Der Wetterbericght fürs Pfingstwochenende ist etwas kryptisch: sonnig, Wolke, einzelen Regenschauer möglich, meist bleibt es trocken - sprich: such es dir aus!
Trotzdem (oder deswegen) bin ich gestern zur Überschreitung ser Seeberg- und Seekarspitze westlich des Achensees aufgebrochen. Komoot hat 8h 40 veranschlagt was mir heuer doch etwas Respekt eingeflöst hat. Über den Winter habe ich heuer doch einiges an Kondition abgebaut (kaum eine Schitour wegen der Schneeverhältnisse und dem beleidigten Knie).
In Pertisau am Loipenparkplatz geht es los. Wieder einmal bin ich heuer im sehr steilen Wiesengelände (das heurige Motto?)
Dafür oft mit Seeblick!
Schlussendlich wird das Gelände flacher - dafür ist der Gipfel noch wirklich weit weg.
Damit ändert sich auch die Wegbeschaffenheit. War es bis hierher der perfekte Barfußweg, ging es nun über Karwendelkalk und Latschen weiter.
So einsam der Aufstieg war, so voll war dann der Gipfel. Es war jedoch noch ein Platz für mich und so konnte ich (und die anderen) ungestört rasten.
Blick nach Süden über den Achensee
beim Eintrag ins Gipfelbuch
Der Grat hinüber zur Seekarspitze erscheint nun dochlänger als gedacht!
Angegeben ist der Abstieg mit T4. Ist jedoch ziemlich einfach (mit Ausnahme des Schneefeldes, über das ich barfuß runter bin - der Schnee war weich!). Noch 1x bringt mich der Schnee in Bedrängnis bzw. drängt die Schneewand mich ziemlich vom Weg ab. Die 2. Wächte ist hingegen richtig fotogen.
Dazwischen gab es noch eine Rinne zu bewältigen.
Da sie nicht allzu steil war, war nicht einmal klettern angesagt.
Auch hier wieder hat der 1. Eindruck getäuscht. Auf den fast 1,8 km des Grates kommen mir viele Menschen entgegen - offensichtlich wird der Grat überwiegend von Nord nach Süd begangen um eben diese steilere Passage im Aufstieg zu gehen.
Dafür habe ich den Gipfel der Seekarspitze dann (fast) für mich alleine.
Blick auf Achenkirch und die dreii Unnütz (Bergkette gegenüber des Sees).
Blick zurück ins Karwendel und die Forststraße, die ich nachher zurückgehe und dem Pasill-Sattel als Übergang hinunter nach Pertisau.
Der Abstieg bis zur Seekaralm geht über Schotter- und Geröllhalden. Daher ziehe ich meine Bundschuhe an. Das macht es wesentlich angenehmer und vor allem auch deutlich flotter. Hier gibt es dann sogar die einzige echte Kletterstelle (ca. 1,5 m), da ich mich mit meinen Gelenken nicht hinunterspringen traue.
Kurz vor dem Sattel zeigt sich der Grat dann nochmals über den der Abstieg von der Seebergspitze erfolgte.
Und es blüht der Enzian.
Nach 7 h (5 Stunden reine Gehzeit) bin ich wieder am Parkplatz. Es hat nicht geregnet, kaum Wind also fast perfektes Wanderwetter.
Bei der Heimfahrt bleibe ich noch am Achensee stehen und schwimme eine Runde. 12 °C Wassertemperatur sind bei 3 Minuten schon eine richtige Abkühlung.