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FKK angesichts der Psychologie

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Eule » Do 17. Dez 2020, 02:53

@ Campingliesel
Es macht in jedem Fall einen schlampigen Eindruck.
Für einen konservativ bürgerlich moralisch denkenden Menschen könnte evtl. ein unbekleideter Mensch, der sich in seiner Privatwohnung befindet, als unschicklich gekleidet angesehen werden. Aber nur für diesen.

Campingliesel, wir wissen, dass du sehr konservativ bürgerlich erzogen wurdest und du aus dieser deiner erhaltenen Erziehung heraus argumentierst. Bedenke bitte, es gibt viele Menschen, die auch bürgerlich und bürgerlich konservativ erzogen wurden, die jedoch trotzdem toleranter sind, als dieses dir möglich zu sein scheint.


@ Aria
Es gehört zu einer völlig normalen Sache, dass man Texte, die man nicht auswendig kennt, nochmals in ihren Zusammenhang liest. Zitate geben immer, also auch meine, immer nur eine verkürzte Darstellung des Textes ab. Ich gehe auch davon aus, dass meine Zitate ebenfalls entsprechend geprüft und überprüft werden. Hier solltest du also nicht nur in den Farben schwarz/weiß, richtig/falsch denken. Hier geht es um die Herstellung eines Sinnzusammenhangs und des Vermeidens eines Irrtums. Dieser Irrtum kann beim Zietierenden oder beim Leser liegen. Und solche Irrtümer sollten von Anfang an vermieden werden.

Eule hat geschrieben:Was ich dir vorwerfe ist eine böswillige Unterschlagung von entlastenden Texten …
Für entlastende Texte bist du zuständig. Aber da kommt nie was, nur Drumherumgerede.
Nein, zu einer korrekten Kritik gehört, die negativen und die positiven Aspekte darzustellen, gegenseitig aufzuwiegen und den Schluss daraus zu ziehen. Alles andere ist Polemik oder nur halber Kram.

Das Verhalten von heutigen Menschen ist das Ergebnis ihrer moralischen Erziehung und mindestens der ihrer Eltern und Großeltern, wahrscheinlich aber viel mehr. Warum? Weil sich die Moral nicht so schnell ändere.
Die Moral als solches, also was richtig und falsch ist, ändert sich im Grundsatz nicht. Was sich ändert ist die Interpretation von dem, was falsch und richtig ist und diese Änderung kann sehr kurzfristig erfolgen. Nur bei Menschen, die sehr konservativ erzogen wurden, wo die Form vor dem Inhalt steht, die Gebote bzw. Verbote nicht hinterfragen dürfen oder hinterfragen, also Evangelikale, Traditionalisten und dergleichen, benötigen einen erheblich längeren Zeitaufwand, um auf Änderungen in der Interpretation der moralischen Wertvorstellungen zu reagieren.

Wissen hat in Bezug auf Nacktheit nichts verloren, denn schon immer wussten Menschen, dass die Nacktheit natürlich ist, schließlich wurden sie vor tausenden von Jahren auch nackt geboren.
Der Zustand, wie man geboren wird, ist hier nicht ausschlaggebend. Es ist ein Problem des modernen Menschen, dass er den Bezug zur Natur und der Natürlichkeit verloren hat. Dieses Problem war der Anlass für die Reformbewegung um 1900.

Das Zeigen des unbekleideten Körpers und hier insbesondere der geschlechtlichen Merkmale war in der Geschichte der Menschheit und in der europäischen Geschichte stets einem starken Wandel unterworfen. Ich selbst habe es erlebt, als in den 1950-ger Jahren eine Brunnenplastik, die einen nackten Jungen darstellte, von einem Bürger ein Höschen angezogen bekam. Wir haben alle darüber gelacht und ein paar Wochen später war das Höschen wieder weg. Kleine Kinder durften lange Zeit unbekleidet herumlaufen und in der heutigen hysterischen Zeit wird sich darüber aufgeregt. Ich wusste schon in den 1950-ger Jahren, dass die Nacktheit als solches für den unbekleideten Menschen kein höheres Risiko bedeutete, Opfer eines Sexualdelikts zu werden, obgleich viele brave Bürger dieses so äußerten. Bei der Betrachtung dieser Frage kann man sich nicht auf die Äußerungen vieler Menschen verlassen, man muss daher stets das Wissen und die Interpretation aus diesem Wissen der jeweiligen Zeit beachten.

Wer gegen diese Interpretation der Geschichte Einwände hat, soll sie hier nennen und bitte genauso mit Zitaten belegen, wie ich es getan habe.
Aria, es geht jetzt hier nicht darum, welche Fehlinterpretation aus der heutigen Sicht in der historischen Zeit/Epoche gezogen wurde. Es geht darum, welche Interpretation heute gültig ist. Der Blick in die Historie ist nur dafür wichtig, um die Prozesse der Änderungen nachvollziehen zu können. Und bedenke bitte eines, Kleidung kann ebenso unmoralisch sein, wie das Fehlen der Kleidung als unmoralisch gewertet werden kann. Es kommt hier also nicht auf Sachverhalt als solchen an, sondern um den Zusammenhang, in dem dieser Sachverhalt steht. Schon darum gibt es die unterschiedlichen Begriffe von unschicklich und unmoralisch. Diese beiden Begriffe sind nicht untereinander austauschbar. Denn alles, was unschicklich ist, muss deswegen nicht unmoralisch sein. Jedoch alles, was unmoralisch ist, ist auch unschicklich.

Wenn du versucht, den Unterschied zwischen unschicklich und unsittlich im Grad der Empörung bei dem braven Bürger festzustellen suchst, dann wirst du erkennen, dass du keinen Unterschied in der Empörung feststellen kannst. Auch werden viele brave Bürger es nicht schaffen, hier eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Begriffen herzustellen, weil diese es meistens nicht gelernt haben, entsprechend differenziert zu denken.

Campingliesel liefert hier ein gutes Beispiel, weil sie aufgrund ihrer konservativen Erziehung und der gesellschaftlichen Stellung ihrer Familie gelernt hat, in der Privatwohnung stets voll bekleidet zu sein, um nicht in der umgebenden Bevölkerung aufzufallen. Campingliesel vermag nicht sehr differenziert zu denken und sie zeigt dieses halt immer wieder. Daraus kann man ihr keinen Vorwurf machen. Es ist halt so und solange sie nicht das Bedürfnis hat, dieses zu ändern, verbleibt es ebenso. Dir hingegen unterstelle ich die Fähigkeit hier differenziert zu denken. Jedoch aufgrund deiner Erlebnisse und Erfahrungen innerhalb deiner religiösen Erziehung und des sich daraus entwickelten Protestes scheinst du hier diese Fähigkeit innerhalb der Kritik zur Kirche und der Religion verloren oder nicht erlernt zu haben. Da scheint mir bei dir eine Blockade vorzuliegen, so dass du hier immer wieder aus der Spur fällst. Trotz aller Sachlichkeit, trotz aller Studien historischer Dokumente. Hier scheinst du mir einfach noch Blind zu sein und den klaren Blick zu einer korrekten Kritik noch nicht geschärft zu haben. Ja, das ist mein Eindruck. Und darum erscheint mir manch ein durchaus berechtigter Angriff böswillig zu sein, weil eben die Ausgewogenheit in der Beweisführung fehlt.

Wir können bei der bleichen Sachlage und einer ausgewogenen Beurteilung durchaus andere Standpunkte vertreten, weil es eben nicht nur die eine und einzig richtige Wahrheit gibt. Wenn du also etwas toleranter würdest, deine Position der Polemik verlassen und in den Bereich der korrekten Kritik kommst, dann wirst du feststellen können, dass sich unsere Position stark annähern und teilweise decken werden. Auch wenn du aus einem völlig anderen Erziehungshintergrund stammst als ich.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Do 17. Dez 2020, 04:51

Aria hat geschrieben:Hast du, Tim007, keine Argumente gegen meine Interpretation der Geschichte?


Du scheinst es nicht zu raffen: Nach der 986. Wiederholung Deiner "Interpretation der Geschichte" hat der Reiz des Neuen an Schwungkraft verloren. Nun hast Du mit Deinem gestelzten Wikipedia-"Wissen", etwa über ein Konzil des 16. Jhdts., auch diesen Thread totgelabert.

Schade.

Warum nimmst Du nicht Eules Angebot an und schreibst ihm Deine ewiggleichen "Erkenntnisse" per "pn"?
Er ist geduldig und wird Dir gerne antworten.

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Aria » Do 17. Dez 2020, 12:50

Du, Eule, hast mich zum wiederholten Mal nicht richtig zitiert und damit die Aussagen von mir mit deinen vermischt. Auf solchen Mischmasch antworte ich nicht, zumal du wieder nur drumherum redest. Schreibe bitte deinen Beitrag noch einmal und setze dich mit den von mir hier vorgebrachten Tatsachen (Tridentinum und Enzyklika des Papstes Pius XI.) konkret auseinander.

Und bitte verzichte auf persönliche Angriffe – es reicht völlig, wenn du sie dauernd auf Campingliesel loslässt, und Tim007 das mir gegenüber immer wieder macht.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Do 17. Dez 2020, 14:24

Aria hat geschrieben:Du, Eule, hast mich zum wiederholten Mal nicht richtig zitiert und damit die Aussagen von mir mit deinen vermischt. Auf solchen Mischmasch antworte ich nicht, ...


Danke.

Und wenn Dich das Mitteilungsbedürfnis doch zu sehr plagt und Du nachweisen willst, dass die Kirche leibfeindlich und daher hassenswert ist, darfst Du dieses Geheimnis gerne per pn mit Eule teilen. Ich verrate es auch keinem.

Doch jetzt wieder zurück zum Thema: "FKK angesichts der Psychologie" unter besonderer Berücksichtigung der individuellen Biografie.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Eule » Do 17. Dez 2020, 14:42

@ Aria
Wenn ich beim Zitieren einen Fehler mache, dann sage mir dieses bitte sofort, damit ich diesen dann berichtigen und richtig stellen kann.

Welche Fehlinterpretationen die Amtskirche seinerzeit, die ja auch vom Zeitgeist beeinflusst wurde, verkündete, sind für uns heute nicht mehr wichtig. Dieses ändert jedoch nichts daran, dass auch die Enzykliken von Papst Pius XI oder die Konzilsdokumente keine verbindlichen Lehraussagen der kath. Kirche darstellen und dieses sollte dir aus dem Religionsunterricht bekannt sein. Oder wurde dieses in deiner Schulzeit dort nicht thematisiert? Historische Aussagen sind bei der Betrachtung der Geschichte interessant, stellen aber nicht unbedingt eine verbindliche Lehraussage dar. Auch dieses sollte dir bekannt sein. Nach dem II. Vatikanum wurden schon einige Irrtümer und Fehlinterpretationen von der Amtskirche eingeräumt und aufgehoben. Also lass uns bei der Problembetrachtung grundsätzlich in der Jetztzeit bleiben und die Historie nur dann heran ziehen, wenn diese für die Erklärung der Jetztzeit erforderlich ist.

Ja, CL fasse ich zurzeit sehr hart an. Ich habe dieses jedoch auch so angekündigt und begründet. Aber ich bestätige CL's Ausführungen, wenn diese im Ton korrekt sind. Sie entstammt einer sehr konservativen Erziehung und ihre Äußerungen sind aus einer solchen Erziehungshaltung heraus auch nachvollziehbar. CL muss nur etwas toleranter werden und du musst nur begreifen, dass eine Kritik erst dann eine korrekte Kritik ist, wenn sie die positiven und die negativen Aspekte berücksichtigt. Eine Einseitigkeit, gleich ob einseitig negativ oder einseitig positiv, schadet jeglicher Kritik, weil so etwas nur zu einem Streit ohne Ende führt und seit der Aufklärung wir uns daran gewöhnt haben sollten, rational und umfassend zu argumentieren und zu kritisieren. Auch wenn du bei mir den Eindruck erhärtest, hier schwer verletzt worden zu sein und darum mit deiner Kritik aus der Spur zu geraten, habe ich den Eindruck, dass du durchaus in der Lage und Fähig bist, deine Kritik korrekt zu durchdenken, vorzutragen und dich so einer ernsthaften Diskussion zu stellen. CL kann es nicht und ich werde daher auch auf diese ihre Unmöglichkeit nicht herumreiten; ich werde dieses bei ihr nur beachten.

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Bummler » Do 17. Dez 2020, 15:14

Aria hat geschrieben:Und da ist von der Kirche immer nur von der Ablehnung von Sex und Nacktheit zu lesen –
...
– siehe dazu auch den KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE von 1997.



Nun habe ich mir fast den ganzen Text durchgelesen, aber nichts über Nacktheit gefunden.
Bei der Stichwortsuche "nackt" gab es nur einen Treffer:

,,Alles, was er geschaffen hat, schützt und lenkt Gott durch seine Vorsehung, ,sich kraftvoll von einem Ende bis zum anderen erstreckend und alles milde ordnend‘ (Weish 8,1). ,Alles nämlich ist nackt und bloß vor seinen Augen‘ (Hebr 4,13), auch das, was durch die freie Tat der Geschöpfe geschehen wird" (1. Vatikanisches K.: DS 3003).



Auch beim Stichwort "sittlich" wo es reichlich Treffer gibt, kommt das Wort nackt oder Nacktheit nicht vor. Ebenso bei "Sünde" wo es 306 Treffer gibt. Also ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wo du deine Erkenntnis her hast.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Campingliesel » Do 17. Dez 2020, 15:48

@ Eule: Ich habe Dir schon oft gesagt, daß es mich nicht die Bohne interessiert, wie und warum du glaubst, mich hart anzufassen zu müssen. Steck Dir das endlich mal in den Arsch oder sonstwohin! Auch Deine ewig gleiche Platte kannst genauso dahinschieben.
Du bist so ziemlich der engstirnigste und starrsinnigste User, den ich hier kenne.

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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Aria » Do 17. Dez 2020, 22:31

Tim007 hat geschrieben:Und wenn Dich das Mitteilungsbedürfnis doch zu sehr plagt und Du nachweisen willst, dass die Kirche leibfeindlich und daher hassenswert ist, darfst Du dieses Geheimnis gerne per pn mit Eule teilen. Ich verrate es auch keinem.
Und wenn du dich bei meinen Beiträgen langweilst oder zu sehr aufregst - du musst sie nicht lesen. Und wenn du sie trotzdem liest, dann behalte deine Sermone für dich, oder teile sie mir per PN mit. Ich verrate es auch keinem.

Eule hat geschrieben:@ Aria
Wenn ich beim Zitieren einen Fehler mache, dann sage mir dieses bitte sofort, damit ich diesen dann berichtigen und richtig stellen kann.
Du bist kein Schüler und ich nicht deine Mama, die deine Hausaufgaben korrigiert. Ansonsten: Entweder du zitierst richtig und sagst endlich etwas Substantielles zu meinen Ausführungen hier, hier, hier und hier – oder du schweigst.

Bummler hat geschrieben:Auch beim Stichwort "sittlich" wo es reichlich Treffer gibt, kommt das Wort nackt oder Nacktheit nicht vor.
So einfach ist das nicht. Im Katechismus wird x-Mal auf ein („natürliches“) Sittengesetz verwiesen, aber nirgends wird gesagt, was dieses Gesetz enthält. Auch unser Grundgesetz verweist im Artikel 2 auf ein Sittengesetz, das nirgends erklärt oder kodifiziert ist.

Die Verfassung des Landes Baden-Württemberg geht noch weiter und spricht im Artikel 1 vom „christlichen Sittengesetz“.

Aber egal ob christlich oder nicht, wir wissen trotzdem alle, was das bedeutet: Gehorcht man nicht dem ominösen Sittengesetz, wird die Polizei aktiv. Dazu genügt eine Beschwerde eines Bürgers, der sich durch eine nackte Person auf der Straße belästigt fühlt.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Tim007 » Do 17. Dez 2020, 22:44

@ Aria:
Entweder du nervst uns nicht ständig mit Deinen ewiggleichen Ausführungen und sagst endlich etwas Substantielles zum Thema dieses Threads – oder du schweigst.

 
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Re: FKK angesichts der Psychologie

Beitrag von Eule » Fr 18. Dez 2020, 00:36

@ Aria
Ich erinnere mich, dass ich dir bereits vor einiger Zeit über die Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe in Paderborn mit dem Thema "Die 7 Todsünden, 1.700 Jahre Kulturgeschichte zwischen Tugend und Laster" berichtet habe. Ich habe dir gesagt, dass du dir das Buch zu dieser Ausstellung besorgen könntest. Dir wäre dann aufgefallen, wo du dich ständig verrennst und ich bin durchaus bereit, dir zuzubilligen, dass dir in deiner Kindheit und Jugendzeit das Problem mit der Nacktheit entweder nicht richtig beigebracht wurde oder du diese ganze Geschichte einfach falsch verstanden hast.

Wie Bummler schon richtig festgestellt hat, spielt die Nacktheit als solches und damit also auch die FKK in der kath. Theologie keine Rolle. Wenn in den Texten der Begriff der Nacktheit auftaucht, dann immer in Verbindung mit der Armut, mit einem Fehlen der Möglichkeit, sich zu bekleiden. Die Nacktheit des anderen Menschen ist dort die Aufforderung an mich, mich ihm gegenüber Mildtätig zu erweisen und in zu bekleiden. Dieses Bekleiden des armen und mittellosen Menschen geschah nicht aus moralischen Gründen, weil man die Genitalien dieses Menschens sehen könnte und dieses ja unmoralisch sei. Es geschah, um diesen armen Menschen zu zeigen, dass dieser trotz seiner Armut von der übrigen Gesellschaft nicht ausgegrenzt, sondern als vollwertiges Mitglied angenommen und betrachtet wird. Ich habe hier im vollen Wissen, dass der Begriff der Mildtätigkeit heute bei uns einen negativen Beigeschmack hat, diesen alten Begriff genutzt, weil er keinen Herrschaftsanspruch des starken Menschens beinhaltet. Dieser Begriff beinhaltet die Verpflichtung des Starken, dem schwachen Menschen das zu geben, was dieser benötigt und nicht zu fragen, ob dieser einen Rechtsanspruch hierauf habe oder welche Gegenleistung ich den erwarten dürfe. Diese Mildtätigkeit beschreibt eine soziale Verpflichtung und sie ist eine uralte moralische Verpflichtung. Ja, es umschreibt ein Grundrecht des Menschen.

Die Nacktheit als solches, ich benutze diesen Zusatz ganz bewusst, beschreibt keinen moralischen Sachverhalt im Sinne eines Gebotes oder Verbotes. Es beschreibt einen Zustand, nämlich den Zustand des Fehlens von jeglicher Kleidung. Ich habe auch schon darauf hingewiesen, dass es in den unterschiedlichen Kulturen und in unserer eigenen Kulturgeschichte keine universale Aussage darüber gab, gibt und geben wird, wann der Zustand der Nacktheit aufgehoben ist. Das Verständnis hierfür ist sogar zu den verschiedenen Zeiten in der jeweiligen Bevölkerung nicht einheitlich, es gibt also hier große Unterschiede, wann und wielange ein Mensch nackt sei.

Bei der sexuell motivierten Nacktheit sieht es hingegen völlig anders aus. Ich habe dich seinerzeit schon auf mein Büchlein "Quo vadis, ecclesia? Kirche, wohin gehst Du?" verwiesen, wo ich mich sehr kritisch mit der Lehrmeinung der kath. Amtskirche auseinander gesetzt habe, die Irrtümer, die leider noch bis dato in der kath. Lehre aufrecht erhalten werden, aufzeigte und diese in ihren historischen Zusammenhang stellte. Dieses Buch kostet im Buchhandel noch keine 10,-- € und dieser Preis deckt gerade mal die Kosten des Druckes. Ich persönlich habe keinen wirtschaftlichen Vorteil durch den Verkauf dieses Buches. Du erwartest jetzt von mir hier eine Darstellung, die ich im Jahr 2008 in diesem Büchlein veröffentlich habe. Da hast also in der Vergangenheit genug Zeit gehabt, dir dieses kleine Buch zu beschaffen und dort die anstehenden Fragen nachzulesen. In meinem zweiten Buch: "Brauchen wir eine neue Moral" habe ich mich nochmals ausführlich mit diesem Thema befasst und dort auch die Frage des 6. Gebotes besprochen.

Wenn sich die kath. Kirche, auch in ihrer geschichtlichen Vergangenheit, mit der Nacktheit oder den Orten der Nacktheit befasste, so standen immer die gleichen Sachverhalte im Fokus. Es war die mit der Sünde belastete Nacktheit, der Wollust. Unmoralisch war nicht die Nacktheit als solches, sondern die Art der Präsentation und das entsprechende Handeln im Sinne der Wollust. Wenn jetzt kleingeistige Theologen und Bürger in ihrer undifferenzierten Angst und Sorge jegliches Nackt-Sein als eine Vorstufe zur Wollust erkennen wollen und dann dagegen polemisieren, dann kann ich dieses nur als einen großen Quatsch und Unsinn zur Kenntnis nehmen und dagegen Position beziehen.

Und wenn du mir hier immer wieder deine Beweise und diese völlig losgelöst aus ihrem Sinnzusammenhang, als Beleg vorlegst, um zu sagen, wie die kath. Kirche in ihrer Lehrmeinung denke und lehre, dann muss ich leider sagen, du irrst dich. Entweder hast du den Sinnzusammenhang nicht verstanden oder einfach weggelassen, weil nämlich deine entsprechende Kritik in sich selbst zusammenfallen würde. Aria, du kannst logisch denken. Du kannst auch Sinnzusammenhänge erkennen und ableiten. Du musst es nur wollen. Ich habe dir schon vor geraumer Zeit die Informationsquellen genannt. Du wolltest diese nur nicht nutzen. Wenn du also wegen der Unkenntnis der Informationen aus diesen Quellen eine falsche Botschaft verbreitest, dann kannst du nicht von mir erwarten, dass ich dir jegliche Information beschaffe, aufarbeite und dann vorlege. Wer wie Wahrheit wissen will, der muss sich schon selbst darum kümmern.

Deine Frage nach dem ominösen Sittengesetz kann ich dir nur insoweit beantworten, dass es sich hier um eine bürgerliche Rechtsnorm handelt, die einige religiöse überhöhen, um dieser bürgerlichen Rechtsnorm mehr Gewicht zu verleihen, die nicht niedergeschrieben ist, zu keinem Zeitpunkt, so weit mir bekannt, niedergeschrieben wurde und zukünftig auch nicht niedergeschrieben werden wird. Die Auffassung, was nun sittlich oder unsittlich sei, ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Die Sittengesetze, es deren nämlich mehrere, stehen immer in Bezug zu einem anderen Gegenstand, der stets mit einer allgemeinen Erwartung verbunden ist. Sorry, das ist jetzt sehr abstrakt ausgedrückt. Ich vermag es jedoch nicht anders zu beschreiben. Die allgemeinen Menschenrechts bilden die Grundlage dieser Sittengesetze und religiöse Überhöhungen setzen sich immer darauf. Es gibt keine religiöse sittliche Vorstellung oder Gebot, welches nicht schon vorher als allgemeines Menschenrecht vorhanden war. Bedenke, auch Kleidung kann als moralisch verwerflich beurteilt werden, wurde so bewertet und wird zukünftig auch weiterhin so bewertet werden können. Aber deswegen kann ich nicht die Kleidung insgesamt als moralisch verwerflich bezeichnen. Ebenso verhält es sich mit der Nacktheit. Wer den Nudismus, die FKK als moralisch nicht tragbar erachtet, mag dieses so betrachten. Aber deswegen ist sie es noch lange nicht. Und wer glaubt und erklärt, nur der Nudismus oder die FKK wäre moralisch vertretbar, der irrt ebenso. Ich muss eben alles in seine Beziehung setzen. Und darum muss ich alle Seiten der Problemstellung betrachten.

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