Zett hat geschrieben:Campingliesel hat geschrieben:Aber das hatten wir doch schon alles x-mal geschrieben. Die Zeiten haben sich eben geändert und heute ist eben nun mal der Freizeitwert am wichtigsten.
Schon hier ist Deine Ansicht problematisch. Ich hatte Wikipedia's Definition zitiert. Dort wird Sex und FKK nicht ausgeschlossen: Ja, die Zeiten haben sich eben geändert! Doch ich bezweifle, dass Du in dieser Hinsicht mit den geänderten Zeiten mitgehst. Da willst Du bei Deiner alten Meinung bleiben, dass Sex und FKK nicht zusammengehören.
Campingliesel: Es ist nicht nur meine Meinung, sondern auch die von vielen anderen. Auch wenn es heute oft so ist, daß FKK und Sex zusammengehören dürfen, heißt das noch lange nicht, daß das richtig von den Leuten ist, das so zu machen.
Campingliesel hat geschrieben:Jeder will schöne Wochenenden und Urlaub haben, und die Gesundheit ist sowieso überall in den Medien im Gespräch, wobei man da gar nicht mehr weiß, was man glauben soll und machen soll. Daß man am besten das Rauchen aufhören soll, möglichst wenig Alkohol trinken und auf Drogen sowieso verzichten soll, weiß jeder. Aber beim Rauchen setzt bei vielen eh schon der Gesundheitswille aus.
Was viele (nicht jeder) machen, ist schon klar. Die Frage ist nur, ob das, was viele machen, sich noch unter dem Begriff "Freikörperkultur" einordnen lässt, ob man es noch darunter einordnen sollte oder doch lieber nicht. Auch hier wieder Dein Problem: für den Wille der Menschen hast Du viel Verständnis - und packst alles mit rein in den Begriff »FKK« -, nur, wenn es beim Wille »Sex« geht, ist Dein Verständnis plötzlich vorbei. Dies ist unlogisch. Aber auf diese Unlogik gehst Du nicht ein: Es hat einfach so zu sein, wie Du es Dir vorstellst und Punkt.
Campingliesel hat geschrieben:Und solche Sätze wie: " Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf Menschen, indem sie sie von Spannungen befreit, die durch Tabus und Provokationen der heutigen Gesellschaft verursacht sind, und den Weg zu einer einfacheren, gesünderen und menschlicheren Lebensweise zeigt.“ werden auch so ausgelegt wie es jeder will. Es fragt sich halt, welche Tabus und Provokationen damit gemeint sind. Manche sehen darin nur die sexuellen Tabus, und denken dann, am FKK-Strand kann man machen was man will, auch Sex in der Öffentlichkeit.
Hier sagst Du es nicht ausdrücklich, gehst aber deutlich auf Distanz zur immer noch gültigen INF-Definition. Das ist ja schon mal ein Standpunkt. An den Haaren herbeigezogen finde ich Deine Auslegung des von Dir zitierten Absatzes der INF-Definition, dass aufgrund dieser Definition "manche ... denken, am FKK-Strand kann man machen was man will, auch Sex in der Öffentlichkeit."
Campingliesel: In der INF-Definition ist nur von Tabus und Provokationen die Rede. Welche gibt es denn sonst noch, von denen man sich befreien könnte? Welche sind denn wirklich damit gemeint?
Campingliesel hat geschrieben:Rückkehr zur Natur? Wie soll das aussehen? Viele, vor allem Leute in der Großstadt wissen doch gar nicht mehr, was Natur überhaupt ist.
Hier interpretierst Du einen Widerspruch. Es ist jedoch genau das Gegenteil: Gerade, weil so viele Menschen so wenig Kontakt zur Natur haben, ist FKK so wichtig, ist es wichtig, dass darin gefordert wird, Nacktheit auch als einen Prozess zur Annäherung an die Natur zu verstehen. Damit ist aber eben nicht der reine Zeitvertreib mit Bier, Cola und Speiseeis faul liegend am Strand gemeint, der nicht so sehr viel "Rückkehr zur Natur" bringt, sondern meist nur eine zugemüllte Natur hinterlässt.
Campingliesel: Da hast du recht, daß deswegen FKK so wichtig ist. Und daß an einem Strand, der eingekeilt zwischen Betonburgen, vollgestellt von Liegestühlen, von Natur wenig zu spüren ist. Deswegen mache ich ja auch Camping, weit außerhalb von Städten, in möglichst naturbelassenen Umgebungen, nicht ein künstlich eingerichteter parkplatzähnlicher Park, mit Hecken um jede Parzelle. Leider ist das aber oft der Fall, was mir auch nicht so gut gefällt. Aber es gibt auch noch andere Plätze, wo man freie Wiesen oder leicht bewaldete Teile hat.
Auf Koversada gibt es deswegen sehr unterschiedliche Platzteile. Und die werden nicht zugemüllt, sondern sehr sauber gehalten. Und man kann dort auch noch andere sportliche Aktivitäten machen, und nicht nur den ganzen Tag am Strand herumliegen.
Aber es gibt auch noch sehr naturnahe Campingplätze, ohne unnötigen Luxus. Man muß sie sich halt nur suchen.
Campingliesel hat geschrieben:Zett hat geschrieben:"Dort stellt sich mir z.B. die Fragen: Wieso ist es FKK, wenn es zwei Menschen machen und wenn der eine davon nach Hause muss, macht der zweite plötzlich kein FKK mehr, weil er dann allein ist!?"
Das ist natürlich Unsinn. So ist das mit dem Zwang der Gemeinschaft nicht gemeint. 1974 waren die meisten Leute noch in FKK-Vereinen, jedenfalls in D (in anderen Ländern weiß ich nicht), organisiert. Und da hatte man einen Gemeinschaft, mit der man sportlich aktiv sein konnte, mit der man Freundschaften schließen konnte, wo man auch mal Urlaubspartner hatte, wo man sich miteinander unterhielt und die man auch im Urlaub besonders auf Campingplätzen weitertragen und weiter fortsetzen konnte. Wer das damals auch so gemacht hat, weiß, wovon ich spreche. Von Zwang kann dabei nicht die Rede sein.
Hier hast Du mich offensichtlich missverstanden. Es geht nicht darum, dass jemand zur Gemeinschaft gezwungen wird, es geht darum, dass man dem Begriff der »Freikörperkultur« nach Definition der INF (die wahrscheinlich aus gutem Grund heute noch gültig ist und damit nicht unbedingt veraltet, nur weil sie Dir nicht gefällt) nicht entspricht, wenn man allein FKK machen will. Es wird ausdrücklich und sogar zwei Mal betont, dass es sich um eine »gemeinschaftliche« Sache handelt, sprich handeln muss. Hier kann man spekulieren, weshalb diese strenge Reglementierung. Ich vermute es geht darum, sich gegen Exhibitionisten (wohl so gut wie immer allein) und andere sexuelle Aktivitäten abzugrenzen.
Campingliesel hat geschrieben:An den öffentlichen Stränden heute fehlt oft diese Gemeinschaft, weil sich kaum einer kennt, weil es wenig Möglichkeiten gibt, wenn es außer Schwimmen keine sportlichen Aktivitäten gibt, wie z.B. Volleyball oder Tischtennis oder was sonst noch gibt. Und kaum einer traut sich andere einfach anzusprechen. Jeder scheint nur für sich alleine dort zu sein und seine Ruhe haben zu wollen. Ich will mich da nicht mal ausschließen, denn ich tu mich da auch oft schwer. Ich habe zwar einige Bekannte, aber es ist eher Zufall, daß ich sie dort treffe.
Hier zeigst Du einen weiteren Beleg, weshalb man das heutige Nacktbaden nicht als FKK bezeichnen sollte: es gibt keine Gemeinschaft.
Campingliesel: Das ist trotzdem kein Beleg für deine Auslegung. Es fehlt zwar diese Art der Gemeinschaft, wie es in Vereinen normalerweise war oder noch ist. Aber es gibt trotzdem eine Art Gemeinschaft im gleichen Interesse, die FKK dort auszuleben. Und man muß sich halt was einfallen lassen, wenn man eine persönliche gemeinschaftliche Gruppe bilden will. Es liegt aber an jedem selbst. Im Urlaub am Campingplatz sind auch meistens lauter unbekannte Leute, die man da antrifft. Aber es können schnell Bekannte daraus werden, wenn man auf einander zugeht. Komischerweise funktioniert das auf Campingplätzen relativ schnell und einfach.
Campingliesel hat geschrieben:Also erst mal alles lesen, was zu diesem Thema schon 1000fach geschrieben wurde!
Dies ist ein schlecht zu praktizierenden Vorschlag und dürfte jeden Foren-User weit überfordern. Also bitte erst einmal überlegen, bevor man solche Vorschläge macht!
Zusammenfassend stelle ich fest: Die Definition des INF ist Dir zu veraltet, die von Wikipedia zu modern, Du gestattest nur Deine eigene, die da lautet: "jede nackte Freizeitgestaltung = FKK, nur Sex darf nicht dabei sein."
Campingliesel: Es ist nicht - nur - meine eigene Definition. Und so pauschal kann man das auch nicht sagen, daß die von INF zu veraltet und die von Wikipedia zu modern ist.
PS: Vielleicht sollte man auch etwas kürzere Beiträge schreiben!? Es wird so doch sonst recht anstrengend.