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Was für ein schöner Tag heute...

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Re: Was für ein schöner Nacktwandertag

Beitrag von Waldläufer » Di 27. Jun 2017, 14:34

Juhu,

Leute, es ist Sommer! Nun ja, zumindest war es das letzte Woche. Und die Woche davor.

Bild
Sommer!

Zugegebenermaßen ist dieses Foto noch im Frühling entstanden, das war nämlich letzte Woche Dienstag.

Und den Sonntag davor war es ja auch schon so schön, da war ich Nacktwandern in den Müggelbergen. War toll! Schreib ich vielleicht noch was zu. Aber am besagten Dienstag war ich spontan in meiner Lieblingsnacktwandergegend, Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz.

Dienstag 20.6., Berlin Südkreuz, 7 Uhr früh

Mit dem Zug geht es zum Glück ja recht schnell bis Bad Schandau, so ist man um halb zehn schon da. Leider fährt der Bus da so doof genau ab, direkt bevor der Zug ankommt, so dass man dann nochmal 1 1/2 Stunden braucht mit Fähre und Tram nach Beuthenfall.

Beuthenfall ist ein idealer Startpunkt für eine Tages-Nacktwanderung, vor allem wenn man mit dem Zug anreist, nicht nur weil man dort gut seine Sachen verstecken kann, und es direkt sofort hoch in die Felsen geht, sondern vor allem, weil es da einen kleinen Fluss gibt, die Kirnitzsch, in dem man nach der Wanderung, wenn man da ganz verschwitzt und erhitzt wieder ankommt, sich in dem eiskalten Wasser ganz toll erfrischen und waschen kann. Das freut Abends dann auch die Mitreisenden.

Beuthenfall, 11 Uhr, nackt

Nachdem ich mich meiner Sachen entledigt habe, stiefele ich den üblichen Weg Richtung Häntzschelstiege hoch. Oben an den Felsen sitzt ein junges Mädel mit Handy, die mich schon von weitem kommen gesehen hat. Sie hat mich nett gegrüßt, und weiter telefoniert.

Am Einstieg zur Häntzschelstiege erinnere ich mich, dass das Stahlseil dort beim letzten Mal etwas aufgefasert war. Kann man sich gut dran verletzen.

Einstieg ohne Verletzung geschafft, die Querung der Felswand darüber auf nur solchen Metallbügeln ist aufregend wie immer, danach geht's ein paar Felsstufen hinauf, links ist ein Halteseil, das man eigentlich nicht wirklich braucht, eine Stelle ist mit Tape umwickelt (das ist gefährlich, weil es nach Regen dann da drunter zu lange feucht bleibt, und dann rosten kann, ohne dass man es sieht) und Ratsch Autsch, reiße ich mir schön daran die Hand auf, ein schöner Schnitt einmal quer über alle Finger, ein Brotmesser hätte das nicht besser hinbekommen.

Zum Glück nicht tief, aber es blutet, und belasten möchte ich die Hand erstmal nicht. Klettern mit einer Hand geht nicht, also lasse ich den zweiten Teil der Stiege erstmal weg, und gehe stattdessen die Affensteinpromenade.

Leider muss ich feststellen, dass Chuck Norris hier war, und das gesamte Elbsandsteingebirge mit einem einzigen Roundhousekick zerstört hat:

Bild
All die Mühe von letztem Jahr umsonst...

Dann habe ich wieder eine herrliche Begegnung. Die Affensteinpromenade schlängelt sich ja da so am Hang entlang, immer Schlucht rein, Schlucht wieder raus, und als ich um eine Ecke biege, kommt mir auf der anderen Seite eine unendliche Horde von Wanderern entgegen, und es kommen immer noch mehr um die Ecke.

Ein großes Hallo, Guck mal, Gelächter, Wo gibt's denn sowas... Der Pfad ist viel zu schmal, als dass man aneinander vorbeigehen könnte, es ist gerade mal Platz für ein Schritt zur Seite den Hang hoch. Und da stehe ich dann und die ganze Prozession marschiert in einer endlosen Reihe an mir vorbei... :o

Ich grüße höflich, und mache doofe Bemerkungen, von wegen Völkerwanderung, Endlosschleife, Freibier... Eine Frau fragt mich, ob ich eine Wette abgeschlossen habe, "oder machen sie das öfter so?". Ich sage, klar, bei solchem Wetter, wie denn sonst...

Fünf weitere Leute an mir vorbei, kein Ende in Sicht. Ich gucke etwas gespielt verzweifelt und sage "Einbahnstraße" zu der Frau gerade vor mir. Sie fängt an zu lachen und meint: "Ja freilich, da müssen Sie jetzt so lang hier steha bleim, bis mia sie olle ma ogschaut ham...". Ich grinse und meine, ja prima, genau deswegen bin ich hierher gekommen. :-)

Hinter mir hör ich was von "Foto machen", und "Ne, von vorn mog i den jetzt ned fotografiern." Naja, letzteres geht ja auch schlecht, wenn man schon vorbei ist.

Noch 10 weitere Leute grüßen, und ich kann endlich weitergehen. Ich gucke dem letzten hinterher, die Frau mit dem "Foto machen" fotografiert über die Schlucht die gegenüberliegende Felswand mit dem Weg, den ich gleich entlang gehen werde. Jede Wette, dass sie den in einer halben Minute immer noch fotografiert, wenn ich da vorbeikomme... Und tatsächlich, als ich dann da bin - ich winke erstmal rüber und drehe mich dann erst um - und höre großes Gelächter auf der anderen Seite. Wie einfach man doch die Leute begeistern kann. Ich hoffe ich bekomme einen Ehrenplatz im Familienalbum. :)

An der nächsten Wegkreuzung stehen zwei Familien mit ihren PuberTieren. Auch die grüßen alle freundlich, und der Vater meint zu seinem etwas verdutzt blickenden Sohn: "Na, der schwitzt nit so wie wir."

Da hat er wohl recht, obwohl es wirklich heiss ist heute, die Sonne knallt herunter. Was netterweise hier in der Gegend kein Problem ist, da man durch die ganzen Bäume überall in einem angenehmen Halbschatten geht. Deswegen habe ich auch mein Basecap nicht mitgenommen, eine Entscheidung die ich später noch bereuen werde.

Denn da ich die Rübezahlstiege wegen der verletzten Hand leider nicht machen kann (schnüff), überlege ich, heute mal zur Schrammsteinaussicht zu gehen. Das ist diese wunderschöne Aussicht in den Felsen wo so ein toller Weg mit vielen Leitern und Treppen über einen Felsgrat hinführt.

Bild
Schrammsteinweg über den Grat

Dort ist es üblicherweise völlig überlaufen, solche Begegnungen wie die vorhin hat man da ständig, weswegen ich normalerweise da auch nicht hinwandern würde, zumindest nicht nackt, und auch angezogen nur, wenn es mir auf dem Alexanderplatz in Berlin irgendwann mal zu ruhig vorkommen sollte. Aber heute, so hoffe ich, ist dort nicht so viel los, da mitten in der Woche, keine Ferien, und wegen der Hitze.

Also wandere ich los, weiter die Affensteinpromenade und den Zurückesteig entlang, bis zu der Kreuzung, wo es links zu diesem tollen Oberen und Unteren Terrassenweg geht (den habe ich ja letztes Jahr ausführlich dokumentiert). Rechts hingegen beginnt der Schrammsteinweg, der hier noch ein breiter Wanderweg ist. Bisschen komisch fühle ich mich schon, das letzte Mal war ich vor 2 Jahren zu Ostern auf den Schrammsteinen, damals musste man Wartenummern ziehen, um einen Stehplatz zu bekommen...

Aber noch ist niemand zu sehen, der Weg ist lang, und irgendwann öffnet sich der Wald und gibt ein Felsplateau frei, und die Hitze beginnt:
Bild
Wo ist mein Basecap?

Jetzt beginnt der aufregende Teil, es geht über Treppen und Leitern, immer oben auf den Felsen entlang, und langsam kommen auch ein paar Leute.

Bild
Schmale Pfade hoch oben in den Felsen

So geht das eine ganz schöne Zeit da so lang, hoch und runter, Leitern, Treppen, Geländer, sehr geil, und mit nur 10 Begegnungen echt wenig Verkehr. Als ich das letzte Mal hier war, musste man bestimmt eine gute Viertelstunde an jeder Leiter anstehen... :o

Irgendwann kommt der Abzweig links runter zum "Wildschützensteig (nur im Aufstieg zu begehen)", ich gehe geradeaus weiter über noch ein paar Leitern und Felsstufen hoch zur Schrammsteinaussicht. Hier ist es nicht voll, aber auch nicht leer, es ist aber auch einfach zu schön hier:
Bild
Oben auf der Schrammsteinaussicht

Wie ich da so am Geländer stehe, kommt eine Gruppe neben mir an, und einer meint zu den anderen: "Kommt mal her, das ist eine wirklich tolle Aussicht hier!"

Dann fängt er an zu lachen, und meint zu mir: "Keine Sorge, ich meine jetzt nicht Sie!" Ich grinse und sage, da bin ich ja beruhigt, und ich geh dann mal lieber zur Seite, damit sie Fotos machen können... :)

Während die fotografieren, kann ich die einzige Bank ergattern, und mache erstmal wohlverdiente Brotzeit:
Bild
Lecker Paprika

So sitze ich da, brate in der Sonne, und erhole mich vom Hinweg. Die Leute kommen und gehen, zum individuell Grüßen sind es inzwischen zu viele, aber auch so stört sich niemand an mich.

Nachdem ich genügend erholt und gestärkt bin, gehe ich noch ganz nach vorne, und kann, als gerade niemand guckt, über das Geländer klettern (nicht verraten), und die grandiose Aussicht über dem Abgrund genießen:
Bild
Am Abgrund

Langsam muss ich mal weiter, und jetzt kommt mein absoluter Geheimtip für alle, denen sowas wie der Terrassenweg zu langweilig ist (aber wirklich nur denen!): "Zugang zu Kletterfelsen (kein Wanderweg)". Das sind die, die mit diesen schwarzen Dreiecken markiert sind. Das sind, anders als man vermuten würde, keine Sackgassen, die vor senkrechten Felswänden enden, sondern ein eigenes Wegenetz.

Ich bin irgendwo zwischen Wildschützensteig und Jägersteig nach links bei so einem Schild abgebogen und einem kleinen abenteuerlichen Trail gefolgt, und, nun, seht selbst, was ich da alles entdeckt habe...

Tolle Aussichtsplätze:
Bild
Gemütlicher Sitzplatz in exponierter Lage mit unverbaubarer Sicht

Schöne Klettereien:
Bild
Senkrechte Felswand mit Fenster im 3. Stock, kein Fahrstuhl

Die Wege waren teilweise recht schmal und ausgesetzt:
Bild
... aber wie immer mit grandioser Aussicht

Die Durchgänge teilweise noch schmaler:
Bild
Hier musste man tatsächlich durch!

Wenn man zu dick ist, so wie ich, konnte man allerdings auch drüber klettern. :)

Auch lustige Artefakte habe ich gefunden:
Bild
Steuerrad eines alten, im Sturm auf den Felsen zerschollenen Piratenschiffes

War schwer das auf Kurs zu halten bei dem Wind...

Nach den Navigationsschwierigkeiten brauche ich nochmal nen Überblick:
Bild
Ah, da unten geht's lang...

Dieser Weg geht kreuz und quer und hoch und runter, zwischen Felsen durch, um Felstürme herum, bis ich irgendwann keine Ahnung mehr habe wo ich bin. Ich vermute mich irgendwo unterhalb der Schrammsteine, doch siehe da, stattdessen geht es steil abwärts und ich lande überraschenderweise wieder am
Schrammsteinweg an der Abzweigung zum Wildschützensteig wo ich vorher schon war...

Toll war das. Direkt neben diesem bekannten Touristenhotspot ein völlig einsamer und spannender Pfad, den man da gar nicht vermuten würde. Die ganzen tollen Fotos sind alle in diesem relativ kleinen Bereich entstanden, und die meisten Leute kommen da niemals hin. Allerdings ist es wirklich nur für Leute geeignet, die schwindelfrei und trittsicher sind und wissen was sie tun. Wie gesagt, kein Wanderweg!

Den "Wildschützensteig (nur Aufstieg)" möchte ich auch noch schnell machen, und obwohl keine Menschenseele mehr zu sehen ist, gehe ich vorschriftsmäßig den Schlenker zurück über die Felsen zum Jägersteig...

Bild
Immer noch brennt die Sonne hier oben

... und selbigen komplett hinunter, ein Stück durchs Tal, und den anderen Steig wieder hoch. Dieser wirkt total anders, da komplett im Schatten, dadurch viel feuchter, viel grün bemooste Felsen, und haufenweise ellenlange senkrechte Leitern wie diese hier:
Bild
fast wäre ich da nicht hochgekommen

Schließlich bin ich zum vierten Mal heute an der Abzweigung Schrammsteine/Wildschützensteig, und muss mir langsam über den Heimweg Gedanken machen. Einfach denselben Weg zurück ist mir zu langweilig, also gehe ich den vom letzten Jahr bereits bekannten Oberen Terassenweg und die Heilige Stiege zurück zum Reitsteig. Das ist ein ziemlicher Umweg, also muss ich zügig los.

Fünf Kilometer forschen Wanderns später am Reitsteig kann ich entweder die Hunderttausend Treppenstufen runter nach Beuthenfall. Oder, und das ist natürlich viel schöner, ich klettere die Häntzschelstiege hinunter. Das sollte man eigentlich nicht machen, weil man den entgegenkommenden Leuten nicht ausweichen kann, aber ich habe schon ewig niemanden mehr gesehen, und wenn da doch jemand ist, klettre ich einfach wieder hoch. Hand ist ja inzwischen auch wieder ok.

Am oberen Ende der Stiege habe ich noch Zeit für ein paar Flugstunden:

Bild
Üben für den ersten internationalen Naturisten-Quidditch-Cup

Und dann geht es die Leitern hinunter. Wie erhofft begegne ich absolut niemandem.

Bild
Der durchaus atemberaubende Wechsel von einer Felswand zur anderen...

Den unteren Teil der Häntzschelstiege hatte ich heute früh schon, also gehe ich der Abwechslung halber rüber zur Zwillingsstiege. Auch hier gähnende Leere, bis auf ein Kletterpärchen gegenüber.

Beide Stiegen kannte ich ja schon zur Genüge, aber runterwärts war das nochmal etwas besonderes, schön das mal machen zu können.

Den restlichen Weg hinunter freue ich mich schon auf das kalte Bad im Fluss, wovon es leider kein Foto gibt, denn ich war nicht der einzige mit dieser tollen Idee, es baden schon zwei nackte Kinder dort. Die wissen halt was gut ist, sind ja auch nicht mehr ganz so klein. Ob die heute auch schon Wandern waren? :)

Ich geselle mich dazu, das Wasser ist einfach herrlich erfrischend. Dann wieder raus, ich stehe klatschnass am Ufer, und das Handy behauptet, die Tram kommt in 4min. Verdammt, und ich habe wie immer kein Handtuch, ich bevorzuge Lufttrocknung. Also schnappe ich mir schnell alle meine Sachen, und renne über die Brücke zur Strasse, die Haltestelle da liegt nämlich noch schön in der Sonne. Ein bisschen da hin und her rennen und notdürftig abrubbeln geht noch, dann höre ich das ferne Kreischen in den Schienen, also schnell in meine Sachen springen, und als ich mir die letzte Socke anziehe, kommt die Tram um die Ecke. Punktlandung!

Zurück mit der Tram, auf die Fähre und in den Zug, wo ich mir den Speisewagen gönne und einen tollen Tag Revue passieren lasse. 21km sind es geworden, in 6 Stunden, einer tollen Landschaft, vielen netten Begegnungen, und neuen abenteuerlichen Klettereien, uff bin ich kaputt. Aber toll war's!

Vielen Dank fürs Mitlesen,
Marc

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Paddler » Di 27. Jun 2017, 22:12

Hallo Waldläufer !

Auch jetzt wieder wunderbar geschrieben, als wäre man dabei gewesen. Vielen herzlichen dank für deinen schönen Bericht und die Bilder.

 
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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von norbert » Mi 28. Jun 2017, 08:51

Danke!
Und viel Spaß bei der nächsten Wanderung!

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Waldläufer » Do 29. Jun 2017, 00:04

Hey, danke schön euch beiden! Es war wirklich schön da in den Felsen.

Die nächste (Mini-)Wanderung war tatsächlich schon heute, und ich hatte wieder eine herrliche Begegnung. Es war ja in der Früh schon richtig warm in der Sonne, aber ich hatte von gestern Abend noch lange Hose und Kapuzenpulli bei. Damit war mir viel zu warm, und dann habe ich auch noch den Bus verpasst, also gehe ich halt die 20min Weg nackt durch den Wald zur Arbeit, bei dem tollen Wetter ist das eh viel schöner als Busfahren.

Also bin ich ein paar Schritte von der Straße weg in diesen kleinen Pfad in den Wald. Niemand zu sehen, ich zieh mich aus und wickle meine Sachen in den Pulli, da ich sonst nix anderes dabei habe, klemme mir das Bündel unter den Arm und stiefele los.

Und wirklich keine 10 Schritte weiter kommt eine ganze Gruppe 12jähriger mit ihrem Betreuer den Pfad entlang, diesen kleinen verschlungenen und verwachsenen Trampelpfad, wo sonst nie jemand ist.

Genau das richtige Alter für unverklemmten Umgang mit Nacktheit. :o Dementsprechend groß war das Gekicher, Rufe wie Iiiih! und Gelächter. Und, was ich am lustigsten fand, eine Menge überraschter und auch unsicherer Blicke, von wegen wie verhalt ich mich, wie verhalten sich die anderen.

Wie verhalt ich mich, dachte ich im ersten Moment meiner Überraschung auch. Ausweichen geht nicht, zurückgehen nun nachdem sie mich schon gesehen habe finde ich doof, außerdem lande ich da auf der Straße. Mir den Pullover vorhalten finde ich noch bescheuerter, also hänge ich mir das Ding über die Schulter und marschiere schnurstracks weiter, als ob es das normalste der Welt sei, was es ja eigentlich auch ist.

Die Kinder gucken den Betreuer an, der zuckt die Schultern, und meint: "Freikörperkultur!". Ich grüße alle freundlich, er meint auch Hallo, und dann höre ich noch ne ganze Zeit Kichern und Rumgealber hinter mir. An zwei Nachzüglerjungs muss ich noch vorbei, die sind so mit ihren Handys beschäftigt (was soll man auch mitten im Wald anderes tun), dass sie mich erst sehen, als sie mich fast über den Haufen rennen... :)

Die restlichen 19min habe ich dann keine Menschenseele mehr gesehen.

Mittags war ich dann das erste Mal seit langem, und leider das letzte Mal für lange Zeit, hier wieder eine Runde joggen. Meine Güte habe ich das vermisst. 12km sind es geworden. War total toll, durch den Wald und am Kanal lang. Das wird mir fehlen. Schade.

Und abends war ich dann beim nackten Workout beim Adolf Koch. War auch wieder sehr gut, ich weiß nicht was von den beiden Sachen anstrengender war.

 

Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von pebo » Do 29. Jun 2017, 06:21

Hallo Marc,

vielen Dank für deine schönen Bericht von Dir. Bin selber auch gerne unbekleidet in der Natur unterwegs und kann Dir nur zustimmen, eigentlich ist es kein Problem und das normalste sich unbekleidet zu bewegen. Bringt mir immer viel Freude und Entspannung und sehr schnell kann man die Natur nur genießen und denkt nicht mehr daran da man nackt ist. Wir Naturisten sollten viel öfters zu unserer Leidenschaft stehen und uns nicht verstecken müssen bei Begegnungen. Ich verhalte mich immer so, wie ich es auch in Kleidung machen würde.

Weiterhin viel Freude beim Nacktwandern und Jogen.
Grüße aus dem nördlichen Siegerland
Peter

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Waldläufer » Di 4. Jul 2017, 02:29

Hallo Peter,

Ja, so ist das richtig!

Juhu,

Nach der Sintflut letzte Woche war heute endlich mal wieder schöne Sonne. Was mich freut. Die Pflanzen freut beides, die wachsen und wuchern vor sich hin. Was mich auch freut.

Da ich heute zuhause arbeite, kann ich auch Balkonien ab und zu Besuch abstatten. Auf einen leckeren Cappuccino zum Beispiel.

Erstmal muss der Kaffee allerdings gemahlen werden:
Bild
Dazu gibt es diese feine Handmühle.

Außerdem braucht man noch aufgeschäumte Milch, und der Tag kann beginnen:
Bild
Prost!

Nun ja, der eigentliche Tag beginnt dann doch erst ein bisschen später, nämlich nachdem ich ausgetrunken habe, und hier sitze:
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typische Arbeitskleidung

Zu Mittag pflücke ich dann Unmengen von Basilikum, und koche Spaghetti mit Pesto. Letzteres ist so viel geworden, das reicht noch für die nächsten drei Tage.

Bild
Basilikumknappheit in 2015

Das Bild da war vor 2 Jahren. Heute weiß ich gar nicht wohin mit dem ganzen Basilikum, ich habe neulich schon eine riesige Menge davon eingefroren.

Nachmittags geht es weiter am Laptop, und abends gibt es dann statt Nacktsport als Ausgleich Nacktkücheputzen, das hält einen auch fit. Ah, und Spaghetti mit Pesto zum Abendessen. ;)

Schöner Tag heute, wenn ich nicht in der Früh beim Bäcker gewesen wäre, hätte ich den ganzen Tag gar nix angezogen. :)

Marc

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von NaWa » Mi 5. Jul 2017, 00:17

Auf einen leckeren Cappuccino

Das trinken doch nur Frauen dieses Schlabberzeug!

 

Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von hajo » Mi 5. Jul 2017, 08:20

NaWa hat geschrieben:
Auf einen leckeren Cappuccino

Das trinken doch nur Frauen dieses Schlabberzeug!

Es geht doch nichts über gepflegte Vorurteile und Verurteile... :roll:

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Waldläufer » Mi 5. Jul 2017, 17:37

hajo hat geschrieben:...
Es geht doch nichts über gepflegte Vorurteile und Verurteile... :roll:
Aber natürlich, Vorurteile müssen gepflegt und gehegt werden. Ansonsten verblassen und verschwinden sie irgendwann. Und dann hätten die ganzen Krakeeler und Weltverbesserer nix mehr zu tun, und müssten sich womöglich mit ihren eigenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Und das will man ja nun wirklich nicht!

NaWa hat geschrieben:Das trinken doch nur Frauen dieses Schlabberzeug!
Prima, bei der nächsten Nacktwanderung bin ich dann wieder dabei, um die Frauenquote aufzubessern... :D

Apropos Nacktwanderung, ich war ja vor einiger Zeit in den Müggelbergen.... Das war so ein richtig schöner Tag, ca 30ºC, und das bereits im Frühling. Und so ein schöner Tag startet natürlich wie immer auf dem Balkon, mit einem leckeren Frühstück, bzw. dessen Vorbereitung:
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Zubereitung des Kaffees

Wie man sieht, war damals der Balkon noch lange nicht so grün wie jetzt.

Zum Frühstück gibt es ausserdem ein Croissant und natürlich...
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... einen echten Männer-Espresso! Klein, stark und schwarz!

Dann geht es los zur Fähre in Grünau. Der Stinkstiefel von Kapitän ist in Hochform, er hat eine Heizung vor sich stehen, über die hinweg er die Tickets verkauft, und deren einziger Sinn und Zweck darin besteht, dass er jeden anschnauzen kann, der ihn fragt, wieso zum Geier er da in der Affenhitze eine Heizung stehen hat. "Sie sind jetzt der fuffzigste der das fragt.... Sehe ich etwa so aus als ob ich friere? Meine Güte, denken se doch mal noch oder fällt Ihnen das so schwer... ".

Bei meinem üblichen Umkleide-, äh, ich meine, Auskleidepunkt ist es leider etwas sumpfig, daher wimmelt es da immer von Mücken. Ich renne erstmal ein Stück weiter, und verstecke meine Sachen woanders als sonst. Muss trotzdem wild um mich schlagen, während ich mich von oben bis unten mit Mückenmittel einsprühe. Was sich als sehr sinnvoll erweist, da ich im restlichen Verlauf des Tages keine einzige mehr sehen werde.

Bis auf Trinkflasche, Händy und Sandalen nehme ich nix weiter mit. Wanderstock ist schnell gefunden, und dann geht es los, auf bekannten Wegen, ab in den Wald.
Bild
Des Nackten ist das Wandern Lust...

Wie üblich gehe ich erstmal zur Badestelle, wo es allerdings dermassen komplett überfüllt ist, dass ich gleich wieder flüchte, und mich auf den Weg zum Gipfel mache. Dort ist wie vermutet niemand, und ich habe Zeit für eine Pause, leider ohne Brotzeit:
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Faulenzen

Nach 20min da so Rumliegen passiert etwas Amüsantes, ich höre Stimmen (nein, ich bin nicht verrückt), denn eine Familie kommt vorbei. So wie ich da auf dem Bauch liege kann ich schlecht grüssen, aber aus den Augenwinkeln bemerke ich, wie sich der Teenagersohn die Hand vor die Augen hält, so dass er mich nicht sehen kann... Was wohl schreckliches passiert wäre, wenn er mich erblickt hätte? :?

Nun gut, genug gefaulenzt, ich laufe eine grosse Schleife wieder hinunter Richtung Wasser, wobei ich ein Hindernis überqueren muss. Die kenne ich aus Schweden, dort gibt es die überall, und sollen die Kühe und Schafe davon abhalten, in den Wald zu entfleuchen. Hier jedoch entzieht sich der Zweck meiner Kenntnis, denn auf der anderen Seite ist kein Weg.
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Leider Sackgasse!

An der Badestelle checke ich nochmal kurz die Lage, die sich noch mehr gefüllt hat. So viele Nackte auf einem Fleck. Einen ganz kurzen Sprung ins Wasser gönne ich mir, dann laufe ich weiter zu den Kanonenbergen, da war ich noch nie, seit die das vor Jahren umgebaut haben.

An der Auffahrt zum Müggelturm muss man über dan Parkplatz und die Strasse, wo auch ziemlich viel los ist. Ein Mann schaut mich etwas kritisch an, also marschiere ich genau auf ihn zu, und frage ihn (obwohl ich das genau weiss), ob man da vorne zu den Kanonenbergen kommt, und wedele wage in die Richtung über die Strasse. Sofort hellt sich sein Gesicht auf, und er erklärt mir eifrig, ja, hier und dort und da vorne links hoch.... Ich bedanke mich artig, überquere die Strasse ohne vom Auto überfahren zu werden, und gehe da lang, wo ich vorher sowieso schon hin wollte. :)

Die Kanonenberge sind nicht mehr wieder zu erkennen. Der schöne Trail, den ich von damals vom Mountainbiken kenne, ist jetzt ein breiter Wanderweg. Oben ist ein grosser Platz, viele Bänke, und kein Mensch da...
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Eine von bestimmt zehn Bänken

Da oben knallt mir die Sonne zu sehr, aber ein Stück weiter hinunter finde ich dieses hübsche Plätzchen im Halbschatten:
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Hier lässt sich's aushalten!!

Langsam muss ich mal über den Rückweg nachdenken. Ich schaue auf die Uhr, die Fähre fährt alle halbe Stunde, wenn ich strammen Schrittes gehe, sollte ich die eine in 45min erreichen, und wäre dann noch rechtzeitig zum Essen zuhause. Am Startpunkt angekommen, finde ich meine Sachen nicht wieder. :o Das hat man davon, wenn man sich spontan andere Verstecke sucht. Irgendwann fällt mir auf, dass von der Kreuzung nur 4 und nicht 5 Wege weggehen, schaue auf mein GPS, und ich bin noch über 1km weg von meinem Startpunkt. Toll verlaufen, und nicht mal bemerkt...

Ich jogge rüber, schnappe schnell meine Sachen, und renne damit rüber zur Siedlung, da für die Mücken anscheinend gerade Zeit zum Abendessen ist. Schnell angezogen, zum Glück ist da niemand, und ich verpasse die Fähre um 1min...

Nun gut, dann setze ich mich da in der Strandbar da noch in einen Liegestuhl und trinke ne Apfelschorle. Als die Fähre dann kommt, schnauzt mich der Kapitän von hinter seiner Heizung aus an, "Zieh'n se sich gefälligst mal was an", was mich angesichts der letzten Stunden erstmal irritiert, aber womit er mein fehlendes T-Shirt meint. Willkommen zurück in der Zivilisation. ;)

Ein schöner Sonntag war das, eine nette und erholsame 15km Wanderung, die Lust macht auf mehr. Wer weiss, vielleicht fahre ich bald mal wieder in die Sächsische Schweiz....

Marc :)

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Re: Was für ein schöner Tag heute...

Beitrag von Puistola » Mi 5. Jul 2017, 19:52

Einfach anregend, deine Berichte!
Danke!

Berichte von NaWas 2017, bei denen ich (der mit dem gelben Rucksack) teilweise dabei war, gibt es hier:

https://einfach-nackt.ch/index.php?thre ... 8#post4228

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