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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 2. Jun 2015, 01:17

Mir ist es schleierhaft, warum immer eine kath. Ecke angeführt wrd, wenn es um ein gestörtes Verhältns zur Nacktheit geht. Und dieses dann noch in einer Gesellschaft, wo die kath. Kirche wirklich wenig zu melden hat und wenig Beachtung findet. Ich glaube einfach nicht, dass die kath. Kirche in einer Stadt verlangt, dass in einer Sauna nur Badekleidung getragen werden darf. Eine solche Forderung wird von der kath. Kirche nicht vertreten, selbst seinerzeit von dem sehr konservativen Papst Johannes Paul II. nicht.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 2. Jun 2015, 07:46

Dein Befremden ist berechtigt, Eule.
Manche müssen eben ihr Feindbild pflegen.
Der Rest ist Unwissenheit.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Di 2. Jun 2015, 13:02

Eule hat geschrieben:Mir ist es schleierhaft, warum immer eine kath. Ecke angeführt wrd, wenn es um ein gestörtes Verhältns zur Nacktheit geht. Und dieses dann noch in einer Gesellschaft, wo die kath. Kirche wirklich wenig zu melden hat und wenig Beachtung findet. Ich glaube einfach nicht, dass die kath. Kirche in einer Stadt verlangt, dass in einer Sauna nur Badekleidung getragen werden darf. Eine solche Forderung wird von der kath. Kirche nicht vertreten, selbst seinerzeit von dem sehr konservativen Papst Johannes Paul II. nicht.

Eule, lege mir bitte nichts in den Mund. Ich habe nicht behauptet, dass das Nacktverbot in der Cloppenburger Sauna die katholische Kirche veranlasst hat.
Zu der beschriebenen Tatsache, dass im Cloppenburger Soeste-Bad die Sauna grundsätzlich und zu allen Zeiten nur noch bekleidet betreten werden darf habe ich mir Gedanken gemacht, wie ein jeder hier im Forum es wohl machen würde, wenn es ihm beim Besuch einer Sauna untersagt werden würde, nackt zu saunieren. Konkret sagte ich
Friedjof hat geschrieben:Zunächst dachte ich mir, dass es wohl daran liegt, dass Cloppenburg eine durch und durch katholische Ecke ist.

Ist dieser Gedankengang derart abwegig?
Im Landkreis Cloppenburg und dem benachbarten Landkreis Vechta hat die katholische Kirche keinen geringen Einfluss auf die Politik. Die Straßen sind mit Kruzifixen übersät. Es gibt fast ausschließlich konfessionsgebundene Kindergärten und Schulen, natürlich katholische. 2014 betrug der Anteil der katholischen Einwohner des Landkreis Cloppenburg 61,4 Prozent, im Landkreis Vechta gar 67,7 Prozent. Vor 20 Jahren waren die Zahlen noch drastischer (bis 80 Prozent Katholiken). Durch den Zuzug von vielen evangelischen Spätaussiedlern hat sich das Verhältnis etwas gewandelt.

Wie unser in Cloppenburg lebende Seminarleiter berichtete übt die katholische Kirche im Kreis einen recht großen Einfluss auf viele Dinge im öffentlichen Leben aus. Die Kirchenoberhäupter würden sich aufführen wie Feudalherren. Die kath. Kirche verfüge im Kreis über viel Geld und somit Macht. Sie wird von zahlreichen Großunternehmen der Agrar- und Landwirtschaft mit viel Geld unterstützt. Warum wohl? Es gelte dort noch immer oder heute erst recht der Satz „Der Groschen in dem Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“, soll heißen: In Cloppenburg und Vechta werden viele Dinge mit Geld und durch Korruption geregelt. Insbesondere die alteingesessenen Bürger und Agrarindustriellen machen gute Miene zum bösen Spiel. Schließlich profitieren sie von der Einflussmöglichkeit der katholischen Kirche in der Kommunalpolitik. Die muss man sich warmhalten! Die zugewanderten Bürger machen mit. Schließlich gibt es gut bezahlte Arbeit und Bauplätze fürs Eigenheim zum Spottpreis.
Der Kämmerer kennt keine roten Zahlen, wovon wiederum das Gemeinwohl profitiert. Alles wirkt gepflegt und geordnet. Jeder Riss im Asphalt wird umgehend geflickt, Kindergärten und Schulen wirken wie geleckt und jedes verwelkte Stiefmütterchen im öffentlichen Grün wird sofort durch zwei neue ersetzt.

Die katholische Kirche ist in Cloppenburg und Vechta allgegenwärtig, ganz besonders in den Stadt- und Gemeinderäten. Und da die katholische Kirche mit ihrem Geld ein nicht unbedeutender Machtfaktor darstellt, redet sie auch mal Tacheles. So trieb dieser Einfluss der Kirche schon so manche Blüten in der größten Güllegrube Deutschlands, so z.B. beim Kleidererlass an den Schulen (insbesondere beim Sport- und Schulschwimmen).

Ich selbst komme nicht aus Cloppenburg sondern besuche dort regelmäßig ein längerfristiges Seminar. Und so erfährt man dann insbesondere des Abends in gemütlicher Runde etwas über „Heimatkunde“ bzw. des südoldenburgischen schwarzen Provinzlebens.

Ich bin ehrlich froh, nicht in dieser Ecke leben zu müssen, wo die katholische Kirche noch immer einen derartigen Einfluss auf Politik und Gesellschaft, und somit auch auf Recht und Ordnung, ausübt.

Mit den Ausführungen dieses Exkurses ist natürlich immer noch nicht bewiesen, wie es zu dem Nacktverbot in der Cloppenburger Sauna gekommen ist. Ach so, irgendwelche (sexuellen) Übergriffe notgeiler Schweinemäster oder anderer Saunabesucher sollen nicht zu diesem Verbot geführt haben.

Aber vielleicht hat ja noch jemand ein schlüssiges Erklärungsmodell?
Übrigens: Ich bezeichne mich selbst als liberalen (protestantischen) Christen. Ich kriege aber das Kotzen, wenn jemand behauptet, dass die (katholische) Kirche keinen Einfluss auf Politik und Gesellschaft ausübt. Ihr Einfluss ist immer noch immens. Eine Trennung von Kirche und Staat existiert de facto nicht. Wir sind kein laizistischer kein säkularer Staat! Wer das behauptet geht blind durch die Welt.
Es ist ja auch nicht die Kirche als Institution, die ihren Einfluss in der Gesellschaft geltend macht sondern die von ihr indoktrinierten Schäfchen. Sie lässt „machen“.

Nur ein Beispiel:
http://www.nwzonline.de/kultur/weser-em ... 66418.html

In den Gerichtssälen der Amtsgerichte Cloppenburg und Vechta hängen übrigens noch immer Kruzifixe, in den Schulen und Kindergärten sowiso. Wo noch?

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 2. Jun 2015, 14:42

Selten so einen gequirlten Mist gelesen, Fritjof.
Ich will aber keine neue Religionsdebatte führen.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Di 2. Jun 2015, 15:05

Das ist jetzt aber sehr billig! Du mußt ja auch keine neue Religionsdebatte führen. Wer aber sagt, dass das alles gequrlter Mist ist, sollte zumindest versuchen eine Erklärung für den Bürgerwillen der Cloppenburger zum Verbot des Nacktsaunierens auf den Tisch legen. Vielleicht kommt dann ja bei mir das große Ach sooo.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Cronewcleus » Di 2. Jun 2015, 16:19

Ich bin nur noch Katholik auf dem Papier, da ich seit einigen Jahren mehr und mehr mich dem Heidentum zugewandt habe. :)

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 2. Jun 2015, 18:11

Traurig.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von FKKFamilie » Di 2. Jun 2015, 19:16


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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Cronewcleus » Di 2. Jun 2015, 19:33

Lassen wir diesen religiösen Schnickschnack! Lasst uns wieder zurück zum Thema kommen!

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Di 2. Jun 2015, 19:38

Finde ich auch.
Bevor noch dämlichere Quellen gepostet werden.

Es gibt, und darin ist Aria beizupflichten, einen gesellschaftlichen Wandel.
Das war schon immer so und wird auch immer so sein.

"Alles fließt", "Panta Rhei" hat Heraklit mal gesagt.
Ist zwar schon eine Weile her, jedoch immer noch gültig.

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