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Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Aria » Mi 28. Okt 2020, 15:54

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Kinder wollen nicht so sein, wie ihre Eltern.
Dieses hätte ich früher auch so gesagt, bin mir heute jedoch nicht mehr sicher, ob man dieses so pauschal sagen darf und kann.
Bei dem Versuch, sich vom Elternhaus loszulösen, ist eine ablehnende Haltung gegenüber den Eltern hilfreich. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen: Es gibt Söhne, die noch mit 35 Jahren bei den Eltern wohnen und sich deren häuslichem Regime beugen müssen. Eine Rebellion findet da nicht statt oder nur heimlich im Internet.

Eule hat geschrieben:Die Sexualität, die Nacktheit der 68'ger verbunden mit der Forderung der freien Liebe war ein probates Mittel, diesen Protest auszudrücken und das biedere Bürgertum zu verschrecken. Es ist ein deutsches Trauerspiel, dass es den Studenten nicht gelingt, die Bevölkerung mit ihren Gedanken zu erreichen und diese mitzunehmen.
Das Bürgertum bezeichnet sich selbst nicht als bieder, sondern als Mitte und Stütze der Gesellschaft bzw. des Staates. Auch ist das Bürgertum offener für neue Ideen als die Arbeiterschaft, die in der Regel weniger gebildet ist und gern nur das macht, was sie kennt: Ihr sind Veränderungen, die direkt nichts mit ihrer Existenz zu tun haben, suspekt. Deswegen konnten sie auch kaum was mit freier Liebe und Nacktbaden anfangen.

Eule hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass du den Begriff der moralischen Wende von Helmut Kohl zu verengt siehst. Natürlich, Kohl war ein konservativer Politiker, der eine Ordnung wieder herstellen wollte, weil sich die 68'ger als anarchisch darstellten. Er hast aber nicht das Ziel gehabt, die alte Ordnung der 1950-ger Jahre wieder herzustellen.
Das habe ich auch nicht gesagt. Sondern: Er hat die damals noch diffuse Stimmung aufgegriffen und ihr mit seiner Parole von der „geistig-moralischen Wende“ eine Richtung und eine Stimme gegeben. Er hat damit jene gestärkt, die gegen den Geist der 68-er argumentativ nichts ausrichten konnten – 4 Jahre später war er Bundekanzler, auch weil die Arbeiterschaft sich von der SPD abwandte.

Eule hat geschrieben:Es sollte eine Wende im moralischen Verständnis erreicht werden und dieses in dem Sinne, dass ein jeder einzelne Bürger Verantwortung für sich und das Gemeinwesen übernehmen müsse. Dem stand das Verständnis der lustbetonten 68'ger Anarchie gegenüber, die statt Verantwortung der Lust freien Raum geben wollten.
Nein: Die Grünen kamen in den Bundestag, auch weil ihre Galionsfiguren Petra Kelly und Otto Schily, ehemaliger RAF-Anwalt, nicht als Bürgerschreck wahrgenommen wurden – sie wurden vom braven Bürgertum gewählt, nicht von der Arbeiterschaft.

Eule hat geschrieben:Ulrike Meinhof wollte die sozialen Verkrustungen aufbrechen und dieses notfalls mit Gewalt.
Ja, aber dies erst, nachdem sie medial ausgebremst worden war – siehe hier.

Eule hat geschrieben:Bezogen auf unser Thema stellt sich die Frage, welche Auswirkungen hier zu erkennen sind. Der Ruf nach der "freien Liebe" führte zu einem Nudismus, der keinerlei sexuelle Ausprägung beinhaltete.
Ja, es war gelungen, die Nacktheit vom „Makel“ der Sexualität zu befreien.

Eule hat geschrieben:Der DFK hat die sog. freien FKK'ler als moralisch nicht integer abgelehnt und befürchtete so in ein schlechtes Licht gesetzt zu werden.
Natürlich, weil die FKK-Vereine befürchteten, ihre mit großem Einsatz gebauten und mit Thuja-Hecken bewehrten Enklaven der Prüderie, würden nutzlos, wenn jeder an jedem beliebigen Gewässer nackt herumlaufen dürfte.

Eule hat geschrieben:Als die Well der Modernität sich in eine relative Normalität wandelte, verlor diese Welle ihren Reitz. Sie lief einfach aus.
Sie lief aus, weil auch „Revolutionäre“ Familie gründen wollten und infolgedessen „bürgerlich“ wurden. Es gibt keine permanente Revolution, und wenn doch, dann nur für jene, die keine Familie und damit nichts anderes zu tun haben.

Eule hat geschrieben:Warum sollen die Kinder der 68'ger und der Teilnehmer an der nudistischen Welle ein Verhalten ihrer Eltern übernehmen und verteidigen, wenn diesem Verhalten kein innerer Wert zugeordnet wurde.
Dieses Argument kann man auch umkehren: Warum sollten 68-er „ein Verhalten ihrer Eltern übernehmen und verteidigen, wenn diesem Verhalten kein innerer Wert zugeordnet wurde.“

Tatsache ist, dass jede neue Generation ihr eigenes Ding machte und macht. Was dieses Ding ausmacht bzw. auf welchem Gebiet es geschieht, hängt von den jeweiligen Umständen ab: Es ist nicht vorhersehbar.

Eule hat geschrieben:Welche Freiheit vermittelt die FKK?
Das hängt davon ab, um welche FKK es sich handelt. Die Vereins-FKK ist verkrustet, lebt gedanklich und tatsächlich noch immer in den 1970er Jahren, in denen freie FKK, wie gesagt, verpönt war. Jeder Versuch, sich der Jugend zu öffnen, wird oft innerbetrieblich bekämpft, was zu zaghaften bis untauglichen Werbeaktionen führt.

Eule hat geschrieben:Nur ein moralisches Überlegenheitsgefühl den Textilern gegenüber vermag nicht sinnstiftend zu sein.
Ja, weil dieses moralische Überlegenheitsgefühl ein falsches ist: Im Grunde denken hardcore FKK-ler immer noch, ihre Nacktheit gehöre sich nicht – wäre dem anders, würden sie sich nicht abgrenzen und CO bekämpfen.

Eule hat geschrieben:Insbesondere die Jugend von Heute ist nach der Frage eines Sinnes für das gesellschaftliche Handeln.
Die Jugend von heute ist nicht anders als es die gestrige Jugend war. Sie wendet sich immer Themen zu, die für sie wichtig sind: In den 1960er ging es gegen Vietnamkrieg und die überkommende Moral, in den 1970er gegen Atomkraft, in den 1980er gegen Waldsterben und den NATO-Doppelbeschluss, in den 1990er gegen Rassismus (Lichterketten!) und in den 2000er gegen Kriege in Afghanistan, Irak, gegen Islamismus und Terrorismus und für die Demokratisierung in den arabischen Ländern, und verstärkt wieder für die Umwelt; Einsatz für die Umwelt ist wohl ein Dauerthema der Jugend, das aber vergessen wird, sobald man in Arbeitsleben tritt, Familie gründet und damit andere Sorgen hat. So habe ich gerade gelesen, dass wir im Jahr 2018 mehr als 20 % mehr Verpackungsmüll verbrauchten als noch 2010.

Eule hat geschrieben:Zusammenfassend bedeutet es für mich, wir müssen der heutigen Jugend und ihren Eltern einen Sinn anbieten, welcher innhalb der FKK und/oder des Nudismusses zu finden ist. Gelingt uns diese sinnerklärende bzw. -stiftende Begründung nicht, dann verbleibt die FKK und der Nudismus in seiner altbackenen Begründung gefangen.
Nein, wir müssen nichts anbieten, denn die Jugend macht ihr eigenes Ding, und zwar möglichst solches, das diametral zu dem der „Alten“ steht. Denn die Jugend (15- bis 35-jährige) will unter sich bleiben: Das war in den 1960/70er so, und es ist auch heute nicht anders.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Mi 28. Okt 2020, 16:22

@ Eule

Da jedoch CL wieder fleißig dabei ist, mit ihrem Unverständnis, besser Nichtverstehen, diese Diskussion wieder zu vermüllen, will ich direkt antworten und so den Faden für alle sichtbar erhalten.

Welche Freiheit vermittelt die FKK? Cl hat auf diese Fragen mehrmals nicht geantwortet, weil sie der FKK keinen Sinn zuordnen kann. Sie verbleit in einer formalen Begründung und glaubt damit, den Kern der Sache getroffen zu haben. Diese Sprachlosigkeit habe ich jedoch nicht nur bei CL erlebt, sondern bei vielen Menschen, die sich als überzeugte FKK'ler bezeichneten.

Der gesamtgesellschaftliche Anspruch an die Kinder bis zu den 68'ger Jahren war der, dass sie das Lebenswerk ihrer Vorfahren fortzuführen hatten und dieses als ein unbedingtes und erstrebenswertes Ziel verstanden.


Du beweist mit diesen Aussagen mal wieder genau das, was Du von mehreren schon an Kritiken bekommen hast.

Es ist wohl eher so, daß Du meine Ansichten nicht akzeptieren kannst oder willst. Rein prinziell und ohne jede plausible Begründung und stattdessen alles als falsch deklarierst.

Wieso muß die FKK denn eine bestimmte Freiheit vermitteln? Freiheit von was? Wer bei der FKK von einer Freiheit redet, frage ich immer, welche Freiheit von was er darunter versteht. Man ist frei von Kleidung, aber nicht frei von Anstand, nicht frei von moralischen Sitten und auch nicht frei von Gesetzen, die das Miteinander regeln .
Mir scheint, daß viele wohl noch am ehesten heute eine sexuelle Freiheit darunter zu verstehen glauben.
Bei der FKK spielen aber keine Äußerlichkeiten, Statussymbole und Schönheitsideale eine Rolle. Davon ist man bei der FKK wirklich frei, weil es niemand interessiert. Zumindest war es bis vor 30 Jahren so. Heute werden eben Äußerlichkeiten viel höher bewertet als früher und haben auch bei der FKK nicht halt gemacht. DAs kann man "modern" nennen, aber das ist eben falsch, weil es nicht dem Sinn der FKK entspricht.
Wie kommst Du darauf, daß ich der FKK keinen Sinn zuordnen kann? Es ist halt der Sinn, den die meisten FKKler auch darin sehen, den nur eben Du selbst nicht siehst und nicht erkennst und auch nicht verstehst. Du kennst die FKK nur in der Theorie, aber hast keine praktischen Erfahrungen. Die paar Gespräche mit FKKlern können Erfahrungen nicht ersetzen. Aber das kannst Du nicht akzeptieren, weil Du ein totaler Theoretiker bist. Und zu dieser Schlußfolgerung sind hier im Forum schon einige gekommen, nicht nur ich und auch völlig unabhängig von einander.

Der gesamtgesellschaftliche Anspruch an die Kinder bis zu den 68'ger Jahren war der, dass sie das Lebenswerk ihrer Vorfahren fortzuführen hatten und dieses als ein unbedingtes und erstrebenswertes Ziel verstanden.


Auch das kann man nicht so verallgmeinern. Sicher haben viele Väter gewollt, daß der Sohn die Firma oder das Geschäft übernimmt oder sonstwie in seine Fußstapfen geht. Aber das war halt häufig nur ein Wunsch, der nicht immer in Erfüllung ging. Und das gab es früher genauso häufig wie es heute häufig ist. Und dafür gibt es keine magische Grenze von 1968.
Es hat sich ja auch inzwischen herausgestellt, daß die jungen Nachfahren häufig längst nicht so gut die Firma weiterführen wie es Vater oder Großvater gemacht haben. Sie setzen sich nur ins gemachte Nest und bilden sich viel ein, was sie alles sind und können.
Es sind nicht wenige solche langjährigen und sehr guten Firmen deshalb pleite gegangen. Kluge Eltern gestehen deshalb ihren Kindern die Freiheit zu, ihren eigenen Weg zu gehen und das zu lernen, was sie wirklich wollen. Und nicht ihren eigenen falschen und egoistischen Ehrgeiz in die Kinder zu legen.
Früher haben sich die Kinder diesen Weg oft hart erkämpfen müssen, wenn die Eltern das nicht einsehen wollten. ABer es gab Gott sei Dank auch genug, die das geschafft haben.
ABer es gibt auch heute noch genug Eltern, die das noch immer nicht begriffen haben, besonders eben Firmeninhaber oder Geschäftsleute.

Du soltest wirklich endlich mal aufhören, zu glauben, daß ich etwas nicht verstehe und Du der klügste hier bist. Damit erreichst Du sicher nicht, daß ich Respekt vor Dir habe. Du hast ja vor mir auch keinen. Du bist für mich nichts anderes als jeder hier im Forum: Weder ein Chef noch ein Übervater noch ein Lehrer oder Professor oder sonst jemand, der irgendwie glaubt, über mir zu stehen. Eben ein User wie alle anderen auch. Nur daß eben etliche hier mich mehr respektieren als Du und Deine paar Nachplapperer, die nicht mehr können, als nur dumme Bemerkungen zu machen.

Es ist eben nur schade, daß die Kritiker eben die Klügeren sind, die lieber nachgeben als dich ständig zu kritisieren. Und du glaubst dann, das es diese nicht gibt.

Ich habe auch noch kaum mal gelesen, daß viele alles toll finden, was Du schreibst. In manchen Punkten schreibst Du mal was Richtiges, was ich ja auch schon angemerkt habe und was sogar sinngemäß auch meinen Aussagen entspricht, aber die meisten stört Dein überhebliches "Von-oben-herab-Gerede" und der Ansrpuch, alles am besten wissen zu wollen und ständig mit dem sprichwörtlichen Rotstift alles zu korrigieren.

Und Alter schützt vor Torheit nicht!

Du verstehst eben auch nicht alles, was Du ja vor kurzem deutlichst bewiesen hast. Siehe deinen Kommentar zu Trixis Erzählung von ihrem Hundebiss.

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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Bummler » Mi 28. Okt 2020, 16:39

Aria hat geschrieben:Die 68-er haben viele Gesetze und Normen über Bord geworfen, was aber eine Folge hatte, die keiner vermutete: Während man früher die Schuld für alles Schlechte und Misslungene dem Schicksal oder dem Gott oder dem Teufel oder der Obrigkeit, also dem Staat in die Schuhe schieben konnte, wurden die Menschen durch die erlangte Freiheit auf sich selbst geworfen, sprich sie wurden für alles selbst verantwortlich.


Steile These, der ich aber nicht folgen kann. 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld Bundeskanzler Kiesinger, aber nicht um irgendwelche Normen und Gesetze über Bord zu werfen, sondern weil die 68-er erkannt haben, welche Verantwortung die Elterngeneration am Nationalsozialismus hatten und das sie diese Schuld weder zugegeben haben, noch aus ihren Fehlern gelernt.

Genauso übrigens wie eine heutige junge Generation den Eltern die Schuld für den Klimawandel gibt und das sie nichts tun, um ihn zu verhindern. Womit sie selbstverständlich Recht haben, wie damals die 68-er mit der Schuld der Eltern.

Aber aus der Verhaltensforschung weiß man, dass Menschen stabile Verhältnisse innerhalb einer Gruppe/Gesellschaft präferieren;


So ist es, ich nenne das immer den Konflikt von Freiheit und Sicherheit. Und wenn wir bei der Sicherheit sind, dann können wir auch gleich über Kohls "Wende" reden, weil er nämlich als Fan von Thatcher und Reagan deren Wirtschaftspolitik umsetzen wollte.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... d8fcb57fe6
Und tatsächlich ist nach Jahren, in denen die Wochenarbeitszeit und das Rentenalter gesunken sind, eine Wende eingetreten. Kennt ja jeder, brauche ich nicht aufzustrippen. Die Macht der Gewerkschaften ist in Deutschland zwar nicht so brutal gebrochen worden wie in Großbritannien und den USA, aber die neoliberalen Mechanismen haben ihre Wirkung gehabt. Ganze Berufsgruppen, die früher eine "sichere" Bank waren, sind durch Privatisierungswahn zumindest unsicher geworden. Ob Pilot, Lokführer, Arzt oder Banker, alles Berufe die zu unserer Zeit noch "sicher" waren und es jetzt nicht mehr sind.

Aber das soll ja alles keine Rolle spielen.

Ich klinke mich aus.

Ach eins noch, hier: https://www.zeit.de/kultur/2020-10/gene ... rona-krise

Jugendliche gelten plötzlich wieder als asozial, unvernünftig, störend – fast wie in den Fünfzigerjahren. Denn die Jugend feiert, trotz Corona. Und zwar unter sich.


Ja, ja der Generationenkonflikt. Wenigstens stellt die Zeit auch fest wer Schuld hat - die Alten.

 

Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Trixi » Mi 28. Okt 2020, 23:50

Eule hat geschrieben:Insbesondere die Jugend von Heute ist nach der Frage eines Sinnes für das gesellschaftliche Handeln. Sie fordert eine Nachhaltigkeit, eine Verantwortung der Natur gegenüber und sie steht damit, ohne es zu wissen, der Philosophie der Reformbewegung und der FKK nahe. Wer jetzt der Jugend mit altbackenen Begründungen kommt, darf sich nicht wundern, als solches verstanden und abgelehnt zu werden.

Zusammenfassend bedeutet es für mich, wir müssen der heutigen Jugend und ihren Eltern einen Sinn anbieten, welcher innhalb der FKK und/oder des Nudismusses zu finden ist. Gelingt uns diese sinnerklärende bzw. -stiftende Begründung nicht, dann verbleibt die FKK und der Nudismus in seiner altbackenen Begründung gefangen.


:evil: Totaler Schwachsinn.

Aria hat geschrieben:Nein, wir müssen nichts anbieten, denn die Jugend macht ihr eigenes Ding, und zwar möglichst solches, das diametral zu dem der „Alten“ steht. Denn die Jugend (15- bis 35-jährige) will unter sich bleiben: Das war in den 1960/70er so, und es ist auch heute nicht anders.


Goldrichtig!!! :) (...bis 35-jährige - naja, ich würde mal max. 30 als Jugend bezeichnen ;) )

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Do 29. Okt 2020, 00:18

@ Eule

Welche Begründungen der FKK sollen denn altbacken sein?

wir müssen der heutigen Jugend und ihren Eltern einen Sinn anbieten, welcher innhalb der FKK und/oder des Nudismusses zu finden ist.


Und welche sollen das im Gegensatz zu altbackenen konkret sein?

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Do 29. Okt 2020, 00:25

@ Aria:

Nein, wir müssen nichts anbieten, denn die Jugend macht ihr eigenes Ding, und zwar möglichst solches, das diametral zu dem der „Alten“ steht. Denn die Jugend (15- bis 35-jährige) will unter sich bleiben: Das war in den 1960/70er so, und es ist auch heute nicht anders.


Auch das ist wieder totaler Unsinn. Was für Ding bei der FKK soll den diametral zu dem der "Alten" stehen?
Und woher willst Du wissen, wie es in den 1960/70er Jahren war? Da warst Du doch nicht dabei. Da sind wir Jugendlichen ohne Probleme mit den Eltern in den Urlaub gefahren oder waren im Verein dabei. Und trotzdem waren wir auch unter uns und machten, was uns Spaß machte. Aber ohne die Eltern wären wir da gar nicht hingekommen und die haben uns auch nicht daran gehindert, unter uns zu sein.
Die heutigen Jugendlichen könnten das genauso haben, wenn sie nicht so von Vorurteilen gegen die FKK und auch gegen Ältere behaftet wären.
Es ist eben heute leider nicht mehr genauso wie damals.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Do 29. Okt 2020, 02:58

@ Aria
Der Prozess der Ablösung vom Elternhaus muss nicht grundsätzlich mit einem Konflikt ablaufen. Wenn die Eltern ihre Kinder altersgemäß an ihren Entscheidungen beteiligen, den Kindern jedoch keinen Weg vorschreiben, den sie zu gehen haben, dann erfolgt die Ablösung vom Elternhaus, also die Verselbständigung des Jugendlichen, ohne einen Konflikt. Diese positive Entwicklung findet häufiger statt, als ich es und als es allgemein geglaubt wird. Personen, es sind nicht nur die Söhne, die bei den Eltern wohnhaft bleiben, können sich jedoch verselbstständigt haben, was jedoch sehr schwierig ist. Eine nicht stattgefundene Ablösung von den Eltern ist nicht unbedingt daran gekoppelt, dass diese Personen nicht einen eigenen Hausstand gegründet haben.

Das Bürgertum bezeichnet sich selbst nicht als bieder, sondern als Mitte und Stütze der Gesellschaft bzw. des Staates.
Die Selbstbezeichnung einer gesellschaftlichen Gruppierung ist nicht unbedingt maßgeblich. Das Bürgertum wird heute in drei Untergruppen unterteilt und heute als Mittelschicht bezeichnet. Eine Unterscheidung im Verhalten und in der Bildung zwischen dem Bürgertum und der Arbeiterschaft ist heute nicht mehr gegeben. Das Bürgertum, die Mittelschicht umfasst heute alle Schichten vom Arbeiter bis zum Akademiker. Das Problem der SPD sehe ich darin, dass ihr die Arbeiterschaft abhanden gekommen ist, diese verstehen sich jetzt als Bürger. Das alte und die SPD wohl noch prägende Arbeiterbild existiert nicht mehr.
Deswegen konnten sie auch kaum was mit freier Liebe und Nacktbaden anfangen.
Dieses dürfte spätestens seit den 80-ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Geschichte sein.

Helmut Kohl ist Kanzler geworden weil die FDP die Koalition mit der SPD verlassen hat. Seine "geistig-moralische Wende" hat er als Kanzler verkündet.

Das Auftreten der Grünen sehe ich als ein "Nachglühen" der Studentenrevolte, jedoch ohne jeglichen Bezug zur RAF. Ohne diese Studentenrevolte hätte sich diese Umweltbewegung sicherlich nicht gebildet.

Eule hat geschrieben:
Als die Well der Modernität sich in eine relative Normalität wandelte, verlor diese Welle ihren Reitz. Sie lief einfach aus.
Sie lief aus, weil auch „Revolutionäre“ Familie gründen wollten und infolgedessen „bürgerlich“ wurden.
Diese Welle des öffentlichen Nudismusses hatte keinerlei revolutionären Charakter. Es war nur ein unreflektiertes Nachmachen, um sich damit einen Status der Modernität zulegen zu können.

Eule hat geschrieben:
Warum sollen die Kinder der 68'ger und der Teilnehmer an der nudistischen Welle ein Verhalten ihrer Eltern übernehmen und verteidigen, wenn diesem Verhalten kein innerer Wert zugeordnet wurde.
Dieses Argument kann man auch umkehren: Warum sollten 68-er „ein Verhalten ihrer Eltern übernehmen und verteidigen, wenn diesem Verhalten kein innerer Wert zugeordnet wurde.“
Hier machst du es dir zu leicht. Man kann nicht jede Entwicklungsaussage umkehren. Die 68-ger haben einen Konflikt gesucht und geführt. Sie wollten etwas verändern. Nach dem Abebnen der Nudismus-Welle kam kein neuer Konflikt, sondern eine Anpassung an alte Moralvorstellungen (Du hast dieses als neue Prüderie beschrieben).

Eule hat geschrieben:
Welche Freiheit vermittelt die FKK?
Das hängt davon ab, um welche FKK es sich handelt.
Also, ich denke an den klassischen FKK-Begriff, so wie dieser in der Reformbewegung verstanden wurde. Dieser Begriff war derartig vielschichtig und umfassend, so dass hier verschiedene Aspekte abgedeckt wurden. Hajo ist hierfür ein Beispiel aus der heutigen Zeit. Das FKK-Verständnis, welches CL uns hier immer wieder vorhält, ist in der Tat altbacken und entspricht mehr dem einfachen Nuduismus als dem Naturismus. Wenn ich die Informationen richtig interpretiere, dann bekämpfen die DFK-Vereine die nichtorganisierten FKK'ler nicht mehr. Aber sie verstehen es in der Regel nicht, diese in ihre Vereine herein zu holen. Mit dem Angebot der Nacktheit in der Natur alleine und dem Sportangebot innerhalb dieser Vereine werden diese Nudisten in den CO-Bereichen nicht mehr angesprochen. Ihr Verständnis vom Naturismus ist eben altbacken.

Eule hat geschrieben:
Insbesondere die Jugend von Heute ist nach der Frage eines Sinnes für das gesellschaftliche Handeln.
Die Jugend von heute ist nicht anders als es die gestrige Jugend war.
Doch, sie ist wieder kritisch geworden und hinterfragt das gesellschaftliche Handeln. Was jedoch noch den meisten jungen Erwachsenen fehlt ist die Bereitschaft auf die Bequemlichkeit. Hier denke ich, dass die Entwicklung hierhin noch etwas Zeit benötigt.

Eule hat geschrieben:
Zusammenfassend bedeutet es für mich, wir müssen der heutigen Jugend und ihren Eltern einen Sinn anbieten, welcher innhalb der FKK und/oder des Nudismusses zu finden ist. Gelingt uns diese sinnerklärende bzw. -stiftende Begründung nicht, dann verbleibt die FKK und der Nudismus in seiner altbackenen Begründung gefangen.
Nein, wir müssen nichts anbieten, denn die Jugend macht ihr eigenes Ding, und zwar möglichst solches, das diametral zu dem der „Alten“ steht. Denn die Jugend (15- bis 35-jährige) will unter sich bleiben: Das war in den 1960/70er so, und es ist auch heute nicht anders.
Ich sehe keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen unseren Meinungen hier. Das Angebot, welches von der Seite der FKK kommen müsste, ist eine sinnvolle und -stiftende Verbindung zwischen den jetzt aktuellen Jugendthemen und der FKK. Die FKK muss ich als eine Möglichkeit der Darstellung des Auslebens ihrer Ideen erweisen, nicht als Übernahme (Vereinnahmung) oder/und Bevormundung, sondern als eine Ergänzung und eine Form des Erlebens ihres Traumes und Wunsches.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Eule » Do 29. Okt 2020, 03:33

@ Bummler
Den 68-ger ging es zuerst nur um einen Angriff auf das alte, prüde, verlogene Moralverständnis und gegen das daraus resultierende Ordnungsverständnis. Der Vietnamkrieg politisierte diese Bewegung und führte zu einem Antiamerikanismus. Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit war dem Auschwitzprozess geschuldet, wobei die Haltung der DDR, den bei ihr lagen die NS-Unterlagen, und deren politische Steuerung keine Hilfe darstellten. Es geht auch bei der Klimabewegung heute nicht um eine vordergründige Schuldzuweisung, es geht hier um eine tiefgründige und durchaus berechtigte Angst und der Unfähigkeit und Unwilligkeit der verantwortlich Handelnden.

Aber aus der Verhaltensforschung weiß man, dass Menschen stabile Verhältnisse innerhalb einer Gruppe/Gesellschaft präferieren;
So ist es, ich nenne das immer den Konflikt von Freiheit und Sicherheit.
Diese deine Ansicht kann ich nicht teilen. Ich sehe hier ehr das immer mehr umgreifende Problem der mangelnden Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen und klare Stellung zu beziehen. Das hat mit "Duckmäusertum" zu tun und wirkt einer jeglichen Freiheit entgegen.
Und wenn wir bei der Sicherheit sind, dann können wir auch gleich über Kohls "Wende" reden, weil er nämlich als Fan von Thatcher und Reagan deren Wirtschaftspolitik umsetzen wollte.
Diese Meinung ist für mich nicht nachvollziehbar. Schröder stand mit seiner Hartz-IV-Politik Thatcher und Reagan viel näher, als Kohl es je war.

Jugendliche gelten plötzlich wieder als asozial, unvernünftig, störend – fast wie in den Fünfzigerjahren. Denn die Jugend feiert, trotz Corona. Und zwar unter sich.
Wo hast du dieses aufgeschnappt? Ich habe einen derartigen Vorwurf noch nicht gehört. Bitte löse dich mal vom Schuldvorwurf-Begriff. Dieser führt nicht weiter.


@ Trixi
Eule hat geschrieben:
Insbesondere die Jugend von Heute ist nach der Frage eines Sinnes für das gesellschaftliche Handeln. Sie fordert eine Nachhaltigkeit, eine Verantwortung der Natur gegenüber und sie steht damit, ohne es zu wissen, der Philosophie der Reformbewegung und der FKK nahe. Wer jetzt der Jugend mit altbackenen Begründungen kommt, darf sich nicht wundern, als solches verstanden und abgelehnt zu werden.

Zusammenfassend bedeutet es für mich, wir müssen der heutigen Jugend und ihren Eltern einen Sinn anbieten, welcher innhalb der FKK und/oder des Nudismusses zu finden ist. Gelingt uns diese sinnerklärende bzw. -stiftende Begründung nicht, dann verbleibt die FKK und der Nudismus in seiner altbackenen Begründung gefangen.
:evil: Totaler Schwachsinn.
Auch wenn ich weiß, dass du aufgrund eines Missverständnisses jetzt ein großes Problem mit mir hast, wäre es sehr hilfreich, wenn du diese deine Meinung begründen und erläutern könntest. So plakativ ist eine Diskussion nicht möglich.

Aria hat geschrieben:
Nein, wir müssen nichts anbieten, denn die Jugend macht ihr eigenes Ding, und zwar möglichst solches, das diametral zu dem der „Alten“ steht. Denn die Jugend (15- bis 35-jährige) will unter sich bleiben: Das war in den 1960/70er so, und es ist auch heute nicht anders.
Goldrichtig!!! :) (...bis 35-jährige - naja, ich würde mal max. 30 als Jugend bezeichnen ;) )
Siehe hierzu meine Antwort an Aria. Bei den über zwanzigjährigen bis 35-jährigen spricht man von jungen Erwachsenen.

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Beitrag von holgi-w » Do 29. Okt 2020, 14:45

Eule hat geschrieben:(...) Bei den über zwanzigjährigen bis 35-jährigen spricht man von jungen Erwachsenen.
Auch nicht richtig!
Nach deutschem Recht ist Jugendlicher, wer 14 (außer im Jugendarbeitsschutzgesetz, dort ab 15), aber noch nicht 18 Jahre alt ist (§ 1 Abs. 2 JGG). Im Kontext des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII), ist in Deutschland Jugendlicher, „wer 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist“ (§ 7 Abs. 1 Nr. 2 SGB VIII). Ein Jugendlicher gehört zu den im SGB VIII definierten jungen Menschen, zu denen ebenfalls die jüngere Personengruppe der Kinder gehört (mit Ausnahmen, „wer noch nicht 14 Jahre alt ist“) und die ältere Personengruppe der jungen Volljährigen („wer 18, aber noch nicht 27 Jahre alt ist“). Heranwachsender ist nach dem Jugendgerichtsgesetz jede Person, die das 18. Lebensjahr, aber noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat.
Quelle: Wikipedia zum Begriff Jugend, Auszug

Die UN-Generalversammlung definiert Personen im Alter von 20 - 24 Jahren als junge Erwachsene.

Diese Begriffe müsstest doch gerade Du herunterbeten können selbst wenn Du nachts um 3 geweckt wirst.

 
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Re: Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

Beitrag von Campingliesel » Do 29. Okt 2020, 15:31

@ Eule

Ich sehe keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen unseren Meinungen hier. Das Angebot, welches von der Seite der FKK kommen müsste, ist eine sinnvolle und -stiftende Verbindung zwischen den jetzt aktuellen Jugendthemen und der FKK. Die FKK muss ich als eine Möglichkeit der Darstellung des Auslebens ihrer Ideen erweisen, nicht als Übernahme (Vereinnahmung) oder/und Bevormundung, sondern als eine Ergänzung und eine Form des Erlebens ihres Traumes und Wunsches.


Von der FKK muß gar nichts kommen und auch sich nicht für etwas erweisen. Die FKK ist keine Person, sondern eine bestimmte Bewegung mit bestimmten Grundsätzen. Und die bleibt im Prinzip immer gleich. Es kommt nur darauf an, wie die Menschen das auffassen und diese Ideologie umsetzen und damit umgehen. Deshalb kann man auch nicht von einer Vereinnahmung oder Bevormundung reden, denn die FKK vereinnahmt und bevormundet niemanden. Das tun höchstens Leute, die da was falsch verstehen. Man kann auch nicht von einem Traum oder Wunsch reden. Man muß nur eben wissen, was FKK ist und was sie nicht ist.

Welche Themen sind denn bei den Jugendlichen aktuell, was die FKK betrifft? Im wesentlichen sind es wohl die Fragen, in wie weit die Nacktheit der FKK auch mit der Nacktheit der Sexualität zu tun hat, wie wichtig bei der FKK irgendwelche Schönheitsansprüche sind und was bei der FKK eigentlich wirklich wichtig ist und was nicht.
Die FKK selbst kann gar nichts tun, sondern die Menschen können die FKK richtig oder falsch verstehen. Und sie können richtig oder falsch damit umgehen.
Dazu muß man sich einfach die Grundsätze vor Augen halten und nicht etwas hineininterpretieren, was nicht hineingehört.

Was an den Grundsätzen gilt denn heute als altbacken oder nicht mehr zeitgemäß? Und damit meine ich nun nicht irgendwelche Vereinsregeln, die man heute nicht mehr braucht.
Auch das Alkoholverbot oder Vegetarische Ernährung hat heute nichts mehr mit FKK zu tun. Letzteres und sogar noch vegane Ernährung ist ja bei vielen Leuten heute sehr modern, auch ohne FKK.
Was gibt es sonst noch, was Du als altbacken bezeichnest?

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