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Was für ein schöner Tag heute...

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Waldläufer » Mo 12. Sep 2016, 10:16

Danke Richard!

Aber der richtige stimmungsvolle Bericht und Bilder kommen doch erst noch! :o

Marc :)

 

Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von thomas8811 » Mo 12. Sep 2016, 10:41

Ich war dabei denke gerne zurück war super Landschaft tolle wanderung. Danke für die beiträge marc. Lg Thomas

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Supercoole erste alleinige Nacktwanderung im Elbsandsteingeb

Beitrag von Waldläufer » Mo 12. Sep 2016, 16:07

Juhu,

Vorletzte und letzte Woche habe ich vier wunderschöne Tage in der Sächsischen Schweiz verbracht, in dieser bizarren Felslandschaft, in der es immer wieder neues zu entdecken gibt, obwohl ich ja schon einige Male dort war.

Aber der Reihe nach. Das Wetter sollte Ende der Woche ja nochmal richtig toll werden, also habe ich flugs Urlaub beantragt (Chef war begeistert), Hotel gebucht und bin in den Zug.

Vier Stunden später stehe ich fertig ausgezogen am "Flössersteig (schwierig)". So ist er auf den Wegweisern ausgeschildert. Er wirkt zwar harmlos, wie er sich da entlang der Kirnitzsch durch's Tal schlängelt, aber hat es teilweise ganz schön in sich. Vor allem die Strecken über nasse Felsen, wo man sich an Ketten entlang hangelt:
Bild
Wo ist der Weg?

Kurze Zeit später begegnet mir eine Frau, die mich ganz begeistert anquatscht, ach, das ist ja toll, dass sie so jemanden nun auch mal trifft, sie hätte ja schon davon gehört, aber das noch nie gesehen. Wie einfach man die Leute begeistern kann. :)

In Beuthenfall angekommen, geht's dann diesen kleinen versteckten und verblockten Pfad rechts des großen Weges steil nach oben:
Bild
Steiler als es auf dem Bild aussieht...

Ich will zur Häntzschelstiege hinauf, dabei trifft man erstmal frontal auf den Bloßstock, das ist eine große markante Felswand mit einem hübschen Sandstrand (tatsächlich!) davor. Da man hier recht einfach klettern kann, tummeln sich hier immer eine Menge Leute, und zwei Mädels winken mir schon von weitem fröhlich zu und rufen Hallo Hallo, wie ich da die Treppe hochgestiefelt komme.

Ich grüße alle, und als ich durch die Gruppe fast durch bin, guckt eine andere junge Frau von ihrem Handy hoch, genau wo ich gerade vor ihr stehe, und ruft Huch, worauf ihr Freund anfängt zu lachen und meint: "Das hast du davon, wenn du die ganze Zeit auf dein Handy starrst, da verpasst du das beste..." ;)

An der Häntzschelstiege ist gerade eine Familie mit bestimmt 5 Kindern dabei, furchtbar umständlich und mit großem Abstand da hoch zu klettern. Das dauert mir zu lange, also gehe ich weiter zur Zwillingsstiege nebenan, die ist auch toll.

Bild
Von weitem würde man nicht glauben, dass man hier überhaupt hoch kann.

Am oberen Affensteinweg angekommen, quere ich wieder rüber, um noch den oberen Teil der Häntzschelstiege zu gehen. Auf dem Weg dahin habe ich kurz Zeit, um ein akkurates Modell des Elbsandsteingebirges nachzubauen.

Bild
Maßstab 1:1337

Nach so viel Arbeit habe ich mir meine erste Pause redlich verdient:
Bild
Faulenzen am oberen Affensteinweg

Der Eingang zur Häntzschelstiege ist in einer engen Felsspalte, in der man niemals vermuten würde, dass 5m weiter drinnen eine Leiter hochführt.

Davor sitzt ein junges Pärchen, die mich gleich spontan fragen, warum ich "das "denn mache (äh, was? :) ). Wir unterhalten uns bisschen, am meisten interessiert sie, wie denn die Leute so darauf reagieren. War ein nettes Gespräch.

Dann geht's weiter die Leiter hoch. Im Fels ist es fühlbar kälter als draußen. Auf der Hälfte der Strecke kann man (wenn man sich traut) durch einen engen Tunnel kriechen, und kommt dann auf einem anderweitig unerreichbaren Felsvorsprung raus, auf dem man über dem Affensteinweg thront, und von dem aus man wunderbar die Landschaft genießen kann.

Bild
Mitten in einer senkrechten Felswand

Weiter geht's die Leitern hoch, an einer Stelle muss man mit einem beherzten Schritt von einer senkrechten Felswand zur gegenüberliegenden queren (hui):
Bild
Man sieht es auf dem Bild nicht, aber wenn man hier abrutscht, fällt man nicht nur 20m, sondern steckt dann auch noch in einem engen Spalt fest... :shock:

Nach ein paar Leitern später kommt man schließlich oben auf dem Gipfel heraus:
Bild
oberes Ende der Häntzschelstiege

Das ist einer der höchsten Punkte hier in der Gegend, und man hat eine grandiose Aussicht!

Als nächstes möchte ich zur Rübezahlstiege, das ist die schwerste hier in der Gegend, und nicht einfach zu finden, da nicht ausgeschildert und auch auf den meisten Karten nicht drauf. Ich war da noch nie, und bei der letzten Nacktwanderung hier habe ich sie leider verpasst, da ich auf dem Weg dahin einen Migräneanfall bekommen habe (danke nochmal an die beiden freundlichen Seelen, die mich zum Parkplatz begleitet haben!).

Vorher bin ich aber noch rüber zum Carolafelsen, dort ist es wie erwartet gesteckt voll, will nicht wissen wie das hier am Wochenende ist, wahrscheinlich muss man da Wartenummern ziehen, um noch einen Stehplatz zu bekommen. Ich setze mich etwas abseits auf einen Felsen, der genau über dem Zugangspfad liegt, und überlege ob ich wie die Sphinx den unter mir passierenden Reisenden rätselhafte Fragen stellen soll.

Bild
grosse Mittagspause über dem Eingang

Eine Familie wandert unter mir durch, der Vater murmelt irgendwas von "Bescheid sagen", ob die mich meinen? Eine Viertelstunde später treffe ich sie wieder, der Junge meint "Hab ich doch gesagt, der hat nix an außer Schuhe". Darauf die Mutter, halb zu mir: "Siehste, und wir haben alles an, außer Schuhe", und grinst mich an. Da fällt mir erst auf, dass sie alle barfuß gehen. Sachen gibt's... ;)

Der direkte Weg zur Rübezahlstiege über die Heilige Stiege ist gesperrt (wegen Malerarbeiten!), also gehe ich oben über den Reitsteig:
Bild
Der einzige normale breite (aka "langweilige") Wanderweg heute ;)

Dann wird es spannend, denn ich entdecke etwas Tolles. Laut Karte ist das nämlich ein ziemlicher Umweg, aber man kann abkürzen über diese mit schwarzem Dreieck markierten Kletterpfade. Diese bedeuten "Zugang zu Kletterfelsen", was ich bisher immer als Sackgasse interpretiert hatte, sind sie aber nicht, die sind im großen und ganzen auch alle miteinander verbunden.

Es geht ein paar schmale Pfade steil hoch und runter. An einer Stelle wird es richtig abenteuerlich, ich muss oben in einer Felswand unter einem Felsvorsprung hindurchkrabbeln:
Bild
Man sieht es nicht richtig wegen dem Baum, aber da links geht es gut steil runter! Rucksack habe ich sicherheitshalber abgenommen...

Auf der anderen Seite treffe ich jemanden, der auch die Stiege gehen will, und etwas genervt ist, dass er jetzt nach einigem Rumsuchen am oberen Ende gelandet ist, und man von oben nicht runterklettern kann, zu gefährlich. Er erklärt mir dann noch ausführlich auf seiner Karte, wie man zum unteren Ende kommt (hochkompliziert, kann ich mir nicht merken). Ich meine, ich schaue mir dieses Ende trotzdem mal an, und er macht sich von dannen.

Ich klettere ein paar Felsen und Tritte hinunter, und dann... Ende! Ich stehe auf einem Felsvorsprung, und nirgends geht es weiter. Es gibt ein Loch im Boden, das zu eng ist (außerdem liegt ein großer Stein drin), einen Spalt der nirgends hin führt, und einen freistehenden Felsen, den man nicht wirklich hochklettern kann. Ich schaue vom Vorsprung die senkrechte Felswand herunter, und 10m unter mir sind Griffe in der Wand, und ein Tunnel führt in den Felsen hinein. Aber wie zum Geier soll man dahin kommen. Häh?

Bild
Das kann's ja wohl nicht sein?!?

Nach 15min gebe ich auf, und beschließe zum unteren Ende zu gehen. Da bin ich ja mal gespannt, wie/wo man hier hochkommen soll...

Der Weg dahin sind 4km Umweg, aber ich entdecke jede Menge solcher toller Kletterpfade. Irgendwo treffe ich ein Kletterpärchen, die meinen, keine Chance die Stiege zu finden, wenn ich den Weg dahin nicht schon kenne. Hmm...

Aber ich habe die GPS Koordinaten, und auf meiner OpenStreetMap ist jeder kleine Pfad drauf, trotzdem hätte ich sie nicht gefunden, wären nicht grade 2 Leute dort wieder heruntergeklettert, weil sie mit dem großen Rucksack dort oben nicht durchkommen... Hmm, schon 3 Leute getroffen, die die Stiege abgebrochen haben, mal sehen.

Der Einstieg hat es schon mal gut in sich, dagegen sind Häntzschel und Zwilling ein Kinderspiel. Klammern sind wirklich nur da, wo es gar nicht anders geht.

Bild
Sieht mal wieder viel harmloser aus, als es ist. Wieder runter zu klettern, um die Kamera zu holen, war schwerer als gedacht!

Na, und dann? Es geht rein in den Fels, und innen drin rückwärts hoch, weil vorne über einem ein Felsblock eingeklemmt hängt, es gibt sogar zwei Klammern hier drinnen, und man kommt tatsächlich aus diesem Loch im Boden heraus. Unglaublich! Keine Chance da mit Rucksack durchzukommen.

Bild
Nie im Leben wäre ich da reingeklettert

Sehr sehr geil!

Rückweg ist dann noch 7km über kleinen Kuhstall, Reitsteig, Wilde Hölle, und Flössersteig. Völlig verschwitzt komme ich am Hotel an, ziehe am Parkplatz meine Sachen wieder an, und 10min später drinnen gleich wieder aus, denn ich gönne mir eine Stunde Sauna:
Bild
Aaah, herrlich!

Was für ein toller Tag. Kaputt bin ich. Mal sehen wie es morgen wird.

Marc :)

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von RichardBerlin » Di 13. Sep 2016, 00:41

O.O

Wahnsinn! ^^

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Mandragora » Di 13. Sep 2016, 07:27

Ja, Wahnsinn.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Mich beschleichen Beklemmungen, wenn ich diese Bilder sehe.
Ich halte es für extrem leichtsinnig, solche Klettertouren völlig ungesichert zu unternehmen.
Ein falscher Schritt und das war es.
Aber das muss jeder selber für sich selbst entscheiden.

P.S.: Wer ist denn so "wahnsinnig" und kommt da mit um dich zu fotografieren?

 

Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von pebo » Di 13. Sep 2016, 07:35

Marc, vielen Dank für deinen tollen Bericht und die guten Bilder dazu. Ist immer wieder sehr schön von den Aktionen zu lesen. Weiter so und noch viele schöne Unternehmungen.
LG Peter

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von harryster » Di 13. Sep 2016, 07:50

Ich genieße die diese heißen Tage lieber gemütlich in meinem Garten. 24 Std. nackt ab und zu eine kalte Dusche ist für einen Oldtimer wie mich gerade richtig.

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Re: Was für steile Felsen...

Beitrag von Waldläufer » Di 13. Sep 2016, 18:20

@mandragora: Das ist gar nicht so schlimm, wie es auf den Bildern vielleicht aussieht. Ich habe ja keine Kletterfelsen gemacht, sondern das waren alles mehr oder weniger ausgesetzte Pfade und halt die drei Stiegen. Von denen ist die Häntzschelstiege die einzige, bei der man überhaupt ein Klettersteigset sinnvoll benutzen kann. Bei den anderen sind die Griffe zu weit auseinander, da gefährdet man sich denke ich mehr, wenn man mit dem Set rumfummelt, als wenn man sich einfach auf den Weg konzentriert.

Wie ein anderer Wanderer mir erzählte, früher als Kinder bekam man zuhause Stress, wenn man so ein Klettersteigset benutzen wollte. "Das lenkt zu sehr ab..."

Vor Jahren sind wir das erste Mal die Häntzschelstiege mit Sicherung hoch, aber zum Schluss fand ich das eher lästig. Es mag nicht jedermanns Sache sein, ungesichert auf einer 20m hohen Leiter zu stehen, aber wenn man keine Höhenangst hat, ist eine Fahrt auf der Autobahn wahrscheinlich gefährlicher.

Am nächsten Tag waren wir an der Zwillingsstiege und da kam ne Familie mit 3 Jungs, 8-12 Jahre, und die sind da ohne Probleme alle so hoch. Als die unsere Sets gesehen haben, meinten sie, könnt ihr stecken lassen, kann man hier eh nicht gebrauchen.

Nichtsdestotrotz darf man natürlich nie vergessen, wo man sich grade befindet, und darf nie den Respekt davor verlieren. Am letzten Tag saß ich ne knappe halbe Stunde in dieser Felswand und ließ die Beine runterbaumeln, das war am Anfang toll, aber irgendwann wurde mir die Anspannung zu viel, und ich musste mich ein Stück wegsetzen.

@all: Dankeschön! Das waren ein paar tolle Wandertage. Und nun sitze ich wieder im Büro, die Klimaanlage dröhnt und bläst eiskalten Wind durch den Raum, und ich mummel mich in einen Kapuzenpulli, um nicht krank zu werden. Wie absurd.

Marc

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Waldläufer » Mi 21. Sep 2016, 17:31

Juhu,

Weil das Wetter gar so toll war, bin ich letzten Mittwoch nochmal der Kälte im Büro entfleucht, und war noch eine Runde Nacktwandern im Elbsandsteingebirge. Herrlich! Vielleicht schreibe ich hier nochmal was dazu. :)

Gegen die sächsische Schweiz ist die Gegend hier natürlich langweilig, aber trotzdem war Laufen heute wieder schön, bei tollstem (Lauf)wetter:

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Der Frosch wollte nicht mit uns mitlaufen...

Marc

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Nacktwandern im Elbsandsteingebirge, die Zweite...

Beitrag von Waldläufer » Fr 23. Sep 2016, 01:56

Juhu!

Weil es so schön war, hier der nächste Bericht meiner Nacktwandertage in der sächsischen Schweiz. Ich hoffe ich langweile nicht zu sehr. :)

Tag 2:

Obwohl ich gestern Abend ne Menge gegessen hatte, habe ich tierischen Hunger, und schlage mir am Frühstücksbüffet den Bauch voll. Danach bin ich so satt, und so erschöpft von gestern, dass ich mich erstmal noch ne Stunde ins Bett packe. Wie ich da so liege, finde ich die Vorstellung völlig absurd, heute noch draußen rumzulaufen, und das auch noch nackt. War doch recht frisch heute früh vor dem Frühstück draußen am Fluss im Schatten, und um Bett ist es kuschelig warm und bequem.

Aber nix da, eine Stunde später stiefele ich von unten am Fluss den Berg hinauf Richtung Hohe Liebe. Durch's bergauf gehen wird mir schnell warm, und ich schnell nackig, und oben scheint sowieso die Sonne.

Oben gibt es einen breiten angenehmen Höhenweg, laut Karte geht es dann irgendwo links, aber ich laufe zweimal dran vorbei, bis ich schließlich eine kleine Lücke in den Farnen am Wegesrand erkenne. DAS ist der Weg? Egal, alles andere wäre ein großer Umweg, also kämpfe ich mich durch die Farne, die irgendwann zu Brennnesseln und schließlich Nadelhölzern mutieren.

So geht der Pfad durch den dichten Wald den Berg hinunter und mittendrin entdecke ich Günters Börnel, die wohl unromantischste Variante einer eigentlich hoch romantischen Kombination. Ein Born ist, wenn ich die diversen Schilder gestern richtig interpretiert habe, ein alter Name für eine Quelle, also ist ein Börnel wohl eine kleine Quelle, und tatsächlich ist hier eine solche, neben einem Felsen ist ein Schild mit dem Namen angebracht, eine kleine Bank steht davor, und das ganze in einer feuchten versumpften mückenverseuchten Vertiefung in einem dunklen Wald.... Ob sich hier schon jemals jemand freiwillig hingesetzt hat, wage ich zu bezweifeln.

Bild
Günters Börnel, so ungemütlich, dass ich noch nicht mal zum Fotografieren Pause gemacht habe.

Nichts wie weg hier. Zum Glück ist dieser Pfad bald zu Ende, und ich gelange auf den Jordanweg.

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Der Name sagt hoffentlich nichts über den weiteren Verlauf des Tages aus...

Heute möchte ich einen Tick weiter südlich als gestern, die Gegend zwischen den Schrammsteinen und dem gestrigen Affensteinweg. Da sind laut meiner tollen OSM Karte eine Menge Wege die ich noch nicht kenne.

Nachdem ich so eine Weile über den Jordan gegangen bin, treffe ich auf den Sandlochweg, der läuft sich genau so wie er heißt, alles voller Sand.

Und dann wird es wieder lustig, es beginnen eine Menge dieser Pfade mit dem schwarzen Dreieck, denen ich kreuz und quer und hoch und runter folge. Ich entdecke den Dompfaff, die Domstiege, den grossen und kleinen Dom, den Dompfeiler und die Domkanzel, und gelange schließlich über den Domerker zur Affenwand.

Manche dieser Pfade sehen echt nicht so aus, als ob es da weiter geht, ich würde da niemals reinlaufen ohne diese schwarzen Pfeile, aber dann geht es um die Ecke, und plötzlich sind Stufen in den Felsen geschlagen, oder Klammern im Fels, oder gar ganze Ketten gespannt.

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In den Fels geschlagene Trittlöcher. Und ein Stück weiter eine funkelnagelneue Kette entlang einer schrägen Felswand gespannt.

Nach ziemlich viel Hoch und Runter kann ich endlich eine Pause machen.
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Irgendwo im Domgebiet, oder so, ich habe den Überblick verloren ;)

Hier treffe ich auch zum ersten Mal heute ein paar Leute, die mir guten Appetit wünschen.

Weiter geht es kreuz und quer, mal unten in der Schlucht, mal oben entlang am Fels.
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Und ich habe unterwegs genügend Möglichkeiten, mich an den Felsen auszutoben :)

Keine Ahnung mehr, wo die einzelnen Fotos alle entstanden sind:
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Wesentlich weiter habe ich mich da nicht hochgetraut.

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Und auch das war mir dann zu steil beim hochklettern, auch wenn es hier nicht so aussieht.

Nach einer großen Schleife bin ich wieder zurück am Jordanweg angekommen, und gehe weiter über Lorenzlöcher, Lorenzwand, und Lorenztürme, über schwarzes Loch auf den oberen Terrassenweg Richtung starke Stiege.

Manche Felsformationen sind atemberaubend:
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Erinnert mich sehr an die roten Sandsteine in den diversen Nationalparks in Utah.

Und manche Abgründe auch:
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Der obere Terrassenweg.

Dieser Weg war eine richtige Entdeckung, wie er sich hier oben in der Felswand entlangschlängelt, und er will überhaupt nicht aufhören. Es gibt auch noch einen unteren Terrassenweg, der ist bestimmt langweilig denke ich mir... Aber da werde ich nächstes Mal eines besseren belehrt.

Ab und zu hat man Möglichkeiten ins Tal abzusteigen, wie zB. hier an der Rotkehlchenstiege (oder war es die starke Stiege?):

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Das ist tatsächlich der offizielle Weg!

Irgendwie zieht es mich aber gerade gar nicht nach unten, ich bleibe aber lieber oben auf diesem tollen Weg, und werde dafür plötzlich mit Ausblicken wie diesem belohnt:
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Irgendwo da drüben bin ich gerade langgekommen. Unvorstellbar, wenn man das so sieht!

Der Weg geht eigentlich noch endlos so weiter, aber ich biege am Zurückesteig ab, da die heilige Stiege ja gesperrt ist, und alles andere ein riesiger Umweg wäre, und ich endlos weit vom Hotel entfernt bin, und es langsam mal spät wird.

Zurücke geht es nach dem Steig dann über bekanntes Gebiet, Reitsteig, Carola Felsen, wilde Hölle und Flössersteig. Bei den Carolafelsen biege ich nochmal kurz ab, es ist ja schon spät, und tatsächlich, keine Menschenseele zu sehen! Unglaublich diese Touristen. ;)

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Yippieh! Da war ich tatsächlich doch mal zu langsam für den Selbstauslöser...

Irgendwie habe ich noch gar keine Lust auf Hotel, also entschließe ich mich spontan, statt über die Hölle abzusteigen, noch einen Umweg oben über die gestrige Affensteinpromenade (es ist eine Promenade und kein Weg, wie ich gestern noch fälschlicherweise dachte) zu wandern, nur diesmal bis zum Ende, wo man durch das Loch in der Felswand durchklettern muss.

Auf dieser "Promenade" (diese Bezeichnung sollte keine falschen Vorstellungen über die Beschaffenheit dieses Bergpfades aufkommen lassen) stelle ich dann fest, dass ich nicht der einzige Verrückte hier oben bin. Denn zwischen Zwillings- und Häntzschelstiege treffe ich ein Pärchen, die es tatsächlich geschafft haben, ihre Trekkingräder hier hoch zu schleppen. Die standen gerade oben auf einem Haufen großer Felsbrocken, über den der Weg führt, und ich war so perplex, dass ich vergessen habe, das zu fotografieren.

Sie wirkten bemerkenswert entspannt, dafür dass sie sich in einer Gegend befanden, in der man selbst bei bestem Willen und Können keinen einzelnen Meter fahren kann. Entweder es ist komplett verblockt, verwurzelt, oder versandet, oder lebensgefährlich steil.

Nun gut, die werden schon wissen was sie tun, denke ich mir. Hoffentlich. Ich brauche für den restlichen Promenadenweg bestimmt noch eine Dreiviertelstunde, und ich gehe schnell. Mit ihren Rädern brauchen die da bestimmt 3 Stunden.

Am meisten beschäftigt mich jedoch, neben der Frage, warum zum Geier tut man sowas, wie um Himmelswillen wollen die jemals durch dieses Loch am Ende des Weges hindurch kommen?

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Der offizielle Ein-/Ausgang der Affensteinpromenade. Hier muss man durch. Es gibt keinen anderen Weg.

Nun gut, ich werde es nie erfahren. Und es wird wirklich langsam dämmerig, also gehe ich schnellen Schrittes runter nach Beuthenfall, und den bekannten Flössersteig entlang der Kirnitzsch zurück zum Hotel, wo ich völlig verschwitzt, im Dunkeln und ziemlich fertig ankomme, der Umweg war doch länger als gedacht.

Aber es wartet die Sauna, und ein leckeres Abendessen, denn ich habe einen Hunger, ich könnte eine ganze Kuh essen, wäre ich kein Vegetarier.

Ein toller zweiter Tag war das, ganz anders als gestern, 24km, ich bin gut kaputt.

Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt mit dem ganzen Text, danke wer es geschafft hat bis hier alles zu lesen. :)

Nackige Grüße,
Marc

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