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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von guenni » Do 23. Mär 2017, 21:48

Zett hat geschrieben:Wenn Du Dich als den Rest der Welt siehst?!?


nein zett, damit sind z.b. die aktiven foristen hier gemeint.....
wieso merkst du das eigentlich nicht?

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Fr 24. Mär 2017, 01:38

@ Shiva205
Eule hat geschrieben:
Heute wird offener über alles gesprochen. Was uns als Gesellschaft insgesamt fehlt, ist die Übernahme der eigenen Verantwortung für das eigene Handeln ... Ein weiteres Problem liegt darin, dass man von dem Anderen stets ein korrektes Verhalten fordere, sich selbst aber kleine Ausrutscher zubilligt.
Ja, so könnte man es sehen - aber es gibt auch den Satz: Man kann nicht alle Probleme der Welt auf den eigenen Schultern tragen.
Deinen Einwand verstehe ich jetzt nicht. Ich rede von der mangelnden Bereitschaft, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Desweiteren beschreibe ich die Diskrepanz, vom Anderen stets ein korrektes Verhalten zu fordern und sich selbst aber kleine Ausrutscher zuzubilligen. Anders ausgedrückt, ich habe personal keine Verantwortung für mein Handeln und als Mensch darf ich fehlen. Der Andere hat aber stets sich eines korrekten Verhaltens zu bedienen, ist also für sein Handeln voll verantwortlich und er darf ebenso nicht fehlen. Diese Spaltung in der Erwartungshaltung beantwortest du mit dem Hinweis, dass man sich nicht alle Probleme der Welt auf die eigenen Schultern laden könne und dürfe.

Dieser Hinweis ist richtig, zutreffend, trifft aber das von mir aufgezeigte Problem nicht. Denn der, der sich die Probleme der Welt auf die eigene Schultern läd, übernimmt ja die Verantwortung für sein eigenes Handeln und für das Handeln der anderen. Denn dieses wäre das Extrem auf der anderen Seite.

Für den puristisch/puritanischen FKK-er ist es vielleicht ein Ausrutscher, wenn jemand nicht "zwischen Nacktheit und Sexualität unterscheiden" kann und das in seinem Verhalten irgendwie signalisiert.
Der "puristisch/puritanische KKK'ler" unterscheidet sich nicht von dem "Otto Normalbürger". Bei einer empirischen Untersuchung, die ich mit Studenten der Uni Köln gemacht habe, wo es um das Körperbild ging, war innerhalb der FKK'ler die Streung der Antworten etwas breiter, als unter den bekleideten Bürgern. Dieses kann eigentlich nur den Schluss zulassen, dass die FKK'ler einerseits ängstlicher und anderseits toleranter sind, als der "Normalbürger".
Aber vielleicht ist ein Teil dieser strikten Unterscheidung ja nur vom Menschen gemacht um mehr oder weniger kontraproduktive Regeln zu setzen, mit denen Eifersucht und Gier eindämmt werden sollen.
Diese deine Vermutung kann ich nur als einen Ausdruck dafür verstehen, dass du keinen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität siehst, beide Begriffe also für dich untereinander austauschbar sind. Denn würdest du einen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität sehen, dann müsstest du diesen nicht mehr begründen und könntest dich einfach mit der Beschreibung dieses Unterschieds begnügen.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 24. Mär 2017, 08:28

Eule hat geschrieben:Der "puristisch/puritanische KKK'ler"
Jetzt übertreib aber mal nicht! ;)
Amerikanische Südstaatenverhältnisse haben wir ja hier noch nicht...

Eule hat geschrieben:... unterscheidet sich nicht von dem "Otto Normalbürger". Bei einer empirischen Untersuchung, die ich mit Studenten der Uni Köln gemacht habe, wo es um das Körperbild ging, war innerhalb der FKK'ler die Streung der Antworten etwas breiter, als unter den bekleideten Bürgern. Dieses kann eigentlich nur den Schluss zulassen, dass die FKK'ler einerseits ängstlicher und anderseits toleranter sind, als der "Normalbürger".
Wieder einmal etwas gelernt:
Wenn es empirisch(!) festgestellte Unterschiede gibt, die Schlüsse zulassen, wie "FKK'ler einerseits ängstlicher und anderseits toleranter", dann heißt das Ergebnis:

er "... unterscheidet sich nicht von dem "Otto Normalbürger""

Gut, dass ich nur naturwissenschaftlich gearbeitet habe...

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 24. Mär 2017, 08:49

Shiva205 hat geschrieben:Früher war es eher so, dass die Gesellschaft mehr oder weniger festgeschriebene Regeln hatte, nach denen sich jeder richten konnte, entsprechend seiner individuellen Macht-, Status- oder Standesposition.
Unabhängig von der Definition des "früher" können festgeschriebene Regeln keinen Interpretationsspielraum gehabt haben.
Denn
Shiva205 hat geschrieben:...ein starres Regelwerk...
"zwingt" in Bahnen!
Shiva205 hat geschrieben:Daher sehe ich keine andere Möglichkeit, als dass jeder selbst versuchen muss seine eigenen Grenzen Anderen gegenüber auszutesten ...
Wir müssen so leben - meine Ansicht - , dass wir mit den Mitmenschen gut klar kommen.
Sie also nicht unnütz provozieren, deren Verhalten, so es uns nicht beeinträchtigt(!) erdulden, aber auch unser Leben leben, so lange es nicht unnütz provoziert oder das Leben der Mitmenschen beeinträchtigt.
Was heißt das nun?
Für mich heißt das z.B.:
Ich werde nicht nackt durch den Kölner Dom laufen - obwohl es mich nicht störte, täten dies Mitmenschen.
Ich werde weiterhin auf abgelegenen, jedoch offiziellen Wanderwegen nackt laufen, da dies nur eine eingeschränkte Öffentlichkeit mit bekommt, die nach meiner Erfahrung zudem sehr angenehm tolerant ist.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Fr 24. Mär 2017, 09:32

Eule hat geschrieben:würdest du einen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität sehen, dann müsstest du diesen nicht mehr begründen und könntest dich einfach mit der Beschreibung dieses Unterschieds begnügen.
Sexualität ist ein Naturtrieb, während der Nacktheitsbegriff (im Sinne einer fehlenden Schambedeckung) nur sekundär vom Menschen geschaffen wurde um diesen Naturtrieb einzuschränken. Sobald jemandem dieser Zusammenhang klar ist, kann "Nacktheit" nicht mehr unabhängig von Sexualität betrachtet werden. Nacktheit wäre ansonsten einfach nur eine Art Default-Zustand und bräuchte kein eigenes Label. Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität liegt also nicht in der Sache, sondern kann nur verstanden werden, wenn man den Nacktheitsbegriff als kulturgeschichtlichen Artefakt erkennt.

 

Re: Der Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 24. Mär 2017, 09:45

Shiva205 hat geschrieben:Die Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität liegt also nicht in der Sache, sondern kann nur verstanden werden, wenn man den Nacktheitsbegriff als kulturgeschichtlichen Artefakt erkennt.
Super Erläuterung!
Danke dafür!

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Fr 24. Mär 2017, 09:53

...Default...Label...Artefakt....


Shiva du WILLST NICHT akzeptieren, dass Nacktheit ein Zustand ist,
deshalb postest du hier störrisch wie ein Esel immer die gleiche Leier, nur mit neuen Worten.
Richtig wird das aber dadurch trotzdem nicht.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 24. Mär 2017, 10:36

Bummler hat geschrieben:Shiva du WILLST NICHT akzeptieren, dass Nacktheit ein Zustand ist...
Was für'n ZUSTAND?
Nähme man mir alle Kleidung weg, fordere mich auf, mich binnen Sekunden zu bedecken...
... was für ZUSTÄNDE wären das denn?

Und wer wäre zuständig?
Denn ohne Klamotten wäre ich ständig - für viele ZU ständig - nackt.

Zustände sind das hier... :roll:

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Fr 24. Mär 2017, 10:42

Bummler hat geschrieben:Richtig wird das aber dadurch trotzdem nicht.
Meinst du, dass du besser weisst, was richtig ist?

"Richtig" und "falsch" beziehen sich immer auf eine im Hintergrund liegende Wissensbasis. "Nacktheit" und "Sexualität" sind ursächlich eng miteinander verwoben, befinden sich aber nicht in einer gemeinsamen Wissensbasis (wie z.B. "rot und "grün", die sich klar durch ihre Wellenlänge unterscheiden). Dein "Richtig" (Nacktheit als neutrale Zustandsbeschreibung) gilt nur auf einer sehr eingeschränkten artifiziellen formal-semantischen Definitionsebene, ist aber weitgehend irrelevant, weil dabei das weite kulturgeschichtliche Assoziationsfeld der Nacktheit und des Nacktseins nicht berücksichtigt wird. An Wörtern kleben oft fürchterliche Geister. Wir können Wörter nicht von diesen Geistern trennen. Sie treiben ihr Unwesen - ob wir wollen oder nicht. Wenn dieselben Geister an zwei Wörtern anhaften, können diese Wörter nicht durch exakte Definitionsversuche voneinander getrennt werden - zumindest nicht in der natürlichen Sprache.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Fr 24. Mär 2017, 11:50

Die Geister kleben höchsten an Köpfen.
Oder müsste das heißen in Köpfen?
Und wie heißt der Klebstoff?
Alkohol?

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