Aria hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:Das die Enttabuisierung von Sexualität zu größerer Akzeptanz von Nacktheit führt ist doch zuerst nur mal eine These.
Das ist keine These, das ist Realität, bewiesen durch die sog. sexuelle Revolution der 68er. Zuvor durfte über Sexuelles nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen werden, öffentlich nicht einmal das. Und weil die Nacktheit da noch nicht öffentlich sein durfte, mussten sich die FKK-ler in blickdichten privaten Arealen verstecken.
Also ich habe jetzt keine Lust zum gugeln, aber m.E. wurde auf Sylt schon on den 20-er Jahren der erste FKK-Strand eingerichtet, also lange vor 1968. Und ich kann auch nicht erkennen, das nach 1968 die Hecken um die FKK-Gelände verschwanden.
Außerdem, die 68-er waren vor allem eine politische Bewegung, die "sexuelle Revolution" war ja nur Beiwerk das lediglich medial eine Rolle gespielt hat.
Guckst du:
https://de.wikipedia.org/wiki/68er-Bewegung Da steht nichts von Nacktheit.
Oder hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Revolution Jedoch folgte über die Liberalisierung der diesbezüglichen Gesetze zwischen Mitte der 1960er und Mitte der 1970er Jahre die sogenannte „Sexwelle“ in den Medien. Diese wurde von den Befürwortern der sexuellen Revolution kritisiert, insofern sie die unbefreite Sexualität lediglich vermarkte und das ursprüngliche Ziel, die „charakterliche Selbststeuerung des Menschen“ im Sinne Reichs, völlig aus den Augen verliere. Annette Miersch kam in ihrer Untersuchung des Schulmädchen-Reports[6] zu dem Ergebnis: „Eine sexuelle Revolution im gesellschaftstheoretischen Sinne ihrer geistigen ,Großväter‘ hat in der BRD nicht stattgefunden – weder damals noch irgendwann später. Stattdessen wurde unter gleichem Namen ein Medienhype entfesselt.“
Bewiesen ist also lediglich, das deine "Realität" ein Medienhype ist, nicht jedoch das die Menschen infolge sexueller Befreiung der Nacktheit frönten. Die Freiheit, die sie mit der Nacktheit hatten, war eine von gesellschaftlichen Konventionen. Der Zusammenhang von Sexualität und Nacktheit wird von dir konstruiert bzw. völlig überbewertet.
Aria hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:… sowie allerlei Perverse, die keine Frau kriegen, weil sie zu faul sind den Mülleimer runter zu tragen. Klar das denen Sex fehlt.
Mülleimer runtertragen gegen Sex – ein merkwürdiges Verständnis von Ehe.
Wohl nur wenn man die Metapher nicht versteht.
Bummler hat geschrieben:Für mich ist das wichtigste Argument gegen die öffentliche Sexualität also, das es gar keinen Grund gibt, Sexualität öffentlich zu haben.
Das sie öffentlich möglich ist, ist doch noch kein Fortschritt.
So argumentierten und argumentieren auch Gegner der Nacktheit in der Öffentlichkeit.
Na und? Da habe ich doch gar kein Problem damit. Im Gegenteil, denn ich habe selbst schon erlebt das c/o nicht funktioniert. Mir reichen Plätze an denen ich nackt sein kann, getrennt von den Textilen, letztendlich aus. Wenn die Textilen keine Nacktheit sehen wollen, dann müssten sie ja auch nackte Plätze oder nackte Zeiten tolerieren. Die Trennerei ist doch auch in anderen Bereichen gesellschaftliche Realität. Ich muss doch nicht alles pc ertragen müssen.
So wie die jungen Leute nicht zum Tanztee müssen, müssen die Alten nicht zur Disco oder wie das jetzt heißt. Die einen gucken sich gern Autorennen an, die anderen stellen sich Gartenzwerge auf. Wie würde das ausgehen, wenn die Gartenzwerge auf die Rennstrecke stellen?
Also, nicht immer muss alles durcheinander sein. Man kann nicht nur den Müll trennen, sondern auch die Bedürfnisse. Muss man nur wollen.
@Zitate
Das ist schon witzig, also der Zusammenhang von inhaltlicher Ablehnung und der Kritik der Darstellung.
Ich meine, das geht mir ja auch so, z.B. mit guenni's Kleinschreibung.
Oder wenn jemand lateinisch schreibt, z.B. "o tempora, o mores" was soviel heißt wie "welch fürchterliche Sitten".
was man aber nicht weiß, weil man statt Latein Russisch in der Schule hatte.
Jedenfalls waren das mal gleich wieder 6 Beiträge die auch nicht zum Thema waren.