@ Shiva205
Eule hat geschrieben:Was zum Teufel ist ein künstlerisch gut gemachter Porno-Erotik-Film?
Das könnte ein ganz normaler Film sein, der das Leben von Menschen darstellt, in dem lediglich die Nackt- und Sex-Szenarios nicht wegzensiert sind und in dem ehrlich und im Detail gezeigt wird, wie die Akteure sich verhalten und aufeinander reagieren - in dem die Orgasmen vielleicht sogar echt sind nur nicht nur simuliert, wie in den meisten Pornos.
Ich habe einen Film von Andy Warhol gesehen, in dem ein Geschlechtsakt nicht vorgetäuscht, sondern real dargestellt wurde. Nur fehlte dieser Scene jeglicher Bezug zur Pornographie.
Pornographie ist die Reduzierung des Menschen auf seine Geschlechtsorgane und den Vollzug des Sexualaktes (im Großformat). Männliche Pornographie wird als eine Anreihung von "rein-raus" beschrieben. Die Machart einer weiblichen Pornographie habe ich noch nicht gesehen, sie soll jedoch anders aufgebaut sein, als eben die verkürzte männliche Sicht mit dem einzigen Interesse der Triebbefriedigung.
Sexfilme oder Filme mit einem künstlerischen Anspruch zeigen nicht die Genitalorgane im Großbild "in Aktion". Zumindest wäre mir derartiges nicht bekannt.
@ Hajo
Mit deinem Beitrag vom 26.04.2017 kann ich einig gehen. Dein Hinweis, dass die Abstumpfung eine
"Entfernung"
darstellt, finde ich sehr gut.
Wenn ich abgestumpft bin z.B. bzgl. Nacktheit, dann ging mir etwas verloren.
Das ist etwas völlig anderes als Gewöhnung. Meiner Meinung nach.
So sehe ich dieses auch. Der Verlust wäre hier die Unmöglichkeit im Erkennen des eigenen Zustandes, ob ich angezogen bin oder nicht.
@ Aria
Ich halte die Haltung, keine Nacktheit darzustellen, für eine überzogene und unangemessene Haltung. Diese ist für mich weder religiös noch moralisch begründbar. Ich finde diese einfach nur dumm. Pornographie ist eine Wesensverengung der Sexualität und Begrenzung auf den Genitalbereich. Weil über die Pornographie ein völlig falsches Bild von Sexualität transportiert wird, halte ich ein Verbot für den Konsum von Pornographie für Kinder und Jugendliche für gerechtfertigt und angebracht.
In anderen Genres wie beim Krimi, Thriller, Horror oder Liebesdrama geht es lediglich um Mord und Totschlag, um Korruption und politische Machenschaften, wildgewordene Menschenfresser oder um Liebe, Leid und Eifersucht. All das, möchte man meinen, sollte die Leute doch viel mehr auf die Barrikaden bringen und über seine Darstellung diskutieren lassen als simples Vögeln.
Sorry, bei der Pornographie geht es nicht um die Darstellung eines simplen Sexualaktes. Die Pornographie ist die Reduzierung der Sexualität auf einen reinen mechanischen Vorgang, der dann auch noch so unrealistische Emotionen auslösen soll.
Wann immer über Sexualität und Geschlechterverhältnisse geredet wird, kommt man beinahe zwangsläufig auf das Thema Pornografie.
Dieses habe ich nicht immer so erlebt.
@ Shiva205
Ich finde Krimis generell viel problematischer als Pornos.
Man sollte nicht das eine Übel mit einem anderen Übel aufrechnen. Ich habe schon sehr schöne und spannende Krimis gesehen, da wurde kein Mensch getötet oder verletzt. Dieses so zu gestalten, ist schon schwieriger, als einen simplen Mord.
Wie gesagt, einen weiblichen Pornofilm habe ich noch nicht gesehen. Die Qualität eines Pornofilms richtet sich nur nach der Aufnahmequalität des Filmes und der Auswahl der Schauspieler. Vom Thema her kann kein Pornofilm künstlerisch gut sein, weil hier eine verfälschte und verkürzte Sicht auch die Sexualität des Menschen abgeliefert wird.
@ Hajo
Mit deiner quantitativen Sicht gehst du schnell fehl. Der Reiz des Verbotenem macht Pornographie für einige Menschen so interessant, nicht der häufigere Vollzug der Sexualität als der Vollzug einer Straftat.
Seltsam nur, dass dann das Normale als pervers verschrien ist, während das Perverse beinahe alltäglich als normal erscheint.
Dieser dein Rückschluss verstehe ich nicht. Wenn ich diesen wörtlich nehme, dann wäre er unzutreffend. Denn Pornographie ist ebenso abnorm wie eine Straftat.