Mit bald 60 gehörst Du hier auch noch zu den jungen Hüpfern, Bummler.
Alles ist relativ.
Ich kann dich hier beruhigen. Ich muss diese Aussagen nicht negieren und ich finde diese dort angesprochene Entwicklung sogar gut. Es täte uns allen, auch hier im Forum, sehr gut, wenn man nicht mal schnell soeben was meint und dieses so ungeprüft postet. Hier wäre also mehr Selbstkontrolle angesagt und angezeigt. Was der von dir zitierte Philosoph sagt, ist völlig richtig und findet meine Zustimmung. Denn er sagt, dass wir uns davor schützen sollen, etwas zu tun oder zu sagen, was wir nicht wollen. Das ist ein Hinweis auf mehr Ehrlichkeit. Auch weist er darauf hin, dass wir beim Posten in öffentlichen Räumen hinein etwas mehr Selbstkontrolle ausüben sollen, weil das, was wir geschrieben haben dort nicht mehr zu löschen ist. Es geht nicht um die Kontrolle des Staates, sondern um die Eigenkontrolle!Was er in diesen beiden Texten feststellt bzw. zum Ausdruck kommt, ist nichts anderes als ein Wandel der Gesellschaft von einer permissiven zu einer kontrollierten. Die Zeichen sehe ich also nicht nur ich, sondern auch wesentlich bedeutendere Menschen – was aber z.B. Eule und andere nicht hindern wird, das alles wieder zu negieren.
Beispiele sind immer Einzelbeispiele. Aber wenn sie wiederholt und/oder auf/in verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen/Gebieten auftreten, dann ergeben sie ein Gesamtbild, das ein anderes ist als das vor 40 oder 50 Jahren gemachte.Eule hat geschrieben:Deine Ausgangsthese war und ist, dass sich unsere Gesellschaft heute wieder in die prüde Gesellschaft der 1950/60ger Jahre entwickeln würde. Diese Entwicklung suchtest du mit Einzelbeispielen zu belegen.
Das ist klar - ich habe diese Wellenbewegungen auch von Anfang an genannt. Das Problem ist nur, dass du gewöhnlich versuchst, alle meine Beispiele als „Einzelbeispiele“ abzutun bzw. sie nicht als Teilschritte dieser Rückschritte anerkennen willst.Eule hat geschrieben:Ich hingegen vertrete die Meinung, dass sich die Gesellschaft immer in Wellenbewegungen entwickelt aber in der Rückwärtzbewegung nicht den Ausgungspunkt erreicht. Diese Wellenbewegung geht 10 Schritte vor und dann 8 Schritte zurück, um dann wieder 10 Schritte vor zu gehen.
Ich versuche hier Belege für das Verändern zu sammeln, wobei die Motivation außen vor bleibt, denn für jede Maßnahme Richtung mehr Kontrolle findet sich jetzt eine plausible Erklärung genauso, wie sich in den 60er und 70er Jahren auch plausible Erklärungen für die permissiven Maßnahmen fanden.Eule hat geschrieben:Weiter habe ich gesagt und diese Meinung vertrete ich weiterhin, dass sich die Motivationslage, als der Grund für eine Maßnahme, grundlegend verändert hat und daher der Beleg nur bedingt aussagefähig sei.
Damit outest du dich als Vertreter jener, die jeden einzelnen von uns – und damit die ganze Gesellschaft! – mehr Kontrolle unterwerfen möchten. Es sind Menschen wie du, Eule, die dieser Entwicklung Vorschub leisten, so dass am Ende nicht 8, sondern 9 Schritte zurückgegangen wird und von dem in der Vergangenheit erzielten Fortschritt also nur ein kümmerlicher Rest erhalten bleiben wird, wenn überhaupt etwas. Dass diese Gefahr real ist, beweist das Viktorianische Zeitalter, das in dieser Hinsicht weiter zurückging als es vor dem Libertinismus und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts gewesen ist.Eule hat geschrieben:Ich kann dich hier beruhigen. Ich muss diese Aussagen nicht negieren und ich finde diese dort angesprochene Entwicklung sogar gut.Aria hat geschrieben:Was er in diesen beiden Texten feststellt bzw. zum Ausdruck kommt, ist nichts anderes als ein Wandel der Gesellschaft von einer permissiven zu einer kontrollierten. Die Zeichen sehe ich also nicht nur ich, sondern auch wesentlich bedeutendere Menschen – was aber z.B. Eule und andere nicht hindern wird, das alles wieder zu negieren.
Nein, Robert Pfaller sagt genau das Gegenteil: Man soll sich und andere weniger kontrollieren – Zitat:Eule hat geschrieben:Es geht nicht um die Kontrolle des Staates, sondern um die Eigenkontrolle!
Das habe ich auch so erkannt und dich darum immer darauf hingewiesen, dass du den Grund für die entsprechende Verhaltensänderung immer beachten musst. Sonst vergleichst du Äpfel mit Birnen. Wenn du bei mir ein Praktikum gemacht hättest, dann wäre dir dieser mein Satz bestimmt mehrmals zu Ohren gekommen: "Nicht alles, was so aussieht, muss so sein!"Ich versuche hier Belege für das Verändern zu sammeln, wobei die Motivation außen vor bleibt, denn für jede Maßnahme Richtung mehr Kontrolle findet sich jetzt eine plausible Erklärung genauso, wie sich in den 60er und 70er Jahren auch plausible Erklärungen für die permissiven Maßnahmen fanden.
Dieser dein Gedankengang ist für mich wenig nachvollziehbar. Warum soll etwas mehr Selbstkontrolle in das Viktoriansiche Zeitalter zurück führen?Aria hat geschrieben:
Was er in diesen beiden Texten feststellt bzw. zum Ausdruck kommt, ist nichts anderes als ein Wandel der Gesellschaft von einer permissiven zu einer kontrollierten. Die Zeichen sehe ich also nicht nur ich, sondern auch wesentlich bedeutendere Menschen – was aber z.B. Eule und andere nicht hindern wird, das alles wieder zu negieren.
Ich kann dich hier beruhigen. Ich muss diese Aussagen nicht negieren und ich finde diese dort angesprochene Entwicklung sogar gut.
Damit outest du dich als Vertreter jener, die jeden einzelnen von uns – und damit die ganze Gesellschaft! – mehr Kontrolle unterwerfen möchten. Es sind Menschen wie du, Eule, die dieser Entwicklung Vorschub leisten, so dass am Ende nicht 8, sondern 9 Schritte zurückgegangen wird und von dem in der Vergangenheit erzielten Fortschritt also nur ein kümmerlicher Rest erhalten bleiben wird, wenn überhaupt etwas. Dass diese Gefahr real ist, beweist das Viktorianische Zeitalter, das in dieser Hinsicht weiter zurückging als es vor dem Libertinismus und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts gewesen ist.
Ich rede ausdrücklich von Selbstkontrolle und nicht von einer Kontrolle über andere Personen oder des Staates. Robert Pfaller kann eine Meinung äußern. Diese verpflichtet mich allerdings nicht, diese Meinung als richtig akzeptieren zu müssen. Mehr Disziplin, mehr Selbstkontrolle sind keine Spassblocker. Aber ich muss halt wissen, dass Informationen von mir über mich heute eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer haben. Und wenn ich jetzt schriftliche Äußerungen von mir, die ich vor 50 Jahren abgegeben habe mit meinen heutigen vergleiche, dann kann ich feststellen, dass nur meine Kenntnisse von Feinheiten gewachsen sind, meine Grundhaltung sich jedoch nicht veränderte. Und wenn ich mir das Hick-Hack von Nackidei ansehe, der seine "Jugendsünde" abschwören musste und jetzt überangepasste Positionen vertritt, dann brauche ich m ich nicht zu wundern, dass er hier nicht vernünftig argumentieren kann und daher immer zu Übertreibungen neigt. Er will nämlich auch mal auf der richtigen Seite sein, ohne zu wissen, wo diese denn zu suchen sei. Auch wenn er hier im Forum seine Identität wechselte und sich jetzt Friedjof nennt, so kann er sein wahres Ich jedoch nicht verstecken. Nackidei hat ja im alten Forum mehrfach auch die Meinung vertreten, dass man hier im Forum ja nicht so präzise Argumentieren müsse, er wolle hier doch keine Doktorarbeit schreiben. Im Gegensatz zu dir nimmt sich Nackidei ja selbst nicht ernst und er kann darum auch hier nicht ernst genommen werden.Eule hat geschrieben:
Es geht nicht um die Kontrolle des Staates, sondern um die Eigenkontrolle!
Nein, Robert Pfaller sagt genau das Gegenteil: Man soll sich und andere weniger kontrollieren
Neben, dass der Philosoph hier sich mit der Bestimmung der Ich-Begriffe vertan hat, was jetzt aber nicht diskutiert werden muss, ist zu sagen, dass es, gleich ob ich nach Freud oder der TA-Analyse gehe, das wir in uns jeweils drei Ich-Zustände haben. Ich argumentiere jetzt mal nach der TA-Analyse, weil die Begriffe hier einfacher nachzuvollziehen sind. Unser Kindheits-Ich will eine unkontrollierte und sofortige Bedürfnisbefriedigung. Dieser steht das Eltern-Ich gegenüber, welches eine stetige und umfassende Kontrolle unseres Handelns verlangt. Unsere Aufgabe ist es nun, die Informationen aus diesen beiden Ich-Zuständen zu bewerten und dann eine Entscheidung zu fällen, die das Erwachsenen-Ich dann darstellt. Ein Zuviel und ein Zuwenig an Spontanität ist ebenso schädlich wie ein Zuviel oder ein Zuwenig an Kontrolle. Selbstkontrolle ist nur aus dem Erwachsenen-Ich möglich und diese Selbstkontrolle erlaubt mir ebenso spontan zu sein, wo ich es darf und mich dort kontrolliert zu verhalten, wo es geboten ist. Und die Weisheit ist hier das Wissen, was ich wann und wo machen kann.Wir haben ein kindisches, tyrannisches Über-Ich, das uns dazu bringt, uns nichts zu gönnen und uns ständig vor allem zu fürchten. Menschen sind von sich aus alles andere als genussorientiert und hedonistisch.
aria hat geschrieben:Damit outest du dich als Vertreter jener, die jeden einzelnen von uns – und damit die ganze Gesellschaft! – mehr Kontrolle unterwerfen möchten. Es sind Menschen wie du, Eule, die dieser Entwicklung Vorschub leisten, so dass am Ende nicht 8, sondern 9 Schritte zurückgegangen wird und von dem in der Vergangenheit erzielten Fortschritt also nur ein kümmerlicher Rest erhalten bleiben wird, wenn überhaupt etwas.
Nein. Seitdem ich bewusst meine Umwelt, und hier vor allem die Politik, wahrnehme, sind mir im Laufe der Zeit Veränderungen aufgefallen, die sehr oft eines gemeinsam haben: Es wird mehr kontrolliert und weniger toleriert. Das betrifft sowohl private zwischenmenschliche Beziehungen, als auch die Beziehungen zwischen dem Staat und dem Bürger (dass die Toleranz gegenüber den Schwulen/Lesben gewachsen ist, ist kein Widerspruch, denn das sind noch Nachbeben des 1994 ersatzlos gestrichenen § 175 StGB, schließlich muss wer A sagt auch B sagen. Dass das so lange dauert(e), ist dem Widerstand weiter Bevölkerungskreise (nicht zuletzt aus der katholischen Ecke kommend) in der Provinz geschuldet, die nach wie vor Vorurteile gegenüber den Homosexuellen haben).Eule hat geschrieben:Aria, mir wird jetzt deutlich, warum wir beide immer aneinander vorbei reden. Du gibst eine Anfangsthese aus und siehst dann alle Veränderungen, die den augenblicklichen Stand zurück nehmen, ohne Unterschied, als eine Bestätigung zu deiner Anfangsthese.
Vermutlich gibt es sie. Aber sie hier zu nennen, würde bei dir nur eine Abwehrreaktion bewirken, so nach dem Motto: „Dieser deiner Meinung kann ich nicht betreten.“Eule hat geschrieben:Es gibt jedoch eine viel größere Zahl von Einzelbeispielen, als die von dir hier aufgeführten, die einen Rückschritt belegen könnten und können.
Das ist ja eben, du siehst keine schlagkräftige Argumente für Rückschritte, obwohl du sonst meinst – Zitat: „dass sich die Gesellschaft immer in Wellenbewegungen entwickelt aber in der Rückwärtzbewegung nicht den Ausgungspunkt erreicht. Diese Wellenbewegung geht 10 Schritte vor und dann 8 Schritte zurück, um dann wieder 10 Schritte vor zu gehen.“Eule hat geschrieben:Ich hingegen bleibe deiner Anfangsthese treu und überprüfe jedes Beispiel, ob die von dir befürchtete Entwicklung in Richtung dieser deiner Anfangsthese läuft oder nicht. Bislang habe ich noch kein durchschlagkräftes Argument gehört oder gelesen, was dieses als sichere Tendenz belegen würde.
Wenn du mit den neuen Medien das Internet und Mobilfunkt meinst, so ist das falsch, denn das Internet (google, facebook, twitter, youtube) und fotofähigen Handys wurden (für die breiten Masse) erst im 21. Jahrhundert in einer performanten Form verfügbar, die gesellschaftlichen Veränderungen fingen aber schon Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts an.Eule hat geschrieben:Zwischen den 50/60ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und heute hat sich ein grundlegende Änderung in unserer gesellschaftlichen Situation vollzogen. Ausgelöst wurde diese Veränderung durch die neuen Medien.
Danke, homo sapiens, für diese zutreffende Beobachtung.homo sapiens hat geschrieben:dies laesst sich auch sehr gut in dem thread >>Prostituierte für Asylbewerber<< beobachten.aria hat geschrieben:Damit outest du dich als Vertreter jener, die jeden einzelnen von uns – und damit die ganze Gesellschaft! – mehr Kontrolle unterwerfen möchten. Es sind Menschen wie du, Eule, die dieser Entwicklung Vorschub leisten, so dass am Ende nicht 8, sondern 9 Schritte zurückgegangen wird und von dem in der Vergangenheit erzielten Fortschritt also nur ein kümmerlicher Rest erhalten bleiben wird, wenn überhaupt etwas.
auch dort befuerwortet eule eine haertere vorgehensweise und mehr reglementierungen gegenueber prostituierten seitens des staates.
So, so, du kannst eine Tendenz in eine bestimmte Richtung jetzt nicht erkennen, obwohl du noch am Do 29. Okt 2015, 23:09 behauptet hast:Eule hat geschrieben:Deine Frage, wohin sich unsere Gesellschaft jetzt bewege, ist für mich nicht so eindeutig zu beantworten. Es gibt einen erheblichen Widerspruch zwischen den geäußerten Befürchtungen und dem tatsächlichen Handeln in der Bevölkerung. Die durch diesen Widerspruch ausgelöste Unsicherheit lässt in meinen Augen eine Tendenz in eine bestimmte Richtung noch nicht erkennen.
Ich frage dich jetzt noch einmal, welche konkrete Einzelbeispiele gibt es, die nach deinem Dafürhalten einen Rückschritt belegen können.Eule hat geschrieben:Es gibt jedoch eine viel größere Zahl von Einzelbeispielen, als die von dir hier aufgeführten, die einen Rückschritt belegen könnten und können.
ist noch immer uneingeschränkt gültig."Wir leben in der Informationsgesellschaft, aber nicht in der informierten!"
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