Frei nach dem Motto: "Es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Bergsteiger" bin ich heute wieder losgezogen.
Von der Wohnung 1 1/4 Stunden durch den Wald zur Kranebitter Klamm. Der Vorteil des windigen und bewölkten Wetters war, dass kaum Spaziergeher unterwegs waren. So habe ich mich sehr bald bei angezeigten 9 °C von den beiden Kleidungsstücken befreit (Berghose und T-Shirt).
Kurz vor der Klamm mit Blick ins Inntal
Der Steig hinauf zum Hechenbergl ist richtig steil. Wurzeln fungieren als Griffe. Die verrosteten, uralten Drahtseile zeigen zumindest den Weg.
An dieser bereits halb entwurzelten Baumleiche ist das Seil befestigt! Und ja, es geht wirklich steil hinunter
Sobald der Steig etwas schattiger liegt, ist sogar auf 1600 m noch Schnee. Glücklicherweise nur mehr einfach durch Latschengassen die Schneerinnen hinaufstapfen.
Wegen des immer unangenehmer werdenden Winds gab es heute nur eine sehr kurze Gipfelrast (1 Apfel!).
Noch dazu war ja der Plan einen noch "schrägeren" Abstieg direkt hinunter Richtung Inn zu suchen. Da wollte ich jedenfalls bei trockenem Wetter hinunter.
Der erste Teil war noch recht simpel. ein gut erkennbarer Steig, der fast eben die recht steile Flanke quert.
Das Finstertalegg ist doch besiedelt!
Ab jetzt wurde es richtig spannend. Die Querung im sehr steilen Gelände dauerte weiter an. Umgestürzte Bäume wurden zum echten Hindernis (darunter durchkriechen, drüberklettern und springen, mühsam umgehen). Ein Teil des Weges war abgerutscht und erforderte eine echte Klettereinlage mit ziemlichem Tiefblick. Das Wegsuchen wurde immer mühsamer. Ohne GPS und Online-Karte hätte ich vermutlich wesentlich länger gesucht (wenn überhaupt gefunden). Dafür gab es von Zeit zu Zeit sehr kleine rote Pünktchen, die so etwas wie Sicherheit am "Weg" zu sein vermittelten.
Für ca. 400 hm habe ich fast 2 Stunden gebraucht!
endlich auf der Forststraße! Durch diesen Wald-/Felsgürtel zieht der Weg herunter. Besonders unangenehm war das großteils sehr lange, dürre Gras, das sowohl die Sicht auf den Untergrund verlegt hat und extrem rutschig ist.
Für den langen Retourweg über Forststraßen habe ich meinen Sockenschuhe angezogen.
Insgesamt waren es gut 20 km, 1500 hm und 8h15.