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Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Falko » So 21. Jun 2020, 22:27

Und auch hier werden sich wieder die Seiten füllen mit unendlich langen Romanen. Die Beiträge triften jetzt schon wieder mächtig ab.

Was stand früher an den Telefonzellen? Fasse Dich kurz!

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Campingliesel » So 21. Jun 2020, 23:07

Falko hat geschrieben:Und auch hier werden sich wieder die Seiten füllen mit unendlich langen Romanen. Die Beiträge triften jetzt schon wieder mächtig ab.

Was stand früher an den Telefonzellen? Fasse Dich kurz!


Von Dir gibts noch nichts zu diesem Thema. Also schreib mal was dazu und mecker nicht bloß rum.

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Hans H. » So 21. Jun 2020, 23:19

Campingliesel hat geschrieben:Wenn man zufällig in der Nähe eines solchen Sees gewohnt hat, der FKK-Platz bekannt war, dann konnte es möglich sein, daß darüber auch so offen geredet wurde. ABer solche offenen FKK-Plätze gab es in den 70ern in der BRD äußerst selten.
In Hessen und Baden-Württemberg gab es die sehr zahlreich, und zwar mehr als heute. In Niedersachsen gab es auch welche, wie viele weiß ich nicht, aber ein paar kannte ich auch dort. In Nordrhein-Westfalen gab es zumindest schon an den großen Stauseen im Sauerland solche Plätze, aber immer mit sehr kaltem Wasser und oft grobem und teilweise scharfkantigem Kies (schmerzhaft für die Füße).
Campingliesel hat geschrieben:Das einzige, was hie und da jemandem auffallen konnte, war, wenn jemand keine weißen Ränder oder Streifen durch Badekleidung hatte. Und selbst da wurde eher mal die Ausrede gebraucht, daß es vom Solarium käme als daß man zugab, daß man FKK macht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Arbeit jemand sehen konnte, wer keine weißen Ränder oder Streifen hatte. Das sieht man entweder im FKK-Bereich oder in der Sauna oder im Privatbereich, also alles keine Gelegenheiten, bei denen man das begründen müsste - nur beim Arzt, da wurde ich mal gefragt (von einem recht alten Arzt) Mitte der 1970er Jahre und habe ihm geantwortet, dass ich in Südfrankreich war und FKK dort recht verbreitet ist. Der hatte als Antwort nur ein schweigendes Kopfschütteln übrig.
Campingliesel hat geschrieben:Wo bitte soll die wilde FKK in der BRD in den 70ern denn explodiert sein? Ich könnte mir das evtl an der Nord- und Ostseeküste, auf den Inseln und im Hinterland vorstellen.
Es ist hier nicht das erste Mal und auch nicht das zweite Mal, dass ich Dir schreibe, dass es in Baden-Württemberg in der ganzen Oberrhein-Ebene an den dort nahezu unzähligen Baggerseen von Mannheim bis Lörrach so war. Oben habe ich auch Hessen erwähnt (für Hessen ist es das erste Mal, dass ich es in einer Antwort an Dich schreibe).

Also, damit Du es nicht gleich schon wieder vergisst, lies es am besten jetzt 20 Mal nacheinander: In Baden-Württemberg und in Hessen.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Campingliesel » So 21. Jun 2020, 23:55

@ Hans H.
Ich habe ja auch nicht geschrieben, daß das bei der Arbeit jemand gesehen haben könnte. Aber in unserem hiesigen Schwimmbad war das schon möglich. Oder an den kleinen Badeweihern, wo man noch ausweichen konnte, wenn einem das Schwimmbad zu voll war. Die Seen gab es ja noch nicht. Und unsere Realschule hatte sogar ihr eigenes Schwimmbecken, wo auch unser Schulschwimmen stattfand.

Unsere beiden nächsten Vereine sind ca 40 und 50 km weit weg, (gibts ja immer noch), und deshalb waren wir da nur am WE. Ansonsten mußten wir mit dem Schwimmbad zufrieden sein.

Nunja, Baggerseen scheinen ja schon einen besonderen Reiz zum "wilden" Nacktbaden auszuüben. Aber auch sowas gab es hier nicht. Die kleinen Weiher, die es einige in der Gegend verstreut gibt, hätten vielleicht schon Gelegenheiten bieten können, aber es tat eben keiner.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Mo 22. Jun 2020, 00:11

@ Campingliesel: Dann hast du vermutlich in einer sehr prüden Gegend gewohnt. :? Wie den Ausführungen von Hans H. zu entnehmen ist und auch hier in Niedersachsen war das Gang und Gäbe. Aber was reden wir? Deine Meinung ist unumstößlich. :shock:

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Campingliesel » Mo 22. Jun 2020, 00:15

Blood Moors hat geschrieben:@ Campingliesel: Dann hast du vermutlich in einer sehr prüden Gegend gewohnt. :? Wie den Ausführungen von Hans H. zu entnehmen ist und auch hier in Niedersachsen war das Gang und Gäbe. Aber was reden wir? Deine Meinung ist unumstößlich. :shock:


in NIedersachsen konnte ich mir das ja auch am ehesten vorstellen. Hatte ich ja gesagt. Das ist für mich so das HInterland der Nordseeküste. UNd in SChleswig-Holstein gab es sicher auch MÖglichkeiten.

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Zett » Mo 22. Jun 2020, 05:47

HTJ hat geschrieben:Ich will mich ja nicht um irgendwelche Rocklängen streiten. Darum geht es ja nur indirekt. Bis jetzt hat ja noch niemand wirklich Gründe für die veränderte Einstellung zu Nacktheit und FKK vorbringen können. Dass sich Phasen eben einfach so abwechseln ohne Grund glaube ich nicht. Nichts passiert ohne Grund. Das beste Beispiel ist der von Aria vorgetragene Fakt, dass Gesellschaften zu Gewalt neigen, wenn es ein Überschuss an jungen Männern gibt, die am wirtschaftlichen Leben nicht teilhaben können. Gewalt fängt eben nicht bei Mord und Todschlag oder Krieg an. Das Problem ist nur, dass es bei den Rocklängen und Einstellung zu Nacktheit und FKK immer um gefühlten Wohlstand geht. Sicher geht es den Menschen heutzutage gut gegenüber vorhergehenden Jahrhunderten. Aber der von mir angesprochene Neoliberalismus zwingt eben die Menschen, nicht aus der Reihe zu tanzen, und man muss einen perfekten Körper haben, um fit fürs Arbeitsleben zu sein.
Campingliesel und ich haben hier schon mehrfach auf den offensichtlich wichtigsten Grund für das schlechte Ansehen der FKK hingewiesen: die massenhafte Verbreitung und leichte Verfügbarkeit von Pornografie. Dadurch wird zunehmend Nacktheit mit sexuellem Verlangen gleichgesetzt.
Ein weiterer Punkt, auf den bisher nur ich aufmerksam gemacht habe, ist die Inanspruchnahme des Begriffs Freikörperkultur durch exhibitionistische, sexsüchtige Nudisten. Damit wird - verstärkt durch die Medien - Nacktheit mit "Erregung öffentlichen Ärgernissses" in Verbind gebracht und der eigentliche Zweck der FKK - die Verbesserung der Gesundheit - zunehmend in die Vergessenheit gedrängt.

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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von Bummler » Mo 22. Jun 2020, 09:30

HTJ hat geschrieben:Aber der von mir angesprochene Neoliberalismus zwingt eben die Menschen, nicht aus der Reihe zu tanzen, und man muss einen perfekten Körper haben, um fit fürs Arbeitsleben zu sein.


Natürlich hat das Wirtschaftssystem eine entscheidende Bedeutung bei der Entwicklung von Moral und Ethik. Darauf habe ich immer hingewiesen und speziell die Entwicklung der FKK nach der Wende im Osten hat bei mir diesen Gedanken untermauert.
Allerdings war es nicht der perfekte Körper, der benötigt würde, sondern der Umstand dass man moralisch nicht angreifbar war.

Freilich nicht nur, der Sachverhalt ist ja komplex. Auch die unheilvolle Verquickung von Sexualisierung und Nacktheit, die mit den FKK-Heftchen an der Tankstelle begonnen hat und mit den FKK-Bordellen noch nicht zu Ende ist, ist eine Ursache für die moralische Angreifbarkeit von Nacktheit und damit ein Ausschlusskriterium, was man selbstverständlich vermeiden will, bei der Karriere.

Soviel ist klar. Aber nochmal zum Neoliberalismus. Es ist ja geradezu erschreckend, wie einerseits der Liberalismus propagiert wird, dieses Wort, was eine Weltanschauung von freier Entfaltung und Autonomie des Individuums bedeuten sollte und in deren Folge aber die Freikörperkultur nicht nur als Mode verschwindet, sondern auch, ganz aktuell durch staatliche Einschränkungen von Badestellen, von der Gesellschaft ausgeschlossen wird.

Das ist ein Witz, oder die Konterkarierung eines Anspruches.

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von PundV » Mo 22. Jun 2020, 09:48

HTJ hat geschrieben:Bis jetzt hat ja noch niemand wirklich Gründe für die veränderte Einstellung zu Nacktheit und FKK vorbringen können. Dass sich Phasen eben einfach so abwechseln ohne Grund glaube ich nicht. Nichts passiert ohne Grund.


Was ist der Grund dafür, dass bis Anfang der 90er Jahre in Deutschland kaum eine Frau sich die Achselhöhlen und Beine rasiert hat, während heute dies fast alle tun, selbst diejenigen, die damals die Praxis als "etwas Doofes aus Amiland" kritisiert haben?

 
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Re: Nacktheit: Sexualisierung und Schönheitswahn

Beitrag von PundV » Mo 22. Jun 2020, 09:50

Blood Moors hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:ABer solche offenen FKK-Plätze gab es in den 70ern in der BRD äußerst selten.

Ich glaube, du bist die Einzige, die hier ständig diese Behauptung aufstellt. Von anderen Usern wurde hier schon sehr oft bestätigt, dass in den 1970er Jahren die wilde FKK förmlich explodierte, die dann Ende der 90er Jahre langsam wieder abebbte. Auch wenn du nichts anderes als deinen FKK-Verein gekannt hast, kannst du das ruhig mal zur Kenntnis nehmen. Brauchst dich nicht zu wundern, dass dir hier von gewissen Usern Starrsinn vorgeworfen wird. :roll:


Richtig. Es wasr nicht so, dass damals alle nackt badeten und heute keine, und vielleicht gibt es heute sogar mehr FKK-Möglichkeiten, was FKK-Zeiten in Thermen usw. angeht, aber einfach so nackt baden im See um die Ecke ware sicher vor 40 Jahren beliebter als heute.

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