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Erste FKK Erfahrung

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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von Ha-Be » Mo 2. Sep 2019, 11:15

Falls du mich meinst, keine Ahnung, warum dieses Aber...
Wo habe ich jemand verachtet?
Schlecht geschlafen?
Hm...

 
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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von BMO » Mo 2. Sep 2019, 19:02

HaJo, kannst du dir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sehr verklemmt aufgewachsen sind und denen beigebracht wurde, dass Nacktheit eben nichts Normales ist? Manche arbeiten ihr ganzes Leben ihre Erziehung ab. Sei froh, dass es bei dir anders war und dass du diesbezüglich nichts abarbeiten musst.

 
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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von Mera » Mo 2. Sep 2019, 20:44

Erste FKK-Erfahrung …

Da stellt sich mir eigentlich zunächst die Frage, wo genau man "FKK" im Sinne dieses Threads hier beginnen lässt: Bei jedweder bewussten Nacktheit zum Vergnügen, die lediglich nichts mit Körperpflege oder Sexualität zu tun hat?

Oder muss man sich wenigstens außerhalb des eigenen Grundstücks, oder dort sogar in Gegenwart anderer Menschen befunden haben?

Ich wähle einfach mal den Ansatz "mittlerer Strenge" (wenigstens außerhalb des eigenen Grundstücks), und kann folgendes berichten:

Ausgiebige Erfahrungen mit bewusster Nacktheit zum Zwecke der Entspannung und des Wohlfühlens in geschützter und intimer Atmosphäre hatten in mir den Wunsch geweckt, endlich auch einmal nackt baden zu gehen – also, nicht nur zu Hause in der Badewanne, meine ich jetzt.

Wirklich bereit dazu, von anderen Leuten nackt gesehen zu werden, fühlte ich mich dabei allerdings noch nicht.

Als Lösung erschien mir: Eine etwas abgelegene Uferstelle eines mir bekannten Sees, tagsüber, an einem Werktag im Frühjahr – also wenn mit wenig bis keinen Ausflüglern, erst recht keinen anderen Badenden, die ein Auge ausgerechnet auf die gleiche Stelle geworfen haben könnten, zu rechnen war.

(Ja, ganz recht: Zu schüchtern für einen Besuch zum Beispiel in einer FKK-Therme bzw. Therme mit FKK-Bereich, vielleicht sogar am Frauentag, zusammen mit der besten Freundin oder so – stattdessen mutterseelenallein gleich "wildes" FKK an einem Platz, der eigentlich nicht mal zum Baden an sich ausdrücklich freigegeben ist. Ich habe zugegeben leider öfter mal ziemlich blonde Einfälle … :shock: )

Die Umsetzung meines grandiosen Plans geriet dann allerdings zu einem ziemlichen Fiasko:

Der aus einigen Metern Entfernung immer so herrlich und einladend blau aussehende See entpuppte sich aus nächster Nähe eher als bräunlich-grün. Der Boden war mit Laub bedeckt und ziemlich schlammig. Außerdem war das Wasser kalt!

Immerhin, ich habe mich – nach einer Weile misstrauischer Beobachtung meiner Umgebung, ob ich auch wirklich allein bin - wirklich komplett nackt ausgezogen. Und bin dann auch tatsächlich ins Wasser gegangen.

Bis ungefähr zu den Knien habe ich es geschafft, und dort dann versucht, mich durch das Bespritzen meiner Arme, meines Oberkörpers und Pos an die Wassertemperatur zu gewöhnen. Das hat aber nicht wirklich geklappt.

Ich war schließlich doch ziemlich schnell wieder draußen, und habe mich überaus frustriert nach dem Abtrocknen auch gleich wieder angezogen.

Bis zum ersten geglückten Nacktbadeerlebnis sollte in der Folge tatsächlich mehr als ein ganzes Jahr vergehen – bis zu einem extra zu diesem Zweck unternommenen Kurzurlaub an der Nordsee. Wiederum allein, übrigens.

Dort habe ich mich dann doch an einen offiziellen FKK-Strand gewagt, und mich an diesem auch auf Anhieb wohler gefühlt als einsam in der nordhessischen Wildnis.

Obwohl auch die Nordsee noch nicht eben warm war, bin ich nicht nur „richtig“ ins Wasser gegangen und geschwommen, sondern sogar untergetaucht!

Und trotz einiger anderer Leute am Strand fand ich es ebenfalls unheimlich schön, splitternackt auf dem festen, nassen Sand im Brandungsbereich auf- und abzuwandern. Wenn auch immer nur etwa hundert Meter weit hin und her, und meinen Liegeplatz im Auge behalten zu können (FeWo-Schlüssel!).

Dieses Gefühl unter den Fußsohlen hatte ich schon gemocht, als ich das bei früheren Urlauben im Bikini getan hatte – aber nackt fühlte es sich einfach noch mal unendlich intensiver an! :D

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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von Ha-Be » Mo 2. Sep 2019, 20:56

BMO hat geschrieben:HaJo, kannst du dir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sehr verklemmt aufgewachsen sind und denen beigebracht wurde, dass Nacktheit eben nichts Normales ist? Manche arbeiten ihr ganzes Leben ihre Erziehung ab. Sei froh, dass es bei dir anders war und dass du diesbezüglich nichts abarbeiten musst.


Entschuldige bitte, aber verklemmt bin ich mit Sicherheit nicht aufgewachsen.
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Wenn man sich noch nicht so traut, wie die, die schon ewig FKK machen, ist man noch lange nicht verklemmt.

 
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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von BMO » Di 3. Sep 2019, 08:46

Ha-Be hat geschrieben:Entschuldige bitte, aber verklemmt bin ich mit Sicherheit nicht aufgewachsen.

Ja, ich entschuldige mich bei dir. Das war sicher nicht als Vorwurf oder Herabsetzung gemeint. Ich meinte eine verklemmte Erziehung, so wie es z.B. bei mir war. So gibt es Fotos von mir als 2-3jährigen mit einer selbstgestrickten (!) Badehose in einer Zinkbadewanne im Garten.

Wenn man schon als Kleinkind eingetrichtert bekommt, dass es "pfui" ist, nackt zu sein, dann fällt es später schwer, sich davon zu lösen. Ich wundere mich noch immer über mich, dass ich mich scheinbar problemlos davon lösen konnte.

 
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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von BMO » Di 3. Sep 2019, 10:00

Nachdem ich nun schon von meiner verklemmten Erziehung erzählt habe, möchte ich von meinen ersten FKK-Erfahrungen erzählen. Es war eher ein langer, allmählicher Prozess:

Wie gesagt - meine Erziehung war sehr verklemmt. Zur Erläuterung: Ich bin gerade noch in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts geboren, meine Eltern waren schon sehr alt und hatten beide noch das Kaiserreich erlebt - also Zeitgeschichte. Nackt war ich als Kind einmal pro Woche in der Badewanne, wenn mein Vater den Badeofen angeheizt hatte. Das Wort "nackt" wurde mir gegenüber eigentlich nur im Zusammenhang mit Badebekleidung verwendet. Nackt war man also im Schwimmbad mit Badehose, in der Badewanne war ich "splitternackt". Man schloss sich selbstverständlich im Klo ein. Ich hatte gelernt, mich so umzuziehen, dass ich nie komplett nackt war - also: Schlafanzughose aus, Unterhose an, dann Oberteil aus, Hemd an. Ich glaube, das machte ich auch dann, wenn mich niemand beobachtete.

In der Vorpubertät brachten meine Mitschüler (ja, noch keine Koedukation!) Fotos von Sylt mit, die sie aus den Dünen vom FKK-Strand geschossen hatten. Das fand ich ganz spannend - dass sich Leute GANZ NACKT am Strand bewegen! Auch hörte ich davon, dass man in der Sauna GANZ NACKT sei - damals natürlich noch züchtig nach Geschlechtern getrennt. Wenn meine Eltern mal abends nicht zu Hause waren, probierte ich es aus, in der Wohnung nackt herum zu spazieren. Ein anderes Mal habe ich mich nackt ins Bett gelegt und nachgespürt, wie schön befreiend das ist. Einmal hat mich meine Mutter erwischt, als ich nackt in der Küche war. Ich konnte mich nicht schnell genug wieder anziehen. Ihr Kommentar war nur: "Was ist denn mit dir los?". Später kam dann mal eine Bemerkung, dass ich mich nicht erkälten solle, wenn ich "nacksch" durch die Wohnung "renne". Ich malte mir aus, wie ich vielleicht später mal (wenn ich erwachsen bin) zum FKK kommen würde- wilde Phantasien eines Pubertierenden.

Später, im Studium, als ich ein eigenes Zimmer hatte, begann ich sofort, ausschließlich nackt zu schlafen. Ich mache das noch immer. Später dann irgendwann war ich mit Freunden an einem See grillen und man sprang im Dunklen ins Wasser - nackt natürlich. Das war toll! Das versuchte ich dann möglichst oft - einmal fand ich dann meine Klamotten fast nicht wieder! Auch ging ich oft in die Sauna - noch immer nur "Herrensauna". Dann wurde ich mutig und ging als Gast zum Nacktschwimmen des lokalen FKK-Vereins ("Verein für natürliche Lebensgestaltung" - schön um den heißen Brei herum geredet.) Das war toll! Dass niemand etwas dabei fand, dass ich nackt war, zusammen mit anderen Männern und FRAUEN zusammen zu duschen! Ich wurde sehr freundlich aufgenommen. leider war ich damals immer noch zu schüchtern bzw, verklemmt um öfters dort hin zu gehen. Außerdem fand ich damals Vereine total spießig.

Das waren damals die "wilden" 1970ger Jahre, in denen alles sowieso viel befreiter wurde. Wir waren fast täglich nackt mit einer Clicque im Baggersee schwimmen und zusammen mit einem WG-Genossen und ein paar Freunden fuhren wir an die Ostsee, nach Dahme, auf einen FKK-Campingplatz. Wieder eine neue Erfahrung - den ganzen Tag nackt sein zu können!

Spätestens von diesem Zeitpunkt an führte meine Badehose ein Schattendasein und wurde nur im äußersten Notfall angezogen. Leider wollte meine damalige Freundin keinen Urlaub in einem FKK-Gelände machen. Zwar badete sie mir mir nackt - aber "wie die Steinzeitmenschen nackt uns Lagerfeuer hocken" mochte sie nicht - schön alles im richtigen Kästchen...

Irgendwann ging diese Beziehung auseinander und ich lernte meine heutige Frau kennen. Mit ihr zusammen badete ich nackt, obwohl sie das vorher noch nie oder ganz selten gemacht hatte. Sie stimmte dann sogar zu, mit mir einmal einen "richtigen" FKK-Urlaub zu machen. Das machen wir seitdem häufig, an der Cèze, am frz. Atlantik, auf Corsica - auch wenn es nicht jedes Jahr klappt. Meist versuche ich, an einen bekleideten Urlaub im Gebirge wenigstens noch ein paar FKK-Tage anzuhängen. Inzwischen genießt es meine Frau auch, nackt in der Natur zu sein, auch wenn sie zunächst meinte. ihr Ding wäre das nicht so sehr.

Meist bin ich nach so einem Urlaub noch lange Zeit zu Hause nackt. aber nie habe ich das dann auf Dauer durchgehalten, weil mir zu kalt wurde, weil ich eine Erkältung bekam (jetzt bemühe ich mich, meine Füße warm zu halten), weil wir Besuch hatten oder weil es andere Gründe gab. Dann vergesse ich, wie schön es sein kann, ständig nackt zu sein - leider.

Vor ca. 3 Wochen sind wir von einem wunderschönen, entspannenden Urlaub an der Cèze zurück gekommen und natürlich bin ich jetzt wieder nackt zu Hause. Meine Frau traut sich jetzt wenigstens morgens, nackt hinunter in die Küche zu gehen und Kaffee zu kochen - nachdem ich ihr versichert hatte, dass man von der Straße aus wirklich nur ihren Kopf sieht.

Mein Ziel ist nun, dass ich meine Nacktheit wirklich für längere Zeit durchhalte unbd dass wir uns bemühen, öfter FKK-Gelegenheiten zu nutzen wie z.B. die Therme in Ludwigsfelde. Und noch habe ich das Problem nicht gelöst, wie ich mich Besuch gegenüber verhalten soll. Bisher habe ich immer Notfallkleidung dabei.

 

Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von HaJo » Di 3. Sep 2019, 10:05

BMO hat geschrieben:HaJo, kannst du dir nicht vorstellen, dass es Leute gibt, die sehr verklemmt aufgewachsen sind ...

Natürlich!

Bin ich auch!

Aber ERWACHSENWERDEN ist ein persönlicher Prozess.

Den mag man machen oder - des lieben Friedens Willen, der Gewohnheit halber, der Bequemlichkeit etc. - vermeiden.

Doch WENN man etwas möchte - übrigens völlig egal, was, dann muss man das SELBER angehen.

Oder?!

 

Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von HaJo » Di 3. Sep 2019, 10:07

Übrigens - deinen Bericht von gegen 10:00 Uhr..

KLASSE!

 
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Re: Erste FKK Erfahrung

Beitrag von Campingliesel » Mi 4. Sep 2019, 20:10

Was "verklemmt sein" ist, scheint ja auch sehr relativ zu sein. Ich als FKKlerin, die damit aufgewachsen ist, aber normalerweise nur in einem Verein oder im Urlaub auf einem FKK-Campingplatz gewesen bin, jetzt außer im Urlaub an einem FKK-Strand am See bin, gelte sogar als verklemmt, weil ich zu Hause nicht ständig nackt lebe oder weil ich am FKK-Platz öffentlichen Sex ablehne. (jedenfalls bei gewissen Leuten, die das für durchaus normal halten).

 
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Re: Erste FKK Erfarung

Beitrag von BMO » Do 5. Sep 2019, 09:48

Albrecht hat geschrieben:... aber das tolle Freiheitsgefühl ist dann auch ein Stück weit verschwunden.

Da dieser Thread tatsächlich bisher beim Thema geblieben ist, habe ich mir auch alle Beiträge durchgelesen und diesen gefunden.

Ich kann von mir nicht behaupten, dass bei mir das tolle Freiheitsgefühl beim Nacktsein irgendwann einmal verschwinden wird. Im Gegenteil - ich habe den Eindruck, dass ich immer sensibler werde:

Ich kann viel tiefer atmen, atme mit dem ganzen Körper.

Beim Barfußlaufen spüre ich das weiche Gras oder den Waldboden bis weit hinauf in den Bauch (spitze Steine zum Glück nur an der Fußsohle).

Gerüche nehme ich sehr viel intensiver wahr. Ich habe den Eindruck, mit der gesamten Haut riechen zu können. Ich würde gern mal durch ein blühendes Lavendelfeld gehen.

Sonne und Wind spüre ich viel intensiver.

Auch Kälte ist zunächst nicht unangenehm: Es ist toll, in kühler Morgenluft mit dem Fahrrad Baguette zu holen! Wenn man dann beim Warten die Sonne spürt, wärmt man sich wieder auf. (Wie das aber bei grauem Nieselwetter ist, habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.)

Natürlich empfinde ich auch große Hitze wie in diesem Sommer supertoll. Zwar schwitze ich (sichtbar), aber nichts klebt am Körper. Auch eine viel intensivere Wahrnehmung.

Bei einem Gewitter ist es toll zu spüren, wie die Regentropfen auf den Körper prasseln. Mehrfach habe ich mir dann Shampoo geholt und mich geduscht.

Im letzten Urlaub konnte ich eine Woche UNUNTERBROCHEN NACKT sein - das Freiheitsgefühl war immer noch da, nur nicht mehr, als ich mich bei der Abfahrt anziehen musste...

Fazit für mich: Da mir die Nacktheit längst nichts mehr ist, an das ich mich gewöhnen müsste, tritt auch keine Gewöhnung mehr ein. Im Gegenteil: der Zustand der Nacktheit wird immer mehr zu einer Sensation (frz. für "Gefühl"), und dieses Gefühl scheint sich noch steigern zu können.

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