Eule hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Nicht umsonst hat unsere Gesellschaft für Kriminelle den Entzug der Freiheit als Strafe entwickelt - je größer das Verbrechen, desto länger die Freiheitsstrafe.
Diese deine Feststellung wird auf eine sehr breite Zustimmung stoßen, mir macht er jedoch Bauchschmerzen.
Ich habe das gebracht, weil du der folgenden Aussage widersprochen hast: „Freiheit ist ein Gut, das alle anderen Güter zu geniessen erlaubt!“
Nimmst du einem Menschen die Freiheit, nimmst du ihm – außer der bloßen Existenz – alles.
Eule hat geschrieben:Neben dem Gewaltmonopol des Staates, der vorrangig der Sühne dient …
Seit den 70er Jahren stand im bayerischen Strafvollzuggesetz als Ziel der Freiheitstrafe an erster Stelle die Resozialisierung, und an zweiter der Schutz der Allgemeinheit. Seit der Novellierung im Jahr 2008 ist die Reihenfolge im Gesetzestext umgekehrt. Übrigens dokumentiert auch das den gesellschaftlichen Wandel, von dem du sagst, es gäbe ihn nicht, sondern nur eine Fort- und Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Eule hat geschrieben:Wie kann es einen Kampf gegen die Bekleidungspflicht geben, wenn es diese Bekleidungspflicht zumindes formal (in gesetzlicher Norm gesetzt) nicht gibt?
Darauf gibt es eine Antwort, die auch du kennst: Es gibt nicht nur (geschriebene) Gesetze, es gibt auch Sitten und Gebräuche, gegen die man gleichwohl nicht immer ohne Konsequenzen verstoßen kann.
Deswegen kann man nur darauf hinwirken, dass diese Sitten anders werden. Konkret: Eine nackte Person sollte in jeder Situation einer bekleideten gleichgestellt werden. Jedenfalls sollte ein nackter Mensch auf der Straße genauso kein öffentliches Ärgernis mehr darstellen können wie jemand, der dies voll bekleidet tut.
Aber das wird nicht so bald kommen, denn schon Voltaire sagte „Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit."