Juhu Leute,
nach einem netten nackten Spaziergang am Meer heute, liege ich jetzt oben auf dem Klint auf einem Stein ...
purer Luxus, mit Mütze und Armstütze ... und komme endlich dazu, mal wieder was über mein Lieblingsnacktwandergebiet zu schreiben, der
Sächsischen Schweiz:
Ich präsentiere, das Elbsandsteingebirge!Ist das nicht absolut großartig?
Ich war ja 2 Tage nach
dem Treffen mit dem anderen Nackten schon wieder da (und ja, haha, ratet mal, was passiert ist).
Und weil es gar so schön war, bin ich in den Wochen danach gleich noch zweimal
hingefahren (ja, ich bin verrückt), einmal sogar in
textiler Begleitung (ja, ich habe auch verrückte Freunde, die ziehen sich zum Wandern was an!
).
Nun aber der Reihe nach...
Donnerstag, genau 2 Tage nach
dem letzten Mal.
Erstmal habe ich mich in der Gegend der
Höllenwand (siehe Bild oben) wieder ganz kräftig
verlaufen. Zum, inzwischen,
dritten Mal. Ein Labyrinth von kleinen Wegen.
Das ist eine große Schleife, daher habe ich sogar meinen Tagesrucksack irgendwo versteckt, habe also auch nichts zu trinken dabei. Und es ist heiß (dachte ich zu dem Zeitpunkt, es war nicht mal ansatzweise so heiß wie jetzt).
Umkehren finde ich mental immer äußerst anstrengend (fühlt sich so nach Aufgeben an). Außerdem habe ich gerade einen tollen neuen Weg entdeckt, den ich definitiv noch nicht kenne, wo es schöne Stellen zum Klettern gibt.
Erstmal Klimmzüge übenSo gekräftigt kann ich mich auch an einen höheren Aufstieg wagen:
Dafür habe ich 3 Versuche gebrauchtNach den Klettereinlagen geht es weiter, allerdings nicht sehr weit, denn unter dem Felsvorsprung an der Ecke da vorne sieht es nicht so aus als ob man da noch weiter kommt:
Naja gut, um die Kurve da links geht es noch rum...... aber in der Ecke dahinter ist es dann endgültig vorbei, senkrechte Felswand rechts vor einem.
Interludium: Später am Tage werde ich diese Ecke, um die ich da gerade herumklettere, nochmal von der gegenüberliegenden Seite des Tales aus sehen:
Na, wo bin ich gerade? Aber erstmal zurück ins hier und jetzt. Um die Ecke rum fällt mir nämlich links oben in der Felswand eine Stelle auf, die mir
bekannt vorkommt. Die sieht doch so aus wie die, wo ich vor 2 Tagen heruntergeschaut habe, und beschlossen habe, dass man da nicht runterklettern kann. Und ja, von da oben habe ich genau die Ecke hier gesehen, wo ich jetzt gerade stehe. Hatte mich noch geärgert, dass man da nicht hinkommt, sah so cool aus.
Das muss ich mir doch mal genauer ansehen, und tatsächlich, ich hatte recht, ...
... (auch wenn es hier nicht so aussieht) einmal hochgeklettert, kommt man da nicht wieder runter!Die Felsen sind senkrecht und glatt, da waren nur so ganz kleine Tritte reingehauen, damit man überhaupt da hochkommt, keine Chance die beim Herabsteigen zu treffen.
Ich schaue von oben hinunter, genau derselbe Blick wie neulich. Mein Handy steht noch da unten, nun ich habe tatsächlich überhaupt gar nix mehr dabei außer Schuhe.
Ich muss also um das ganze Felsmassiv einmal komplett aussen rum laufen (quasi eine kleine 5min Schleife in der großen verirrten Schleife), um es wieder zu holen, und weil es so schön war, klettere ich gleich nochmal da hoch.
Dort entdecke ich dann auch den zweimal übersehenen Ausgang nach oben auf die Felsen, wo auch das Begrüssungsfoto entstand. Uff. Gerettet! Mein Tagesrucksack ist auch noch da. Beim nächsten Mal kenne ich mich aber aus!
Ansonsten habe ich die
Häntzschelstiege tatsächlich heute mal ausgelassen, und bin stattdessen die
Wolfsstiege hoch:
Oder Wolfsfalle
, ich verwechsle die immerBegegnungen habe ich auch wieder
nette und
absurde. In der
Wilden Hölle (die bei weitem harmloser ist, als der Name vermuten lässt), trage ich einer Frau eine Zeitlang den Wanderstock, weil ihr das auf den Leitern und zwischen den engen Felsen zu umständlich ist. Die ist total lieb und nett und bedankt sich mehrmals.
Weiter oben dann (die nette Dame war zum Glück schon weg) kommt eine Gruppe
halbnackter grölender Kerle von den
Carolafelsen herunter gestiefelt. Ich rufe,
"das ist ja schon mal fast richtig", was von viel Gelächter beantwortet wird, und das ganze endet dann mit einem
Gruppenfoto von uns allen mit
mir in der Mitte...
Deutlich später dann auf dem
Oberen Terrassenweg komme ich um eine Ecke und renne fast in 2 Leute, der eine guckt von seiner Kamera hoch, da steh ich schon genau vor ihm,
"Huch!", und zuckt zusammen,
"Was hab ich mich erschrocken... Respekt... Dir is warm, oder? Wie geil." Und dann rüber zu sein Kumpel:
"Siehste, und du wollst nich mal oben ohne rumlaufen..."Während ich so vor mich hin grinse checke ich mein Handy, und bemerke mit Schrecken, dass ich so richtig richtig übel
die Zeit vergessen habe. Es ist 16:35, um 17:12 fährt meine Tram, und ich bin an der
entgegengesetzten Seite des ganzen Felsmassivs. Das kann doch nicht wahr sein. Ich dachte schon, letztes Mal bin ich spät dran...
Ich renne also los wie ein bekloppter, den
Terrassenweg weiter,
Rotkehlchenstiege vorbei, den
Zurückesteig hoch, und über
Langes Horn rüber zur
Häntzschelstiege. Keine Chance einen normalen Weg zu gehen, ich muss die runter klettern, und zwar richtig schnell.
An einer der einfachsten Stellen überhaupt, auf einem völlig geraden ebenen Waldweg bleibe ich mit dem Fuß an einer kleinen Wurzel hängen, und schlage in hohem Bogen in vollem Lauf hin. Zum Glück Waldboden und keine Felsen hier, also nur kleine Schrammen.
Egal, keine Zeit zum Wunden lecken, ich muss weiter, und wer steht da vor mir? Der
nackte Wanderer von vorgestern. Das gibt's doch gar nicht.
Ich kann nur kurz
"Sorry, ich verpasse gerade schon wieder meine Tram!" keuchen, und hetze weiter. Sowas absurdes aber auch. Was soll der bloß von mir denken?
Keine Zeit auf die Uhr zu gucken. Die Stiege hinunter klettern, und noch die 2km den Berg runter rennen, und ich bin 17:08
an meinem Rucksack. Uff. Schuhe aus, rein in den Bach, schnell abtrocknen, ich höre das
Kreischen der Tram auf den Schienen, schnell meine Shorts angezogen, und barfuss, mit Schuhen in der Hand und ohne T-Shirt
rein in die Tram. Die Leute gucken mich alle amüsiert an, und dann finde ich vor Aufregung auch ewig meinen Fahrschein nicht. Hach wie peinlich.
Egal, ich habe es geschafft, und jetzt ne halbe Stunde Zeit, mich zu erholen. Trotz eiskaltem Fluss immer noch völlig überhitzt. Meine Güte, was für eine Aktion. Aber ein toller Tag!
Fähre und Zug sind auch pünktlich, und die nette Dame im Bahnhofsladen schließt extra wegen mir nochmal auf, um mir eine Rhabarberschorle zu verkaufen. Sie hat wohl bemerkt, dass ich das jetzt brauche...
Ok, mein Stein hier oben auf dem Klint wird doch langsam etwas unbequem, und das Essen ruft, daher gibt's die Geschichte von der Nacktwanderung mit Textilbegleitung erst nächstes Mal.
Bis denne,
Marc