Schamgefühl in Pubertät

[ynda]

Wollen wir dass die Akzeptanz von Nacktheit wächst, sollten wir nicht das Reden vermeiden. So etwas zu wollen ist immer noch, wie Vieles was es schon in den 60ern gab, ungewöhnlich.

Und auch heute noch haben sehr viele Menschen ein gewaltiges Problem damit, schon über einfache Nacktheit
zu reden. Erst recht dann, wenn es auch darum geht wie sich Nacktheit zur Sexualität verhält, also wann
nackt=Sex ist und wann nackt mit Sex nix zu tun hat.
Bei grundsätzlichen Gesprächen über Sexualität tun sich Erwachsene auch heute noch mehrheitlich schwer, selbst
unter Erwachsenen selber.
Kinder mit ihrer Fragen zum Körper, zur Sexualität und allem drum herum allein zu lassen ist fahrlässig. Denn das
was sie auf dem Schulhof oder durch das Handy lernen, ist alles andere als gut!
Und das sind keine erzieherischen Gespräche, sondern vertrauensvolle, Verständnis geprägte Lebenshilfen. (o.s.ä.)
Beziehungsweise sollen es sein!

[kuma]

@Trixi
kannst mal erklären was für dich 'erzieherische Gespräche' sind.

Besten Dank im Voraus

Ich würde sicherlich nicht versuchen von oben herab 'Eltern zu Kind' reden wollen sondern versuchen au der Ebene des Kindes zu bleiben.

[Eule]

Da das Schamgefühl als solches ein Produkt der Erziehung ist, auch der Erziehung außerhalb des Elternhauses, kann dieses durch ein offenes Gespräch sehr gut beeinflusst werden. Im Laufe der Geschichte hat sich die Pubertät bei den Jungen nicht verschoben. Sie liegt so in der Zeitspanne von 13 bis 15 Jahren. Die Pubertät bei den Mädchen hat sich erheblich verschoben. Lag sie vor 70/80 Jahren zwischen 10 - 12 Jahren, so liegt sie heute zwischen 8/9 bis 10 Jahren. Ja, es gab und gibt hier auch körperliche Frühentwickler. So wurde in der Zeit meines Studiums die Tochter meiner Zimmervermieterin schon mit deutlich sichtbaren Brustknospen eingeschult. Das Mädel hat sehr unter dem Druck der Klassenkameradinnen zu leiden gehabt. Die Verschiebung der körperlichen Reife der Mädels in jüngere Lebensalter hinein ist nicht das Produkt der modernen Medizin, es ist die Folge der sicheren Lebensmittelversorgung. Dieses betrifft die körperliche Entwicklung. Die emotionale pubertale Entwicklung findet bei den Mädchen wie Jungen nach wie vor zwischen 13 und 15 Jahren statt.

Dass diesem Thread zugrunde liegende Problem ist aus meiner Sicht deswegen kein pubertales Problem, weil es sich hier um ein Problem der Anpassung, der Gleichheit handelt. Der Junge möchte mit den Mädels auf Augenhöhe kommunizieren und von ihnen akzeptiert werden. Da diese Badekleidung tragen stellt sich für ihn die Frage, ob er hier mit den Mädels gleichziehen muss oder soll, also auch Badebekleidung trägt oder nicht. Dieses ist eine kindliche Problemstellung, auch wenn wir dieses recht häufig bei Erwachsenen antreffen können.

[Trixi]

Im Laufe der Geschichte hat sich die Pubertät bei den Jungen nicht verschoben.

Bitte mal genau informieren bevor man sowas rausposaunt. Gibt genügend Studien über die Verschiebung.

So wurde in der Zeit meines Studiums die Tochter meiner Zimmervermieterin schon mit deutlich sichtbaren Brustknospen eingeschult.

Aha....!! Und das weißt Du nach 55 oder 60 Jahren noch so genau? Schon krass, auf was für Details Du achtest. Merkwürdig

[BOeinNackter]

So ein Junge sollte erfahren, dass seine Eltern auch nicht alles wissen und sich nicht immer sicher sind, was richtig ist. Er sollte erfahren, dass seine Eltern ihm sagen können dass und warum sie gern nackt sind, wie sie damit umgehen dass andere gerade nicht nackt sind und dass er für sich immer entscheiden kann, wann er nackt ist oder lieber was anzieht.

[sonnenflower]

Die Pubertät ist zwar in meinem Fall auch schon ein paar Jahre her, aber bei mir war es damals dann auch das (temporäre) Ende fürs Nackt sein. Ich wollte das dann auch nicht mehr. Spaß daran hatte ich erst wieder als Erwachsene.
Persönliche Meinung: Macht euch und ihm da keinen Stress oder einen zu großen Akt draus. Vor allem es ist ja praktischerweise Clothing Optional. Sagt ihm einfach das er eine Badehose anziehen kann wenn und wann er will und überlasst die Entscheidung ihm. Er wird dann schon die Variante wählen die für ihn angenehmer ist in dem Moment.

VG und einen schönen Abend

[Trixi]

@Sonnenflower:

Genau meine Meinung. Warum um so eine Sache ein riesen Trara machen. Der Junge soll doch selber entscheiden, ob nackt oder in Shorts.
Und wenn er auch später keinerlei Interesse mehr an Nacktheit hat, ja dann ist das eben so.

Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin in der gleichen Situation. Ich gehe das aber viel lockerer an. Läuft prima so.

[Eule]

@ Trixi

Eule hat geschrieben:
Im Laufe der Geschichte hat sich die Pubertät bei den Jungen nicht verschoben.

Bitte mal genau informieren bevor man sowas rausposaunt. Gibt genügend Studien über die Verschiebung.

Kannst du eine solche Studie hier benennern und entsprechgend zitieren?

Eule hat geschrieben:
So wurde in der Zeit meines Studiums die Tochter meiner Zimmervermieterin schon mit deutlich sichtbaren Brustknospen eingeschult.

Aha....!! Und das weißt Du nach 55 oder 60 Jahren noch so genau? Schon krass, auf was für Details Du achtest. Merkwürdig

Stell dir vor, ich kann mich an Dinge noch sehr genau erinnern, die noch weiter zurück liegen. Was soll also daran merkwürdig sein?

[CarpeDiem44]

Wollen wir uns hier ernsthaft darüber streiten, ob es wahr ist, dass die Pubertät heute früher einsetzt als früher ?

„Sowohl Mädchen als auch Jungen kommen heute früher in die Pubertät als vor einigen Jahrzehnten. Laut einer internationalen Metastudie setzen bei Mädchen die Veränderungen im Durchschnitt ein Jahr früher ein als noch vor Mitte der 1970er-Jahre. Bei Jungen ist die Tendenz ähnlich.“

https://www.mdr.de/wissen/ursachen-fuer ... Sowohl%20Mädchen%20als%20auch%20Jungen,Jungen%20ist%20die%20Tendenz%20ähnlich.

Übrigens finden wir es auch seltsam, dass sich ein heute offenbar alter Mann daran erinnern kann, wie die „Brustknospen“ einer minderjährigen Tochter seiner Vermieterin als er offenbar volljährig war ausgesehen haben und dies hier zum Besten gibt.

[munna76]

@Sonnenflower:
Das ist die Meinung, die ich für unsere Tochter verfolge