicht für FKK ausgewiesenen Stellen nackt badet, sofern man nach den Umständen kaum damit rechnen muss, dass sich jemand belästigt fühlt.
Mit dieser Feststellung und der ungefähren Abschätzung des jeweiligen Anteils dieser drei Gruppen unter den Usern, wäre die Frage bereits vollständig beantwortet. warum dann überhaupt weiter diskutieren? Da kann es doch dann nur darum gehen, warum diese drei Gruppen es jeweils so empfinden, wie sie beschreiben, insbesondere, die reine FKK um sich herum haben wollen, worin die Gefühle begründet sind, die sie beschreiben. Da kann man nur entweder von Eules Fachgebiet her die Ursprünge in der Erziehung und den frühkindlichen Erfahrungen suchen oder aus meinem ursprünglichen Fachgebiet (nicht allein, sondern immer nur zusätzlich zu dem von Eule) auch nach biologischen Hintergründen fragen.
Diese letzte Aussage gilt genauso oder noch viel mehr im anderen Thread mit Voyeurismus (habe echt ein Problem das Wort zu schreiben ...) und Exhibitionismus, weil es da eben allein mit der Feststellung "kommt vor, aber wollen wir nicht haben" und der rechtlichen Definition der Wörter nicht getan ist. Die Ursachen, warum diese Erscheinungen regelmäßig und überall vorkommen, kann man nicht ohne wissenschaftliche Betrachtung erörtern. Und dann die immer wieder eingebrachten Argumente, dass es ja von beiden auch die leichteren Formen sehr weit verbreitet gibt, worauf ja u.a. die Werbung mit leichter Bekleidung ihren Erfolg begründet, kann man nicht einfach vom Tisch wischen mit der Bemerkung, dass die Anwendung dieser Begriffe dafür falsch ist.
Da sollte man die verschiedenen Abstufungen und warum es bei manchen Menschen in das unkontrollierte Extrem ausufert, genauer untersuchen. Wo die Begriffe falsch angewendet sind, muss man eben andere Wörter für die geringeren Ausprägungen wählen, damit es wieder korrekt ist. Aber einfach alles abzublocken, nur weil es nicht genau unter diese Wörter fällt, also nicht genau zur Definition passt, bringt uns keinerlei Erkenntnisgewinn darüber, woher überhaupt diese Veranlagungen kommen, die ja in der leichten Form extrem weit verbreitet sind.