Der eigentliche Gegenstand des Threads ist ja der Inhalt des Stern-Artikels (Eule, Du möchtest ja gerne, dass man streng beim Thread-Thema bleibt) der klar auf die Tatsache hinweist, dass sich die Wahrnehmung der Nacktheit im Mainstream gewandelt hat und eine Lanze dafür bricht, Nacktheit mal wieder entspannter und im größeren Kontext zu sehen.
Eine kleine Anekdote am Rande...
Ich habe neulich eine Familie mit ihrem Baby im Studio fotografiert. Die junge Mutter kannte ich schon aus Kindertagen und so habe ich die Gelegenheit genutzt, ihr einmal ein paar hundert Fotos von ihr aus Grundschultagen auf eine CD zu brennen. Darunter waren auch eine Menge Bilder, die sie und andere Zwerge z.B. am Strand oder bei sommerlichen Geburtstagsparties im Garten ohne unnötige Textilien zeigen.
Sie meinte dazu "Schade, dass man sowas heute nicht mehr machen kann". Ich erwiederte, man könnte das sehr wohl noch immer machen. Die Gefahren durch zufällig herumlungernde Pedos waren damals nicht größer als heute. Lediglich die Medienlandschaft und damit die Wahrnehmung war eine andere. Ihre Erinnerung an eine Zeit, in der sie und ihre Freunde sich einfach gedankenlos abfracken und das Leben genießen konnten war in jedem Fall zu 100% positiv.
Damals hatte die Sparkasse eine Plakatwerbung, auf der 2 nackte Kleinkinder an einem Südseestrand saßen, Ernie radelte unbehelligt durch Bielefeld und die Produkte des Badausstatters "Kleine Wolke" wurden fröhlich-frei mit nackten Menschen beworben.
Nacktheit hatte damals in vielen Bereichen eine positive, unsexuelle und schöne Botschaft. Diese Wahrnehmung hat sich geändert und das ist der unschöne Mainstream, Zeitgeist, Volksempfinden oder wie immer man es nennen will.
PS... der wissenschaftlichen Genauigkeit halber sei hinzugefügt, dass ich von den 1990er Jahren rede.