Coronavirus Covid 19

[HaJo]

Kommentar überflüssig,
Diskussion beendet.

SO funktioniert Religion!

Danke für den Beleg.

[Aria]

1. Was hätte man in der Vergangenheit anders machen müssen?
2. Wie geht es weiter?
3. Und was ist mit den Grundrechten sowie der Einbeziehung der Bevölkerung in die Meinungsfindung?

Zum letzten Punkt ein großartiger Kommentar von Jochen Grabler, seines Zeichens Redakteur bei Radio Bremen ("Buten un binnen"):

Dieser Kommentar finde ich nicht großartig, sondern beliebig. Weil man Solches immer sagen kann, um der parlamentarischen Demokratie (guenni erinnerte bereits daran) eins auszuwischen.

Merkel (die ich nicht gewählt hatte) hat alles richtig gemacht.

Eben.

Was hätte man anders machen sollen?

Alle Staaten – jetzt abgesehen von Diktaturen –, die in dieser Krise bisher anders gehandelt haben, stehen schlechter da als Deutschland. Klar, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, aber alles deutet darauf hin, dass diese Krise bei uns eine beherrschbare geworden ist.

Und man darf nicht vergessen: Erst als sich Empfehlungen als unzureichend erwiesen haben, musste Regierung Anordnungen samt Strafkatalog erlassen. Warum? Weil manche Menschen Empfehlungen missachteten. Später missachteten sie auch Anordnungen und freuten sich – natürlich anonym – nicht erwischt worden zu sein.

Wie lange darf diese Ausnahmesituation beibehalten werden?

Das werden die Bundes- bzw. Landesregierungen entscheiden, dafür sind sie ja da.

Wäre es zu verantworten, womöglich doch die Risikogruppen zu isolieren, statt die gesamte Bevölkerung?

Im Prinzip wäre dagegen nichts einzuwenden: Z.B. durch für Senioren reservierten oder vorgeschriebenen Einkaufzeiten in Supermärkten. Allerdings kann Isolation auch negativen Folgen haben, sprich zu einer Falle werden – siehe „Massensterben“ in mehreren Altenheimen quer durch Deutschland. Oder das unbemerktes Sterben der Singles zuhause, von denen manche sich trotz Krankheit vor einer Einlieferung ins Krankenhaus fürchteten, weil sie meinten, dort würden sie erst mit dem Corona-Virus angesteckt werden.

Da wird offenbar wieder die alte (neue) Furcht sichtbar, Krankenhäuser seien in Wirklichkeit Todesmaschinen – weil darin so viel gestorben wird. Und in der Tat: Wer wegen Covid-19 eingeliefert und auf der Intensivstation künstlich beatmet wird, hat nur eine 50 prozentige Chance lebend wieder herauszukommen. Allerdings: Wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass beatmet werden muss, dies aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht geschieht, hat man gar keine Chance.

In welchem Umfange darf die Bevölkerung mitwirken oder ist die Demokratie der Herrschaft der Wissenschaftler gewichen?

Wenn es großflächige Brände gibt, überlässt man die Entscheidung, wie sie bekämpft werden sollen, auch den Feuerwehren, also den Fachleuten – ich sehe nicht ein, warum es bei einer Pandemie anders handhaben sollen.

Und wo bleibt Europa?

Abgesehen davon, dass bei dieser Pandemie nur Deutschland in der Lage ist, Hilfe zu leisten – die es auch leistet, indem es Schwerkranke aus Frankreich und Italien übernimmt –, aber in der Not ist jeder sich selbst der nächste: Siehe die weltweite Jagd nach medizinischen Hilfsgütern, bei der nur die mit viel Geld erfolgreich sind – oder die, die besser stehlen, ohne Spuren zu hinterlassen, wie z.B. der Mossad.

Sind sogar Virologen fehlbar?

Was ist das für eine Frage? Natürlich sind auch Virologen fehlbar, schließlich sind sie Menschen. Und die guten unter ihnen sagen auch ganz offen: Anfangs wussten wir nichts über Sars-Cov-2-Virus, aber wir lernen jeden Tag dazu. Und je mehr wir wissen, desto besser sind auch unsere Einschätzungen über den weiteren Verlauf der Pandemie, die ja Grundlagen für die Entscheidungen der Regierung(en) bilden.

An was, wenn nicht am Urteil der Fachleuten, sollte sich die Politik sonst orientieren?

[riedfritz]

Tim007 hat geschrieben:
In welchem Umfange darf die Bevölkerung mitwirken oder ist die Demokratie der Herrschaft der Wissenschaftler gewichen?

Arias Antwort:
Wenn es großflächige Brände gibt, überlässt man die Entscheidung, wie sie bekämpft werden sollen, auch den Feuerwehren, also den Fachleuten – ich sehe nicht ein, warum es bei einer Pandemie anders handhaben sollen.

Hallo Tim, Du siehst doch wo es hinführt, wenn sich Leute wie Trump und Johnson dem Rest der Menschheit überlegen fühlen!
Es besteht natürlich jederzeit das Risiiko, dass man auch bei der Auswahl der "Feuerwehrleute" mal Fehler macht. Aber das ist ein Problem jeder Delegation von Verantwortung.

Viele Grüsse,

Fritz

[Tim007]

An was, wenn nicht am Urteil der Fachleuten, sollte sich die Politik sonst orientieren?

Fritz:

Hallo Tim, Du siehst doch wo es hinführt, wenn sich Leute wie Trump und Johnson dem Rest der Menschheit überlegen fühlen!
Es besteht natürlich jederzeit das Risiiko, dass man auch bei der Auswahl der "Feuerwehrleute" mal Fehler macht. Aber das ist ein Problem jeder Delegation von Verantwortung.

Ich sehe das genauso, zumal ich Leute wir Dr. Drosten als überaus wohltuend empfinde.
Sinn meiner Fragen war es, die Problemlage noch einmal zu bündeln.
Hintergrund der Alternativansätze war die Befürchtung, dass die Wirtschaft doch noch kollabieren kann.

Ich hatte mir Mühe gemacht und danke daher für die ebenso sachlichen wie wohltuenden Überlegungen dazu. Vor allem die Nachteile der Isolierung sind nicht von der Hand zu weisen.

Bleibt gesund!

[riedfritz]

Ich hatte mir Mühe gemacht und danke daher für die ebenso sachlichen wie wohltuenden Überlegungen dazu. Vor allem die Nachteile der Isolierung sind nicht von der Hand zu weisen.

Es gibt nur wenige, die von der jetzigen Situation profitieren, z.B. Amazon, als wenn es keine anderen Online-Einkaufsmöglichkeiten gäbe. Keine der im Thread genannten Folgen dieser Krankheit ist gebannt und wenn ich daran denke, dass in den USA durch die Kündigungswelle bereits 900.000 Beschäftigte ihre Krankenversicherung verloren haben, weil sie anscheinend von einem Arbeitsverhältnis abhängig ist, kann es noch ein böses Erwachen geben.

Viele Grüsse,

Fritz

[Aria]

Hintergrund der Alternativansätze war die Befürchtung, dass die Wirtschaft doch noch kollabieren kann.

Die Gefahr sehe ich nicht, weil auch nach schlimmeren Katastrophen die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt. Diesmal ist es sogar so, dass wir außer für die Lebensmittel fast kein Geld ausgegeben haben, also ein gewisser Nachholbedarf da sein wird.

Übrigens: Daimler fährt am Montag wieder die Produktion hoch.

[HaJo]

Es gibt nur wenige, die von der jetzigen Situation profitieren, z.B. Amazon, als wenn es keine anderen Online-Einkaufsmöglichkeiten gäbe.

Naja - das ist wohl ähnlich wie mit dem Klopapier und den Nudeln...
Herdentrieb des selbstbewussten, autonomen und seine Rechte so gern einfordernden Menschen.

[ERundER]

Übrigens: Daimler fährt am Montag wieder die Produktion hoch.

Hochfahren ist vielleicht etwas übertrieben beschrieben. So lange die Zulieferer nicht wieder produzieren, ist das nur ein Warm up.
Viele Zulieferbetriebe sind in Ländern ansässig, wo es noch lange nicht so weit ist. Dazu zählen u.a. Italien, Spanien oder eben auch China.

[riedfritz]

Dazu zählen u.a. Italien, Spanien oder eben auch China.

Erstens heißt hochfahren: bei Null beginnen! Zweitens haben diese Länder bereits Sachen produziert, die bereits auf dem Weg nach Deutschland waren, und die irgendwo herumliegen, z.B. Im Hamburger Containerhafen oder auf einem Abstellgleis der Bahn.
Das eben ist der Vorteil der EDV, daß man relativ genau weiss, wo die Einzelteile für jedes Auto sind. Meine Tochter kann vom Home-Office genau feststellen, welcher Händler welches Auto in Mexico bereits ausgeliefert hat.

Viele Grüsse,

Fritz

[ERundER]

Hochfahren bedeutet nicht zwangsläufig bei Null beginnen. Du kannst Maschinen oder Aggregate bei 20% laufen lassen und fährst dann die Leistung auf z.B. 75% hoch.
Das Teile in Containern oder auf Frachtschiffen 4 Wochen oder länger in einem Hafen lagern, stimmt nicht, denn die Logistikbranche läuft pausenlos weiter. Die Firmen haben geschlossen, da durch den engen Kontakt der Mitarbeiter eine sehr hohe Ansteckungsgefahr bestand.