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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Di 7. Feb 2017, 01:30

@ guenni
und die erfahrung zeigt nun mal, dass es in demokratien, auch wenn diese an vielen stellen immer wieder verbesserungsfähig sind, den menschen am besten geht.
:D Hier stimme ich dir voll und ganz zu.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Di 7. Feb 2017, 12:15

guenni hat geschrieben:und die erfahrung zeigt nun mal, dass es in demokratien, auch wenn diese an vielen stellen immer wieder verbesserungsfähig sind, den menschen am besten geht.
Eben. Wo man auch hinschaut: Diktaturen, egal welcher Art, bringen kaum etwas zustande, es sei denn auf Kosten der eigenen Bevölkerung, die darben muss, während sich die Herrschenden nur um ihr eigenes Wohl sorgen und gleichzeitig behaupten, dem Volk zu dienen. Dazu ein paar Beispiele aus Europa:

Die Oktoberrevolution hatte Millionen den Hungertod gebracht und dabei nur die einst Herrschenden durch eigene Leute ersetzt, die das Leid des Volkes genauso leugneten wie vorher der Zar und seine Fürsten.

Die faschistischen Revolutionen in Italien, Spanien und Deutschland haben in der gleichen Weise das Leid über ihre Völker gebracht:

Die Faschisten in Italien stürzten sich nach 13 Jahren Regierens in Kriege (Äthiopien, Griechenland), um von den Schwierigkeiten daheim abzulenken und neuen Lebensraum für Italiener zu schaffen.

Spaniens katholische Faschisten errichteten ein Schreckensregime, der der spanischen Inquisition der früheren Jahrhunderte im nichts nachstand und in den 40 Jahren der Herrschaft dem Land nichts als den technologischen Rückschritt brachte.

Und was die Nazis in nur 12 Jahren in Deutschland und ganz Europa anrichteten, ist wohl allen bekannt.

Ob Lenin, Stalin, Mussolini, Franco oder Hitler, allen Diktaturen setzten auf Personenkult. Und setzen es weiterhin – siehe Putin, Orbán oder Erdoğan. Auch Trump geriert sich als starker Mann, seine Anhänger sind im ergeben und entschuldigen alle seine Fehltritte bereitwillig. Dies am liebsten mit dem biblischen Satz: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. So beginnt der Personenkult, so beginnt eine Diktatur.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 9. Feb 2017, 13:05

Aria hat geschrieben:
Und was die Nazis in nur 12 Jahren in Deutschland und ganz Europa anrichteten, ist wohl allen bekannt.



Aber DAS meine ich doch. Die Weimarer Republik war eine Demokratie und Hitler war demokratisch legitimiert.
Die Demokratie hatte sich damals von selbst abgeschafft! Sieht das denn niemand?
Wie konnte es dazu kommen, das ein Diktator gewählt wurde und wieso passiert genau DAS jetzt wieder?

...allen Diktaturen setzten auf Personenkult.


Und Deutschland nicht?
Personenkult bezeichnet die übermäßige Verehrung und Glorifizierung einer in der Regel noch lebenden Person, die eine – behauptete oder tatsächliche – Vorbildfunktion hat.


Naja...

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Do 9. Feb 2017, 13:34

Bummler hat geschrieben:
...allen Diktaturen setzten auf Personenkult.
Und Deutschland nicht?
Auch wenn es mir schwer fällt, da bin ich bei dir!

Doch woher kommt das, was du andeutest?

Ich lese oft die - meist - Hasskommentare, die man unter den diversen Internetnachrichten finden kann.

In mehr als jedem zweiten Beitrag von Bürgern lese ich "die Merkel"...
WER personalisiert hier?
WER ab erkennt, dass selbst eine Bundeskanzlerin nie allein auch nur einen Händedruck vorbereitet und ausführt?

ICH sehe hier die Diktatur der Meinungsmacher, der Einfältigen, der Reduzenten, der Schreier (Dresden!), der Hooligans (BVB) ...

Die dort brüllen "WIR SIND DAS VOLK", sind es eben nicht.
Zumindest nicht, was das System "Demokratie" angeht.
δῆμος* ist das Staatsvolk. Also ALLE Menschen, die einen Staat bilden. Nicht einzelne Gruppen.

Die Brüller meinen jedoch ἔθνος**, im weiteren Sinn die Sippe. Eine in sich geschlossene(!) "Ein"heit.
DESWEGEN wollen sie auch "Ausländer" RAUS halten...

Zu dieser Differenzierung bedarf es allerdings mehr als eines rasierten Schädels oder Trillerpfeifen...


_________
* demos
** ethnos

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 9. Feb 2017, 16:22

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Und was die Nazis in nur 12 Jahren in Deutschland und ganz Europa anrichteten, ist wohl allen bekannt.
Aber DAS meine ich doch. Die Weimarer Republik war eine Demokratie und Hitler war demokratisch legitimiert.
Die Demokratie hatte sich damals von selbst abgeschafft! Sieht das denn niemand?
Wie konnte es dazu kommen, das ein Diktator gewählt wurde und wieso passiert genau DAS jetzt wieder?
Wir haben (hoffentlich) unsere Lektion gelernt. Deswegen passiert das nicht bei uns, sondern in Staaten, die entweder noch keine Erfahrung darin haben oder diese Erfahrung schon lange zurückliegt.


Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:...allen Diktaturen setzten auf Personenkult.
Und Deutschland nicht?
Wenn du damit auf Merkel anspielen willst, weißt du nicht, was Personenkult ist. Und abgesehen davon: Merkel mit Diktatoren wie Lenin, Stalin, Mussolini, Franco, Putin oder Erdoğan vergleichen zu wollen, ist nichts als eine Frechheit von Leuten, die nicht wissen oder nicht wissen wollen, was Personenkult bzw. eine Diktatur ist.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Fr 10. Feb 2017, 04:06

@ Aria
Von deinen Beiträgen bin ich begeistert, auch wenn ich so manch eine Aussage etwas abgemildert hätte. :D

@ Bummler
Ich kann in der Bundesrepublick Deutschland keinen Personenkult feststellen. :roll: Kannst du diese deine Meinung mal etwas genauer fassen?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Zett » Fr 10. Feb 2017, 10:21

Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Und was die Nazis in nur 12 Jahren in Deutschland und ganz Europa anrichteten, ist wohl allen bekannt.
Aber DAS meine ich doch. Die Weimarer Republik war eine Demokratie und Hitler war demokratisch legitimiert.
Die Demokratie hatte sich damals von selbst abgeschafft! Sieht das denn niemand?
Wie konnte es dazu kommen, das ein Diktator gewählt wurde und wieso passiert genau DAS jetzt wieder?
Wir haben (hoffentlich) unsere Lektion gelernt. Deswegen passiert das nicht bei uns, sondern in Staaten, die entweder noch keine Erfahrung darin haben oder diese Erfahrung schon lange zurückliegt.
Na, dann träum mal schön weiter!
Wir fahren den Sozialabbau kräftig fort und wir holen uns einen "Judenersatz" (die Flüchtlinge) ins Land. Wir marschieren also volle Kraft auf Weimaer Verhältnisse zu. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer schneller auseinander und es gibt wieder jemanden, den man hassen kann. Wir brauchen nur noch etwas mehr wirtschaftliche Probleme und dann haben wir die nächste Diktatur.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von riedfritz » Fr 10. Feb 2017, 12:16

Zett hat geschrieben:Wir brauchen nur noch etwas mehr wirtschaftliche Probleme und dann haben wir die nächste Diktatur.
Dieser Satz ist lächerlich, denn bei ca. 6% Arbeitslosigkeit kann man nicht von wirtschaftlichen Problemen sprechen. Dazu müßte erst mal eine Mehrheit zur Änderung des Grundgesetzes her! Den Spruch: "Hitler war demokratisch legitimiert" kann ich nicht mehr hören, da er der Wahrheit nicht entspricht.

Viele Grüße,

Fritz

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von riedfritz » Fr 10. Feb 2017, 12:42

"Hitler war demokratisch legitimiert"
Zum Beschluss des Ermächtigungsgetzes nur ein paar Anmerkungen:
Im Reichstag marschierte SA auf, den 81 Abgeordneten der DKP waren am 8.3.33 aufgrund des Reichtagsbrandes die Mandate entzogen worden (Kabinettsbeschluss, der am nächsten Tag von Hindenburg unterschrieben wurde), im Juni 1933 wurde die SPD, die mit 87 Abgeordneten dagegen gestimmt hatte, verboten. Mißliebige Personen wurden ohne Beweise und Gerichtsverfahren in "Schutzhaft" genommen oder verschwanden in KZ´s . Wer dies alles als "demokratisch" bezeichnet, hat von einem Rechtsstaat keine Ahnung.

Viele Grüße,

Fritz

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Fr 10. Feb 2017, 19:48

riedfritz hat geschrieben:
"Hitler war demokratisch legitimiert"
Zum Beschluss des Ermächtigungsgetzes nur ein paar Anmerkungen:
Im Reichstag marschierte SA auf, den 81 Abgeordneten der DKP waren am 8.3.33 aufgrund des Reichtagsbrandes die Mandate entzogen worden …
Du redest hier davon, was passierte, nachdem Hitler zum Reichskanzler ernannt worden ist.

Bei den letzten Reichstagswahlen am 6. November 1932 hatte die NSDAP mit 33,1 Prozent die meisten Stimmen vor allen anderen Parteien bekommen. Aber er wurde trotzdem erst am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt, nachdem der zuvor (am 3.12.1932) zum Reichskanzler ernannte Kurt von Schleicher keine Mehrheit im Parlament bekam.

Ergo war die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und die Vereidigung seiner Regierung am 30. Januar 1933 demokratisch legitimiert, was danach geschah natürlich nicht.

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