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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Nackidei » Mi 4. Feb 2015, 01:19

Ich weiß wirklich nicht, was sich hier einige leute wegen bestehender Bekleidungsregeln am Arbeitsplatz aufregen. Das ist ganz und gar nichts Neues und hat rein gar nichts mit einem angeblichen gesellschaftlichen Wandel zu tun. Im öffentlichen Dienst z.B. gibt es konkrete Vorgaben bereits, als ich im Jahr 1980 dort meine Arbeit aufnahm. Ein entsprechendes Rundschreiben geht regelmäßig durch alle Ämter, dessen Kenntnisnahme jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin per Unterschrift zu bestätigen hat. Viele Banken und und teils auch Versicherungen machen da, und nicht erst seit gestern, ganz konkrete Vorgaben (Kostüm in bestimmter Farbe, keine Hose (bei Frauen), Rocklänge, kein Rock oder Kleid ohne Strumpfhose, keine kurze Hosen usw usw.
Bei bestimmten Berufen erwarte ich nicht nur verbal ein angemessenes Auftreten. Wenn mir ein Versicherungsvertreter in Schlabbershorts, einem ausgewaschenem ärmellosen Hemd, Jesuslatschen, Irokesenschnitt, Tattoos und einem Pfund Metall im Gesicht eine Versicherungspolice verkaufen will würde ich mich fragen, ob ich da im richtigen Laden bin oder meine Kinder beim richtigen Lehrer gelandet sind.
Ja, ja ich weiß. ich bin ein Spießer.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Eule » Mi 4. Feb 2015, 03:22

Dort, wo ich im öffentlichen Dienst beschäftigt war, galten informelle Kleiderordnungen. Jenachdem, wohin man musste, war diese informelle Kleiderordnung zu beachten oder eben nicht so wichtig.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 4. Feb 2015, 14:08

hajo hat geschrieben:Verlogenheit pur.
Ja, genau von dieser Verlogenheit ist in diesem Thread die Rede.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Mi 4. Feb 2015, 14:37

Nackidei hat geschrieben:Ich weiß wirklich nicht, was sich hier einige leute wegen bestehender Bekleidungsregeln am Arbeitsplatz aufregen. ...
...
Wenn mir ein Versicherungsvertreter in Schlabbershorts, einem ausgewaschenem ärmellosen Hemd, Jesuslatschen, Irokesenschnitt, Tattoos und einem Pfund Metall im Gesicht eine Versicherungspolice verkaufen will würde ich mich fragen, ob ich da im richtigen Laden bin oder meine Kinder beim richtigen Lehrer gelandet sind.

Tja.

Wenn ICH einen "ordentlich" gekleideten z.B. Versicherungsvertreter sehe, der mir im teuren Anzug gegenübersitzt und seine Policen verkaufen möchte, dann denke ich wirklich jedesmal(!): 'wie sähe dieser Mensch wohl nackt aus?' (Ähnliches auf der Bank, der Behörde etc.)
Warum? Weil ich WEISS, dass der Mann - seltener eine Frau - dort vor mir VERKLEIDET ist. Er/sie WILL sich tarnen, will seriös erscheinen. Ob er/sie das dann wirklich ist?
Wenn ja - warum dann die Tarnung?
Priester tragen so gut wie immer Uniform. Erst recht im Gottesdienst. Waren die alle sündenfrei? Man denke mal kurz ein wenig nach... (nur als Beispiel).
Für MICH sind solche Uniformen, die sicherlich meistens vorgeschrieben sind, gern aber auch freiwillig getragen werden, IMMER ein Indiz(!), sich der Person oder deren Funktion kritisch zu nähern. Denn irgendwas soll ja wohl durch die (Ver)kleidung ausgedrückt werden. Sonst wäre sie ja optional...

Naja, ich hab da meine Erfahrungen.

Nackidei hat geschrieben:Ja, ja ich weiß. ich bin ein Spießer.

Weiß ich auch.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Mi 4. Feb 2015, 15:28

Nackidei hat geschrieben:Ja, ja ich weiß. ich bin ein Spießer.
Immerhin bist Du ehrlich. :D
Aber das wahrscheinlich nur, weil Spießertum inzwischen so im Trend liegt, dass eine Versicherung oder eine Bausparkasse damit wirbt. So was war vor 30 Jahren noch undenkbar. Auch das ist ein Zeichen des gesellschaftlichen Wandels.
Danke, Nackidei, für die (ungewollte?) Bestätigung.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 4. Feb 2015, 15:37

hajo hat geschrieben:Priester tragen so gut wie immer Uniform. Erst recht im Gottesdienst. Waren die alle sündenfrei? Man denke mal kurz ein wenig nach... (nur als Beispiel).


Auch Richter tragen Roben.

Dadurch soll verdeutlicht werden, dass sie nicht als Privatperson tätig sind, sondern in einer Funktion.
Beim Richter ebenso wie beim Pastor.

Um Sündenfreiheit geht es also nicht.

Es gibt viele Pro-Argumente, aber auch ernstzunehmende Einwände.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von hajo » Mi 4. Feb 2015, 17:10

Richtig. Das mit dem Gottesdienst war falsch. Hätte ich weglassen müssen.

Es ging mir nämlich nicht um die Funktion einer Person (da ist Uniform sicherlich oft angemessen) als um die Glaubwürdigkeit, die - zumindest hab ich Nackideis Ausführungen so verstanden - an Hand der Kleidung als höher zu erkennen sei.

Daran zweifele ich grundsätzlich.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 4. Feb 2015, 17:33

hajo hat geschrieben:Daran zweifele ich grundsätzlich.


Ich auch.
Mir ist sowas alles auch nicht wichtig.

Trotzdem gibt es (leider) eine gewisse Erwartungshaltung. Irgend eine Bank hatte mal den Versuch unternommen, Berater in Jeans einzusetzen, um auch jüngere Leute zu ködern (die Bank wird sich anders ausgedrückt haben).

Ergebnis: Alle gingen zu den geschniegelten Leuten, weil sie ihnen mehr Kompetenz zutrauten.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Nackidei » Mi 4. Feb 2015, 18:09

Wer gegen Bekleidungsregeln und Uniformen ist, darf auch nichts gegen Bekleidung, in welcher Form auch immer, am Strand oder auch in der Sauna haben. Auch vollkommene Nacktheit wird zur Uniform, wenn alle so herumlaufen (sollen), beispielsweise am FKK-Strand.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von norbert » Mi 4. Feb 2015, 18:14

Nacktheit ist keine Uniform, da jeder Mensch ein Individuum ist und einen einzigartigen Körper hat.

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