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Moderne Definition von FKK

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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eule » So 11. Feb 2018, 10:10

@ Zett
Bei mir entwickelt sich der Eindruck, dass unsere Diskussion sich jetzt an einem unterschiedlichen Kulturbegriff und Kulturdefinition festfahren könnte. Ein weiteres Problem ergibt sich aus einem Verständnis der Unterscheidung von Gruppen untereinander. Wann gehören diese zu einer Familie und wann sind es gegensätzliche Gruppen.
Um in unserer Diskussion eine gemeinsame Basis zu entwickeln, müssen wir jetzt erst einmal den Begriff der Kultur klären. Anschließend werden wir uns mit der Frage der Zuordnung von Gruppen ansehen und besprechen.

Kultur (lat. cultura = Pflege) bezeichnet ein zielgerichtetes Handeln, wobei die Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht werden kann oder soll, nicht immer festgeschrieben ist. "In seinem weitesten Verwendung kann mit dem Begriff Kultur alles bezeichnet werden, was der Mensch geschaffen hat, was also nicht naturgegeben ist." (Brockhaus, Bd. 12, 1990, S. 580) Bevor jetzt vorschnell reagiert und gesagt wird, dass der Nudismus und der Naturismus somit nicht zum Kulturbegriff hinzugerechnet werden könne, denn hier ginge es ja um die Rückführung und Besinnung auf das Natürliche, will ich den nächsten Satz aus dem vorgenannten Lexikon zitieren: "In einem engeren Sinne bezeichnet Kultur die Handlungsbereiche, in denen der Mensch auf Dauer angelegte und den kollektiven Sinnzusammenhang gestalteten Produkte, Produktionsformen, Lebensstile, Verhaltensweisen und Leitvorstellungen hervorzubringen vermag (Tradition, Brauchtum), weswegen dieser Kultur-Begriff nicht nur das jeweils Gemachte, Hergestellte und Künstliche betont, sondern auch das jeweils moralische Gute der Kultur anspricht." (eben da)
Der Kulturbegriff umfasst somit auch den Lebensstil. Dieser Lebensstil ist jedoch nicht an einem festgefügten Regelwerk gebunden.
Innerhalb des Kultur-Begriffs gibt es verschiedene Ebenen. So gehört ein einfaches menschliches Handeln ebenfalls zum Kultur-Begriff, wie ein menschliches Handeln, welches einen höheren Bildungsgrad voraussetzt. Somit ist der Kulturbegriff sehr allgemein und sehr weitgefasst zu verstehen.
Im Begriff der Nacktkultur ist daher alles zu verstehen, welches ein menschliches Handeln beschreibt, welches im Zustand der Nacktheit ausgeübt wird. Es ist dabei also nicht wichtig, ob diese kulturelle Handlung einen gewissen Bildungsgrad voraussetzt, sondern nur der Zustand der Kleidungslosigkeit.
Der Nackttanz innerhalb des Rotlichtmilieus gehört somit ebenfalls zum Kulturbegriff, wie der Nackttanz innerhalb einer Theateraufführung auf einer Bühne. Dass der eine Nackttanz als ein sexualisierter Tanz anzusehen ist, der, im juristischen Sinne die "niederen Triebe" anspricht, und der andere Tanz eine geistige Botschaft transportiert und ausdrückt, spielt für den allgemeinen Kulturbegriff keine Rolle. Es werden hier nur unterschiedliche Ebenen innerhalb des Kulturbegriffs angesprochen. Insofern solltest du die Kritik von Campingliesel ernst- und annehmen, die sich gegen einen Regelwerksbegriff wehrt, der ein bestimmtes und vordefiniertes Handeln voraussetzt.

Auch wenn die Definition nach dem Brockhaus das moralisch Gute in der Kultur anspricht, so ist hier zu sagen, dass diese Definition dem bürgerlichen Kulturverständnis entspricht. Denn das, was das moralisch Gute anspricht, ist nicht näher bezeichnet. So kann das Handeln innerhalb des Rotlichtmilieus ebenfalls als ein moralisch gutes Handeln verstanden werden, wie dieses als genau das Gegenteil hiervon verstanden werden kann. Daher würde ich den wertenden Anteil des Kulturbegriffs, also das moralisch Gute, als eine Zieldefinition betrachten, somit also nicht als Grundbedingung des allgemeinen Kulturbegriffs. Dieses also unabhängig davon, ob ich persönlich in meinem persönlichen Kulturempfinden diese Wertung vornehme und ich welchem Umfange. Hier geht es um die Fassung eines allgemeinen Kulturbegriffs.
Der Begriff der Subkultur beschreibt nur eine Kultur, die innerhalb des allgemeinen Kulturbegriffs eine kleinere Gruppenkultur hieraus betrifft. So ist die Jugendkultur grundsätzlich eine Subkultur, weil die Jugend innerhalb der Bevölkerung nur eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung darstellt. Die Nacktkultur ist somit auch eine Subkultur, weil hier ein kulturelles Handeln angesprochen wird, welches nur einen genau begrenzten Teil des allgemeinen kulturellen Handelns anspricht. Die Sexualität in ihrem Handeln gehört hier nicht zum Kulturbegriff, weil die Sexualität im engeren Sinne einem natürlichen Handeln entspricht. Ein Umstand, der von einigen Usern hier in diesem Forum oftmals nicht beachtet und bedacht wurde.

Zur Frage, ob der FKK-Begriff im Gegensatz zum Nudismus und Naturalismus zu verstehen sei, vertrete ich die Ansicht, dass dieses nicht so ist. Nudismus, Naturalismus und FKK gehören nach ihrer Sinnhaftigkeit zu einer Handlungs- und Bedeutungsfamilie. Allen drei Ausrichtungen ist gemeinsam, dass die entsprechende Ausrichtung im Zustand der Kleidungslosigkeit ausgeführt und verstanden wird. Diese Gemeinsamkeit ist hier als Begriffsbildend zu verstehen. Ihr gegenüber steht jegliches Handeln, welches im Zustand der Bekleidung ausgeführt wird. Der FKK-Begriff ist nur deswegen entstanden, weil sich die Menschen, die FKK ausführen wollten und sich somit ihrem Begriff der Natürlichkeit zuwandten, sich gegen den Vorwurf der Unmoralität abgrenzen und wehren wollten. Da in weiten Kreisen der Bevölkerung die Nacktheit, soweit dieses innerhalb unseres Kulturkreises als ein zielgerichtetes Handeln ausgeführt wird, immer noch als ein moralisch verwerfliches Handeln angesehen wird und angesehen wurde, soll der Begriff FKK hier den Bezug zum allgemeinen Kulturbegriff herstellen und aufzeigen. Der Begriff des "Lichtkleides" hatte seinerzeit genau diese Deutungsrichtung und wurde als solches genutzt. Innerhalb der FKK-Bewegung war man nicht nackt, denn man trug eine Kleidung, welche aus Licht bestand.
Dass wir uns heute immer noch nicht einem natürlichen körperlichen Moralempfinden genähert haben, kannst du daran erkennen, wie die Genitalien in der menschlichen Abbildung behandelt werden. Die Darstellung der menschlichen Genitalien, und hier insbesondere der weiblichen, wird von weiten Kreisen unserer Bevölkerung nicht als eine natürliche Abbildung verstanden, sondern als ein unmoralischer Angriff auf die guten Sitten. Hier will ich jetzt auch auf die Konflikte hinweisen, die es innerhalb der organisierten FKK-Bewegung gab und gibt, wenn ich an die Genitalrasur und das Piercing denke.
Ich kann nicht und ich will nicht ausschließen, dass es zum Beginn der FKK-Bewegung nicht auch Gruppen gegeben hat, die sich dem Nudismus oder dem Naturismus hingezogen fühlten und entsprechend handelten. Wenngleich der FKK-Begriff in seiner Darstellung stets den Gedanken der Lebensreform beinhaltete, so ist doch zu sagen, dass die Betonung des Besonderen der Lebensreform nicht zwingend und ausschließlich eine totale Abkehr von der üblichen Lebensform verstanden werden muss. Wir fassen heute den Begriff der Lebensreform enger, als dieses am Anfang des vergangenen Jahrhunderts gefasst worden sein könnte. Heute wird der FKK-Begriff und damit auch der Begriff der Lebensreform allgemeiner verstanden und somit taugt der FKK-Begriff tatsächlich als ein alle nudistischen Tätigkeiten umfassender Oberbegriff. Ebenso kann der FKK-Begriff und damit der Begriff der Lebensreform als ein Spezialbegriff verstanden und eingesetzt werden. Diese doppelgleisige Nutzung des FKK-Begriffs zeigt meiner Ansicht nach noch deutlich darauf hin, dass der FKK-Begriff immer noch ein Verteidigungsbegriff gegen den Vorwurf der Unmoralität darstellt und als solcher verstanden wird.
Deinen Begriff der "Kulturnacktheit" habe ich so noch nicht gehört. Nach meinem Eindruck willst du hier eine Bewertung vornehmen, die sich als solche schon aus den unterschiedlichen Ebenen innerhalb des Kulturbegriffs ergeben. Hier ist zu sagen, dass der Kulturbegriff einmal als ein allgemeiner Begriff genutzt und verstanden wird und ein weiteres Mal als ein Spezialbegriff. Dieser Spezialbegriff beschreibt jedoch nur die unterschiedlichen Ebenen des Kulturbegriffs. Ich denke, dass das Wort "Kulturnacktheit" hier mehr für Verwirrung sorgt, als dass es für Klarheit und Eindeutigkeit sorgen kann.
Ich darf dir nochmals sagen, dass dein Begriff eines Regelwerkes innerhalb des Kulturbegriffs für mehr Verwirrung als Klarheit sorgt. Der Kulturbegriff ist in sich viel weicher, als dieses ein festgefügtes Regelwerk sein kann. Auch wenn ich verstehe, was du damit ausdrücken willst, ich halte hier das Wort "Regelwerk" für nicht angemessen und angebracht.

Und nun zu deinem Textentwurf.
Sie Die Freikörperkultur grenzt sich von den Lebenseinstellungen Nudismus und Naturismus ab.
Der Begriff der FreiKöerperKultur grenzt sich nicht vom Nudismus oder Naturismus ab. Im allgemeinen Sinne wird hier eine bestimmte Lebenseinstellung beschrieben, die sich von der bekleideten Lebenseinstellung abgrenzt und im speziellen Sinne wird hier eine bestimmte Ebene innerhalb des nudistischen Lebens beschrieben. Diesen Satz würde ich daher ersatzlos streichen, weil die Begrifflichkeit vom Nudimus und Naturismus erläuternd folgt. Da der FKK-Begriff am Anfang steht, kann dieser einmal als allgemeiner Begriff (Klammerbegriff) und ein anderes Mal als ein spezieller Begriff genutzt und angesehen werden. Die Möglichkeit dieser Doppelnutzung des FKK-Begriffs sollte erhalten bleiben und diese Doppelnutzung des FKK-Begriffs steht auch nicht in einem Widerspruch zu sich selbst.
ab geebnet
Die Einführung dieser Wörter verstehe ich nicht. Entweder schreibst du ab geebnet getrennt oder abgeebt zusammen. Es mag sein, dass in der neuen Rechtschreibregel dieses Wort jetzt getrennt geschrieben wird, dann wird es getrennt geschrieben, aber nicht in beiden Versionen nebeneinander.
Die weiteren Ergänzungen und Berichtigungen können so wie von dir vorgeschlagen übernommen werden.
Dann müsste man tatsächlich bis hin zum nackt beim Arzt stehen alles als FKK bezeichnen.
Sorry, ein solches Argument kann ich nur als ein dummes Argument abtun. Denn wenn du beim Arzt nackt bist, dann bist du bei ihm in einem natürlichen Zustand, um ihm die Möglichkeit einzuräumen, die gesundheitliche Situation beurteilen zu können. Hier liegt also keine kulturelle Handlung im engeren Sinne vor und wird auch allgemein nicht als solche verstanden.

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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Puistola » So 11. Feb 2018, 11:37

abgeebt
Beim Meckern aufpassen!

Jetzt noch eine Zusammenfassung bitte.

Puistola

 
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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eule » So 11. Feb 2018, 11:38

@ Campingliesel
Zett hat geschrieben:
@Mecki
Der Troll muss auch diesmal ohne Futter auskommen.
Eins muß ich Dir schon mal sagen: Mecki ist mit Sicherheit kein Troll. Nur weil er nicht Deine Meinungen teilt und das eben auch deutlich sagt.
Mecki hat zweifelsohne keinen vernünftigen Beitrag zum Thema geschrieben. Sein Sinn lag nur darin, Zett hier anzugreifen. Oder willst du mir wirklich ernsthaft sagen, dass Mecki hier etwas zum Thema beigetragen hat?

Dein gekürztes Zitat aus einem hier unbekannten Chat bringt nichts zur Sache. Dort wurde nur über Gefühle gesprochen und nicht über eine Definition. Hoffentlich begreifst du, dass dieses in der Tat zwei unterschiedliche Sachverhalte sind. Hier beschäftigen wir uns nicht um Gefühle oder Empfindungen, hier geht es um eine Begriffsbestimmung.

@ Hans H.
Bei einer Begriffsbestimmung geht es nicht um eine Verklärung oder Verharmlosung eines Begleitbegriffes. Wenn ich die rassistische Ausrichtung innerhalb der FKK-Bewegung vor dem II. Weltkrieg als unbedeutend darstelle, so ist dieses eine quantitative Aussage und keine qualitative. Das rassistische Gedankengut des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war viel weiter verbreitet und gefasst, als dieses innerhalb der NS-Ideologie gesehen und verstanden wurde. Dass wir heute dem Rassismus ablehnen, ist nicht nur der NS-Ideologie geschuldet, sondern unserem allgemeinen Menschenbild.
Und es ist längst überfällig, sich davon ausdrücklich zu distanzieren.
In einer Definition muss ich mich nicht von etwas distanzieren, wenn dieses nicht zum Kerninhalt des Begriffs gehört. Wenn es um die Darstellung der Geschichte der FKK-Bewegung geht, dann wäre dein Einwand berechtigt, falls eine entsprechende Äußerung nicht aufgenommen worden wäre. Aber zur Begriffsbestimmung gehört dieses nicht dazu. So sehe ich es.
Da steht der Diskussionspunkt "FKK und Gesundheit" im Raum.

Dieser Aspekt war bei dem überwiegenden Teil der damaligen Bewegung geprägt von der Zielsetzung des "gestählten Körpers" der zu erreichen war um kräftige Soldaten für den Krieg zu habe und der zur Hervorhebung des rassistisch geprägten Bildes des "idealen Körpers" im Vordergrund stand.
Hier irrst du. Es war in der Tat nicht der überwiegende und der allgemein tragende Gedanke der Gesundheit unter dem Gesichtspunkt, kräftige Soldaten für den Krieg heranzubilden, der dem FKK-Gedankengut zuzurechen ist. Dieser von dir hier aufgezeigte Gedanke entsprach nur der NS-Ideologie. Diese NS-Ideologie war nicht nur eine geistige Verirrung, sondern zum Zeitpunkt ihrer Ausformulierung schon wissenschaftlich widerlegt und überholt.
Bei dem kleinen Teil der Bewegung, der sich unpolitisch mit der Lebensreform beschäftigte, also dem einzigen, von dem man sich nicht aus gesellschaftspolitischen Gründen distanzieren muss, war es wie hier schon vermerkt wurde das Ziel, in der Freizeit aus dem Mief und der Dunkelheit der Industriearbeit zu entfliehen und gesundheitlich zurückzugewinnen, was in diesem Alltag verloren ging.
Sorry, das war nicht der kleinere Teil, dieses war der Ursprung der "Zurück zur Natur" und der FKK-Bewegung. Die FKK-Bewegung als solche hat niemals einen Alleinstellungsmerkmal für sich erhoben und wird dieses auch nicht tun. Sie versteht sich als eine besondere Art der Lebensgestaltung. Und ihre Besonderheit liegt nur darin begründet, dass sie für sich ihre Aktivitäten unbekleidet durchführt, soweit dieses ihr möglich ist. Jeder kann, auch nach dem Verständnis der organisierten FKK-Bewegung, die gleichen Tätigkeiten ausführen, ohne dass damit der Anspruch der FKK-Bewegung hierdurch geschmälert würde. Naturverbundenheit kannst du auch bekleidet sein, nur im Naturismus verzichtest du hierbei auf deine Kleidung.
Da war auf Sylt noch der andere Gesundheitsaspekt: die Auskühlung, besonders der Nieren, durch feuchte Badekleidung.
Es ging nicht nur um die nasse Badebekleidung. Es ging darum, zum natürlichen Lebenszustand zurück zu kommen.
Wenn man dennoch zwangsweise die Verbindung herstellt, obwohl die Textilbader genauso gesund leben können - eben je nach Einstellung - dann wird man überall die Antwort bekommen: "dazu brauche ich keine FKK, das geht auch mit textilem Sport und textilem Baden." Und das ist auch so.
Diese zwangsweise Verbindung halte ich auch für falsch oder zumindest für nicht zutreffend. FKK stellt keine Erfordernis für ein gesundes Leben dar. Es ist nur ein Ausdruck zur Rückkehr zum natürlichen Leben.
Der Umweltschutzgedanke, so wie wir diesen heute verstehen, war in der Tat nicht die treibende und grundlegende Idee der Lebensreform. Die Lebensreform versuchte, den Begriff der Natürlichkeit ganzheitlich zu sehen. Unser Umweltschutzgedanke heute ist mehr technisch geprägt und es ist immer noch ein Kampf, aus der technischen Lösung eine gesamtheitliche Lösung zu machen. Unser heutiges Verhalten hat sich von der Natürlichkeit noch weiter entfernt, als dieses Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts vorstellbar war.
Die Umweltschutzbewegung ist also kein besonderes Merkmal mehr für die FKK.
Das war es noch nie und solches wird auch von mir nicht behauptet oder angestrebt. Der Gedanke "Zurück zur Natur" und der Umweltschutzgedanke sind nicht gleichzusetzen. Es sind zwei unterschiedliche Gedanken, wenngleich hier auch Überschneidungen vorhanden sind. Der Gedanke der Natürlichkeit oder die Rückkehr zur Natürlichkeit sollte mit dem Naturgedanken nicht unbedingt gleich gesetzt werden. Auch wenn der Gedanke "Zurück zur Natur" innerhalb der FKK-Bewegung mehr oder weniger Bewusst vorhanden ist, so ist dieses jedoch kein Anspruch auf Ausschließlichkeit. Dieses wird weder in der organisierten oder außerhalb der organisierten FKK-Bewegung so gesehen und verstanden. Es ist nur eine, und zwar eine bestimmte, Möglichkeit. Ob ich mich bekleidet oder unbekleidet in der Natur bewege, spielt für die Bewegung als solches keine Rolle. Nur bei der FKK-Bewegung ist das Weglassen der Kleidung begriffsbestimmend.
Die Zieldefinition innerhalb einer FKK-Vereinssatzung ist nicht begriffsbestimmend. Sie sollte jedoch nicht im Widerspruch zur allgemeinen Begriffsbestimmung stehen. Das Missverständnis, der Irrtum einiger User hier im Forum solltest du mir also nicht anlasten. Hier bin ich mit dir einer Meinung. Auch wenn ich einigen Usern hier im Forum immer wieder sagen muss, dass ihre Gefühlsausdrücke nicht begriffsbestimmend sind, bedeutet dieses nicht, dass ich deren Gefühle nicht ernst nehme oder widerspräche. Es bedeutet nur, dass Gefühlseindrücke nicht begriffsbestimmend sind. Das Eine entspricht einer rationalen Sichtweise, das Andere einer emotionalen.

Hier will ich es gerne noch einmal wiederholen. Jeder kann sein persönliches Handeln bezeichnen wie er will. Nur bei einer Begriffsdefinition muss ich klare Fakten nennen, die für diesen Begriff maßgebend sind. Der FKK-Begriff wird heute doppelt genutzt. Einmal als ein Spezialbegriff in Verbindung mit dem Gedankengang der Lebensreform und ein anderes Mal als Überbegriff, also allgemein.

 

Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Mecki » So 11. Feb 2018, 11:50

@ Eule

dass du die Kerbe bedienst, ich würde jemanden persönlich angreifen, hätte ich nun nicht gedacht.

Zum x-ten Male - weder gegen @ Zett, noch gegen dich, noch gegen sonst jemanden habe ich etwas
"persönlich", noch greife ich "persönlich" an.

Du bist immer so "detailliert" kritisch und "sachbezogen" orientiert und da gestehe ich dir zu, dass
du sehr sehr kritische oder auch sehr negative Inhalte zum Thema von "persönlicher Agitation" zu
unterscheiden vermagst.

Sich thematisch äußerst kritisch mitzuteilen, hat nichts mit einer Intervention gegen eine Person zu
tun....das reklamierst du für dich - dann gestehe das bitte auch Anderen zu.

Zudem - anfangs des Threads und immer "mal wieder" sind Posts von mir dabei... so viel zur Beachtung
von Posts, die nicht in deine oder Zett´s Richtung abzielen, und zur Nicht-Beachtung von Respekt
anderen Meinungen gegenüber.

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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Zett » So 11. Feb 2018, 12:20

Eule hat geschrieben:@ Zett
Bei mir entwickelt sich der Eindruck, dass unsere Diskussion sich jetzt an einem unterschiedlichen Kulturbegriff und Kulturdefinition festfahren könnte.
Nun, da kann ich Dir wohl keinen Vorwurf machen, dass Du über die laienhafte Vorstellung und über die Lexikoneintragungen von »Kultur« nicht hinauskommst. Immerhin habe ich Dir da 7 Jahre Soziologiestudium voraus.

Ich versuch es mal anders auszudrücken: Es gibt eine Hauptkultur. Dies ist für Mitteleuropa eben die mitteleuropäische, abendländische, die sich z.B. deutlich von afrikanischen oder asiatischen Kulturen unterscheidet. So eine Hauptkultur setzt sich aus Bräuchen, Traditionen bis hin zu bestimmten Baustilen und damit Bauwerken zusammen.
Innerhalb dieser Hauptkulturen gibt es Unterkulturen, oder auch Subkulturen genannt, die sich gegenüber den allgemeinen Bräuchen oder Verhaltensweisen in spezieller Weise abgrenzen. Als Beispiel hatte ich schon mal die »Arbeitskulturen« genannt, die Betriebe gern hervorheben mit Sätzen wie: "Bei uns herrscht eine ganz besondere Arbeitskultur!" Diese Subkulturen sind nicht so umfassend wie die Hauptkulturen. Die Subkulturen beschränken sich tatsächlich auf ein kleines Regelwerk, das dort herrscht (Dies ist auch keine Erfindung von mir, sondern kann z.B. wie bereits mehrfach von mir gesagt, im Fachlexikon »Lexikon zur Soziologie« nachgelesen werden). In so einer Arbeitskultur sind dann einzelne Regeln enthalten, wie
• eine bestimmte Kernarbeitszeit für Angestellte + der Möglichkeit, die übrige Zeit gleitend, sprich variabel vom Mitarbeiter zu gestalten
• bestimmte Qualitätsmechanismen
• bestimmte Logistigmechanismen
• festgelegte Feierlichkeiten
usw. usf.
Diese sind dann mit bestimmten Zielen und bereits erreichten Ergebnissen verknüpft.

In entsprechender Weise muss man sich das auch für die Freikörperkultur vorstellen: Auch hier gibt es kleines (oder größeres) Regelwerk, durch das sich diese Subkultur von den normal üblichen Bräuchen und Verhaltensweisen abgrenzt. An der Definition der INF kann man die dort beinhalteten Regeln erkennen:
Aus dem Text: "Sie [diese Lebensweise] kommt zum Ausdruck in der gemeinschaftlichen Nacktheit, verbunden mit Selbstachtung, sowie Respektierung der Andersdenkenden und der Umwelt. Gemeinschaftliche Nacktheit ist ein essentielles Kennzeichen des Naturismus, der die Naturelemente Sonne, Luft und Wasser völlig auswertet. Der Naturismus stellt das physische und psychische Gleichgewicht wieder her, indem er Erholung in einer natürlichen Umgebung bringt, durch Bewegung und Respekt für die Grundprinzipien von Gesundheits- und Ernährungslehre. Der Naturismus fördert viele Aktivitäten, die die Kreativität entwickeln. Völlige Nacktheit ist der geeignetste ‚Anzug‘, um eine Rückkehr zur Natur zu verwirklichen und ist mit Sicherheit der sichtbarste Aspekt des Naturismus, auch wenn sie nicht der einzige ist. Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf Menschen, indem sie sie von Spannungen befreit, die durch Tabus und Provokationen der heutigen Gesellschaft verursacht sind, und den Weg zu einer einfacheren, gesunderen und menschlicheren Lebensweise zeigt."

kann man die Regeln ableiten:

• die Nacktheit hat gemeinschaftlich stattzufinden
• FKKler sind angehalten, sich selbst zu achten und wertzuschätzen
• Andersdenkende sind zu respektieren (Toleranz ist eine Vorgabe)
• die Umwelt ist zu respektieren (sprich nicht unnötig zu stören oder gar zu zerstören)
• Sonne, frische Luft und Wasser sind die Naturelemente, denen sich der FKKler bedient
• Ziel ist, mittels aktiver Erholung und Einhaltung sonstiger aktueller Erkenntnisse der Gesundheits- und Ernährungslehre die Erhaltung und Wiederherstellung von psychischer und physischer Gesundheit
• ein weiteres Ziel ist die Förderung von Kreativität
• Nacktheit ist das sichtbarste aber nicht einzige Kennzeichen von FKK
• FKKler gehen davon aus, dass das Weglassen von Bekleidung die beste Voraussetzung ist, um der Natur wieder näher zu kommen
• FKKler gehen davon aus, dass das Weglassen von Bekleidung eine psychisch ausgleichende Wirkung hat, indem es von Spannungen befreit, die durch Tabus und Provokationen der heutigen Gesellschaft verursacht sind, und den Weg zu einer einfacheren, gesunderen und menschlicheren Lebensweise zeigt.

Und daraus lässt sich eigentlich schon recht gut und leicht ableiten, was FKK ist und was nicht. Z.B. kann nichts FKK sein, was nur das Kennzeichen »nackt« besitzt (siehe Regel: • Nacktheit ist das sichtbarste aber nicht einzige Kennzeichen von FKK)
FKK kann demnach nur sein, was allen Regeln entspricht, bzw. alles ist um so weniger korrekt FKK, je mehr es von der Gesamtheit des Regelwerkes abweicht.

Beim Nudismus - da werden wir uns sicherlich einig sein - handelt es sich um keine eigentständige Subkultur. Es geht hier um die einzige Regel: so viel wie möglich nacht zu sein.

Beim Naturismus haben wir das Problem, dass es in anderen Sprachen das Wort »Freikörperkultur« nicht gibt. Damit muss man zwangsweise in anderen Sprachen Naturismus und Freikörperkultur als Naturismus zusammenfassen. Dies kommt dann auch so in der internationalen Definition des INF zum Ausdruck. Da wir in der deutschen Sprache nun allerdings die Möglichkeit haben, beide Inhalte durch zwei verschiedene Begriffe auseinanderzuhalten, sollten wir dies auch tun und den Naturismus auf das beschränken, was er vom Namen her auch ist: ein »ismus«, eine Lebenseinstellung, deren Hauptinhalt die Natur ist. Und damit braucht oder sollte man dem Naturismus auch nicht den Status einer Subkultur zusprechen, da sich kaum ein nennenswertes Regelwerk aus diesem einzigen Hauptinhalt, dem Bezug zur Natur, ableiten lässt.

Aus diesen Darstellungen sollte man sehen können, dass es keinen Oberbegriff für Freikörperkultur, Naturismus und Nudismus geben kann, es sei denn, man nimmt die gemeinsame Schnittmenge, die Nacktheit. Dann kann es aber nur etwas sein, wie »Lebenseinstellungen und Subkulturen, die mit Nacktheit zu tun haben«. Es gibt keine sonstwie zu benennende eigenständige Subkultur, denen diese drei Begriffe untergeordnet werden können. Ein einziges Merkmal, die Nacktheit, berechtigt nicht, etwas als Subkultur zu bezeichnen.
Außerdem muss eine übergeordnete Kultur komplexer sein als seine Teilgebiete. Damit ist klar, dass über der Subkultur »Freikörperkultur« nur die Hauptkultur stehen kann.


Zu den Änderungen an Deinem Textentwurf später mehr.

Bin dann mal raus, FKK machen (natürlich mit Gummistiefeln!)

 
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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eule » So 11. Feb 2018, 12:42

@ Zett
Was unser Scheinwissenschaftler, Hans H., ...
Ich halte diesen persönlichen Angriff auf Hans H. weder berechtigt, begründet noch zielführend. So wie du dir die persönlichen Angriffe auf dich verbittest, so solltest du dir auch persönliche Angriffe auf andere User hier im Forum verbieten.
Es ist sicherlich berechtigt darauf hinzuweisen, dass auch die FKK - wie auch die Kirchen, die Justiz und wie wohl fast alle gesellschaftlichen Bereiche - sich während der Nazizeit mitschuldig gemacht haben. Aber man solle doch bitte nicht so tun, als sei die FKK die Ursache allen Übels gewesen!
So habe ich den Einwand von Hans H. auch nicht verstanden. Weiter sehe ich keinen großen Unterschied zwischen einem völkischen und einem rassistischen Gedankengut.

Zett, so sehr ich mich gefreut habe, dass du in der Diskussion mit mir stets den richtigen und sachlichen Ton gewahrt hast, somit also zeigtest, dass du dieses kannst, so sehr muss ich jetzt bedauern, dass du bei deiner Antwort an Hans H. wieder aus der Rolle und in dein altes Fehlverhalten zurück gefallen bist. Argumentieren innerhalb einer Diskussion bedeutet nicht schimpfen. Mein Gegenüber darf sich irren oder nach meiner Ansicht dummes Zeug reden. Ich werde aber stets sachlich darauf reagieren. Auch habe ich den Eindruck, dass du die Aussagen von Hans H. nicht richtig verstanden hast und sehr emotional darauf reagiertest. Sehr dir mal an, wie ich auf die Aussagen von Hans H. reagiert habe. Ich denke und hoffe, dass Hans H. sich nicht angegriffen, missverstanden und beschimpft fühlt. Zu einer solchen Reaktion, wie ich diese dir hier vorzeige, bist du auch fähig. Das beweist mir deine Argumentation mit mir. Auf die Teile, wo du Hans H. nach meiner Ansicht missverstanden hast, will ich jetzt nicht einzeln eingehen. Ich denke, meine Antwort an Hans H. macht dieses deutlich.

@ Campingliesel
n: aber fkk bedeutet für mich, im naturzustand die natur zu erfahren, oder auch einfach so irgendwelchen aktivitäten nackt nachzugehen. Mir gehts da auch sehr um selbstakzeptanz. mir persönlich geht es so, dass ich im alltag gerne "masken" trage, also jetzt nicht wie am fasching, aber mit kleidung gebe ich mir ein bestimmtes image
nackt hingegen bin ich nicht der, der ich vielleicht gern wäre oder der, den meine mitmenschen sehen sollen wenn ich beruflich mit ihnen zu tun habe, sondern einfach ich, nicht ganz so perfekt.
Das ist eine sehr schöne und umfassende Beschreibung eines Wollens und Empfindens. Aber eine Definition des Begriffs stellt es nicht dar.
L: FKK hebt den zwang auf
Im organisierten FKK und im allgemeinen Verständnis wird durch den Zwang zur Kleidungslosigkeit auf FKK-Gelände der eine Zwang, bekleidet zu sein, durch einen anderen Zwang, unbekleidet zu sein, ausgetauscht. Ist dir dieser Gedanke schon einmal gekommen?
es streitet ja auch keiner ab, daß es einen gesundheitlichen Aspekt gibt, aber es ist NICHT der Hauptzweck von FKK.
Ja, dieses sehe ich auch so.

@ Puistola
Jetzt noch eine Zusammenfassung bitte.
Hier bitte ich um etwas Geduld. Erst muss die Differenz innerhalb des Kulturbegriffs geklärt werden, dann die Frage der unterschiedlichen Ebenen innerhalb des FKK-Begriffs. Wenn diese beiden Schritte abgeschlossen sind, kann die Zusammenfassung kommen.

@ Mecki
Du musst nicht meiner Meinung sein, wie ich auch nicht deiner Meinung sein muss. Auch muss ich nicht jedes Detail einer Meinung einzeln besprechen. Es reicht durchaus, dieses in einer allgemeinen Zusammenfassung zu tun. Dieses ist ebenfalls so üblich, also keine Besonderheit von mir. Aber bedenke und berücksichtige bitte, eine Definition ist eine rationale Beschreibung und Begründung. Emotionale Aspekte spielen dabei keine Rolle. Auch geht es bei einer Definition nicht um ein Werturteil.

Bei der Diskussion mit Zett geht es um die Fassung einer Definition. Es werden hier noch einige Detailfragen abgeklärt. Das Gespräch mit Hans H. kommt jetzt langsam wieder in Bewegung. Ich habe den Eindruck, dass er sich von mir nicht ernst- und angenommen wurde, obgleich der Unterschied unserer beider Meinung nur in der Schwerpunktsetzung liegt. Seine Aussagen teile ich qualitativ, nur quantitativ sehe ich diese anders.
Von Campingliesel erwarte ich keinen hilfreichen und zielführenden Beitrag, weil sie, wie sie ja selbst sagt, nicht abstrakt denkt und abstrakt zu Argumentieren vermag. Sie wird also immer wieder emotionale Beiträge hier einbringen, die jedoch keine Berücksichtigung in der Definition finden können. Das hat nichts damit zu tun, dass ich Campingliesel nicht ernst nehmen würde oder für dumm hielte; es hat nur damit zu tun, dass in einer rationalen Definition emotionale Aussagen nicht berücksichtigt werden können. Hier überprüfe ich dann, in welcher Form die emotionale Aussage von CL abstrakt eingeführt werden kann oder ob diese schon abstrakt enthalten ist. Dass CL dieses nicht nachvollziehen kann, tut mir leid. Aber meinen Erklärungsversuchen steht sie nicht offen gegenüber. So muss ich dieses als eine so gegebene Besonderheit hinnehmen.
Du kannst, du darfst meine Meinung so dumm, falsch oder unzutreffend finden, wie du willst. Ist ja auch ok so. Aber dann sage gleichzeitig, wo du anderer Meinung bist und warum. Argumentiere rational und nicht nur emotional. Und wenn du den Eindruck hast, dass ich dich falsch verstanden habe, dann zeige mir dieses mein Missverständnis auf. Dann kann ich mich und weitere User mit dieser Frage beschäftigen und hier eine Klärung herbei führen. Ok? Dann erwarte ich deinen Sachvortrag.

 
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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Campingliesel » So 11. Feb 2018, 13:11

Eule hat geschrieben:Das ist eine sehr schöne und umfassende Beschreibung eines Wollens und Empfindens. Aber eine Definition des Begriffs stellt es nicht dar.


Es ist vielleicht keine wissenschaftliche Definition, so wie du und Zett das dauernd fabrizieren wollt, sondern es ist eben das, was der normal denkende Mensch für sich darunter versteht. Und das ist genau das, was ich auch schon dauernd sage:

Wir brauchen keine wissenschaftliche und abstrakte Definition.
Gerade habe ich im TV einen schönen Satz gehört: Es ist doch völlig egal, wie man etwas bezeichnet, sondern was und wie man es tut.

Wenn jemand also nach dem heute allgemeinen Sprachgebrauch "FKK macht", dann will er möglichst draußen sein, Luft und Sonne und Wasser genießen - auf welche Weise auch immer - und zwar möglichst in schöner Natur, und wenn er vlit noch etwas weiter denkt, dann auch mit mehr Körper- und Naturbewußtsein. Und was diese Chatter so alles geäußert haben, gehört alles mit dazu.

Und mehr braucht man dazu nicht.

Und keine ellenlange wissenschaftliche Abhandlungen.

 
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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Eule » So 11. Feb 2018, 13:24

@ Zett
Nun, da kann ich Dir wohl keinen Vorwurf machen, dass Du über die laienhafte Vorstellung und über die Lexikoneintragungen von »Kultur« nicht hinauskommst. Immerhin habe ich Dir da 7 Jahre Soziologiestudium voraus.
Gut, ich bin kein Soziologe, ich bin Sozialpädagoge. Somit dürfte meine laienhafte Vorstellung über den Kulturbegriff den Eintragungen des Lexikons durchaus übersteigen oder entsprechen. Soweit mal mit deinen Worten geantwortet.
Ich sehe noch keinen Widerspruch zu meinem Ausführungen bezüglich des Kulturbegriffes. Ich nutze, im Gegensatz zu dir, hierfür den Begriff des Regelwerkes nicht. Natürlich weiß ich auch, dass das menschliche Leben gewissen Regeln unterliegt, gleich in welcher Art von Zivilisation man lebt. Nur ist hier bei uns der Begriff des Regelwerkes derartig statisch, so dass mir dieser für einen so dynamischen Begriff, wie der der Kultur, nicht zielführend erscheint.
Mir ist es durchaus bekannt, dass der Begriff FKK nur im deutschen Sprachraum vorhanden ist. Wir bewegen uns hier im deutschen Sprachraum und wir diskutieren hier auch nur über eine Begriffsbildung für den den deutschen Sprachraum. Also habe ich meinen Fokus auf den deutschen Sprachraum und die deutsche Sprachgeschichte gerichtet.

Ich sehe in der Tat keinen Grund, dort einen Gegensatz oder eine Abgrenzung zu markieren, wo wir uns nur über den Unterschied von Ebenen unterhalten. Nudismus, Naturismus und FKK gehören Sinngemäß in eine Begriffsfamilie. Sie stehen nicht in einem Gegensatz zueinander. Sie unterscheiden sich nur in der Fülle der Handlungs- und Betrachtungsgegenstände.
Auch aus meiner soziologischer Ausbildung heraus, die natürlich keine 7 Jahre dauerte, sehe ich den starren Regel-Begriff für die Kultur als nicht zielführend und unmissverständlich an.
Weiterhin habe ich gesagt, dass die Definition vom DFK und der INF die Definition aus der sicht eines Vereins darstellt und dem Begriff des Naturismus zugeordnet werden muss. Um diese Definition allgemeingültig fassen zu können, muss hier also der für Vereine typische Bestandteil innerhalb der Definition des INF herausgefiltert werden. Dieses ist, soweit ich es sehen kann, zufriedenstellend geschehen. Denn einen Widerspruch in der Sache selbst habe ich noch nicht gesehen.
Von dir habe ich noch keine rationale Begründung gesehen, warum die die FKK-Bewegung unbedingt und zwingend als eine Subkultur bezeichnest. Nach meiner Ansicht ergibt sich dieses aus dem allgemeinen Kulturbegriff und bedarff also keiner besonderen Erwähnung. Weiter erwarte ich von dir, warum du den starren Begriff des Regelwerkes einführen willst, obgleich der Kulturbegriff diesen allgemein und dynamisch enthält. Nur diese zwei Punkte stehen noch ungeklärt zwischen uns. So sehe ich es.

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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Zett » So 11. Feb 2018, 16:04

@Eule
Ich weiß nun nicht mehr, ob Du nicht willst oder nicht kannst. Habe ich es doch nun schon sehr leicht verständlich ausgedrückt.

Kannst Du das Beispiel der Arbeitskultur nicht nachvollziehen? Warum gehst Du auf das Beispiel nicht ein?

Ist Dir ebenfalls nicht klar, dass das, was der INF definiert, auch anderen Sprachen gerecht werden muss? Deshalb wird dort der Begriff »Freikörperkultur« nicht verwendet.

Ich habe es ganz simpel aufgeführt, was die Regeln des FKK (bei der INF-Definition als Naturismus bezeichnet) sind. Wie kannst Du da darauf beharren, dass Regeln für den Kulturbegriff (hier dem Begriff Freikörperkultur) Dir "nicht zielführend erscheinen"?

Was hat die INF-Definition mit der "Sicht eines Vereins" zu tun? Es steht darin nichts, was auf Verein schließen lässt.

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Re: Moderne Definition von FKK

Beitrag von Hans H. » So 11. Feb 2018, 16:41

@Zett: jetzt musste ich ja doch Deine letzten Beiträge öffnen, da auch Eule darauf verwiesen hat. Aber es hat sich nicht gelohnt. Es war mal wieder ein Griff ins Klo! Du schreibst:
Zett hat geschrieben:Du gibst Dir alle Mühe, die Freikörperkultur in ein schlechtes Licht zu rücken.
Woher nimmst Du dir eigentlich diese bodenlose Frechheit solche unverschämten Behauptungen hier zu schreiben?
Zett hat geschrieben:Nun ist dies ein FKK-Forum. War es allein die Streitsucht, die Dich hierher getrieben hat und Dich hier hält?
Du solltest nicht ständig von Dir auf andere schließen, denn das ist ja ganz offensichtlich bei Dir der Hauptgrund, sich hier zu beteiligen. Gerade an der zuerst zitierten Lüge von Dir wird das mal wieder deutlich.

Tatsache ist, dass ich versucht habe, alles Negative, was noch aus der früheren Vergangenheit der FKK anhaften könnte, von dieser abzuschütteln. Daher die Warnung, zu sehr auf das ganz alte Gedankengut zurückzugreifen. Aber mit der Antwort von Eule ist das Thema erledigt. Er hat die Sicht auf die kritisierte Zeitspanne ganz gut differenziert. Nicht erledigt ist dagegen die Frage, wofür und mit welchem Nutzen für die FKK wir heute noch eine Definition brauchen könnten, die außer "Freizeitbeschäftigung, Sport und Geselligkeit ohne Kleidung, bzw. in nacktem Zustand, soweit es die Witterungsbedingungen zulassen" noch die genannten weiteren Aspekte enthalten soll.

Begründungen, warum das aus meiner Sicht nicht mehr erforderlich ist, hatte ich recht ausführlich formuliert und das wird schließlich so von anderen bestätigt. Gegen diese Argumentation ist bisher kein einziges schlüssiges Argument entgegnet worden.

@Zett: in Deinem anderen Beitrag ein Stück weiter vorn, als der oben zitierte Satz, bringst Du ein chaotisches Durcheinander von Argumenten, die nur überhaupt nichts mit dem Kern meiner Argumentation zu tun haben. Du versuchst unbedeutende Kleinigkeiten zu widerlegen, bei denen es überhaupt keine Rolle spielt, ob da meine Darstellung unvollständig war oder ob manche von mir genannte Dinge nun vielleicht weniger von Bedeutung waren. Ich habe schließlich für meine Argumentation auch nur einige wenige Dinge punktuell herausgepickt um nicht 10 Seiten zu schreiben. Was soll´s, wenn da in Deinen Informationen manche Schwerpunkte anders lagen. Lies den von mir verlinkten Beitrag, dann wirst Du manche meiner Argumente belegt finden.

Auf jeden Fall ist es entweder so, wie Eule schrieb, dass Du meinen Beitrag nicht verstanden hast, oder Du arbeitest hier mit der Methode des gezielten selektiven Missverstehens, einer Methode, die in der Politik bei den Randgruppen (rechts und links) ja regelrecht trainiert wird. Aber wir sind nicht in der Politik und deshalb muss ich nicht auf die Einzelheiten der Verfälschungen und Verdrehungen eingehen. Zum Teil argumentierst Du auch schlicht und einfach, ohne Dich über die Sache vorher zu informieren. Z.B. ein Originalzitat aus dem Internet von Sylt:
Bereits im Jahr 1850 empfahl der Sylter Arzt A. Jenner unter allen Umständen ohne Kleidung zu baden, da jegliche Bekleidung die belebende Wirkung des Wellenschlages behindere. Zudem würde die nasse Kleidung den Körper zu schnell nach einem Sonnenbad wieder auskühlen.
Wenn man das zitiert, nennst Du das eine Reduzierung auf Nebensächlichkeiten. Aber darin allein und auf diesem Arzt liegt die FKK auf Sylt ursprünglich begründet! Also: Wer hat hier keine Ahnung, wie Du mir es in diesem Zusammenhang vorhältst?
da es nicht darum geht, ob andere ebenfalls gesund leben können, sondern dass zur FKK eine Verpflichtung gehört, gesund zu leben
Zeig mir mal ein FKK-Schild an einem Strand, auf dem das drauf steht! Nenne mir mal die Anzahl der FKK-Vereine im Verhältnis zur Gesamtzahl, die das als Verpflichtung in ihrer Satzung stehen haben, statt die Zielsetzung, eine solche Lebensweise zu fördern. Dies als Verpflichtung vorzugeben, ist absurder Dogmatismus.
Oder noch ein Zitat als Beispiel für die gezielte Verdrehung und Verfälschung:
Er argumentiert: Weil es andere Organisationen gibt, die sich für die Natur einsetzen, hat die FKK keine Daseinsberechtigung.
Davon steht nun überhaupt nichts in meiner Argumentation. Ich wiederhole es nicht, denn alle Anderen haben richtig verstanden, was ich klar genug geschrieben hatte. Es ist also entweder ein vollkommenes Unvermögen, klare und eindeutige Formulierungen zu verstehen, solange sie nicht Deine eigenen Ansichten stützen, oder es ist wie oben gesagt das bewusste gezielte selektive Missverstehen.

Dann fällt Dir nichts besseres ein, als diese dümmliche Bemerkung:
Ja, Wissenschaftler sein zu wollen, ohne logisch denken zu können, ist schon schwierig!
Wer hier nicht logisch denken kann (oder will), ist ja wohl klar! Du argumentierst Eule gegenüber mit Deinen 7 Jahren Soziologiestudium. Warum bist Du dann nicht in einer gehobenen Stellung in der Industrie? Wenn Soziologen wirklich etwas vom Fach und ihrer Wissenschaft verstehen, sind sie gefragt in den PR- oder CRM-Abteilungen der großen Firmen. Wenn Du einem erfolgreichen Wissenschaftler ständig versuchst, die Wissenschaftlichkeit abzusprechen, kann ich darin nur ein äußerst hohes Maß an Neid vermuten. Lass Dir gesagt sein, von meinen bereits als ca.-Zahl genannten Veröffentlichungen waren mehr als 30 Originalarbeiten, also über Ergebnisse in der eigenen Arbeitsgruppe. Solche Arbeiten werden von einer größeren Zahl an Wissenschaftlern an verschiedenen Instituten aus verschiedenen Ländern auf "Herz und Nieren" geprüft, bevor sie angenommen werden. Noch zu erwähnen wäre die Geringfügigkeit von 26 Patenten und einem Gebrauchsmuster. Auch so etwas wird extrem kritisch vor Annahme geprüft und muss mit einer Logik und Systematik erarbeitet werden, die Dir absolut fremd sind. Bevor Du wieder etwas über wissenschaftliches Argumentieren und logisches Denken antwortest, zähl mal zusammen, was Du außer 7 Jahren Soziologiestudium an Erfolgen entgegensetzen kannst.

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