Welche Gründe siehst du für das Aussterben von FKK?

[Eule]

Wer Gründe für das Aussterben der FKK sucht, wird viele finden und immer sind es die Anderen, die hier Schuld daran sind. Wie wäre es denn, wenn wir die Schuld bei uns selbst suchen würden? Was tue ich, damit die FKK ins breite öffentliche Bewusstsein als etwas positives kommt?

Die Frage müsste lauten: "Was tue ich, damit die FKK ein positives Echo in der Gesamtbevölkerung findet?"

[Tim007]

Die Frage ist falsch gestellt.

FKK stirbt nicht aus.
Was gut ist, bleibt.

Letztlich ist das auch eine Lebenseinstellung.
Ich wollte hier ein aktuelles Foto posten, habe es jedoch nicht laden können: Werbung auf einem LKW. Junge Leute, die ausgelassen in einen See springen. Nackt.

[Campingliesel]

Es geht mir genauso, Tim007, Spaß ist bei mir positiv besetzt.

Und was die FKK-Vereine betrifft: Sie sollen Tage der offenen Tür veranstalten und dabei die Mitglieder nicht angezogen, sondern nackt sein. Und sie sollen keine blödsinnige Vorschriften erlassen, wie Singlemänner und/oder Körperschmuckträger nicht zuzulassen. Sie sollen nicht fordern, dass alle immer nackt zu sein haben, sondern auch mal großzügig darüber hinwegsehen, wenn jemand sich bei wechselhafter Witterung auch Shorts zum T-Shirt anzieht, statt demonstrativ nur das letztere anzuziehen.

Man merkt, daß Du wohl nie in einem Verein warst. Oder auf einem FKK-Platz. Da gibts nirgends eine Vorschrift, die besagt, daß man sich bei wechselhafter Witterung nichts anziehen darf. Es heißt nur, daß man normalerweise nackt sein soll, und nicht dauernd in Badekleidung oder T-Shirt und Shorts herumlaufen und sich womöglich nur zum Schwimmen auszuziehen soll.
Auch beim Körperschmuck hat niemand was dagegen, außer eben Intimschmuck. Das ist nunmal nicht dasselbe. Gegen Single-Männer hat heute auch kaum einer was, solange er sich anständig benimmt.

[Zett]

Die Frage müsste lauten: "Was tue ich, damit die FKK ein positives Echo in der Gesamtbevölkerung findet?"

Und eine weitere Frage ist: Wie gehe ich mit Menschen um, die aktiv sind im Zeigen von Positivem gegenüber der Gesamtbevölkerung? Also: Wie geht man zum Beispiel mit einem wie Zett um?

[ERundER]

Und eine weitere Frage ist: Wie gehe ich mit Menschen um, die aktiv sind im Zeigen von Positivem gegenüber der Gesamtbevölkerung? Also: Wie geht man zum Beispiel mit einem wie Zett um?

Ich würde sagen. Begraben wir das Kriegsbeil. Jeder so wie er mag und man sollte auch andere Meinungen oder Ansichten akzeptieren.
Ok? Einverstanden?

[Seelöwe]

Wer anderen Spaß und Freude verderben will kann nie positiv sein!
Grüße vom Seelöwen

[Zett]

Und eine weitere Frage ist: Wie gehe ich mit Menschen um, die aktiv sind im Zeigen von Positivem gegenüber der Gesamtbevölkerung? Also: Wie geht man zum Beispiel mit einem wie Zett um?

Ich würde sagen. Begraben wir das Kriegsbeil. Jeder so wie er mag und man sollte auch andere Meinungen oder Ansichten akzeptieren.
Ok? Einverstanden?

Mit andere Meinungen und Ansichten akzeptieren hatte ich noch nie Probleme. Ich würde mich auch nie an Mobbing beteiligen, egal wie schlimm ich die Meinung des Gemobbten finden würde. Auch bin ich völlig offen, neue Meinungen anzuhören und sie, wenn sie mich überzeugen, zu übernehmen.
Allerdings bin ich nicht bereit, mir Meinungen überstülpen zu lassen, nur weil meine Meinung einigen nicht gefällt.

In dem Sinne bin ich gern bereit, falls Du bei mir ein Kriegsbeil gesehen haben willst, dieses zu begraben.
Es geht mir - und das wiederhole ich ja immer wieder - nicht darum, irgendjemanden zu bekehren oder irgendjemanden etwas zu verbieten. Ich biete nur etwas an, das nicht nur aus meiner Sicht, sondern objektiv viele Vorteile besitzt.

Außerdem werde ich nicht dazu schweigen, dass es Dinge gibt, die die Freikörperkultur schädigen. Deshalb kann ich das "jeder so, wie er mag" nur bis zu gewissen Grenzen akzeptieren, ansonsten wäre es ohnehin die totale Anarchie.

[Tim007]

Und sie sollen keine blödsinnige Vorschriften erlassen, ....

So sehe ich das auch.

Als ich vor Jahren mit meinen drei kleinen Kindern dem örtlichen FKK-Verein in Schwanewede bei Bremen beitreten wollte, rümpfte man schon mit der Nase. Kinder machen Lärm. Als ich bekanntgab, dass wir einen Mini-Hund (4,5 kg) hätten, war das Thema erledigt. Wir sollten ihn während unseres Aufenthalts im Wagen auf dem Parkplatz außerhalb des Platzes lassen.

Ich verstehe, dass nicht jeder Hunde mag. Doch andere Plätze haben gute Lösungen gefunden, etwa bestimmte Areale ausgeschrieben, etwa am See, die tabu sind. So aber hatten sie fünf neue Mitglieder weniger. Es ist diese Unbeweglichkeit, die verwundert.

Ebenso die Frage, ob Tattoos oder Piercings okay sind. Losgelöst davon, was andere und ich davon halten (ich mag sowas nicht), muss es grds. jedem selbst überlassen bleiben, was mit dem eigenen Körper geschieht. Doch ich wiederhole mich.

Ich hatte mal von einem Geschehen in einer sehr schönen FKK-Anlage in Österreich berichtet. Eine junge Familie kam. Die Kinder sprangen lachend (nackt) uns riesige Becken. Ältere beschwerten sich, weil es nun mit der Greisenruhe vorbei war. Und weg war sie, die junge Familie mit dem hoffnungsvollen FKK-Nachwuchs.

[Aria]

Naja ich denke dass es ja auch immer schwieriger wird das an die nächste Generation weiterzugeben.

Dem war noch nie anders: Kinder und Jugendliche hören auf ihre Clique, nicht auf ihre Eltern. Vor allem in der Pubertät und noch ein paar Jahre danach ist das ganz wichtig. Dazu kommt, dass jede Generation ihre eigenen Vorlieben und NoGos hat. Dies auch, um sich von der Elterngeneration abzugrenzen. Wenn man sich an die eigene Jugend erinnert, weiß, dass man damals genauso dachte und handelte.

Diejenigen, die Ende der 60ern und in den 70ern unter 30 Jahren alt waren, haben sich größtenteils nicht darum gekümmert, was ihre Eltern zu dem Phänomen FKK sagten – sie taten es einfach. Aber Kinder dieser FKK-Generation sehen das schon wieder anders, spricht sie betrachten die FKK kritischer, d.h. fast so wie ihre Großelterngeneration in den 50er Jahren es gesehen hatte. Dass sie dazu andere Gründe für ihre Ablehnung der FKK angeben, hat einen einfachen Grund: Sie wollen nicht als prüde erscheinen, weil niemand das gut findet – auch sie selbst nicht.

Jedenfalls habe noch nie jemand getroffen, der vor sich gesagt hätte, er sei prüde, obwohl er oder sie das eindeutig war.

Auch beim Körperschmuck hat niemand was dagegen, außer eben Intimschmuck. Das ist nunmal nicht dasselbe.

Intimschmuck ist Körperschmuck, da geht kein Weg vorbei. Er wird allerdings von Leuten abgelehnt, die im Intimschmuck nur eine sexuelle Äußerung sehen, was bei der Mehrzahl der Vereine offenbar der Fall ist. Damit schließen sie eine Gruppe von jungen Menschen aufgrund eines Vorurteils kollektiv aus. Und dann klagen sie, dass sie überaltert sind, obwohl sie wissen müssten, dass Jugend heutzutage das anders sieht als sie.

Siehe dazu auch meinen in einem anderen Thread bereits zitierten Satz aus Wikipedia: Insgesamt lässt sich sagen, dass seit den 1990er Jahren, spätestens seit der Jahrtausendwende, Piercings im westlich-europäischen Kulturkreis einen Bedeutungswandel erfahren haben. Während Piercings vorher als visuelles Abgrenzungsmerkmal, als Ausdruck von Rebellion und Gegenkultur galten, wurden sie zunehmend zu einem Bestandteil der Alltagskultur, sie sind „nur noch Körperschmuck“.

Und über Intimpiercing wird gesagt: Wie die Brustwarzenpiercings wurden auch die Intimpiercings im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts immer populärer und Teil der Mainstream-Kultur. Statistisch gesehen sind Menschen, die heutzutage in den Vereinigten Staaten Intimpiercings tragen, jünger und besser ausgebildet als der Durchschnittsamerikaner. Viele Prominente wie Christina Aguilera, Fantasia Barrino, Pete Doherty, Lady Gaga, Janet Jackson, Lenny Kravitz, Katarina Waters, oder Pete Wentz, gaben an, dass sie Intimpiercings hatten oder geplant hatten. In der heutigen Zeit haben Intimpiercings eine wachsende Nachfrage, vor allem bei jungen Erwachsenen. Studien in den USA ergeben, dass 12–14 Prozent der College-Studenten (18–22 Jahre) ein Intim- oder Brustwarzenpiercing haben.
(…)
Für Männer wie auch für Frauen ist das Hauptmotiv, wie bei anderen Piercings auch, der ästhetische Aspekt sowie die Individualisierung der gepiercten Körperregion.

Wenn Intimpiercings als Teil der Mainstream-Kultur bezeichnet wird, dann sind diejenigen, die das immer noch ablehnen, nicht auf der Höhe der Zeit.

Gegen Single-Männer hat heute auch kaum einer was, solange er sich anständig benimmt.

Unzählig sind in diesem Forum Berichte, dass Singlemänner nur mit einem DFK-Ausweis auf das FKK-Gelände gelassen werden, d.h. ihnen wird von vorne heraus die Möglichkeit genommen, ihre Anständigkeit zu beweisen.

[Jowi65]

Es geht mir genauso, Tim007, Spaß ist bei mir positiv besetzt.

Und was die FKK-Vereine betrifft: Sie sollen Tage der offenen Tür veranstalten und dabei die Mitglieder nicht angezogen, sondern nackt sein. Und sie sollen keine blödsinnige Vorschriften erlassen, wie Singlemänner und/oder Körperschmuckträger nicht zuzulassen. Sie sollen nicht fordern, dass alle immer nackt zu sein haben, sondern auch mal großzügig darüber hinwegsehen, wenn jemand sich bei wechselhafter Witterung auch Shorts zum T-Shirt anzieht, statt demonstrativ nur das letztere anzuziehen.

Voyeure bzw. Menschen, die sich nicht zu benehmen wissen, können auch hinterher vom Gelände verbannt werden; gegen individuelle Hausverbote kann niemand was einwenden, aber eine Menschengruppe generell auszuschließen, ist wahrlich kein Zeichen der Toleranz, die gerade die FKK-ler von Nicht-FKK-lern oft fordern.

Volle Zustimmung, junge Menschen werden von den Vorschriften und Beschränkungen abgeschreckt.