Re: Umfrage zur Toleranz gegenüber der Nacktheit/Sexualität
Verfasst: Mi 19. Jul 2017, 12:54
Das ist keine These, das ist Realität, bewiesen durch die sog. sexuelle Revolution der 68er. Zuvor durfte über Sexuelles nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen werden, öffentlich nicht einmal das. Und weil die Nacktheit da noch nicht öffentlich sein durfte, mussten sich die FKK-ler in blickdichten privaten Arealen verstecken.Bummler hat geschrieben:Das die Enttabuisierung von Sexualität zu größerer Akzeptanz von Nacktheit führt ist doch zuerst nur mal eine These.
FKK-Strände spielen da keine Rolle, und wenn doch, dann nur eine Nebenrolle, denn es geht um eine allgemeine Freigabe der Sexualität in der Öffentlichkeit – analog zur Nacktheit in der Öffentlichkeit, die derzeit kein Straftatbestand ist, sondern nur als Ordnungswidrigkeit bestraft werden kann.Bummler hat geschrieben:Insofern ist die Tolerierung der Sexualität an FKK-Stränden ein Irrweg.
Das bedeutet nichts, denn die Mehrheiten können sich ändern – siehe 68.Bummler hat geschrieben:Selbst wenn ich den strafrechtlichen Bezug weglasse, komme ich immer noch dadurch in Bedrängnis, das mehrheitlich (im Gegensatz zu der Umfrage im Forum) Sexualität in der Öffentlichkeit abgelehnt wird.
Auch vor 68 fehlte eine Gruppe, deren Diskriminierung endlich beendet werden müsste. Man kann höchstens sagen, damals war die ganze Gesellschaft in Gefangenschaft einer überkommenden Moral. Als das die Jugend erkannte, dauerte es nur wenige Jahre, bis die entsprechenden Gesetze geändert oder ganz abgeschafft wurden.Bummler hat geschrieben:Also es gibt gar nicht das gesellschaftliche Bedürfnis nach öffentlicher Sexualität, es fehlt die Gruppe, deren Diskriminierung endlich beendet werden müsste.
Mülleimer runtertragen gegen Sex – ein merkwürdiges Verständnis von Ehe.Bummler hat geschrieben:… sowie allerlei Perverse, die keine Frau kriegen, weil sie zu faul sind den Mülleimer runter zu tragen. Klar das denen Sex fehlt.
So argumentierten und argumentieren auch Gegner der Nacktheit in der Öffentlichkeit. Sogar gegen Skulpturen gehen sie vor, wenn sie nackt im öffentlichen Raum stehen – siehe meinen heutigen Beitrag im Thread Dokumente des gesellschaftlichen Wandels.Bummler hat geschrieben:Für mich ist das wichtigste Argument gegen die öffentliche Sexualität also, das es gar keinen Grund gibt, Sexualität öffentlich zu haben.
Das sie öffentlich möglich ist, ist doch noch kein Fortschritt.