Bummler hat geschrieben:Campingliesel hat geschrieben:Wegen dem Ausdruck "Die Zeiten haben sich geändert" :
Man kann das mit der simplen Ausdrucksweise, daß sich "die Zeiten halt ändern", sagen, aber es ändern sich nicht die Zeiten, sondern die Leute, wie sie mit etwas umgehen.
Das ist kein Widerspruch: Der Ausdruck „die Zeiten ändern sich“ meint eben, dass Leute über bestimmte Dinge anders denken als zuvor."
Also ich denke schon das "die Zeiten sich ändern", also sich nicht nur die Ansichten der Menschen, sondern auch die Rahmenbedingungen ändern, in denen die Menschen agieren müssen. Und da hat sich in den letzten 30...40 Jahren eine Menge verändert. Politisch und ökonomisch.
Diese Änderungen haben ganz sicher einen Einfluß auf das Verhalten im Freizeitbereich. Der Mensch ist gläsern geworden und im Kampf um die Existenz (Arbeitsplätze) haben Hobbys erstens an Wichtigkeit verloren und zweitens werden sie anders gewertet.
Insofern haben sich tatsächlich die Zeiten geändert. Die Änderung der Ansichten erfolgte zwangsläufig als Folge der politischen und ökonomischen Änderungen.
Das diese Änderungen bewusst herbei geführt wurden, ändert nichts an der Grundsätzlichkeit des Zusammenhangs zwischen Ökonomie und Moral.
Ich weiß jetzt nicht wie es früher in der BRD war. Aber in der DDR war das outen bezüglich des Nacktbadens problemlos möglich. Es hatte keinerlei Einfluß auf die gesellschaftlichen Beziehungen. Das hat sich m.E. nach der Wende grundsätzlich geändert. Es ist zumindest unklar ob sich so ein outen nicht nachteilig auf die Stellung im Beruf auswirken könnte. Aber der Grund ist eben nicht, das sich die Ansichten geändert haben, sondern weil sich die Konkurrenzsituation verschärft hat. Und somit so ein "outen" ein Wettbewerbsnachteil sein könnte.
Schon allein der Konjunktiv, also das es möglich sein könnte, ist ein Grund warum man das also nicht macht.
So kommt eins zum andern, dann die Sexualisierung dazu und die Massenbewegung ist vorbei.
Klar ändern sich die Rahmenbedingungen, aber wer hat die denn geschaffen? Das waren ja keine Geister, sondern Menschen. Einer hatte eine Idee, und entweder die Idee setzt sich durch oder sie bleibt in einer Schublade liegen oder sie wird wieder vergessen. Einer fängt mit irgendwas an, und alle machen es nach. Und dann heißt es: Das ist "in" oder modern oder sonstwie. Die Werbung in den Medien hilft da natürlich kräftig mit. Der Mensch ist außerdem immer noch ein Herdentier. Einer bestimmt irgendwas und alle laufen hinterher. Das fängt oft schon im Kindergarten an, geht in der Schule weiter. Und zieht sich auch ins Erwachsenenleben weiter fort.